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Training- und Gymnastikgerät Die vorliegende Erfindung stellt eine
Fortentwicklung des in der eigenen älteren Patentanmeldung P 19 41 540.8-15 beschriebenen
Training- und Gymnastikgerätes dar.
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Dieses ältere Gerät besteht aus einem auf einem Ständer angeordneten
Tretlager mit zwei Pedalen, wobei der Ständer als Drei- oder Vierfuß ausgebildet
ist und eine Haltevorrichtung mit einem Handgriff aufweist. Gemäß einer besonderen
Ausführungsform ist weiterhin in dem Halterohr3 welches am Tret-; lager angeordnet
ist eine von einem Exzenter des Tretlagers betätigte Steuerstange vorgesehen, die
aur zwei an dem Haltegriff
angebrachte Griffmuschelpaaare einwirkt
und beim Betätigen des Tretlagers ein öffnen und Schließen der Griffmuschelpaare
und somit eine automatische Betätigung der Hand-und Fingermuskulatur bewirkt.
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In Fortentwicklung dieses vor allem für die Krankengymnastik außerordentlich
brauchbaren Gerätes wurde nunmehr gefunden, daß sich der Anwendungsbereich dieses
Gerätes, vor allem auf medizinischem Sektor, durch eine neue Ausgestaltung wesentlich
verbreitern läßt.
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Gemäß einer Aus führungs form der vorliegenden Erfindung ist das Training
und Gymnastikgerät dadurch gekennzeichnet, dß das Tretlager mit den beiden Pedalen
in einem nach oben offenen und mit einer Flüssigkeit füllbaren Gehäuse angeordnet
ist. Als Flüssigkeit für dieses Gehäuse kommt in erster Linie Wasser, gegebenenfalls
mit bestimmten medizinischen Zusätzen, in Betracht.
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Beim Betätigen dieses Gerätes kommt dabei neben der Betätigungstherapie
als zweite Wirkungskomponente das Medium Wasser, gegebenenfalls mit den entsprechenden
ärztlich verordneten Zusätzen, zur Anwendung, und zwar ähnlich wie es vom Wassertreten
in Kneipbädern her bekannt ist. Durch das Auftriebsprinzip einerseits und die balneologische
Komponente andererseits kommt es zu einem Hautreiz und die venöse Blutzirkulation
sowie die arterielle Durchblutung werden verbessert.
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Dieser Effekt wird dabei ohne den Aufwand eines speziellen Kneipbades
erreicht, und zwar entweder in-.der eigenen Wohnung oder in den Behandlungsräumen
des Arztes.
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Gemäß einer besonders vortei lhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, ist der das Tretlager tragende Ständer mit dem Gehäuse einstückig ausgebildet,
was sich insbesondere bei der Herstellung -vorteilhaft bemerkbar macht. Das Gehäuse
ist weiterhin zweckmäßig am Boden mit einem verschließbaren
Auslauf
versehen, um so einen Wechsel der Behandlungsflüssigkeit zu erleichtern. Dem gleichen
Zweck dienen auch die gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehenen Standftße,
die unter dem Gerät angebracht sind.
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Sowohl aus herstellungstechnischen Gründen als auch zur Erzielung
eines besonders leicht transportierbaren Gerätes, hat es sich gemäß einer weiteren
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung als zweckmäßig erwiesen, das Gehäuse
und gegebenenfalls den damit einstückig ausgebildeten Ständer für das Tretlager
aus Kunststoff zu fertigen. Bei der relativen Kleinheit dieses Gerätes läßt sich
ein solches Gehäuse ohne große Schwierigkeiten in einem Arbeitsgang fertigen, so
daß zur Fertigstellung des Gerätes lediglich noch das Tretlager auf dem Ständer
angebracht werden muß, was entweder durch Aufschrauben, Aufspannen, Aufklemmen oder
dgl. erfolgen kann.
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Dic ungefähren Abmessungen des erfindungsgemäßen Training-und Gymmastikgerätes
zum Wassertreten belaufen sich gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf eine Länge von 50 cm, eine Breite von 30 bis 35 cm
und eine Höhe von 30 cm. Das Gehäuse wird dabei so weit mit Wasser gefüllt, daß
die Tretanlage ca. 3 cm mit Wasser bedeckt ist. Die vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigten Pedale sind dabei in der Regel kleiner gehalten als bei dem normalen
Training- und Gymnastikgerät und weiterhin sind sie durchlöchert, damit der Fuß
einen größeren Wasserwiderstand vorfindet. Das Gehäuse oder die Wanne ist weiterhin
zweckmäßig am oheren Rand etwas nach innen umgebördelt, damit bei der Tretbewegung
das Wasser nicht so leicht üverschwappt.
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Um eine nachteilige Einwirkung der Dadflüssigkeit auf Lager und Pedale
zu vermeiden, werden letztere zweckmäßig ebenfalls entweder ganz aus Kunststoff
gefertigt oder mit einem Kunststof£gehäuse oder -Uberzug ttersehene
Gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, ist der
das Tretlager tragende Ständer auf einer mit Saugfüßen versehenen Platte befestigt.
Mittels dieser Saugfüße läßt sich einmal das Training- und Gymnastikgerät auf glatten
Steinböden in einfacher Weise befestigen, zum anderen ermöglicht diese Ausführungsform
auch die Verwendung des Training- und Gymnastikgerätes in einer Badewanne.
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Mittels dieser Saugfüße wird das Gerät in der mit Wasser und den jeweiligen
Zusätzen gefüllten Wanne angeordnet und am Boden sicher festgehalten. Der Patient
sitzt dann bei der Bedienung des Gerätes auf einem Sitz, der beidseitig auf dem
Wannenrand aufliegt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der das Tretlager tragende Ständer mit gegebenenfalls gepolsterten
Halteklammern fUr die Befestigung am Krankenbett versehen. Diese Befestigung, kann
dabei entweder am Bettrahmen erfolgen oder am Fußende des Bettes. Anstelle eines
mit StandfQßen versehenon Brettes wird dabei zweckmäßig ein gepolstertes Brett verwendet.
Bei dieser Ausführungsform sind weiterhin zweckmäßig die Pedale den Fußsohlen weitgehend
angepaßt und mit einer feststehenden Fersenkappe versehen, die dem liegenden Patienten
den notwendigen Ilalt gibt. Entpsrechende Halteschnallen aus Kunststoff, Leder oder
Gumn um schließen vorteilhaft den Spann des Fußes.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Training- und Gymnastikgerätes sind weiterhin zweckmäßig noch mit einer Bremse,
die gegebenenfalls eine Feine einstellung aufweist, mit Umdrehungszähler sowie einer
Befestigungsvorrichtung für einen Exapnder vesehen. Insbesondere bei der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform für das Wrankenbett ergibt ein solcher Exapnder die
Möglichkeit, neben einer Betätigung der Beinmuslkulatur auch die Bauch-, Rücken-
und Armmuskulatur zu trainieren.
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In Fällen, in denen der mit dem erfindungsgemäßen Gerät zu behandelnde
Patient erste Bewegungsversuche macht, hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
wenn die Pedale des erfindungsgemäßen Training- und Gymnastikgerätes aus der einander
gegenüberliegenden Stellung verstellt werden können. Dadurch ist es möglich, daß
der Patient zunächst kleine Bewegungen ausführt, ehe er seine Beine entlang des
gesamten Tretkreises bewegt.
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Das erfindungsgemäße Gerät eignet sich selbstverständlich auch für
die Gymnastik mit gehbehinderten Personen. Dieselben werden dann zweckmäßig in einer
speziellen Haltevorrichtung unter den Armen gehalten und betätigen in dieser Weise
das auf dem Boden befestigte oder dort aufgestellte Training- und ymnastikgerät.
Auch für diese Übungen hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die
Pedale gegeneinander verstellt und beispielsweise gleichgestellt werden können.
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Zur gleichzeitigen Bewegung der Hand- und Fingermuskulatur dient eine
besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Training- und Gymnastikgerätes,
bei dem die Haltestange aus einem Halterohr mit einer darin gerührten und von einem
Exzenter des Tretlagers betätigten Steuerstange besteht. flieses Gert ist weiterhin
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerst3'nge in einer Zahnstange endet, die direkt
oder indirekt das Ritzel einer im Handgriff angeordneten Exzenterwelle betätigt
und dadurch die Finger unabhängig voneinander bewegt, Gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform besteht der Hadgriff teilweise aus nebeneinander angeordneten Segmenten
von ungefährer Fingerbreite, die durch die von der Steuerstange betätigte Exzenterwelle
unabhängig voneinander angehoben und wieder gesenkt werden und so die Finger nacheinander
anheben und senken.
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Um zu gewährleisten, daß bei einer solchen Fingerbewegung der Handballen
fest auf dem nicht bewegten Teil des Handgriffes arretiert ist, sind gemäß einer
besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Haltemittel vorgesehen, die
beispielsweise aus den Handballen umschließenden Bändern, Riemen und dergleichen
bestehen und den Handballen fest auf den nicht bewegten Teil des Handgriffes pressen.
Es ist weiterhin auch möglich, diesen nicht bewegten Teil des Handgriffes mit einem
entsprechend geformten Bügel zu versehen, unter dem die Hand durchgesteckt und so
der Handballen fest auf den nicht bewegten Teil des Handgriffes gepreßt wird.
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Die Übertragung der gerichteten Bewegung der Zahnstange auf die im
Handgriff angeordnete Exzenterwelle kann, wie bereits erwähnt, direkt oder indirekt
erfolgen, doh, die Zahnstange wirkt entweder direkt auf ein auf der Exzenterwelle
angeordnetes Ritzel oder aber sie wirkt über ein ZT,Iischenzahnrad - gegebenenfalls
ein Zwischengetriebe - auf die Exzenterwelle.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Gerät verwendbare Bremse kann entweder
eine sogenannte verstellbare
~ rollen |
DoppelaQhæabrems c, |
eine verstellbare Scheibenbremse oder eine Zahnrad- oder Ritzel bremse aus Kunststoff
sein, wobei im letzteren Falle ein Ritzel auf der Tretwelle fest angebracht ist
und das zweite Ritzel verstellt werden kann. In allen Fällen ist zweckmäßig eine
ablesbare Feineinstellung vorgesehen.
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Anhand der in den anliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert.
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I den Zeichnungen zeigen: 1 zur allgemeinen Erläuterung ein perspektivische
Darstellung eines Training-und Gymnastikgerätes
Figur 2 eine Seitenansicht
des sogenannten Wassertretgerätes im Schnitt Figur 3 eine vergrößerte Detailansicht
des Tretlagers mit der darauf anzeordneten Exzenterwelle und der im Halterohr geführten
Steuerstange Figur 4 cine Seitenansicht des als Badewannengerät ausgebildeten Training-und
Gymnastikgerätes Figur 5 die Teilansicht eines Handgriffes mit nebeneinander angeordneten
Segmenten zum Bewegen der Finger-Figur G die Übertragung der Zahnstangenbewegung
auf das Ritzel der Exzenter welle im Detail.
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Das in Figur 1 gezeigte Training- und Gymnastikgerät besteht aus einem
Vierfußständer 1 mit einem zwei Pedale 2 und 3 autweisenden Tretlaer LI, welches
mit einer nur angedeuteten Bremsvorrichtung 5 versehen ist. Eine Haltevorrichtung
6 mit einem Haltegriff 7 ist am Tretlager befestigt. Diese Haltevorrichtung kann
gemäß einer anderen PusfUhrungßrorm der vorliegenden Erfindung gegen einen sogenannten
Expander ausgestauscht werden.
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Die Pedale 2 und 3 sind in diesem Falle als Halbfußauflage ausgebildet,
sie können jedoch auch als Ganzfußauflage Verwendung finden, wobei sie zweckmäßig
auch eine feste Fersenkappe aufweisen. Die Halteriemen 8 und 9 dienen zur sicheren
Befestigung der Füße auf diesen Pedalen.
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Das in Figur 2 gezeigte Wassertretgerät besteht aus einem oben
offenen
Gehäuse oder Behälter 10 mit einem am Boden angeordneten Abfluß 11. Im Innern ist
das Tretlager 12 mit den Pedalen 13 und 14 auf einem Ständer 15 angeordnet. Die
am Tretlager befestigte Haltestange 16 ragt aus dem Behälter, der im übrigen auf
Fflßen 17 steht.
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Figur 3 zeit eine vergrößerte Detailansicht des auf dem Ständer 18
angeordneten Tretlagers 12 mit der am Tretlager angeordneten Haltestange 16, die
als Halterohr ausgebildet ist und in ihrem Inneren die vom Exzenter 19 betätigte
Steuerstange 20 führt.
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Eine Druckfeder 21,'die im Inneren des Halterohres angeordnet ist,
sorgt dafür, daß die Steuerstange immer gegen den Exzenter 19 gepreßt wird.
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In Figur 4 ist eine besondere Ausführungsform des erfindung.sgemäßen
Training- und Gymnastikgerätes dargestellt, welches dank seiner an der Grundplatte
22 angeordneten Saugfüße 23 in einer Badewanne benutzt werden kann.
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Der in Figur 5 im Detail gezeigte Handgriff besteht aus einem feststehenden
Teil 24 sowie sich daran anschließenden schwenk-/25 bar angeordneten Segmenten,
die ungefähr Fingerbreite aufweisen /26 und von einer darunter angeordneten Exzenterwelle
unabhängig voneinander angehoben und wieder abgesenkt werden können.
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Figur 6 zeit die Übertragung der gerichteten Bewegung der Steuerstange
20 im Halte rohr 16 mittels der am Ende angeordneten Zahnstange 27 auf das Ritzel
der Exzenterwelle 26.