DE2049672B2 - Vorrichtung zur kontinuierlichen viskositaetsmessung - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen viskositaetsmessungInfo
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- G01N11/16—Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by moving a body within the material by measuring damping effect upon oscillatory body
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Viskositätsmessung von
flüssigen Stoffen, die sich in turbulenter Bewegung befinden, mit einem auf der Grundlage der schwingenden
Zunge arbeitenden Viskosimeter.
Bei der Herstellung von hochmolekularen flüssigen Stoffen, die sich in turbulenter Bewegung befinden,
besteht :chon seit langem das Problem, den ReaktionsabUiLif mit Hilfe einer kontinuierlichen Viskositätsmessung
zu verfolgen, zu regeln und gegebenenfalls bei der gewünschten Viskosität abzubrechen.
Es ist bekannt, die Viskosität von ruhenden oder sich in laminarer Bewegung befindlichen flüssigen
Stoffen mit einem auf der Grundlage der schwingenden Zunge arbeitenden Viskosimeter zu messen. Das
Prinzip dieser Viskositätsmessung geht aus dem Firmenprospekt »Bendix-Ultra-Viscoson i Hu. B-Dr.
917 uer Firma Hartmann und Braun AG, Frankfurt/ Ma'·,, vom Mai 1955 und der Arbeit von Dr. Kleinschmidt
in Farbe und Lack 74, 976 bis 984 (1968) hervor.
Die vorgenannte Einrichtung arbeitet nach dem Prinzip der schwingenden Zunge. Am unteren Ende
der Sonde befindet sich die Metallzunge, deren eine Hälfte aus einer magnetestriktiven Legierung gefertigt
ist und in die im Sondenkörper befindliche Spule hineinragt. Die andere Hälfte, aus rost- und säurebeständigem
Stahl bestehend, liegt außerhalb und tauch; in die zu messende Flüssigkeit ein. Die Metallzungc
wird vorn Meßgerät mit Ultraschal'.frequenz erregt
und in Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen beanspruchen die Grenzschichten der umgebenden
Flüssigkeit auf Scherung. Da hierdurch eine Dämpfung der aui magnetostriktivein Wege erzeugten
Schwingungen erfolgt, kann man den Grad der Dämpfung als Funktion der Zähflüssigkeit des Meßgutes
betrachten. Die mit dieser Dämpfung verbundenen \nderungen der elektrischen Größen im Erregerstiomkreis
werden mit Hilfe des elektronischen Meßgerätes zur Anzeige gebracht.
Mit der in der deutschen Auslegeschriit 1 598 576 beschriebenen Vorrichtung soll es jetzt aber ajch
möglich sein, die Viskosität von flüssigen Steffen, die sich in turbulenter Bewegung befinden, auf dieser
Grundlage kontinuierlich ?'\ bestimmen. In der vorgenannten Auslegeschrift ist eine Vorrichtung zum
kontinuierlichen Messen der Viskosität von Reaktionsgemischen in Rührwerkskesseln offenbart, bestehend
im wesentlichen aus einem nach dem Prinzip der schwingenden Zunge arbeitenden Viskosimeter
mit einem die Meßsonde umgebenden Rohr von kreisförmigen Querschnitt, welches mit öffnungen
zum Ein- und Austritt des Reaktionsgemisches versehen ist und die Meßsonde nach beiden Richtungen
überragt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Rohr beiderseitig offen ist, sijh in der Strömungsrichtung
des in das Rohr eintretenden Reaktionsgemisches bis zur Zunge hin verjüngt und von dort bis
zum Austritt zylinderförmig verläuft und daß der Innendurchmesser des Rohres am Ort der Zunge so gewählt
ist, daß dort eine laminare Strömung herrscht. Leider weist diese Vorrichtung in der Praxis noch
folgende Mängel auf:
1. De* Aufbau der Vorrichtung ist kompliziert und
teuer,
2. Es ist schwierig, die Vorrichtung in einen Rührwerkskessel einzubauen; vor allem, wenn dieser
mit Heiz- bzw. Kühlschlangen ausgerüstet ist.
3. Die Vorrichtung neigt zu Verstopfungen und liefert,
4. ungenaue bzw. falsche Werte, wenn sich im Bereich der schwingenden Zunge ein Gaspolster
aufbaut, was z.B. bei azeoptroper Fahrweise oder beim Durchleiten von Schutzgas durch das
Reaktionsgut immer wieder auftritt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese Nachteile zu beseitigen.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man bei der kontinuierlichen Viskositätsmessung von flüssigen
Stoffen, die sich in turbulenter Bewegung befinden, wie z.B. in Rührwerkskesseln, mit einem auf
der Grundlage der schwingenden Zunge arbeitenden Viskosimeter gut reproduzierbare Werte erhält, wenn
die schwingende Zunge des Viskosimeter so in einen
gut isolierten, zum Rührwerkskessel offenen Stutzen eingeführt wird, daß das freie Ende der schwingenden
Zunge von der Innenwand des Rührwerkskessels eine Entfernung aufweist, die dem 1- bis 5fachen
Durchmesser des Stutzens entspricht. Vorzugsweise beträgt der Abstand das 3fache des Stutzendurchmessers.
Die besten Ergebnisse wurden erhalten, wenn die schwingende Zunge der Strömungsrichtung der zu
messenden Flüssigkeit entgegengerichtet ist und die Zungenfläche parallel zur Rühr- bzw. Stromungsrichtung
liegt.
Wenn man die Reaktion zu höhermolekularen Stoffen in azeotroper Fahrweise durchführt oder
durch das Reaktionsgut Schutzgas leitet, besteht immer die Gefahr, daß sich in dem Stutzen im Bereich
der schwingenden Zunge Gaspolster aufbauen, die zu Fehlmessungen führen.
Um dies zu verhindern, ist es zweckmäßig, den Stutzen mit der Meßzunge so an dem Rührwerkskessel
anzubringen, daß er mit der Waagerechten einen Winkel von etwa 0 bis 30° bildet. So können sich
keine Gaspolster aufbauen, sondern das Gas entweicht sofort nach oben.
Zur Besseren Kontrolle des Stoffaustausches an der schwingenden Zunge empfiehlt es sich, die in
F i g. 4 bis 5 dargestellte Anordnung zu verwenden. Danach soll der Querstutzen, der die schwingende
Zunge aufnimmt, so an dem Stutzen angebracht werden, daß das freie Ende der schwingenden Zunge
mindestens bis zur Mitte des Stutzens reicht und der Querstutzen mit der Waagerechten einen Winkel von
etwa 0 bis 30l bildet. Das freie Ende der schwingenden Zunge reicht vorzugsweise möglichst weit über
die Mitte des Stutzens hinaus und der Winkel beträgt vorzugsweise 5 bis 15 \ Der Stutzen ist mit einem
Ventil verschlossen.
Wenn man hochmolekulare Stoffe durch Polykondensation,
Polymerisation oder Polyaddition herstellen will, :.st damit zu rechnen, daß unlösliche Partikel
entstehen und diese die Meßergebnisse verfälschen. Um dies zu verhindern, ist es angebracht, die schwingende
Zunge mit einem Schutzkorb zu versehen. Die Gestaltung dieses Schutzkorbes kann vielfältig sein
und ist den gegebenen Verhältnissen anzupassen. Vorzugsweise besteht der Schutzkorb aus Stäben, die
parallel zur schwingenden Zunge liegen, so daß er am Ende offen ist,
Es war außerordentlich überraschend, daß es mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die sehr
einfach ist, auf der Grundlage der schwingenden Zunge gelingt, einwandfreie Viskositätsmessungen an
flüssigen Stoffen, die sich in turbulenter Bewegung befinden, durchzuführen, weil nicht zu erwarten war,
daß in diesem Teil des Stutzens die Voraussetzungen für reproduzierbare Werte gegeben sind, nämlich 1.
eine laminare Strömung, 2. ein einwandfreier Stoffaustausch
und 3. praktisch keine Temperaturdifferenz zwischen dem flüssigen Stoff im Kessel und dem
Stutzen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen; Ausführungsbeispiele sind in
der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt,
F i g. 2 eine Seitenansicht nach F i g. 1,
F i g. 3 eine Schnittansicht nach F i g. 2 entlang der
Linie IH-III,
F i g. 4 eine Draufsicht einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung und
F i g. 5 eine Seitenansicht nach F i g. 4.
Fig. 1 stellt einen Vertikalschnitt durch einer: Rührwerkskessel mit dem erfindungsgemäßen Viskosimeter
2 dar.
An die Wand 5 des Rührwerkskessels 3 mit dem Rührwerk 19 ist der Stutzen 4, der einen inneren
Durchmesser 7 von 25 mm aufweist, geschweißt. In diesen Stutzen ist die schwingende Zunge 1. die vor·
dem Schutzkorb 17 umgeb :i wird, geschraubt
Selbstverständlich können die S»utzen auch angeflanscht oder angeschraubt werden. Der Stutzen 4
bildet mit der Tangentialebene 14 an den Kessel 7 durch den Mittelpunkt 15 des Stutzens den Wink<
16 von 30 , und die Entfernung 6 des freien Zungen endes von der Innenwand 5 des Rührwerkskessels 3
beträgt 75 mm. Die Stäbe 18 bilden den Schutzkorb
17 der schwingenden Zunge 1. In der Fig. 2 ist die
Seitenansicht des Stutzens nach Fig. 1 dargestellt. Rr
bildet mit der Waagerechten 10 den Winkel 13 von
10 . Fig. 3 offenbart das erfindungsgemäße Viskosimeter
2 in der Schnittansicht, entlang der Linie III-III. Aus dieser Darstellung wird die Lage des
Stutzens 4 bzw. des Winkels 16 verdeutlicht. Die Isolierung des Stutzens ist nicht gezeichnet, sie muß so
vollkommen wie irgend möglich sein, damit zwischen dem zu messenden flüssigen Stoff im Kessel und
Stutzen keine merkliche Temperaturdifferenz besteht.
Die F i g. 4 und 5 offenbaren eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Viskosimeter 2.
Die l· i g. 4 stellt eine Schnittdraufsicht durch den
Rührwerkskessel 3 mit dem eriiMungsgemäßen Viskosimeter!
dar. Wie daraus hervorgeht, ist der Querstutzen 9 mit der Zunge 1 so an den Stutzen 4,
der einen Durchmesser 7 von 25 mm aufweist, geschweißt, daß die schwingende Zunge 1 weit über die
Mitte des Stutzens 4 hinausreicht, von der Innenwand 5 des Rührwerkskessels 3 75 mm entfernt und
der Strömungsrichtung 8 im Rührwerkskessel entgebetigerichtet
ist. Das freie Ende des Stutzens 4 ist mit dem Ventil 12 verschlossen. Dieses hat den Vorteil,
daß man durch kurzes Öffnen des Ventils kontrollieren kann, ob der Stoffaustausch auch laufend stattfindet.
F i g. 5 zeigt eine Seitenansicht des Viskosimeters 2 nach Her F i g. 4, aus der hervorgeht, daß der
Querstutzen 9 mit der Waagerechten 10 einen Winkel
11 von 10° bildet.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind folgende:
1. Der Aufhau ist einfach und billig.
2. Die Vorrichtung ist leicht an jedem Rührwerkskessel anzubringen.
3. Verstopfungen treten nicht auf.
4. Es werden so gut reproduzierbare Werte auch bei azeotroper Fahrweise oder beim Durchleiten
von Schutzgas durch das Reaktionsgut erhalten, daß man danach den Endpunkt der Reaktion
bestimmen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Viskositätsmessung von flüssigen Stoffen, die sich in turbulenter
Bewegung befinden, wie z.B. in Rührwerkskesseln, mit einem auf der Grundlage der
schwingenden Zunge arbeitenden Viskosimeter, dadurch gekennzeichnet, daß die
schwingende Zunge (1) des Viskosimeter (2) in einem gut isolierten, zum Rührwerkskessel (3) of- ίο
fenen Stutzen (4) ^angeordnet ist und daß das freie Ende der schwingenden Zunge (1) von der
Innenwand (S) des Rührwerkskessels (3) eine Entfernung (6) aufweist, die dem 1- bis 5fachen
Durchmesser (7) des Stutzens (4) entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch geiLcnnzeL.met,
daß der Abstand (6) des freien Endes der schwingenden Zunge (1) von der Innenwand
(5) des Rührwerkskessels (3) vorzugsweise dem dreifachen Durchmesser (7) des Stutzens (4)
entspricht.
3. Vorrichtung nach Ai.Spruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die schwingende Zunge (1) der Strömungsrichtung (8) der zu messenden
Flüssigkeit entgegengerichtet ist und die Zungenfläch,- paralle1 zur Rühr- bzw. Strömungsebene liept.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daL der i..utzen (4) mit der Tangentialebene
(14) durch den Mittelpunkt (15) des Stutzens (4) an den Ruh werkskessel (3) einen
Winkel (16) von etwa 0 bis 45 und mit der Waagerechten (10) durch den Mittelpunkt (15)
des Stutzens (4) einen Winkel (13) von etwa 0 bis 30 bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4. darim-ch
gekennzeichnet, daß die Winkel (16) 25 bis 35 und (13) 5 bis 15 betragen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schwingende Zunge (1)
in einem Querstutzen (9) angeordnet ist und das freie Ende der schwingenden Zunge (1) mindestens
bis zur Mitte des Stutzens (4) reicht und der Querctutzen (9) mit der Waagerechten (10) einen
Winkel (11) von etwa 0 bis 30 bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende der schwingenden Zunge (1) vorzugsweise weit über die Mitte des Stutzens (4) hinausreicht und der Winkei (11)
vorzugsweise 5 bis 15' beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des Stutzens (4) mit einem Ventil (12) verschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwingende Zunge (1)
durch einen Korb (17) geschützt ist.
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