DE3238916C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Durchführung einer Extensionsbehandlung in einem Wasser
bad, bei der der Mensch in einem Wasserbad, welches Mit
tel zum Festspannen des Menschen im Bereich der Hüfte
oder Beine sowie eine Zugeinrichtung aufweist, durch wel
che die Wirbelsäule einer Zugbeanspruchung ausgesetzt
wird. Eine solche Vorrichtung ist Gegenstand der GB-PS
9 08 550.
Die bekannte Vorrichtung besteht aus mehreren, in einem
Schwimmbecken zu installierenden Teilen. Zur Durchfüh
rung der Extensionsbehandlung hängt man sich in ein gal
genartiges Bauteil, welches im Wasser steht, wobei die
Arme und der Kopf von diesem Bauteil abgestützt werden.
über die Hüfte hat man sich zuvor einen Gurt gespannt,
an dem im Wasser zwei Zugseile befestigt werden. Mittels
einer Seilwinde werden diese Seile gespannt, so daß eine
den im Galgen hängenden Menschen nach unten ziehende
Kraft entsteht.
Eine solche Vorrichtung ist aufwendig gestaltet und kann
nur in orthopädischen Praxen eingesetzt werden. Ihre
Handhabung ist umständlich. Sie erfordert immer eine
Hilfskraft, die die Seilwinde betätigt und überwacht,
daß der Patient nicht vom Galgen rutscht, wodurch die
Gefahr eines Ertrinkens eintreten könnte, da die beiden
Zugseile den Patienten nach unten ziehen. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß
der Patient in seiner Beweglichkeit durch die Zugseile
und den Galgen sehr stark eingeschränkt ist.
Die Zeitschrift "Krankengymnastik", 1960, Nr. 4, S. 64
bis 65 zeigt, daß es auch schon bekannt ist, an einem Pa
tienten Auftriebskörper zu befestigen und vom Patienten
anschließend im Wasser gymnastische Übungen ausführen zu
lassen. Durch solche Auftriebskörper wird die Beweglich
keit des Patienten nicht eingeschränkt. Nachteilig ist
jedoch, daß sich mit ihnen keine größeren Zugkräfte auf
die Wirbelsäule ausüben lassen, da sich der Patient wäh
rend der Übungen frei im Wasser bewegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß mit
ihr hohe Zugkräfte im Bereich der Wirbelsäule erzeugt
werden können, ohne daß die Beweglichkeit des Patienten
während des Wirkens der Zugkraft stark eingeschränkt
wird und sie vom Menschen auch ohne Aufsicht benutzt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Vorrichtung ein als Wasserwanne ausgebildeter, im
Querschnitt im wesentlichen rautenförmiger Behälter ist,
welcher mit einem Sitz in einer seiner beiden stumpfwink
ligen Ecken versehen ist und zum Festspannen des Men
schen einen an ihm befestigten Gurt hat und daß als Zug
einrichtung Auftriebskörper dienen, welche am Oberkör
per, den Armen oder dem Kopf des Menschen befestigbar
sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich
grundlegend von den bisherigen Vorrichtungen. Sie ermög
licht es dem Benutzer, während der Wirkung der durch Auf
trieb erzeugten Extension gymnastische Übungen durchzu
führen und damit seine Muskeln zu kräftigen. Durch die
Auftriebskörper kommt es bei der Durchführung dieser
Übungen zu einer Druckentlastung, Aufhebung des Körperge
wichtes oder sogar Zugbeanspruchung im Wirbelsäulenbe
reich. Da gemäß der Erfindung die Vorrichtung als Behäl
ter ausgebildet ist und bei ihrer Benutzung keine fremde
Hilfe oder Beaufsichtigung notwendig ist, kann sie insbe
sondere im privaten Bereich aufgestellt und benutzt wer
den. Dadurch erhalten Menschen, bei denen durch vieles
Sitzen oder einseitige Beanspruchung die Gefahr einer
Fehlhaltung der Wirbelsäule besteht, die Möglichkeit,
durch häufige Benutzung der Vorrichtung Fehlbildungen
der Wirbelsäule und einer Muskelinsuffizienz vorzubeu
gen. Der rautenförmige Querschnitt des Behälters erlaubt
eine ausreichende Bewegungsmöglichkeit für den Oberkör
per und die Oberarme, ohne daß eine größere Wassermenge
als 200 Liter zum Füllen des Behälters erforderlich
wird. Die Wassermenge liegt dann nicht höher als die zum
Füllen einer üblichen Badewanne. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist billig herstellbar und benötigt nicht
mehr Platz als eine Duschkabine. Sie kann deshalb pro
blemlos zum Beispiel im Badezimmer einer privaten Woh
nung aufgestellt werden, so daß die Möglichkeit besteht,
sie regelmäßig und ohne großen Aufwand zu benutzen.
Zur Verringerung des erforderlichen Wasservolumens trägt
die im Anspruch 2 angegebene Maßnahme bei.
Eine Anpassung des erforderlichen Wasservolumens an die
Körpermaße des Benutzers des Behälters ist durch die im
Anspruch 3 angegebene vorteilhafte Ausgestaltung der Er
findung möglich.
Die in den Ansprüchen 4 und 5 angegebenen Auftriebs
körper sind im Handel erhältlich und deshalb besonders
billig zu beschaffen.
Durch die im Anspruch 6 angegebene besonders gestalteten
Auftriebskörper wird es möglich, auch mit den Händen me
chanisch Arbeit zu leisten, indem mit den Händen diese
Auftriebskörper mehr oder weniger in das Wasser gezogen
werden. Dies führt ebenfalls zu einer positiven therapeu
tischen Wirkung.
Zur Entlastung des Kopfes ist ein in Anspruch 7 angegebe
ner Schwimmkragen zweckmäßig.
Um zusätzlich zur Extensionsbehandlung vorübergehend die
Wirbelsäule auch einer Druckkraft aussetzen zu können,
ist es zweckmäßig, beidseitig neben dem Sitz einen Hand
griff vorzusehen. Der Benutzer des Behälters kann sich
dann mit seinen Händen an diesen Griffen festhalten und
mittels seiner Armmuskeln nach unten auf den Sitz zie
hen.
Zusammenfassend sei angeführt, daß mit der erfindungsge
mäßen Vorrichtung eine sehr schonende Extensionsbehand
lung möglich ist, die vom Menschen als unmittelbar wohl
tuend und angenehm empfunden wird, so daß er sie gern
regelmäßig und vorbeugend durchführt. Geeignet ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung für Personen mit folgendem
Krankheitsbild:
- - Unphysiologische, asymmetrische Beanspruchung und muskuläre Instabilität der Wirbelsäule,
- - degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule wie Morbus Scheuermann, Morbus Bechterew im Alter mit seinen vielfältigen Gebrechen im Bereich der Wirbel säule, wie Chondrose-Osteochondrose-Spondylose- Spondylarthrose,
- - frühzeitige Degeneration im Wirbelsäulenbereich durch Fehlhaltung, Fehlbelastung, Schwächung der Rücken muskulatur infolge mangelnder Bewegung, besonders die Adolescentenkyphose,
- - Abweichungen der Wirbelsäule durch Skoliose, Hyper lordose, Hyerkyphose, zur Entlastung bei Hohlkrüm mung der hochschwangeren Frau - nach der Geburt zur Straffung der Bauchmuskulatur,
- - zyklusabhängige Kreuzschmerzen,
- - akute Erscheinungen bei Lumboischialgie, Interco stalneuralgie,
- - Ermüdungserscheinungen im Bereich des Rückens bei einseitiger Arbeit wie bei Näherinnen, Stenotypistin nen, Kraftfahrern, Schülern, nach stundenlangem sta tischen Druck auf die gesamte Wirbelsäule,
- - Zustände nach Schlaganfällen mit einseitiger Verküm merung der Muskulatur im Oberkörper und Armbereich und dadurch bedingter Fehlhaltung der Wirbelsäule,
- - Obstipationsbeschwerden,
- - Kreislaufdysregulation in der Genesung nach Krank heiten.
Die Erfindung Läßt zahlreiche Ausführungsformen und Ab
wandlungen zu. Zur Erläuterung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend be
schrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen als Wasser
wanne ausgebildeten Behälter,
Fig. 2 eine Ansicht von oben auf den Behälter ge
mäß Fig. 1,
Fig. 3 bis 6 verschiedene Auftriebskörper zur Verwen
dung bei der Benutzung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, besteht die erfindungs
gemäße Vorrichtung im wesentlichen aus einem als Wasser
wanne ausgebildeten Behälter 1, der im Querschnitt in et
wa rautenförmig ist. In einer der beiden stumpfwinkeli
gen Ecken des Behälters 1 ist ein Sitz 2 vorgesehen. Zu
beiden Seiten des Sitzes 2 ist der Querschnitt des Behäl
ters 1 durch Behältereinbauten 3, 4 eingeengt, so daß
nur vor dem Sitz ein relativ schmaler Fußraum 5 ver
bleibt.
Der Fußraum 5 kann durch Wasserverdrängungskörper 6, 7,
die von oben her in den Fußraum 5 vor die Behältereinbau
ten 3, 4 einzuschieben sind, in seiner Breite variiert
werden. Um den Benutzer des Behälters 1 auf dem Sitz 2
zu halten, ist am Sitz 2 ein Gurt 8 vorgesehen, der über
die Oberschenkel geführt und zum Beispiel durch einen
Klettenverschluß verschlossen werden kann.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen verschiedene Auftriebskörper,
welche bei der Verwendung der Vorrichtung zu benutzen
sind. Fig. 3 zeigt einen üblichen Schwimmring 9. Zweck
mäßigerweise werden bei der Benutzung der Vorrichtung
ein Schwimmring im Hüftenbereich und ein Schwimmring un
terhalb der Achseln angebracht.
Fig. 4 zeigt einen üblichen Schwimmflügel wie er vor
allem von Kindern, die noch nicht schwimmen können, ver
wendet wird. Von diesen Schwimmflügeln können beispiels
weise zwei auf jeden Arm geschoben werden.
Fig. 5 zeigt einen besonders gestalteten Schwimmkörper
11, an dem über ein Seil 12 ein Handgriff 13 angebracht
ist. Der Benutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
in jeder Hand einen solchen Schwimmkörper 11 halten und
diese Schwimmkörper 11 durch Muskelkraft mehr oder min
der weit in das Wasser des Behälters 1 hineinziehen.
Fig. 6 zeigt einen Schwimmkragen 14 im Querschnitt, der
ähnlich gestaltet ist wie der Schwimmkragen einer
Schwimmweste. Dieser Schwimmkragen 14 hat die Aufgabe,
den Kopf des Benutzers auf der Wasseroberfläche zu hal
ten und damit eine Zugkraft auf den Kopf auszuüben.
Um in den Behälter 1 bequem hineingelangen zu können,
ist der Behälter 1 in etwa einem Drittel der Höhe ge
teilt, so daß der obere Behälterteil über Scharniere 15,
16 nach einer Seite hin geklappt werden kann. Als weite
res Merkmal kann der Behälter beidseitig neben dem Sitz
2 Griffe 17, 18 aufweisen, an denen sich der Benutzer
mit seinen Händen festhalten kann und durch die es mög
lich wird, durch Muskelkraft sich mehr oder minder stark
auf den Sitz 2 zu ziehen.
Die Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
recht einfach. Der Benutzer steigt nach Wegklappen des
oberen Teiles des Behälters 1 in diesen hinein und nimmt
auf dem Sitz 2 Platz. Dann legt er den Gurt 8 über seine
Oberschenkel und schließt den Gurt. Anschließend wird so
viel Wasser in den Behälter eingefüllt, bis daß nur noch
der Kopf aus dem Wasser herausschaut. Ein Schwimmring 9
im Bereich der Hüfte und ein Schwimmring 9 unterhalb der
Achseln, ein Schwimmkragen 14 sowie Schwimmflügel 10 an
den Armen erzeugen Auftrieb und damit eine Zugkraft im
Bereich der Wirbelsäule.
Nach dem Einfüllen des Wassers beginnt der Benutzer mit
gymnastischen Übungen, indem er beispielsweise seinen
Oberkörper nach allen Seiten beugt oder seine Arme mehr
oder minder weit in das Wasser eintaucht.
In vielen Fällen ist es überhaupt erst mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung möglich, daß sich Patienten
schmerzfrei bewegen können und ihnen dadurch ein Herz-
Kreislauftraining möglich wird.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Durchführung einer Extensionsbehand
lung in einem Wasserbad, bei der der Mensch in einem Was
serbad, welches Mittel zum Festspannen des Menschen im Be
reich der Hüfte oder Beine sowie eine Zugeinrichtung auf
weist, durch welche die Wirbelsäule einer Zugbeanspru
chung ausgesetzt wird, dadurch gekennnzeichnet, daß die
Vorrichtung ein als Wasserwanne ausgebildeter, im Quer
schnitt im wesentlichen rautenförmiger Behälter (1) ist,
welcher mit einem Sitz (2) in einer seiner beiden stumpf
winkligen Ecken versehen ist und zum Festspännen des Men
schen einen an ihm befestigten Gurt (8) hat und daß als
Zugeinrichtung Auftriebskörper (9-14) dienen, welche
am Oberkörper, den Armen oder dem Kopf des Menschen be
festigbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) beidseitig des Sitzes (2) lediglich
bis auf einen Fußraum (5) vor dem Sitz (2) im freien
Querschnitt vermindert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fußraum (5) in seiner Breite durch von oben ein
schiebbare Wasserverdrängungskörper (6, 7) variabel ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß als Auftriebskörper über den
Oberkörper stülpbare Schwimmringe (9) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß als Auftriebskörper über die
Arme zu schiebende Schwimmflügel (10) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß als Auftriebskörper Schwimm
körper (11) vorgesehen sind, an denen jeweils ein Hand
griff (13) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß als Auftriebskörper ein un
ter dem Kopf zu befestigender Schwimmkragen (14) dient.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig neben dem Sitz
(2) jeweils ein Griff (17, 18) ortsfest im Behälter (1)
angeordnet ist.
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Family Applications (1)
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