DE2040861B2 - Verwendung einer thermoplastischen masse bestehend aus weichgemachtem polyvinylchlorid und polyaethylen, fuer umhuellungen von langgestrecktem gut - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer thermoplastischen Masse aus weichgemachtem Polyvinylchlorid und Polyäthylen, die in Verarbeitungsrichtung spaltbar ist.

Thermoplastische Kunststoffe werden beispielsweise in der Kabeltechnik in großem Umfange verwendet, sie finden aber auch dort Anwendung, wo es darum geht, metallische Rohre gegen äußere mechanische oder chemische Einflüsse zu schützen. Je nach den Verwendungszwecken werden an diese, etwa als Umhüllungen vorliegenden thermoplastischen Kunststoffe unterschiedliche Forderungen gestellt. Entsprechend der zugeführten Beimengungen, der sogenannten Füllstoffe, ändert sich auch die mechanische Festigkeit solcher Umhüllungen. Aus diesem Grunde hat es sich beispielsweise für in Stegleitungsform vorliegende elektrische Leitungen und Rohre oft als vorteilhaft erwiesen, in der Stegmitte eine Perforierung als Reißlinie vorzusehen, mittels derer ein leichtes Trennen der Leitungen oder Rohre etwa an einer Anschluß- oder Verbindungsstelle möglich ist. Schwierigkeiten bei der Montage können sich aber auch oft dann ergeben, wenn aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehende Ausfüllmäntel im Schichtaufbau elektrischer Kabel verwendet werden, die zur Herstellung einer Abzweigoder Verbindungsmuffe an der Trennstelle entfernt werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für solche Zwecke, bei denen es also weniger auf die mechanischen und elektrischen Eigenschaften des Kunststoffes generell ankommt, eine Masse zu schaffen, die durch besondere Eigenschaften in bevorzugten Richtungen nach ihrer Ausformung, zum Beispiel eine wesentliche Montageerleichterung, am hergestellten Produkt zuläßt.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch Verwendung einer thermoplastischen Masse bestehend aus weichgemachtem Polyvinylchlorid und 2 bis 30 Gewichtsprozent Polyäthylen zur Herstellung von in der Verarbeitungsrichtung spaltbaren Umhüllungen für in Stegleitungsform vorliegende elektrische Leitungen und Rohre sowie Ausfüllmäntel fiir elektri· sehe Kabel.

An sich sind bereits Isolierungen für elektrische Kabel und Leitungen bekannt, die aus einem Mischpolymerisat aus Polyäthylen und Polyvinylchlorid bestehen. Der Sinn solcher Mischpolymerisate soll sein, die Eigenschäften des einen Materials mit denen des anderen zu kombinieren, um so Isolationen mit besonders günstigen Werten zu erreichen. Hierdurch sollen jedoch nicht die Eigenschaften eines Basismaterials, etwa Polyäthylen oder Polyvinylchlorid, durch Beigabe geringer Mengen eines mit dem Basismaterial unverträglichen Materials geändert werden.

Das zum Beispiel in Granulatform zum Grundbestandteil der Masse zugegebene Polyäthylen kristallisiert aus, und zwar beim Extrudieren oder Walzen in Längsrichtung orientiert, so daß sich bei einem so hergestellten Kunststoff eine leichte Einreißharke« in Längsrichtung durch die eingelagerten Kristalle ergibt Ein solcher, in Verarbeitungsrichtung spaltbarer Kunststoff ist überall dort vorteilhaft einzusetzen, wo es zum Beispiel aus Montage- oder sonstigen Gründen darauf ankommt, eine Umhüllung in Längsrichtung leicht einreißen zu können. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn es sich um langgestrecktes Gut, beispielsweise um nebeneinanderliegende Rohre oder elektrische Leiter, handelt, deren gemeinsame Umhüllung zwischen den Rohren oder Leitern Stege aus einem thermoplastischen Kunststoff bildet. Aber auch für die Umhüllung von aus Kunststoff oder Metall bestehenden Röhrchen, die zur Fortleitung flüssiger oder gasförmiger, erwärmter oder kühler Medien dienen, ist eine solche Umhüllung geeignet. Neben der für manche Verwendungszwecke besonders geeigneten elastischen Umhüllungen sind die - Rohre bei der Montage leicht abzumanteln und damit leicht an die entsprechenden Anschlußteile anzuschließen. Darüber hinaus eignet sich dieser Kunststoff in vorteilhafter Weise für die Herstellung von Bändern aus in Längsrichtung einreißbarem Folienmaterial.

An sich ist es zwar bekannt (britische Patentschrift 8 83 919) ein Polymermaterial zu verwenden, das mit einem anderen unverträglichen Material gemischt wird. Die Eigenschaft einer solchen Mischung beim Aufbrechen in Längsrichtung kleinere Einheiten zu bilden, wird zur Herstellung von Borsten benutzt, die an ihrem Ende auffasern. Das hierbei verwendete Hart-Polyvinylchlorid ist jedoch für flexible Kabel- und Rohrumhüllungen nicht geeignet.

Die Herstellung einer in Verarbeitungsrichtung spaltbaren Kunststoffumhüllung nach der Erfindung kann in der Weise vorgenommen werden, daß man dem, beispielsweise als Granulat vorliegenden Grundbestandteil Polyvinylchlorid 2 bis 30 Gewichtsprozente Polyäthylen, ebenfalls in Granulatform, beigibt. Nach entsprechender Mischung der einzelnen Bestandteile wird das Granulat unter Wärmeeinwirkung beispielsweise in einem Extruder oder einer entsprechenden Walze warm verformt, wobei das Polyäthylen im Polyvinylchlorid auskristallisiert. Diese Auskristallisation erfolgt in Bearbeitungsrichtung orientiert, d. h. beim Spritzen oder Walzen einer Umhüllung aus diesem Werkstoff in Längsrichtung.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der in den F i g. 1 bis 3 angegebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Zur Herstellung der Umhüllungen bzw. Mantel wird ein Kabel oder eine Leitung dem Extruder 2 zugeführt und in diesem mit der Umhüllung 3 versehen. Die Umhüllung 3 besteht aus der Komponente A, weichgemachtes Polyvinylchlorid, und einer Komponente B, Polyäthylen. Beide, als Granulat vorliegenden Komponenten werden dem Zuführungstrichter 4 zugeführt und beispielsweise mittels einer schematisch angedeuteten Mischvorrichtung 5 gemischt, bevor sie in den Kopf des Extruders 2 eingeführt werden. Das umspritzte langgestreckte Gut wird anschließend in der Kühlvorrichtung 6 gekühlt und schließlich auf die Aufwickeltrommel 7 aufgewickelt. Eine solche Umhüllung zeichnet sich durch einen in radialer Richtung elastischen Werkstoff aus, der jedoch — wie in F i g. 2 dargestellt — in Längsrichtung leicht spleißbar und daher ohne Schwie-

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rigkeiten von dem langgestreckten Gut abgezogen werden kann.

Abweichend von den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 1 und 2 kann es oft von besonderem Vorteil sein, die Umhüllung nach der Erfindung dann zu wählen, s wenn es sich um strangförmiges Gut handelt, das aus zwei oder mehreren parallel nebeneinander geführten Drähten besteht (Fig.3), die voneinander durcn einzeln? Stege aus einem thermoplastischen Kunststoff getrennt sind. Die z. B. mit 8 und 9 bezeichneten elektrischen Leiter einer Stegleitung sind in bekannter Weise mit der isolierung 10 und 11 versehen und anschließend mit einer Umhüllung mit einem Steg 12 umspritzt, die nach der Erfindung aufgebaut ist Eine solche Stegleitung hat den Vorteil, daß ohne besondere Vorkehrungen, wie Perforation längs der Mittellinie oder Einfügen eines Reißfadens, ein leichtes Trennen der beiden Leiter möglich ist.

Statt der wie in der F i g. 3 dargestellten zwei elektrischen Leiter können verständlicherweise auch mehrere nebeneinander liegende Leiter in der gleichen Weise miteinander verbunden werden.

Anstelle der im Ausführungsbeispiel nach der F i g. 3 beschriebenen Stegleitungen für elektrische Zwecke können aber auch die Ausfüllmäntel in elektrischen Kabeln nach der Erfindung ausgebildet sein. Das hat den Vorteil, daß nach dem Abmanteln des Kabels ein Einreißen der Füllmäntel genügt, um bei der Montage des Kabels ohne Schwierigkeiten an die einzelnen Phasenleiter heranzukommen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung einer thermoplastischen Masse, bestehend aus weichgemachtem Polyvinylchlorid und 2 bis 30 Gew.-°/o Polyäthylen zur Herstellung von in der Verarbeitungsrichtung spaltbaren Umhüllungen für in Stegleitungsform vorliegende elektrische Leitungen sowie Ausfüllmäntel für elektrische Kabel. «°