DE3730916A1

DE3730916A1 - Notschmiereinrichtung

Info

Publication number: DE3730916A1
Application number: DE19873730916
Authority: DE
Inventors: Siegfried Dipl Ing Laurin
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1987-09-15
Filing date: 1987-09-15
Publication date: 1989-03-23

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiervorrichtung ge mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-OS 20 45 995 ist eine gattungsgemäße Schmier einrichtung bekannt, bei der Schmieröl in einem Auffangbe hälter aufgefangen wird und bei Betriebssituationen, in denen die Schmierölversorgung der Zahnräder nicht sicher gestellt ist, zu den Zahnrädern abgegeben wird. Nachteilig an der bekannten Schmiervorrichtung ist es, daß, sobald die in dem Auffangbehälter gespeicherte Schmierölmenge an die Zahnräder abgegeben ist, bei Versagen der normalen Schmiervorrichtung keine Schmierung der Zahnräder mehr erfolgt. Da der in dem Auffangbehälter befindliche Schmierölvorrat schnell verbraucht ist, tritt nach kurzer Zeit ein Heißlaufen und eine Beschädigung der Zahnräder auf. Dabei ist es zwar möglich, den Ausfall des Schmier systems und die steigenden Betriebstemperaturen der Zahn räder optisch und akkustisch anzuzeigen, in bestimmten Be triebssituationen ist es aber trotz der Gefahrensituation für die Zahnräder bzw. für das Getriebe nicht möglich, dieses sofort stillzusetzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schmierein richtung für Zahnräder bereitzustellen, die bei Ausfall der Ölschmierung eine Notschmierung der Zahnräder sicher stellt.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest ein Schmelzkörper vorgesehen ist, der bei erhöhter Betriebs temperatur der Zahnräder schmilzt und daß die Abschmelz masse Schmiermittel enthält und auf die Zähne der Zahn räder geführt wird. Durch diese Vorrichtung wird die Not laufzeit der Zahnräder deutlich verlängert. Die auf die Zähne gelangende Abschmelzmasse ermöglicht einen zerstö rungsfreien Weiterbetrieb der Zahnräder bzw. des Getriebes für längere Zeit, wobei die Menge bzw. die Zusammensetzung der Abschmelzmasse auf die jeweiligen Er fordernisse abgestimmt werden kann.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Schmelzkörper in dem Getriebegehäuse an geodätisch hoher Stelle über einem bzw. mehreren Zahnrädern angeordnet und über geeignete wärmeübertragende Verbindungen mit dem bzw. den Zahnrädern verbunden. Eine derartige Anordnung ist konstruktiv einfach und der Schmelzkörper kann nach einem Abschmelzen einfach ersetzt werden.

In Weiterbildung der Erfindung ist der Schmelzkörper als Schmelzring in eine oder mehrere Ringnuten des Zahnrades eingesetzt, wobei die Ringnuten über Verbindungsleitungen mit den Zahnkränzen der Zahnräder verbunden sind. Diese Ausbildung ist sehr kompakt und bietet einen sehr hohen Schutz, da diese Anordnung sehr temperaturempfindlich ar beitet und zudem wenig Bauraum beansprucht.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung zu entnehmen, in der ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben ist.

Ein Zahnrad 1, das Teil eines Getriebes ist, welches vor teilhaft an eine Brennkraftmaschine angeflanscht oder in die Brennkraftmaschine integriert ist (Rädergetriebe), ist auf einer Welle 2 befestigt. - Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Notschmiereinrichtung auch für andere Ge triebe, wie sie beispielsweise bei Luftfahrtantrieben ver wendet werden, geeignet - . Die Welle 2 ist in einem Ge häuse 3 gelagert. Im Normalbetrieb wird das Zahnrad 1, das - nicht dargestellt - mit weiteren Zahnrädern im Ein griff steht, mit Öl geschmiert und gekühlt. Dabei gelangt Spritzöl an die Wandungen des Gehäuses 3 und tropft bzw. läuft von diesen ab in beispielsweise einen Ölsumpf. An geodätisch hoher Stelle in dem Gehäuse ist über dem Zahn rad 1 ein Auffangbehälter 4 angeordnet, in dem ein Teil des Spritzöls gesammelt wird. Der Auffangbehälter 4 weist einen Auslauf 5 auf, der auf die Zähne 6 des Zahnrades 1 gerichtet ist.

Fällt infolge einer Störung die Schmierölversorgung aus, übernimmt das in dem Auffangbehälter 4 angesammelte Schmieröl bis zum Aufbrauch die Schmierung und Kühlung des Zahnrades 1. Danach würde das Zahnrad 1 infolge fehlender Schmierung und Kühlung schnell heißlaufen und beschädigt werden, sofern das Zahnrad 1 bzw. das Getriebe nicht un verzüglich stillgesetzt würde. Diese Stillsetzung kann bei bestimmten Einsatzfällen unter Umständen nicht sofort mög lich sein. In diesem Falle übernimmt die erfindungsgemäße Schmiervorrichtung die Schmierung des Zahnrades 1. Dazu ist ein Schmelzkörper, der als Schmelzring 7, 7′ ausgebil det ist, in eine Ringnut 8, 8′ des Zahnrades 1 zwischen dessen Nabe 9 und dessen Zahnkranz 10 angeordnet. Dabei wird die Ringnut 8, 8′ vorteilhaft durch die beidseitig des Zahnrades 1 angeordneten Ausnehmungen gebildet, wobei die Ausnehmungen seitlich durch einen Abdeckring 11 teil weise verschlossen sind. In den Zahnkranz 10 sind Verbin dungsleitungen 12 eingearbeitet, die die Ausnehmungen mit dem Zahnkranz 10 verbinden.

Ist, wie zuvor beschrieben, nach einem Ausfall des Schmiersystem das in dem Auffangbehälter 4 befindliche Schmieröl auf die Zähne 6 abgeflossen, erwärmt sich das Zahnrad 1. Durch die Erwärmung schmilzt der Schmelzring 7, 7′ und die Schmelzmasse wird durch die Fliehkraft über die Verbindungsleitungen 12 zu dem Zahnkranz 10 gefördert. Die Schmelzmasse, die Schmiermittel enthält bzw. eine Schmier wirkung aufweist, übernimmt somit die Schmierwirkung bis die Zahnräder 1 zum Stillstand gekommen sind. Um die Schmelzmasse des Schmelzringes 7, 7′ vollständig und leicht über die Verbindungsleitungen 12 zu dem Zahnkranz 10 führen zu können, kann der zu dem Zahnkranz 10 weisende Ringnutboden 13 kegelstumpfförmig zu der Drehachse des Zahnrades 1 angeordnet sein, wie dies in der rechten Hälf te des Zahnrades 1 dargestellt ist.

Claims

1. Schmiervorrichtung für in einem Gehäuse (3) ange ordnete Zahnräder (1), wobei die Zahnräder (1) ölge schmiert sind und ein Auffangbehälter (4) für Spritzöl vorgesehen ist, der zumindest einen auf die Zähne (6) zu mindest eines Zahnrades (1) gerichteten Auslauf (5) auf weist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schmelzkörper vorgesehen ist, der bei erhöhter Betriebstemperatur der Zahnräder (1) schmilzt, daß die Abschmelzmasse Schmier mittel enthält und daß die Abschmelzmasse auf die Zähne (6) der Zahnräder (1) geführt wird.

2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schmelzkörper in dem Gehäuse (3) an geodätisch hoher Stelle über zumindest einem Zahnrad (1) angeordnet ist und in wärmeübertragender Verbindung zu dem Zahnrad (1) steht.

3. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzkörper als Schmelzring (7, 7′) ausgebildet ist und in zumindest eine zwischen dem Zahnkranz (10) und der Nabe (9) des Zahnrades (1) angeordnete Ringnut (8, 8′) eingesetzt ist, wobei die offene Seite der Ringnut (8, 8′) zu der Nabe (9) weist und zumindest eine Verbindungsleitung (12) zwischen dem Ring nutboden (13) und dem Zahnkranz (10) des Zahnrades (1) vorgesehen ist.

4. Schmiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zu dem Zahnkranz (10) wei sende Ringnutboden (13) kegelstumpfförmig zu der Drehachse des Zahnrades (1) angeordnet ist.