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Die Erfindung bezieht sich auf eine Wanne für aktive Be-
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wegungstherapie im Wasser.
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Es sind sowohl herkömmliche Wannen als auch medizinische Wannen bekannt.
Sie sind entsprechend ihrem Zweck der Reinigung, der Entspannung, der Förderung
der Hautdurchblutung und/oder der Unterwassermassage ausgebildet.
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Aus der DE-OS 2 315 009 sind ferner Vorrichtungen.an Badewannen zum
Zwecke gymnastischer Bewegungen im Badewasser bekannt. Dabei ist die Wanne mit einem
Haltegriff ausgerüstet, der gymnastische Bewegungen der badenden Person gestattet.
Der Haltegriff ist am fußseitigen Ende der Wanne mittels eines beweglichen oder
elastisch federnden Verbindungsstücks befestigt. In einer anderen Ausführungsform
ist etwa in der Längsmitte quer über die Wanne eine Stange angeordnet, die mit ihrem
einen Ende an der Wand des Raumes und mit ihrem anderen Ende am oberen Rand der
Wanne befestigt ist. Bei einer dritten Ausführungsform entfällt das Mittelteil der
Stange, so daß lediglich je ein Handgriff an den beiden seitlichen, oberen Rändern
der Wanne angeordnet ist. Im übrigen handelt es sich gleichfalls um eine konventionelle
Badewanne.
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Aus der DE-OS 2 320 622 ist eine speziell für gymnastische Bewegungen
im Badewasser ausgelegte Badewanne bekannt. Sie ist derart ausgelegt, daß in ihr
eine Trimm-Gymnastik ausgeführt und das durch die Gymnastik bewegte Wasser in seiner
Bewegung dergestalt beeinflußt wird, daß das Wasser dem Körper der badenden Person
bei deren gymnastischen Bewegungen optimal entgegenströmt. Das in der Wanne befindliche
Wasser soll durch die Form der Wanne in seiner Eigenbewegung derart beeinflußt werden,
daß das Wasser bei der Trimm-Gymnastik dem menschlichen Körper optimal entgegenströmt.
Zu diesem Zweck weist die Wanne am Fußende eine
größere und am Kopfende
eine kleinere Ausbuchtung auf.
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Ferner ist am Kopfende eine wulstartige Wölbung vorgesehen, welche
die Eigenbewegung des durch die Trimm-Gymnastik strömenden Wassers beeinflussen
soll. Von einem Knick der Ausbuchtung am Fußende führt gleichfalls eine wulstartige,
sich an der Wannenseitenwand verstärkende Wölbung zu je einem schräg in die Wanne
ragenden Haltegriff. Diese hufeisenförmigen Haltegriffe sind mit einem Ende dort
befestigt, wo die wulstartige Wölbung ausläuft, das andere Ende der Haltegriffe
ist auf dem Wannenrand befestigt.
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Der Markt hat weder die eine noch die andere Wanne angenommen, weil
sie für den beabsichtigten Zweck allenfalls als Notbehelfe angesehen werden können.
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Der Erfindung liegt diesem Stand der Technik gegenüber die Aufgabe
zugrunde, eine Badewanne zu schaffen, die auf engstem Raum bis auf das Schwimmen
über längere Distanzen alle Vorteile eines großen Bewegungsbades bietet und in ihrer
Ausgestaltung den Erfordernissen einer aktiven Bewegungstherapie besser angepaßt
ist.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei
einer Wanne der eingangs geschilderten Gattung darin, daß sie eine den Lehrsatz
vom statischen Auftrieb wenigstens teilweise ausnutzende Tiefe aufweist, der obere
Rand der Wanne nach innen gebogen istunddie Wanne mit einer das Aussteigen erleichternden
Sitz- und Trittstufe ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Wanne ermöglicht es zunächst
durch ihre Dimension, alle Gelenke und die Muskulatur des menschlichen Körpers in
ihrem vollen Bewegungsausmaß und in ihrer physiologischen Funktion zu bewegen. Das
gilt sowohl für die zungen im Sitzen wie im Liegen und aus stehender Ausgangsstellung.
Die erfindungsgemäße Wanne ist insbesondere
bei Erkrankungen aus
dem rheumatischen Formenkreis von Vorteil, bei welchen es sich vorwiegend um Erkrankungen
der unteren Extremitäten handelt, z.B. Hüftarthrose, Kniearthrose, Erkrankungen
der unteren Wirbelsäule im Sinne einer Spondylarthrose. Hier lautet die Forderung
des Arztes an den Patienten: Muskulatur und Gelenke müssen zur Erhaltung der Kraft,
Beweglichkeit und Geschicklichkeit in der Entlastung geübt werden. Alle Übungen
im oder aus dem Aufrecht stand und Bewegungsübungen im Stand auf der Stelle sind
in der erfindungsgemäßen, geräumigen, alle Bewegungsaus schläge zulassenden Wanne
durchführbar.
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Gerade das funktionelle Üben aus dem Stand ist für den Behinderten
zur Erhaltung seiner Selbständigkeit unerläßlich (Ubungsbeispiele: Gehen auf der
Stelle, Laufen auf der Stelle, Beine seitwärts-, vorwärts- und rückwärtsgrätschen;
Gebrauchsbewegungen aus dem Stehen wie Strümpfe-, Hose-, Schuheanziehen müssen viel
geübt werden). Die Dimension der erfindungsgemäßen Wanne bewirkt bekanntlich auf
den aufrecht bis zu den Schultern im Wasser stehenden Menschen, daß die unteren
Extremitäten und die Lendenwirbelsäule nur mit einem Zehntel des Körpergewichts
belastet werden. Steht der Mensch auch nur bis zur Brust im Wasser, verliert der
Körper zwei Drittel des Gewichts.
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Durch die Ausmaße und die Wassertiefe der erfindungsgemäßen Wanne
sind die Voraussetzungen für alle Bewegungsübungen in der Entlastung unter Einbeziehung
aller Ausgangsstellungen geschaffen. Da die erfindungsgemäße Wanne insbesondere
zum Hausgebrauch bestimmt ist, ist der obere Rand der Wanne nach innen gebogen und
damit wellenbrechend ausgebildet, so daß bei den Übungen der badenden Person kein
Wasser über den Rand der Wanne überschwappen kann. Ferner trägt die erfindung.sgemäße
Wanne dem Umstand Rechnung, daß die badende Person das Bedürfnis hat, sich
während
der Bewegungstherapie auszuruhen. Deshalb ist erfindungsgemäß eine Sitzgelegenheit
vorgesehen. Diese ist gleichzeitig als Trittstufe zum Aussteigen aus der Wanne ausgebildet,
da diese doch recht tief ist und insbesondere behinderte Personen möglicherweise
Probleme mit dem Aussteigen haben. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Wanne besteht darin, daß sie für den Hausgebrauch kosten- und energiesparend auf
kleinstem Raum die wesentlichsten Vorteile eines großen Bewegungsbades zu bieten
vermag. Sie ist gerade für solche Personen gedacht, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes
bzw. ihrer Erkrankung auf ein häufiges Üben in der Entlastung angewiesen sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Wanne mit einem eine
Auflage- bzw. Sitzfläche bietenden Gurt ausgerüstet.
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Sein Vorteil besteht darin, daß er ohne unangenehmen Druck auf den
Körper eine Erweiterung der Übungsmöglichkeiten gewährleistet. Der Gurt ermöglicht
ein Üben aus dem Sitz, wobei er mehr Bewegungsfreiheit unter dem Sitz und nach hinten
bietet oder auch aus einer dem Reitersitz ähnlichen Position. Weiterhin dient der
Gurt zur Unterstützung der Körpermitte bei zungen aus der Bauch- bzw. Rückenlage.
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Bei alten oder schwachen Menschen verhindert er ein Absinken des Körpers.
Schließlich kann der Gurt auch zur Lagerung bei der Unterwassermassage zur Anwendung
kommen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Sitz- und Trittstufe als über die gesamte Breite der Wanne reichende Sitzbank
ausgebildet. Gleichwohl können Übungen aus der Ecke der Wanne über die Diagonale
durchgeführt werden.
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In weiterer Ausgestaltung dieses Erfindungsgedankens sind in dem nach
innen gebogenen Rand der Wanne Haltegriffe eingearbeitet. Diese dienen als Hilfe
beim Ein-und Aussteigen aus der Wanne. Da die Griffe in den Wannenrand eingearbeitet
sind, kann der Körper unter Vermeidung von Verletzungen über sie hinwegrutschen.
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Um die Möglichkeit zu schaffen, sich auch nachträglich für die Wohnung
bzw. das Haus eine erfindungsgemäße Wanne anzuschaffen, ist sie in ihrer Längserstreckung
teilbar und zusammensetzbar. Dadurch kann sie ohne weiteres auch durch Türen transportiert
werden.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung
beispielhaft erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Wanne in perspektivischer und abgeschnittener Darstellung; Fig. 2 eine skizzenhafte
Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform; Fig. 3 und Fig.4 erläutern die
Benutzung einer mit einem Gurt ausgerüsteten erfindungsgemäßen Wanne.
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Für die Ausmaße und die Wassertiefe der Wanne können beispielhaft
folgende Maße genannt werden: Länge = 2,30 m, Breite = l,40 m, Wannenhöhe (ohne
Füße) l,50 m und
Wassertiefe 1,35 m. Der Rauminhalt der Wanne im
einzelnen ist jeweils der Lösung der gestellten Aufgabe einerseits sowie der BeIastbarkeit
des Bodens andererseits anzupassen, auf welchem die Wanne aufgestellt wird. Der
obere Rand 2 der Wanne ist nach innen gebogen. In beiden Ausführungsformen ist die
Sitz- und Trittstufe 3 als Sitzbank ausgebildet. Die Sitzfläche 6 ist 0,40 m tief
und zum Kopfende der Wanne hin auf 0,72 m abfallend geneigt ausgebildet. Die Rückenlehne
7 der Sitzbank hat eine Höhe von 0,75 m. Um das Aussteigen über die Sitzbank zu
erleichtern, ist in Höhe von 0,40 m der Sitzbank in diese eine Trittstufe 8 eingearbeitet,
die eine Höhe von 0,10 m und eine Tiefe von 0,15 m hat. Die die Trittstufe 8 begrenzende
Innenwand der Sitzbank ist abgerundet. Ferner ist die Trittstufe 8 nach innen auf
0,32 m abfallend geneigt, damit der Fuß der badenden Person nicht abrutschen kann.
In den nach innen gebogenen oberen Rand 2 sind Haltegriffe 9,10,11,12 eingearbeitet.
Sie sind jeweils in einem Abstand von 0,60 m von den kopfseitigen Ecken der Wanne
1 angeordnet. Die badende Person kann also. unschwer über die Trittstufe 8 in 0,40
m Höhe auf die Sitzfläche 6 steigen und sich dann auf den Rand der Wanne setzen.
Um aus der Wanne auszusteigen, hält sich die Person an den Haltegriffen fest und
schwingt dann die Beine über den Rand hinweg. Dabei sind Verletzungen ausgeschlossen,
da die Haltegriffe 9 bis 12 in den Wannenrand 2 eingearbeitet sind. Aus Fig. 2 und
3 ist die Ausrüstung der Wanne 1 mit einem Gurt 4 ersichtlich. Er besitzt eine Breite
von 0,30 m, um genügend Auflage- bzw.
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Sitzfläche zu bieten. Er ist in seiner Länge verstellbar, damit jeder
Körper, gleichgültig wie stark er ist, für die zungen im Wasser verbleibt. An seinen
beiden Enden ist der Gurt in Längsrichtung der Wanne 1 verstellbar zwischen den
Seitenwänden der Wanne angeordnet. Während die Befestigung auf der einen Seite unlösbar
ausgebildet ist, wird der Gurt 4 auf der gegenüberliegenden Seite beispielsweise
mittels
zweier Haken ein- und aushängbar befestigt. Dadurch kann der Gurt leicht aus dem
Bereich der Wand entfernt werden, wenn er für zungen nicht mehr benötigt wird und
bei anderen Übungen im Wege sein sollte.
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In der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Wanne 1 mit einer Kopfstütze
13 ausgerüstet. Neben der Kopfstütze 13 sind zusätzliche Haltegriffe 15,16 an der
Wanne befestigt.
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Die Seitenwände der Wanne sind in ihrem Kopfbereich mit weiteren Haltegriffen
17,18 ausgebildet. Gegebenenfalls kann auch das Fuß ende der Wanne mit entsprechenden
Haltegriffen ausgerüstet sein. Es ist aber auch möich, die Haltegriffe am Fußende
der Wanne als Fußschlaufen auszubilden.
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Die Anordnung dieser Handgriffe und/oder Fuß schlaufen wird entsprechend
den zu übenden therapeutischen Bewegungen ausgewählt. Die Halteschlaufen für die
Füße müssen in ihrem Wandabstand den verschiedenen Fußgrößen anpaßbar und infolgedessen
verstellbar sein, um einen sicheren, festen Halt zu gewährleisten, damit die Beine
nicht abrutschen.
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* Zur Sicherheit der badenden Person ist der Fußboden 14 der Wanne
1 rutschfest ausgebildet.
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Die Kopfstütze 13 kann elastisch und verstellbar ausgebildet sein.
Die badende Person kann sich nur mit ihrem Kopf an der Kopfstütze 13 abstützen und
den Körper im übrigen vom Wasser tragen lassen, um unbehindert aktive.
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Bewegungen ausführen zu können. Wenn die Kopfstütze in einer Ecke
der Wanne angeordnet ist, ist eine beSsere Ausnutzung der Wanne für aktive Therapiebewegungen
gewährleistet.
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Die erfindungsgemäße Wanne kann auch als Mehrzweck-Wanne ausgebildet
und nutzbar gemacht sein. Ferner kann sie * und/oder die Sitz- und Trittstufe 3
mit
einer Umwälz-Einrichtung versehen sein, um das Wasser bis zu einer Temperatur von
34°C erwärmen zu können. Um Energie zu sparen, kann die Wanne mit einer wärmedämmenden
Plane abgedeckt werden.