DE2042200B2 - Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-Legierung - Google Patents
Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-LegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-Legierung mit einer bei Zündkerzen üblichen
Grundzusammensetzung und bezieht sich auf das Problem, die Korrosion, welche von im Kraftstoff enthaltenen
Bleiverbindungen, z. B. Bleitetraäthyl, her rührt, zu vermindern.
Der »Bleiangriff« bewirkt, daß das metallische Material der Zündkerzenelektroden von außen her angelöst
bzw. aufgelöst wird und sich mit den im Motorbetrieb anfallenden Bleiverbindungen zu meist krustigen oder
schwammigen Korrosionsprodukten umsetzt, die teils als Belag auf den Elektroden haftenbleiben und zu
Brückenbildungen führen können, teils aber auch abplatzen oder abfallen, so daß insbesondere an den Flachen
der Funkenstrecke ein erhöhter Stoffverlust entsteht, der den Ausfall der Kerze durch zu groß gewordenen
Elektrodenabstand beschleunigt. Die Bleiverbindungen verstärken gewöhnlich auch die interkristalline
Korrosion an den äußeren Zonen der Zündkcr/enelektr&Jen.
Um dem Bleiangriff entgegenzuwirken, hat man den Kraftstoffen und den Motorölen Antibleiwirkstoffe beigemischt
und die frühere Nickel-Mangan-Legierung mit 4 bis 5% Mn durch Verminderung des Mangangehalts
und durch Zulegieren von etwa 1,5 bis 4% Si und/oder etwa 1,5 bis 5% Cr und/oder 0.1 bis 0,3% Zr,
Nb, Ti, Al verbessert. Die Mehrzahl dieser neueren Legierungen hat einen Mangananteil von etwa 0,5 bis 2%;
ihr Nickelanteil liegt meistens ziemlich hoch, nämlich zwischen etwa 94 bis 97%, so daß die Wärmeleitfähigkeit
durch die zulegierten Elemente nicht allzusehr verschlechtert wird. Es ist auch bekannt, diese Legierungen
mit etwa 0,05 bis 0,1% Mg zu desoxydieren.
Die oben angeführten Maßnahmen brachten zwar erhebliche Verbesserungen, trotzdem sind auch die
Elektroden aus diesen Werkstoffen, insbesondere infolge der länger gewordenen Inspektionsintervalle noch
erheblich durch Bleiangriff gefährdet, und metallographische Untersuchungen zeigen deutlich, daß die Elektroden
an den bleibefallenen Stellen Stoffverluste erleiden, wobei die korrodierte Zone gewöhnlich noch mit
nicht umgesetzten metallischen Überresten durchsetzt ist.
Die Bemühungen, den Bleiangriff zu verringern, liefen
im übrigen darauf hinaus, durch konstruktive Maßnahmen zu erreichen, daß die Elektroden während des
Ansaug- und Verdichtungshubs mit möglichst wenig Kraftstoffmolekülen in Berührung kommen.
Um dem Bleiangriff auch bei vorgezogenen und vom Frischgasstrom umspülten Elektroden zu begegnen,
werden in neuerer Zeit Versuche mit Elektroden aus NiCrI5Fe (Werkstoff-Nr. 2.4640) gemacht, die infolge
des hohen Cr-Gehalts von 14 bis 17% und Zusätzen
seltener Erden zwar hitzebeständiger sind, jedoch den Nachteil schlechterer Wärmeleitfähigkeit haben, so daß
die Mittelelektroden eingekittet werden müssen, um auf den geforderten Wärmewert zu kommen. Das Einkitten
der Mittelelektrode ist jedoch problematisch und
ίο birgt die Gefahren in sich, daß der keramische Isolatorfuß
der Zündkerze gesprengt oder die Kerze bei schlechter Kittung überhitzt wird und Glühzündungen
verursacht. Außerdem ist diese Legierung schlecht schweißbar, was dazu führen kann, daß die Masseelektrode
der Zündkerze im Motorbetrieb in den Zylinder fällt.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, insbesondere die oben angeführten schwachlegierten Nikkei-Legierungen
gegen Bleiangriff zu verbessern, ohne daß ihre Wärmeleitfähigkeit dadurch nennenswert beeinträchtigt
wird.
Obwohl es, wie bereits angedeutet, seit langem üblich ist, zur Desoxydation dieser Zündkerzenlegierungen
neben Silizium auch Magnesium einzusetzen, wurde bisher nicht erkannt, daß durch Vergrößerung des Magnesiumgehalts
der Bleiangriff wesentlich verringert werden kann. Dieser Effekt ist offenbar darauf zurückzuführen,
daß sich bei den Betriebstemperaturen der Zündkerzen Magnesiumoxid bildet, das einer der wenigen
Stoffe ist, die selbst gegen flüssiges Bleioxid resistent sind. Bei dem bisher zur Desoxydation üblichen
geringen Anteil von nur 0,05 bis 0,1% ist dieser Effekt jedoch zu wenig aufgefallen, um erkannt zu werden.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, den Magnesiumanteil der Zündkerzenlegierungen auf über 0.15%.
vorzugsweise auf 0.25 bis 0,35%, zu erhöhen.
Im Vergleich zu anderen Legierungselementen, wie
Chrom oder Aluminium, die z. B. bei Heizleitern zur Erzeugung festhaftender oxydischer Schutzschichten
benutzt werden, ist der im vorigen angegebene Magnesiumanteil sehr klein. Vergleichsversuche mit Ni-Mn-Si-Legierungen
haben aber überraschenderweise ergeben, daß bei einem Zusatz von 0,25% Mg an den Elektroden
selbst durch stark gebleite Vergaserkraftstoffe nur unbedeutende Niederschläge auftreten, während
bei der gleichen Legierung aber nur 0,05 bis 0,1% Mg krustige Beläge und größere Stoffverluste entstehen.
Durch das Magnesium wird die Verarbeitbarkeit der I egierung verschlechtert. Bei dem bevorzugten Gehalt
von 0.25 bis 0.35% Mg handelt es sich jedoch um einen günstigen Kompromiß, bei den" sich die Legierung
noch gut verarbeiten läßt und die Wirkung des Magnesiums gegen Bleiangriff kräftig ist.
Wegen seiner außerordentlichen Flüchtigkeit in metallischen
Schmelzen empfiehlt es sich, das Magnesium in Form bekannter Vorlegierungen, z. B. als NiMg oder
SiMg der Zündkerzenlegierung vor dem Vergießen zuzufügen, gegebenenfalls auch in Verbindung mit eingetauchten
Desoxydationsmitteln CaMgSi oder CaMnSi, wenn besondere Ansprüche an die Reinheit der Legierung
gestellt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-Legierung mit einer bei Zündkerzenelektroden üblichen Grundzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung einen Magnesiumzusatz von mindestens 0,15%, vorzugsweise von 0.25 bis 0,35%, enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702042200 DE2042200C3 (de) | 1970-08-26 | 1970-08-26 | Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-Legierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702042200 DE2042200C3 (de) | 1970-08-26 | 1970-08-26 | Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-Legierung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2042200A1 DE2042200A1 (de) | 1972-03-02 |
DE2042200B2 true DE2042200B2 (de) | 1975-03-20 |
DE2042200C3 DE2042200C3 (de) | 1975-11-06 |
Family
ID=5780702
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702042200 Expired DE2042200C3 (de) | 1970-08-26 | 1970-08-26 | Zündkerzenelektrode aus einer Nickel-Legierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2042200C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006023374A1 (de) * | 2006-05-16 | 2007-11-22 | Beru Ag | Legierung auf der Basis von Nickel und deren Verwendung für Zündkerzenelektroden |
DE102008007605A1 (de) * | 2008-02-04 | 2009-08-06 | Uhde Gmbh | Modifiziertes Nickel |
-
1970
- 1970-08-26 DE DE19702042200 patent/DE2042200C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2042200A1 (de) | 1972-03-02 |
DE2042200C3 (de) | 1975-11-06 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
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