DE2038612C3 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine druckmittelbetätigte Scheibenbremse - Google Patents
Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine druckmittelbetätigte ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine druckmittelbetätigt Scheibenbremse,
insbesondere Teilbelagscheibenbremse, bei der die Bremsbacken von mit Ausbauchungen versehenen und
vom Druckmittel beaufschlagbaren Membranen gegen die Bremsscheibe verschiebbar sind.
Bekannt sind Scheibenbremsanlagen (DT-PS 11 448), bei welchen das Druckmittel im Radbremszylinder
auf den mit dem Bremsbelagträger verbundenen Kolben wirkt und somit den Bremsbelag zum Anliegen
an die Bremsscheibe bringt. Gleichzeitig ist der Belagträger über Kugelbolzen mit Führungsbolzen,
welche über eine bekannte, vom Bremsdruck abhängige Nachstellvorrichtung am Bremsgehäuse abgestützt
ist, verbunden.
Außerdem kann der Belagträger über eine Druckscheibe von einer im ortsfesten Gehäuse gelagerten
Handbetätigungseinrichtung in Bremsstellung gedruckt
werden. Dabei wird vermittels eines Gewindes bei Verdrehung eines Betätigungshebels ein axialer Druck auf
den Belagträger ausgeübt Gleichzeitig dient bei äußerer Endlage die Handbremseinrichtung (Handbremse
nicht betätigt) über einen gefedert in ihr gelagerten Nachstellbolzen als Anschlag für den Belagträger.
Nachteilig bei dieser Ausführung ist, daß für die Anschlagfunktion
des Nachstellbolzens eine Druckfeder mit hoher Vorspannung zum Ausgleich des Verschleißes
notwendig ist.
Scheibenbremsen einer derartigen Konstruktion haben zum Nachteil, daß verhältnismäßig hohe Reibkräfte
auftreten und dadurch vielmehr Elemente als nötig Verschleißteile der Bremsanlage sind. Diesen Bedingungen
unterliegt auch die mit der Scheibenbremse «her Kueelbolzen verbundene Nachstellvorrichtung,
■^wdSÄkt sich bei dieser Anlage die Abdichtung
d?s Zugankers, damit kein Druckabfall be. der Bremse eintritt, nachteilig aus.
Rplcannt ist weiterhin eine Nachstellvorrichtung fur
25 eine Außenbackenbremse (DT-PS 10 22 433) welche
mittels Nachstellkeile, durch deren Eigengewicht oder
zusätzlicher Federkraft, das Bremslüftsp.el reguliert.
Die Außenbacken-Keilnachstell-Vornchtung weist den Nachteil auf, daß die Nachstellfederkraft mit zu-,o
nehmender Bremsbelagabnutzung geringer wird und 3 SSTeta größeres Bremslüftspiel auftritt. Außerdem
treten durch die fortdauernde Druckbeaufsch agung Federermüdungserscheinungen auf. die ebenfalls e.ne
ungenaue Bremsnachstellung zur Folge haben Des 35 weiteren ist eine Reibscheibenkupplung bekannt
(DT-PS 2 32 144), deren Kupplungsscheibe mittels elastischen, mit Ausbauchungen versehenen Mitnehmer-Ringscheiben
angepreßt wird, .ο· Kl U
Nachteilig bei dieser Erfindung .st, daß eine Nach-40
stellung für die Ringscheiben nicht möglich ist. so daß
ein" fortwährende Oberbelastung dieser R.ngsche.ben zum Bruch derselben führen kann.
Zweck der Erfindung ist es. diese aufgezeigten Mangel zu beseitigen und den Wirkungsgrad der selbsttäti-45
gen Nachstellvorrichtung wesentlich zu erhöhen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine selbsttätige Nachstellvorrichtung
der eingangs genannten Art konstruktiv so auszulegen, daß eine durch das Druckmittel der
Bremse abhängige Betätigung derselben erfolgt um 50 eine übermäßige Deformation der Membran zu vernin-
Trfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Druckmittel, das in den Druckräumen der entlang einer Bremsscheibensehne verlaufenden und an
55 Bremsträgerarmen gehaltenen Bremsschenkel auf d.e Membranen wirkt, gleichzeitig über Leitungen und Zylinderräume
Druckstößel beaufschlagt, die auf Nachstellkeile im Nachstellsinne einwirken, die zwischen den
Bremsträgerarmen und den Bremsschenkeln einge-
6o spannt sind, wobei die Membranen derart ausgelegt
sind daß der Druck, der zu einer über das Luftspiel hinausgehenden Durchbiegung führt, größer als der ist,
der zur Überwindung der dem Nachstellvorgang durch die Druckstößel entgegenwirkenden Reibkräfte erfor-
65 derlich ist. .
In vorteilhafter Ausgestaltung sind Druckstifte in den
Bremsschenkeln angeordnet, die Verbiegungen der Membranen entgegen der Bremsbetätigungsnchtung
verhindern und gleichzeitig zur mechanischen Betätigung der Bremse dienen.
Durch die erfindungsgemäße Nachstellvorrichtung wird der Wirkungsgrad der Nachstellung und die Funktionssicherheit
des Gesamtsystems erhöht. Besondere konstruktive Maßnahmen für eine Nachstellung der
Handbremseinrichtung entfallen.
An Hand von zwei Ausführungsbeispielen soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Teilschnitt einer Scheibenbremse, wobei
die Bremsschenkel parallel zueinander angeordnet sind,
F i g. 2 einen Teilschnitt einer Scheibenbremse, wobei die Bremsschenkel zangenartig um einen ortsfesten
Punkt drehbar angelenkl sind und F i g. 3 ein Druck-Weg-Diagramm.
F i g. 1 zeigt die mit Ausbauchungen versehene Membran 1, die durch das Druckmittel 10 zur Bremsscheibe
9 hinbewegt wird, wobei übe: die Verbindung der Membran 1 mit dem zweiteiligen Belagträger 2, 3
der Bremsbelag 4 an die Bremsscheibe 9 angedrückt wird. Den zweiteiligen Belagträger 2, 3 hält eine
Schwalbenschwanz-Führung zusammen, welche ein unkompliziertes — ohne jeglichen Ausbau der Bremse —
Wechseln des Belages 4 gewährleistet. Das Druckmittel 10 im Zylinder 14, Verbindungsbohrung 11 und Zylinderraum
15, wird über den Einlaß- und Verbindungsstutzen 7 mit Druck beaufschlagt.
Das Nachstellen des Bremslüftspieles erfolgt dadurch,
daß nach Überwindung eines normalen Luftspiels der innere Widerstand (innere Spannungen) von
der Membran größer ist als die auftretenden Reibungswiderstände, die den Bremsnachstell-Elementen
(Druckstößel 5, Nachstellkeile 6) entgegenstehen, so daß sich durch den !.Anfangs-Bremsdruck« über die
Druckstößel 5 die Nachstellkeüe 6, ha, die Bremsschenkel
12. 13 einander nähern. Die Bremsschenkel 12, 13 werden schubbeweglich auf den Bremsträgerarmen 1.6.
16a geführt
Die Bremslüft-Nachstellvorrichtung besteht aus dem Zylinderraum 15, dem Druckstößel 5 und dem Nachstellkeil
6,6a. Die Druckstifte 8 sind als Feststellbremse verwendbar, wobei eine derartige Feststellbremse den
Vorteil besitzt, daß sie einer eigenen Nachstellvorrichtung nicht bedarf.
Des weiteren ist über einen Endschalter 17 in Verbindung mit einer Nut 18, welche im Druckstößel 5 eingearbeitet
ist, der Verschleiß des Bremsbelages 4 meßbar.
F i g. 2 zeigt die drehbare Anlenkung der beiden Bremsschenkel 12,13 um den Bremsträgerarm 16, während
die Gegenseite schubbeweglich auf dem Bremsträgerarm 16a gelagert ist; die Bremsnachstellvorrichtung
wirki nur auf dieser Seite. Alle weiteren Elemente, wie die Membran 1, Belagträger 2, 3 usw. stimmen mit
dem ersten Ausführungsbeispiel überein.
Fig.3 zeigt ein Druck-Weg-Diagramm, woraus der
Anfangsbremsdruck p\ ersichtlich ist, der zum Verstellen der Nachstellvorrichtung aufgebracht werden muß.
Falls nicht nachgestellt werden muß, erfolgt der Druckanstieg nach dem ausgezogenen Linienzug. Die Wegzunahme
oberhalb pt ist auf die Belagpressung und elastische Verformung zurückzuführen. Liegt der Belag 4
beim Druck p\ noch nicht an der Scheibe 9 an, so erfolgt die Nachstellung, und der Druckanstieg und der
Druckabfall verlaufen nach dem strichpunktiert gezeichneten Linienzug. Die Bremse ist dabei um den
Weg si nachgestellt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine druckmittelbetätigte Scheibenbremse, insbesondere
Teilbelagscheibenbremse, bei der die Bremsbacken von mit Ausbauchungen versehenen und vom
Druckmittel beaufschlagbaren Membranen gegen die Bremsscheibe verschiebbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckmittel (10),
das in den Druckräumeji (J4) der entlang einer.
Bremsscheföejj^ihlpe^e/iauferiden und a^ Bremse:
trägerarme'fir fl6, 16aj'gehafienen Bremssdhenker
12; 13) auf die Membranen (1) wirkt, gleichzeitig über Leitungen (11) und Zyljnderräume (15) Druckstößel
(5) beaufschlagt, die' auf Nachstellkeilc (fc; 6ä)
im Nachstellsinne einwirken, die zwischen den Bremsträgerarmen (16; 16a) und den Bremsschenkeln (12; 13) eingespannt sind, wobei die Membranen
(1) derart ausgelegt sind, daß der Druck, der zu einer über das Lüftspiel hinausgehenden Durchbiegung
führt, größer als der ist, der zur Überwindung der dem Nachstellvorgang durch die Druckstößel 5
entgegenwirkenden Reibkräfte erforderlich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Druckstifte (8) in den Bremsschenkeln
(12, 13) angeordnet sind, die Verbiegungen der Membranen (1) entgegen der Bremsbetätigungsrichtung
verhindern und gleichzeitig zur mechanischen Betätigung der Bremse dienen.
^^ASSVpSH^ in einer
s dp^ckJuftbetätigten Scheibenbremsanlage^ mit Hufe
einlauf den Zuganker wirkenden Kurzhub-tviemoran-Xder
die Statorscheibe zu betätigen. E.ne Nachstel-SnTbZW."
eine Betätigung bei Funktionsuntuchtigkeit
der pneumatischen Anlage erfolgt durch Verdrehen des
10 Mtrm gÄ ^
und Statorscheibe belangte Druckluft-Vollsche.-Äremse
besitzt bereits den Vorteil,daß wenig bewegende
Teile der Bremse vorhanden sind, jedoch .st die
,VNachsteUung von Hand durchzuführen und ergibt
5 Schw er gkeiten bei der Beseitigung e.ne, großen
Bremslüfupieles, denn in diesem Falle muß die! BremsdnSufdeitung
gelöst werden, was bei mehrfacher Wiederholung Undichtheit der Bremsle.tungsverb.n-
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD14354569 | 1969-11-06 | ||
DD14354569 | 1969-11-06 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2038612A1 DE2038612A1 (de) | 1971-05-13 |
DE2038612B2 DE2038612B2 (de) | 1975-05-15 |
DE2038612C3 true DE2038612C3 (de) | 1976-01-15 |
Family
ID=
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