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"Haarbürste, insbesondere Lockenbürste" Die Erfindung bezieht sich
auf eine Haarbürste, insbesondere Lockenbürste, die einen Stiel aufweist. Man kennt
solche Haarbüsten, deren Borstenbesatz aus kürzeren und verhältnismäßig weichen,
und demgegenüber längeren und steiferen Borsten besteht. Solche Haarbürsten werden
im allgemeinen verwendet um das Naturkopfhaar zu pflegen. Zum Teil sind diese Bürsten
auch geeignet, das Naturkopfhaar in mehr oder weniger große Wellen oder Locken zu
verwandeln.
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Gemäß der Erfindung wird es angestrebt, eine Haarbürste bzw.
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Lockenbürste zu schaffen, mit der das Frisieren und Pflegen einer
Perücke, also einer sog. ZweitSrisur, auch in Form einer unsthaarperücke, bequem
und mit Erfolg durchgeführt werden kann.
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Hierfür sind die bisher bekannten Lockenbürsten sehr wenig geeignet.
Diese Lockenbürsten weisen zum großen Teil einen Borstenbesatz auf, der nur aus
verhältnismäßig sehr steifen Kunststoffborsten besteht, die durchweg eine gleiche
Länge aufweisen. Die Bürstfläche dieser Lockenbürste ist im allgemeinen gewölbt.
Die Einzelborsten stehen auf dieser gewölbten Fläche radial. Die Enden des Borstenbesatzes
benötigen damit eine verhältnismäßig große Flache. Diese große Fläche jedoch ist
störend für die Schaffung kleiner Haarwellen oder Locken.
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Gemäß der Erfindung kommt es nicht nur darauf an, daß man mit der
neuen Lockenbürste das Haar z. B. einer Perücke ausbürsten kann. Das Haar soll gleichzeitig
gepflegt, d.h.
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von Staub und sonstigen Unreinheitlichkeiten befreit werden.
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Die Bürste soll geeignet sein, das Toupieren des Haares durchzuführen,
es solMnEinzelwellen und Einzellocken herstellbar sein und zwar auch bei kürzeren
Haaren, wie sie im allgemeinen bei Kunsthaarperdcken insb. anzutreffend sind.
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Um diese unterschiedlichen tiaararbeiten nahheinander mit einer einzigen
Bürste vorneiomen zu können, ist gemäß der Erfindung erkannt worden, daß es auf
die Art der einzelnen Borsten und auf die Art der Anordnung dieser Borsten in dem
Bürstenkörper entscheidend ankommt. Die einzelnen Borsten müssen,um diesen Zwecken
zu dienen, eine unterschiedliche Länge aufweisen, sie müssen ihrerseits verhältnismäßig
steif sein in gegenüber anderen Borsten. Die größerer Anzahl und demgegenüber in
einem weicheren Zustand zum Einsatz kommenden Borsten müssen schließlich in einer
ganz bestimmten Weise mit Schräglage in den Bürstenkörper eingesetzt sein, die Enden
der längeren Borsten müssen teilweise über den Bürstenkörper hinausragen. Schließlich
darf der Bürstenkörper gemäß der Erfindung eine gewisse Breite nicht überschreiten,
da bei den einzelnen Haarformarbeiten keineswegs stets sämtliche Borsten zum Einsatz
kommen dürfen, und es muß die Möglichkeit gegeben sein, wahlweise bestimmte Borsten
des Borstbesatzes zum Einsatz bringen zu können, ohne daß die übrigen Borsten des
Borstenbesatzes diesen Haarform- oder Haarpflegevorgang stören können.
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Die Erfindung besteht demzufolge zunächst darin, daß an einer Längskante
des BUrbstenkörpers (Außenkante) die Borsten etwa senkrecht zur Bürstenfläche stehen,
daß Jedoch - in Querrichtung des Bürstenkörpers betrachtet - sämtliche Borsten in
Richtung der gegenüberliegenden Längskante (Außerkte) fortschreitend mit größerem
Neigungswinkel zur Senkrechten im Borstenkörper eingesetzt sind. Dies geschieht
in der Weise,
daß die Borstenenden der steifen Borsten (Kammborsten)
an der Innenkante - in senkrechter Projektion auf den Bürstenkörper betrachtet -
etwa um die halbe Bürstenkörperbreite über diese Innenkante hinausragEn.Zur Erläuterung
dieser Anordnung sei erwähnt, daß es sich hier um eine Stielbürste handelt. Die
zum Körper gerichtete Längskante des BUrstenkörpers beim Erfassen der Bürste mit
der rechten Hand ist vorstehend als Innenkante bezeichnet, während die gegenüber
liegende Längskante des Bürstenkörpers zur Verdeutlichung als Außenkante angegeben
ist.
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Die Länge der steifen Borsten des Borstenbesatzes soll etwa 1/) größer
sein als die Länge der Borsten, die diese steifen Borsten als Weichborsten umgeben.
Die steifen Kammborsten ragen also aus den Borstenbündeln mit den weichen Borsten
um ein beträchtliches Maß heraus. Diese steifen Borsten wirken deshalb besonders
beim Ausstreichen des Haares wie ein Kamm.
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Diese steifen Borsten werden deshalb nachstehend als Kammborsten erläutert,
während die weichen kürzeren Borsten, die die Kammborsten umgeben, als Grundborsten
bezeichnet werden.
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Für die Formgebung der Haarbürste gemäß der Erfindung ist es nun weiterhin
wesentlich, daß der Bürstenkörper an der Außenlängskante den dort senkrecht eingesetzten
Borstenbesatz nur um ein geringes Maß überragt, und daß diese Außenlängskante des
Bürstenkörpers eine Abrundung mit großem Krümmungsradius aufweist. Die stark hervortretenden
Kammborsten an der Xnnenlängskante des Bürstenkörpers, die besonders stark schräg
herausgestellt sind, dienen zum Auskämmen des Haares, ähnlich wie man diesen Vorgang
sonst mit Hilfe eines Kammes durchführt. Die kürzeren und weicheren Grundborsten
dagegen kommen erst zum Einsatz, wenn man den Auskämmvorgang des Haares schon weitgehend
beendet hat. Alsdann treten nämlich diese Grundborsten in das Haar ein um gleichzeitig
dieses Haar zum Zwecke der Reinigung und der Schaffung eines Haarglanzes intensiv
zu bürsten. Die Bürste nach der Erfindung läßt also
ein Kämmen des
Haares einerseits, ein Bürsten des Haares andererseits, ein Toupieren des Haares
sowie eine Wellen- oder Lockenbildung zu.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer Lockenbürste Fig. 2 einen
Schnitt nabh der Linie II-II der Fig.1 Fig. 3 und Fig. 4 zwei Anwendungsbeispiele
für die Lockenbürste nach Fig.l und Fig.2.
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Die Lockenbürste besteht aus dem Bürstenkörper 1 mit dem Stiel 2 und
dem Borstenbesatz 3. Diese Bürste ist in erster Linie bestimmt zur Pflege einer
sog. Zweitfrisur also zur Pflege einer Perücke. Gerade für diesen besonderen Verwendungszweck
ist der Borstenbesatz 3 in einer besonderen Weise ausgebildet und am Bürstenkörper
1 angeordnet. Man unterscheidet bei diesem Borstenbesatz 3 steife und längere Borsten
4, die etwa um 1/3 länger sind als die kürzeren und weicheren Borsten 5. Jedem Borstenbündel
6 ist je eine steife lange Borste 4 zugeordnet. Außerdem ist jedem Borstenbündel
6 auch noch eine kürzere steife Borste 7 zugeordnet. Die längeren steifen Borsten
4 ragen aus den Borstenbündeln 6 heraus wie die einzelnen Zinken eines Kammes. Diese
längeren steifen Borsten 4 werden deshalb weiterhin als Kammborsten bezeichnet.
Die kürzeren weichen und dichter besetzten Borsten 5 werden nachstehend als Grundborsten
bezeichnet, während die kurzen steifen Borsten 7 nachstehend als Stützborsten erläutert
werden.
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Man erkennt, daß die Kammborsten jeweils in einem größeren Abstand
voneinander stehen. Damit erfüllen die herausstehenden Enden dieser Kammborsten
bei der Benutzung dieser Bürste auch weitgehend die Zwecke, die bei der Benutzung
eines Kammes in Betracht kommen.
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Man sieht bei dem Vergleich zwischen den Fig. 1 und 2, daß sämtliche
Borsten 4, 5, 7 mit unterschiedlicher Schrägstellung in den Bürstenkörper 1 eingesetzt
sind. Bei der Fig. 1 stehen die Borstenbündel am Übergang vom Bürstenkörper 1 zum
Stiel 2 ungefähr senkrecht. Verfolgt man die Borstenbündel von dem Ubergang zum
Stiel aus in Richtung zum freien Ende des Bürstenkörpers 1, so erkennt man, daß
die Borstenbündel einschließlich der Kammborsten 4 fortschreitend eine stärkere
Schräglage einnehmen, mit dem Ergebnis, daß die am weitesten vorne am freien Bürstenkörperende
befindlichen Borstenbündel 8 die Vorderkante dieses Bürstenkörpers 1 weitgehend
überragen. Gemeint ist hierbei die senkrechte.
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Projektion a. Dieses Maß a zeigt die weit vorstehenden Borstenenden
4 gegenüber dem hier befindlichen Ende des Bürstenkörpers 1 an.
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Aber auch im Querschnitt betrachtet sind die Borstenbündel mit einer
unterschiedlichen Schrägstellung in dem Bürstenkörper 1 angeordnet. Wenn man sich
vorstellt, daß man diese Bürste an dem in Fig. 2 nicht dargestellten Stiel 2 mit
der rechten Hand erfasst, dann möge die Längskante 9 des Bürstenkörpers 1 als Außenkante
und die Längskante io dieses Bürstenkörpers als Innenkante bezeichnet werden. Beim
Ergreifen der Bürste am Stiel 2 mit der rechten Hand ist nämlich die Längskante
lo des Bürstenkörpers zum Körper zugewendet (deshalb Innenkante), und die Längskante
9 des Bürstenkörpers ist nach außen gerichtet (deshalb Außenkante).
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Man erkennt, daß im vorliegenden Ausführungsbeispiel am Bürstenkörper
1 vier Reihen von Borstenbündeln eingesetzt sind. Jedes Borstenbündel ist,wie schon
gesagt, mit einer Kammborste 4 ausgerüstet. Jede Kamjflborsta 4 ist mit einem Bündel
6 mit kürzeren weicheren Borsten Yrsllsehen. Dies sind die Grundborsten, und außerdem
weist jedes Bündel auch noch eine kurze steife Borste 7 als Stützborste auf
Bei
der Borstenreihe 11, die an der Außenkante 9 des Bürstenkörpers 1 sich befindet,
sind sämtliche Borsten dieser Borstenreine im Bürstenkörper etwa senkrecht eingesetzt.
Die Borstenreihe 12, die parallel zur Innenkante lo des Bürstenkörpers 1 vorgesehen
ist, weist eine weit schräg stehende Lage im Vergleich zu der senkrechten Stellung
der Bürstenreihe 11 auf.
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Die freien Enden der Kammborsten 4 der Borstenreihe 12 haben einen
Abstand von der Innenkante lo des Bürstenkörpers 1, der in Fig. 2 mit Ziffer b bezeichnet
ist. Dagegen überragt die Innenkante 9 des Bürstenkörpers 1 die Borstenreihe 11
nur um ein Maß c, welches wesentlich kleiner ist als das Maß b. Am Übergang von
der Innenkante 9 zu der Borstenreihe 11 ist bewußt am Bürstenkörper eine gekrümmte
Fläche mit größerem Krümmungsradius angebracht.
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Die Kammborsten haben nicht nur in Seitenansicht gemäß Fig.1 einen
größeren Abstand voneinander, sondern der Bürstenkörper 1 ist, wie sich aus Fig.
2 ergibt, verhältnismäßig schmal. Auch in diesem Querschnitt gemäß Fig. 2 weisen
die Kammborsten einen verhältnismäßig großen Abstand voneinander auf und infolge
des ziemlich schmalen Bürstenkörpers 1 sind auch hier bewußt nur vier Borstenreihen
vorgesehen. Auch in diesem Querschnitt erkannt man, daß die Kammborsten der benachbarten
Borstenreihe einen größeren Abstand voneinander haben.
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Diese Einzelheiten über die Ausgestaltung und Anordnung der Borstenbündel
und der Verschiebenartigkeit der einzelnen Borsten, nämlich der Kammborsten, der
Grundborsten und der Stützborsten, sind entscheiden dafür, das diese Lockenbürste
insbesondere zur Pflege einer Perücke bzw. einer Zweitfrisur geeignet ist.
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Wenn eine solche Perücke zu friesieren ist, kommt es zunächst darauf
an, daß der Haarbesatz der Perücke gut ausgebürstet wird. Dazu verwendet man die
Bürste gemäß diesem Ausführungsbeispiel. Die Bürste wird mit der rechten Hand am
Stiel 2 erfasst und wird alsdann an die Perücke in der Weise angesetzt, daß die
mit dem
Maß b nach außen schräg vorstehenden Grundborsten 4 der
Borstenreihe 12 zunächst für sich in das Haar der Perücke eingreifen. Die Borsten
werden dann, um das Ausstreinhen des Perückenhaares durchzufÜhren, nach abwärts
bewegt und zwar mehrmals hintereinander. Je mehr hierdurch das Haar wie mit einem
Kamm ausgerichtet ist, um so mehr kann man bei den nachfolgenden Bürstenstrichen
die Bürste ständig etwas tiefer in das Haar eingreifen lassen, sodaß auch die Grundborsten
der innenliegenden Borstenrethe zum Eingriff kommen. Es kommen hierbei alsdann aber
auch die Grundborsten 7 weiterer Borstenreihen zum Eingriff in das bereits weitgehend
ausgestrichene Haar. Diese Grundborsten haben dann weniger die Aufgabe, das Haar
gerade auszurichten, sondern diese Grundborsten sollen den Zweck erfüllen, daß das
bereits weitgehend ausgestrichene Haar möglichst weitgehend von Staub-und Haarsprayrdckständen
befreit wird. Diese vorstehend beschriebenen Vorgänge sollen durch die Fig. 3 der
Zeichnung veranschaulicht werden. Man sieht die Stellung des Bürstenkörpers 1 bei
diesem Ausstreichvorgang, man sieht, daß zunächst die Kanunborsten 4 der Borstenreihe
12 mit ihren Außenenden in die Haarsträne 13 eingreifen. Nach entsprechend öfterer
Abwärtsbewegung der Bürste gemäß der Pfeileinzeichnung 14 in Fig. 3 können auch
die innenliegenden Kammborsten und schließlich auch die Grundborsten 5 in das Haar
eingreifen, nachdem zunächst durch die ersten Bürstenstriche die Haarsträne glatt
gedämmt ist.
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Beim Eintritt der Grundborsten 5 wird das Haar nunmehr auch gebürstet
und die etwaigen Staubbestandteile werden hiermit aus dem Haar entfernt. Es ist
von Vorteils wenn bei diesem Vorgang die weicheren Grundborsten 5 nicht entgegen
der Bürstenrichtung abknicken, weil sie dann den Reinigungseffekt nicht mehr ausreichend
erfüllen können. Damit die weicheren Grundborsten möglichst ihre Aufrechtstellung
auch beim Bürstvorgang beibehalten, ist jedem einzelnen Bürstenbündel selbst noch
Je eine steife Stützborste 7 zugeordnet.
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Die Fig. 4 soll andeuten, in welcher Weise aus der Haarsträne 13 eine
Haarwelle 15 herausgearbeitet werden kann. Hierbei setzt man die Bürste so an die
Haarsträne 13 an, daß zunächst nur die Enden der Kammborsten 4 der außenliegenden
Borstenreihe 11 um ein gewisses Maß in die Haarsträne 13 eingreifen.
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Durch ein Verschwenken des Bdrstenkörpers in seiner Längsrichtung
gemäß dem eingezeichneten Pfeil 16 wird durch die Enden der Kammborsten 4 der äußeren
Borstenreihe 11 an der Außenkante 9 des Bürstenkörpers die Welle 15 aus der Haarsträne
13 herausgehoben. Durch die Schwenkbewegung gleitet dann die Außenkante 9 mit der
Abrundung 9a auf der Oberfläche der zwecks Wellung herausgehobenen Haare entlang,
wobei nunmehr allmählich die Kammborsten 4 zunächst der Borstenreihe 11 und dann
auch die weiteren Kammborsten tiefer in die herausgehobene Haarwelle 15 eintreten
und das Haar dieser Haarwelle entsprechend ordnen können. Damit dieser Vorgang ungestört
sich vollziehen kann, ragt der Bürstenkörper 1 mit seiner AuWnlängskante 9 über
die Borstenreihe 11 nur um das sehr geringe Maß c hinaus, und aus diesem Grund ist
auch hier, um den Abrollvorgang des Bürstenkörpers bei der Wellenbildung zu unterstützen,
die Kante 9a des Bürstenkörpers stark abgerundet.
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Auch der Umstand, daß gemäß Fig. 1 die am freien Ende des Bürstenkörpers
1 befindlichen Borstenbündel 17 um das Maß a schräg nach auswärts gestellt sind,
und daß auch im übrigen die Schrägstellung dieser Borstenbündel, in der Längsrichtung
des Bürstenkörpers betrachtet, immer mehr wächst, hat für die Benutzung dieser Borste
einen besonderen Sinn. Man ist hierbei in der La, die Bürste mit diesem nach vorne
vorstehenden Borstenbulldeln 17 gewissermaßen lokalisiert in das glatt gestrichene
Haar um ein kleines Maß einzustechen. Bei dem dann erfolgten IIerasziehen und eventuellen
Drehen der Bürste um seine Längsachse ergeben sich an dem Haar kleine Einzellocken.
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Es wird verständJich, daß diese Lockenbürste gerade zum Pflegen von
Perückell sich eignet, zumal solche Perücken mit kürzeren Haarbesetz versehen sind,
als es bei der Naturfrisur der Fall ist. So gesehen dient diese Bürste auch einer
intensiven Haarkosmetik.
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Das freie Stielende 2 kann, wie man dies bei Stielkämmen bereits kennt,
auch spitz zulaufend ausgestaltet sein, um bei dem Arbeiten mit dieser Bürste einzelne
Haarstränen besser abteilen zu können.
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Ansprüche -