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Kastenträger aus Holz Die Erfindung betrifft einen Kastenträger aus
Holz, dessen beiderseits der Trägergurte angeordnete, an der Trägeraußenseite befindliche
Stege jeweils aus mehreren miteinander verleimten Holzschichten aus gesägten Brettern
bestehen.
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Derartige Kastenträger, die wie alle Kastenträger gegenüber Vollhoizträgern
den Vorteil eines wesentlichen höherenWiderstandsmomentes bei relativ geringem Gewicht
haben, sind bereits bekannt. Bei ihnen bestehen die Stege
zwecks
Ausschaltung der Verwerfungsgefahr aus jeweils drei miteinander verleimten Holzschichten.
Bei einem mehrschichtigen Holzbrett ist infolge der Quell- und Schwindeigenschaften
einer Holzschichten eine Formstabilität des Brettes nämlich nur dann gewährleistet,
wenn das Brett von seiner Mitte aus symmetrisch aufgebaut ist, so daß sich die in
den beiderseits der Mitte angeordneten Brettschichten entstehenden Spannungen gegenseitig
aufheben. Bei den bekannten Holzkastenträgern haben die aus drei mlteinander verleimten
Hclzschichten aus gesägten Brettern bestehenden Stege aber zwangsläufig eine zur
Erzielung der erforderlichen Tragfähigkeit und Steifigkeit des Trägers nicht notwendige
große Dicke, die zu einer Preiserhöhung und nicht zuletzt auch zu einer Gewichtserhöhung
des Trägers führt. Dies isttei Massenartikeln einerseits und für den Transport und
die Montage des Trägers andererseits außerordentlich unerwünscht.
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Es sind daher auch Hohlkastenträger bekannt, bei welchen die Stege
aus Sperrholz bestehen und daher relativ dünn sind.
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Nachdem die Furnierlagen eines Sperrholzes durch sogenanntes Schälen
oder Messern von Baumstämmen erhalten werden, sind sie in der Regel sehr dünn. Da
für die Stege von Hohlkastenträgern aber eine gewisse Mindeststärke notwendig ist,
um der Schalungsplatte eine ausreichende Stabilität zu geben, müssen in der Praxis
die Stege aus einem Sperrholz von fünf, sieben cder
mehr Furnierlagen
bestehen. Derartige vielschichtige Sperrholzplatten erfordern aber umfangreichen
Verleimaufwand bei ihrer Herstellung und sind daher relativ teuer.
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Die dünnschichtigen Sperrholzplatten besitzen den weiteren Nachteil,
daß ihre ?urnierlagen bei dem rauhen Betrieb auf den Baustellen sehr schnell abgerieben
werden können.
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Da die inneren Schichten von Sperrholz in der Regel geringere Qualität
als die äußeren Furnierlagen haben, gelangen Furnierlagen minderer Qualität an die
Stegaußenseite, die umsoweniger dem rauhen Betrieb auf Baustellen standhalten können.
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Außerdem lassen sich Träger mit Stegen aus Sperrholz schwer nageln,
da Sperrholz zumindest in seinen äußeren Schichten in der Regel aus Hartholz besteht
und spröde ist.
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Man kann zwar Hohlkastenträger auch mit einschichtigen Stegen, beispielsweise
aus nebeneinanderliegenden Vollholzbrettern herstellen. Derartige Hohlkastenträger
sind aber in der Praxis ungeeignet, da die Vollholzbretter schwinden, sich werfen
und reißen. Ein die Tragfähigkeit beeinflussendes Verwerfen bzw. Verziehen des ganzen
Trägers ist die Folge.
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Aucewährleistet ein derartiger-HohlkastentrSger keine Stabilität und
Biegesteifigkeit in dem erwünschten Ausmaß.
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Ziel der Erfindung ist daher ein Kastenträger der eingangs genannten
Gattung, bei welchem die Stege unter Vermeidung
der oben geschilderten
Nachteile bei billigem Herstellungsaufwand so ausgebildet sind, daß sie der Schalungsplatte
eine außergewöhnlich hohe Biegesteifigkeit und Tragfähigkeit verleihen, ohne daß
die Gefahr besteht, daß die Stege siclyinfolge Quellens oder Schwindens verwerfen
und damit zu einem Verziehen bzw. Verwerfen des ganzen Trägers führen.
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Dies wird erfindungsgemäß bei einen Bohlkastentråger der eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß Jeder seiner beiden Stege aus nur zwei verleimten
Holzschichten besteht, wobei die Fasern in der einen Schicht sich senkrecht oder
etwa senkrecht zu den Fasern der angeleimten Naehbarschicht erstrecken. Derartige
nur aus zwei verleimten Holzschichten aus gesägten Brettern bestehende Stege sind
tr sich allein vbllig unstabil und daher normalerweise unverwendbar. Holz quillt
und schwindet nämlich im überwiegenden Maße quer zur Faserlängsrichtung. Bei einem
Zweischichtenholz mit sich kreuzenden Fasern quellen bzw. schwinden diese Schichten
entsprechend ihrem Jeweiligen Faserverlauf in unterschiedlichen Richtungen, wodurch
bei Zweischichtenplatten ein propellerartiges Verziehen bzw. Verwerfen des Brettes
oder der Platte eintritt. Daher werden im Holzbau zweischichtige Bretter oder Platten
von vornherein als unbrauchbar angesehen und in der Praxis nicht verwendet.
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Ein Verwerfen oder Verziehen eines zweischichtigen Holzbrettes könnte
nur dann vermieden werden, wenn die beiden Schichten genau parallel zueinander verlaufende
Fasern haben würden. Dies wäre aber völlig sinnlos, da in diesem Falle lediglich
ein höherer Herstellungsaufwand gegeben wäre, ohne die bei mehrschichtigen Brettern
mit verschiedener Faserrichtung vorhandene erhöhte Reiß- bzw. Zugfestigkeit zu erhalten.
Hat doch Holz nur in Richtung seiner Fasern eine hohe Reiß- bzw. Zugfestigkeit.
Durch unterschiedliche Faser richtung in einzelnen Schichten kann daher ein Holzkörper
mit in verschiedenen Richtungen etwa gleich großer Festigkeit erhalten werden.
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Es hat sich jedcch überraschenderweise herausgestellt, daß das Verwerfen
einer zweischichtigen Decklage bei Hohlkastenträgern nicht eintritt, wenn erfindungsgemäß
seine beiden Außenstege in einer solchen zweischichtigen Ausführung hergestellt
werden. Offenbar wird das Verwerfen jedes einzelnen Steges durch den ihm gegenüberliegenden
anderen Steg des Kastenträgers verhindert. Damit ist ein für Massenverwendung geeigneter
Träger erhalten, der infolge der geringen Schichtenzahl seiner Stege und deren einziger
Verleimungsfuge außerordentlich billig in seiner Herstellung ist, trotzdem aber
hohe Tragfähigkeit und Biegesteifigkelt
bei leichtem Gewicht besitzt
und nicht der Gefahr 4 Verwerfens oder Verziehens unterliegt, Er kann z,B, als Träger
für Betonschalungen aber auch für andere Verwendungszwecke mit Vorteil eingesetzt
werden.
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zweckmäßig haben die jeweils an der Kastenaußenseite liegenden Schichten
der beiden Stege des erfindungsgemäßen Trägers zueinander parallele Fasern, ebenso
wie die beiden kasteninnenseitig befindlichen Schichten. Die beiden kastenaußenseitigen
Schichten der beiden Stege können ferner gleiche Dicke haben, die in der Regel etwas
geringer sein kann als die Dicke der beiden kasteninnenseitigen Schichten. Eine
besondere billige Herstellungsweise des erfindungsgemäßen Trägers ergibt sich, wenn
die beiden zweischichtigen Decklagen aus einer einzigen, mittig auseinandergetrennten
Dreischichtenplatte gebildet werden.
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Die Stege können in einer oder auch in beiden Schichten aus Weichholz
bestehen. Um beispielsweise bei Schalungen die Spannstäbe von Spannankern durch
die Holzträger hindurchführen zu können, was mitunter zweckmäßig ists ist es vorteilhaft,
daß die Stege des erfindungsgemäßen Hohlkastenträgers mit etwa in Stegmitte angeordneten,
in gegenseitigen Abständen befindlichen Durchbrechungen ausgestattet sind, die sich
in den beiden Stegen einander gegenüberliegen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausflihrungsbeispiele:
Fig. 1 zeigt im Querschnitt nach Linie I-I in Fig.2 eine Aus führungs form des erfindungsgemäßen
Kastenträgers.
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Fig. 2 zeigt diese Ausftlhrungsform im Längsschnitt nach Linie II-II
in Fig. 1.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Aus führungs form wird der
Hohlkastenträger aus zwei aus Vollholz bestehenden Gurten 3 beidseits an diesen
angeordneten Stegen 1, 2 ge bildet. Die Stege bestehen jeweils aus zwei Schichten
4, 5, von welchen die Fasern 6 der kastenaußenseitig liegenden Schichten 4 sich
in Trägerlänge erstrecken. Die jeweils kasteninnenseitig liegenden Stegschichten
5 haben Fasern 7, die sich senkrecht dazu erstrecken. Hierdurch ergeben sich Stege,
die in allen Richtungen eine außerordentlich hohe Zug- und Rißfestigkeit haben.
Durch die spiegelbildliche Anordnung der Decklagen bezüglich ihrer Faserrichtung
wird außerdem mit besonders großer Sicherheit ein Verwerfen der Stege und damit
des gesamten Kastenträgers verhindert.
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Die Stärke der Stege bzw. der jeweiligen Stegsehichten kann den Festigkeitsbedürfnissen
angepaßt werden. Dabei kann es zweckmäßig sein, daß die kasteninnenseitig befindlichen
Schichten 5 geringfügig dicker gehalten sind als die kastenaußenseitig befindlichen
Schichten 4, insbesondere dann, wenn für die kastenaußenseitigen Schichten härteres
Holz verwendet wird.
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Es kann auch zweckmäßig sein, in Abweichung von dem dar gestellten
Ausführungsbeispiel die beiden Gurte des Trägers nicht aus VolI!iolz' sondern ebenfalls
aus Schichtholz, beispielsweise drei- oder mehrschichtig auszubilden, wenn dies
aus irgendeinem Grunde. beispielsweise aus Festigkeitsgrun.
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den erwünscht ist. Ein Träger mit Vollholzgurten gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist bei der erfindungsgemäßen zweischichtigen Ausbildung seiner
Stege jedoch so stabil, daß er im wesentlichen allen Anforderungen auch bei unterschiedlichster
Anwendungsweise gerecht wird.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
beiden Stege mit einander genau gegenüberliegenden Langlöchern 9 ausgestattet, die
sich im Bereich der Mittellängslinie der Stege, also bei einer Biegebeanspruchung
des Trägers in der Spannungsnullzone befinden. Diese Löcher können beispielsweise
bei Anwendung des Trägers bei Betonschalungen zum Hindurchführen der Spannstäbe
von Spannankern
dienen Der erfindungsgemäße Holzkastenträger zeichnet
sich nicht nur durch besondere Billigkeit bei außerordentlich hoher Tragfestigkeit
und Biegesteifigkeit aus, sondern besitzt außerdem noch sehr geringes Gewicht und
absolute Verwindungsfreiheit.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Stege nicht wie bei Sperrholzstegen
aus sehr hartem und spröden Holz bestehen müssen, sondern aus Weichholz bestehen
können, die ein Nageln ohne Schwierigkeit zulassen. Damit ist ein Hohlkastenträger
gegeben, der allen denkbaren Verwendungsmöglichkeiten auf beste Weise gerecht wird.