DE2045995B2 - Vorrichtung zur anfahrschmierung fuer getriebe - Google Patents
Vorrichtung zur anfahrschmierung fuer getriebeInfo
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Description
35
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Änfahrschmierung für Getriebe mit
Schmierpumpe und senkrechter, hohler Zentralwelle. Die Schmierung von Zahnradgetrieben erfolgt
üblicherweise dadurch, daß man das Schmiermittel durch Planschen vor Getriebeteilen in einem
Schmiermittelsumpf an die zu schmierenden Flächen schleudert oder daß man besondere Schmierpumpen
mit dazugehörenden Zuleitungssystemen in den einzelnen Getriebeteilen vorsieht. Daoei können diese
Schmierpumpen fremd ingetrieben oder auch von dem zu schmierenden Zahnradgetriebe direkt angetrieben
werden.
Mit fremdgetriebenen Schmierpumpen läßt sich eine Schmierung im Anfahrvorgang durchführen,
aber es ist dabei ein zusätzlicher, nicht unerheblicher Aufwand erforderlich, denn dieser Weg bedingt neben
einem gesonderten Antrieb der Schmierpumpe außerdem einen komplizierten Aufbau des gesamten
Getriebes — oft z.B. wegen zusätzlich angebrachter Vorrichtungen zum sicheren Blockieren des Getriebeantriebes,
ehe nicht die fremdgetriebene Schmierpumpe einwandfrei läuft — und zusätzlichen Raum,
der bei der meist erwünschten oder sogar notwendigen gedrängten Bauweise von Zahnradgetrieben oft
gar nicht zur Verfügung steht.
Mit den anderen oben angegebenen Mitteln ist es aber nicht möglich, sofort beim Anfahren einen
Schmierfilm zu erzeugen. Man verläßt sich vielmehr darauf, daß in den Lagerspalten und auf den Zahnflanken
noch vom vorangegangenen Betrieb her ein dünne.r Ölfilm haften geblieben ist. Aber nach längerem
Stillstand des Getriebes ist dies oft nicht der Fall, so daß durch das Fehlen eines genügenden
Schmiermittelfiimes Getriebeschäden entstehen und die Lebensdauer erheblich herabgesetzt wird.
Es ist bereits eine Anfahrschmiervorrichtung bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 291 966), bei der
direkt über den Zahnrädern, z.B. über dem Kegelritzel eines Kegelradgetriebes, ein aus zwei Kammern
bestehender Schmierstoff-Vorratsbehälter angebrach;
ist, der z. B. durch die Betätigung eines Elektromagneten geöffnet wird und nach diesem Schaltvorgang
e'n oder mehrere Zahnräder, die aber direkt darunter
liegen müssen, mit dem Schmiermittel versorgt.
Dabei macht es sich nachteilig bemerkbar, daß für diesen Schmierstoff-Vorratsbehälter und für seine notwendigen
Betätigungseinrichtungen (z. B. Elektromagnet, besonderer Schalter und Stromquelle oder
andere, mechanische Betätigungselemente), zusätzlicher Raum, zumeist an der Außenseite des Getriebes,
benötigt wird. Außerdem muß eine gesonderte Abstreifeinrichtung für beide Drehrichtungen und eine
Zulaufrinne vorgesehen werden, die Fehlerquellen beim Schmierölzulauf bilden können. Wenn diese
Anfahrschmiervorrichtung aus konstruktiven Gründen in einiger Entfernung über dem zu schmierenden
Zahnrad angebracht werden muß, besteht zudem die Gefahr, daß ein Teil des Öles daneben tropft.
Eine direktgetriebene Schmierpumpe hat demgegenüber den Vorteil, ein Zahnradgetriebe während
des Betriebes gleichmäßig und genau dosierend auch an entlegenen Stellen mit dem Schmiermittel zu versorgen,
ohne daß dafür extra ein zusätzlicher, raumbeanspruchender Fremdantrieb erforderlich ist. Allerdings
gestatten derartige, bereits bekannte, direktangetriebene Schmiermittelpumpen in der ersten
Phase des Anfahrens noch keinerlei Schmierung der
— vielfach mit nur einem zu geringen oder unter Umständen mit gar keinem Ölfilm bedeckten —
Zahnräder, da ja das heranzubringende frische Schmieröl erst die Luft aus den meist entleerten Leitungen
verdrängen muß. Auch bei fremdgetriebenen Schmierpumpen kann es vorkommen, daß sie beim
Anfahrvorgang versagen und daß eine, für solche Fälle vorgesehene Blockierungseinrichtung ihre
Funktion nicht erfüllt.
Eine Anfahrschmierung nach den; Ausgangspunkt der Erfindung ist für schnellaufende Maschinen, z. B.
für Gasturbinen, aus einer britischen Patentschrift (britische Patentschrift 1016 482) bekannt. Bei dieser
Konstruktion sind — innerhalb des Kegelradgetriebes zwischen Gasturbine und Anfahrvorrichtung
— zwei konzentrisch ineinandergebaute Schmierölhohlräume speziell für den Anfahrvorgang vorgesehen.
Diese beiden Hohlräume entstehen dadurch, daß in aufwendiger Weise mehrere einzelne Bauteile,
unter anderem auch die Versorgungsleitungen zu den Schmierstellen und die dazu nötigen Halterungen, in
das obere Ende einer — auf eine andere Welle aufgesetzten — hohlen Kegelradwelle eingesetzt werden.
Dadurch können sich aber bereits kleinere Unwuchten ergeben, die sich bei den hohen Drehzahlen von
Gasturbinen rasch vergrößern und zu erheblichen Schwingungen führen können. Außerdem wird der
äußere, ringförmige Hohlraum, der zur Änfahrschmierung der Zahneingriffe dient, fast nur beim
Stillstand der Maschine durch Herabtropfen von öl versorgt und nicht durch einen gleichmäßigen
Schmiermittelstrom. Zudem kann das im inneren
Hohlraum angesammelte Schmieröl unter Umständen, vor allem in Zeiten der Betriebsunterbrechung,
langsam wegsickern, da der Hohlraum unten nur durch eine Kerbverzahnung der Übertragungswelle in
der Kegelradwelle verschlossen ist.
Schließlich kann es sich bei der Konstruktion nach der angegebenen britischen Patentschrift noch als
nachteilig auswirken, daß man oben offene Hohlräume verwendet, ohne darüber eine geschlossene
Begrenzungsplatte anbringen zu können. Denn dadurch schießt ein Teil der Schmierflüssigkeit nach
oben hinaus und schmiert zwar die beiden Kegelräder durch Verspritzen von Öl, aber da der relativ geringe
SchmierölvOrrat im Hohlraum auf diese Weise rasch verbraucht wird, können die ebenfalls zu versorgenden
Lagerstellen kaum mit einer ausreichenden Schmierölzuführung im Anfahrzustand rechnen.
Um direkt- oder fremdangetriebene Schmierpumpen verwenden zu können, ohne die angegebene
Nachteile der verschiedenen, obenerwähnten Schmiereinrichtungen beim Anfahrvorgang in Kauf
nehmen zu müssen, liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, für ein Zahnradgetriebe mit Schmierpumpe
und senkrechter, hohler Zentralwelle eine möglichst einfache, beim Einschalten sofort und absolut
sicher wirkende Anfahrschmierung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfi~- ^ungsgemäß dadurch gelöst,
daß von dem einteiligen Hohlraum der Zentralwelle die Zahneingriffe an dieser Welle durch radiale
Kanäle geschmiert werden und daß die Lagerstellen der — mit dem Zentralrad im Eingriff stehenden —
Zahnräder über eine Leitvorrichtung und weitere Kanäle in den feststehenden Achsen dieser Zahnräder
mit Schmierflüssigkeit versorg! werden. Beim Anfahrvorgang steht das Schmiermittel im Hohlraum
zur Verfügung, weil dieser während des normalen Betriebes durch die Leitvorrichtung — in gegenüber
dem Anfahrvorgang entgegengesetzter Strömungsrichtung — mit der Schmierflüssigkeit gefüllt wird.
Es ergießt sich also schon bei den ersten Getriebeumdrehungen ein Teil der im Hohlraum befindlichen
Schmierflüssigkeit infolge der Zentrifugalwirkung selbsttätig über den oberen Rand des Hohlraumes
bzw. der Zentralwelle und läuft an die zu schmierenden Stellen. Darüber hinaus wird mit dem
anderen Teil der aus d?m Hohlraum herausgeschleuderten Schmierflüssigkeit durch Kanäle, die vom
Hohlraum direkt in die Zahneingriffe und die von den Zahnradachsen in die Lagerstellen der Zahnräder
führen, an diesen Stellen eine gegenüber den früheren Konstruktionen verbesserte Anfahrschmierung
erreicht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind in der Schmiermittelzuführungsleitung, die von der Betriebsschmierpumpe
—■ durch die feststehenden Zahnradachsen — herangeführt wird, im Bereich der
zu schmierenden Zahnräder und Lagerstellen Drosselstellen vorgesehen. Dadurch wird vorteilhaft erreicht,
daß das — beim Anfahren infolge Zentrifugalwirkung erheblich beschleunigte und in die
Schmiermittelkanälp gedrückte — Schmieröl den Zahnradbereich nicht etwa rasch verlassen kann,
sondern oberhalb der Drosselstellen in den Schmiermittelkanälen etwas gestaut bleibt, damit das öl von
dort aus in den seitlichen Kanälen zu den einzelnen Schmierstellen fließt, bis der Ölstrom von der direkt
getriebenen Schmiermittelpumpe einsetzt.
Durch diese Schmiervorrichtung wird also erreicht, daß bei einem Zahnradgetriebe mit senkrechter
Welle und unter Verwendung einer direkt getriebenen Schmierölpumpe eine bereits beim Anfahrvorgang
einwandfrei arbeitende Schmierung gewährleistet wird. Aber auch bei Zahnradgetrieben mit fremd angetriebener
Schmierpumpe ergeben sich durch eine Verwendung der erfindungsgemäßen Anfahrschmierung
ebenfalls große Vorteile. Denn dann ist es meistens möglich, den oft erheblichen Aufwand für eine
Anfahrblockierungseinrichtung des Getriebeantriebes
— für den Fall des anfänglichen Versagens der fremdgetriebenen Schmierpumpe — überhaupt zu
vermeiden.
Manchmal wird man sogar die nach der Erfindung gestaltete Anfahrschmierung wegen ihres geringen
Aufwandes zusätzlich zu einer fremdgetriebenen Schmierpumpe mit Blockierungseinrichtung verwenden,
um sicherheitshalber jedes Risiko auszuschalten, falls die Blockierungseinrichtung beim Anfahrvorgang
ihre Funktion nicht erfüllt.
Die Erfindung wird nachfolgend scher.-atisch in einem Ausführungsbeispiel erläutert und in einer
Zeichnung dargestellt.
In der senkrecht gelagerten Zentralweääe 1 eines Verzweigungsgetriebes, welche auf einem Teil ihrer
Länge mittels einer eingearbeiteten Verzahnung zugleich ein Zentralrad 2 bildet, befindet sich am oberen
Wellenende ein nach oben offener Hohlraum 3. der durch radiale Kanäle 4 mit den Zahnlücken des
Zentralrades 2 in Verbindung steht. Dieser Hohlraum 3 reicht bis in den Bereich unterhalb des Zentralrades
2 hinab, sein Boden 5 hat einen erheblichen Abstand von den Kanälen 4. Das obere Ende der
Zentralwelle 1 ist durch ein radial wirkendes Hilfslager ö gelagert, das sich über die SchmierbrLcke 7 und
— bei diesem Ausführungsbeispiel drei — feststehenden Zahnradachsen 8 auf dem diese Achsen tragenden
Teil des Getriebegehäuses 9 abstützt und von ihm getragen wird. Die Zahnräder 10 des Getriebes
stehen im Eingriff mit dem Zentralrad2 und dem außen umlaufenden Ringrad 11. Das Getriebegehäuse
9, die Zahnradachsen 8, die Schinierbrücke 7 und das Hilfslager6 weisen Schmiermittelkanäle 12
auf, vermittels der das Schmiermittel im Betriebszustand von der nicht gezeichneten, direktgetriebenen
Schmiermittelpumpe an die zu schmierenden Zahnräder, Lagerstelleii und in den als Schmierstoff-Vorratsbehälter
dienenden Hohlraum 3 gebracht wird. Für die Anfahrschmicrung steht die Ölmenge zur
Verfügung, die sich in dem Raum zwischen der Unterkante der Kanäle 4 und dem unteren Ende des
Hohlraumes 3 befindet, was auf der linken Seite der Zeichnung dargestellt ist. Vor dem allerersten Anfahren
des Getriebes wird der Hohlraum 3 mit Schmieröl gefüllt, während er später im Betriebszustand
nach jedem Abstellen des Getriebes mit Öl gefüllt bleibt, da er einen Teil des Schmiermittelkreislaufcs
ist. Ein Heraustropfen von Scnmieröl ist nicht möglich, da der Hohlraum unten geschlossen ist.
Wenn beim Anfahren die Zentralwelle 1 in Umdrehung versetzt wird, gerät auch das im Hohlraum 3
befindliche Schmieröl 13 durch Reibung in Rotation. Der vorher flach und ebene Ölspiegel 14 nimmt jetzt
die Form eines Paraboloids 15 an, was auf der rechten Seite der Zeichnung dargestellt ist. Das Öl wird
nach oben gedrängt und fließt zuerst durch die Kanäle 4 in die Zahnlücken des Zentralrades 2. Von
dort wird es durch die Rotation der im gegenseitigen
Eingriff befindlichen Zahnräder auf die Zahnräder 10 und auf das Ringrad 11 übertragen.
Das Aufstellen des ölspiegels in Form eines Paraboloids
15 geschieht aber so schnell, daß nur ein Teil des im Hohlraum 3 enthaltenen Öls durch die Kanäle
4 abfließt. Der Rest des Schmieröls schießt über die Oberkante 16 des Hohlraumes 3 in den Raum 17.
Von dcrt fließt es durch seinen Druck und die Schwerkraft über die Schmiermittelkanäle 12 in
Hiifslagerö und Schmierbrücke 7 in die Schmiermittelkanäle,
die in den Zahnradachsen 8 verlaufen. An den Wänden dieser Kanäle fließt das ül senkrecht
herunter, bis es auf den Ring 18 trifft. Dieser Ring lenkt infolge der Drosselwirkung einen großen Teil
des herabfließenden Schmieröles in radiale Kanäle 19, die jeweils die als Schmierspalte ausgebildeten
Lagerstellen 20 der Zahnräder 10 versorgen. Zwischen dem Hilfslagerö und dem oberen Teil der
Zentralwelle 1, die zusammen eine Wellenhilfslagerung bilden, befindet sich ein Spalt 21, der ebenfalls
als Schmicrflüssigkcitskanal ausgebildet ist. Der Anfahrschmierölstroni
ist in der Zeichnung mit Pfeilen angedeutet.
Sobald die Ölförderung durch die nicht gezeichnete Schmierpumpe einsetzt, also nach beendetem
ίο Anfahrvorgarig und mit Beginn des Normalbetriebes,
steigt das öl in den Schmiermittelkanälen 12 des Getriebegehäuses 9 und der Zahnradachsen 8 nach oben
und fließt weiter bis zum Raum 17 und in den Hohlraum 3 hinein. Der Betriebsölstrom fließt dann also
in entgegengesetzter Richtung wie der Anfahrschmierstrom.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Anfahrschmierung für Getriebe mit Schmierpumpe i'nd senkrechter, hohler
Zentrahvelle, deren nach oben offener Hohlraum während des normalen Betriebes von der
Schmierpumpe mit Schmierflüssigkeit gefüllt wird und durch radiale Kanäle einerseits direkt und
andererseits durch eine über der Zentralwelle angebrachte Leitvorrichtung mit den Schmierstellen
verbunden ist. so daß diesen während des Anfahrvorganges infolge Zentrifugalwirkung
Schmierflüssigkeit zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß von dem einteiligen Hohlraum (3) durch die radialen Kanäle (4) die
Zahneingriffr % 10) an der Zentrahvelle (1) und über die Leitvorrichtung (6, 12) sowie durch weitere
Kanäle (19) in den feststehenden Achsen (8) deren Lagerstellen (20) geschmiert werden und
daß der Hohlraum (3) während des normalen Betriebes durch die Leitvorrichtung (6, 12) in gegenüber
dem Anfahrvorgang entgegengesetzter Strömungsrichtung mit der Schmierflüssigkeit gefüllt
wird.
2. Vorrichtung Tür Anfahrschmierung für Getriebe
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sch;/iiermittelzuführungsleitung (12),
die von der Betriebsscbmierpi, ape herangeführt
wird, im Bereich der zu schmierenden Zahnräder und Lagerstellen Drosselsteilen 18) vorgesehen
sind.
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