DE2037087A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Schilddrusenhormongehalt - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von SchilddrusenhormongehaltInfo
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Description
Nuclear Medical Laboratories, (Prio 30. Juii 1569 Inc\
U.S. 816 289 - 7003)
3535 Irving Boulevard
Dallas, Texas / V.St.A. Hamburg, 20. JuIi 1970
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung
von Schilddrüsenhormongehalt
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Bestimmung des Schilddrüsenhormongehaltes in Körperflüssigkeiten,
wie Serum oder Blut, sowie auf eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Gehaltsbestinunungen an Schilddrüsenhormon sind in Schlachthäusern
bei der Weiterverarbeitung von Schlaehtabgängen und in der pharmazeutischen Industrie bei der Weiterverarbeitung
von Drüsenorganen zur Gewinnung von Thyroxin, ferner bei der Herstellung von Hormonpräparaten und insbesondere jodierten Eiweißpräparaten, die in der Landwirtschaft zur Erhöhung der Milchleistung von Kühen und
der Eierlegetätigkeit von Hühnern verwendet werden, von erheblicher Bedeutung. Ferner werden durch Gehaltsbestimmung
des Schilddrüsenhormon in Zuchtanstalten und Hühnerfarmen
.die Sterilitätswerte bei beginnendem Hypothyroidismus überwacht.
Auch bei der Herstellung von Blutkonserven und Blutplasma oder bei der Herstellung von den Cholesterinabbau
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steigernden und die Exkretion dar entstehenden Mataboliten
fördernden D-Thyroxinsalssn, den optischen Antipoden des
natürlichen SchilddrUs^nhormons L-Thyroxin,ist eine ständige-Bestimmung
des Schilddrü&enhormongehaltes notwendig,
Ea sind Verfahren zur Bestimmung des Schilddrüsenhormongehaltes
in Körperflüssigkeiten, wie Serum oder Blut bekannt, bei denen durch ¥©mieeliesn ©in@r bestimmten Menge
eines mit radioaktiven Isotopen markierten Hormons mit
der %u untersuchenden Prob®, die eine unbestimmte Menge
Schilddrüsenhormon und dieses Hormon bindende© Globulin
enthält, nach einer gewissen Zeit das an Globulin gebundene markierte Hormon bzw. das nicht1 an Globulin gebundene
markierte Ηογκθώ mittels ein@s S^i^tillations^ählers
ausgezählt warden kann» Diese Y®rS&hr®n tobsn ©ich gegenüber
den alten äiagndatisdtent Itestinrawigraethoden dur@hgesetst,
bei d@n@n die Sehildärü©@Bfunktion ©d@r die
Aufnahme an Schilddrüs@ifihonon beatiant wurde. Beispielsweise kann man ein mit einem Radioisotop markiertes Hormon
indirekt verwenden, um d@n Gehalt an Schilädrüsenhormonen,
bzw. Thyroxin C15Hj1JjjMOjj oder Trijodthyronin C15H12J5NO1,
in Körper flüssigkeiten festzustellen-.^ Bei einem derartigen
als T-3 bezeichneten Verfahren wird die ungesättigte Bindungskapazität
von thyropiiilem Globulin oder anderen Eiweißstoffen
bestimmt, das hel&t die Kapazität uer
fähigkeit für derartige Thyroidverbiradiingerao B@i einem
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■ - 3 - .'■..■"
anderen Verfahren, dem sogenannten T-^-Verfahren.wird
die Gesamtmenge an Hormon in der Körperflüssigkeit bestimmt. Hierbei wird in beiden Fällen daa markierte Hormon
su einer Lösung gegeben, die die zu untersuchende Probe
und thyrophiles Globulin enthält, wonach man das erhaltene
thyrophile Globulin abtrennt, welches nunmehr gebundenes Hormon aus dem ursprünglich ungebundenen Hormon enthält,
worauf man die Radioaktivität des gebundenen oder ungebundenen Hormons auszählt. Hierdurch wird indirekt die
Menge an indogenem Hormon berechnet, die an den Bindungsstellen des natürlichen Globulins und Eiweißes im Blut
gebunden ist. Die Genauigkeit dieser Verfahren hängt jedoch von einer wirksamen Abtrennung zwischen den gebundenen und dem nichtgebundenen Schilddrüsenhormon in
der su untersuchenden Probe ab. Zur Trennung oder Entfernung dieser Hormone hat man bislang Ionenaustauscherharze mit stark basischen Aminoresten oder quaternären
Ammoniumresten verwendet, wie sie in der US-Patentschrift
3 ^14 383 beschrieben sind. Diese organischen Ionenaustauscherharze können entweder lose oder gemäß US-Patentschrift 3 206 602 im Polyurethanschaumstoff eingearbeitet
sein oder in porösen Beuteln vorliegen. Nach einem anderen
Verfahren wird eine selektive Adsorption der freien Hormone durch Aktivkohle vorgenommen, die mit geeigneten Proteinen
überzogen worden ist.
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Die Hauptnachteile dieser Trennverfahren bestehen darin,
daß das Eingehen einer Bindung der Hormone mit den Trenn-stoffen sowohl zeitabhängig als auch temperaturabhängig
ist und daß die Bindung der Hormone an diese Stoffe mit der Zeit zuninunt und bei steigenden Temperaturen ebenfalls
wächst. Bei längerer Einwirkungen!t wird beispielsweise
eine erhebliche Menge des an Protein gebundenen Schilddrüsenhormona endgültig an den Ionenaustauscher gebunden.
Darüber hinaus sind 1 bis 2 Stunden erforderlich, um eine vollständige Bindung im Ionenaustauscher durchzuführen,
wodurch eine schnelle Reihenuntersuchung oder Kontrolle in Schlachthöfen praktisch unmöglich gemacht
wird, zumal die meist körperwarmen Schlachtabgänge möglichst
schnell eingefroren und zur Weiterverarbeitung gelangen
sollen, um keinen Wirkstoffverlust su erleiden. Bei Verwendung
von mit Eiweiß behandelter Aktivkohle muß äußerst umständlich unter genau eingestellten Zeit- und Temperaturbedingungen
gearbeitet werden, um überhaupt reproduzierbare Werte zu erhalten.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen und ein einfaches und schnelles
Verfahren zur Qehaltsbestimmung von Sehilddrüeenhortnonen
in Körperflüssigkeiten vorzuschlagen, welches insbesondere unabhängig von Zeit- und Temperaturbedingungen ist, inner-
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halb kurzer Zeit durchgeführt werden kann und keine umständlichen
Meßverfahren erfordert, die auf Schlachthöfen oder in Tierzuchtanstalten von ungeschultem Personal nicht
durchzuführen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgegangen von einem
Verfahren zur Bestimmung des Schilddrüsenhormongehalts in
Körperflüssigkeiten, wie Serum oder Blut, durch Vermischen
einer bestimmten Menge eines mit radioaktiven Isotopen
markierten Hormons mit der zu untersuchenden Probe, die eine unbestimmte Menge Schilddrüsenhormon und dieses Hormon
bindendes Globulin enthält, und Auszählen des an Globulin gebundenen bzw. des nicht an Globulin gebundenen markierten
Hormons mittels eines Szintillationszählers, wobei das Verfahren gemäß Erfindung dadurch gekennzeichnet ist,
daß man vor dem Auszählen die zu untersuchende Probe mit einem teilchenförmigen, anorganischen, kristallinen
Sorptionsmittel gründlich vermischt und nach erfolgter Sorption des Hormons die Probeflüssigkeit vom festen
Material trennt.
Hierdurch wird überraschenderweise die Trennung der freien
Hormone von den Hormonen ohne Schwierigkeiten ermöglicht, die an thyrophiles oder thyrobindendes Globulin und andere
Eiweiße gebunden sind, und zwar durch Sorption der freien
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Hormone an dem teilchenförmigen, anorganischen,kristallinen
Material, welches vorzugsweise in kolloidaler Form vorliegt. Diese Sorption der freien Hormone ist weder zeitabhängig
noch temperaturabhängig und führt au äußarut
guten, schnellen und reproduzierbaren Ergebnissen. Die Abtrennung des Sorptionsmaterials von der Lösung kann in
einigen Sekunden beispielsweise durch Zentrifugieren erfolgen, wonach entweder die überstehende Flüssigkeit, die
die an Protein gebundenen Hormone enthält, die aus dem Material mit den freien Hormonen stammen, untersucht werden,
oder es wird das Sorptionsmaterial der Zählung unterworfen.
Vorzugsweise verwendet man als Sorptionsmittel Phosphate, Oxyde, Hydroxyde, Silikate, Aluminate, Sulfate von Metallen
der Gruppe Ia, Ha, IZIa, Hb und ¥111 des Periodensystems
und/oder Kieselsäure, vorzugsweise wird als Sorptionsmittel kolloidales Magnesiumsilikat verwendet. Beispiele für
geeignete Sorptionsmittel sind unter anderem Calciumcarbonat, -phosphat, -oxyd, -hydroxyd, -silikat, -aluminat,
-sulfat sowie Magnesiuincarbonat, -phosphat, -oxyd, -hydroxyd, -silikat, -aluminat, -sulfat, oder Aluminiumcarbonat, -phosphat,
-oxyd, -hydroxyd, -silikat, -sulfat oder Kaliumcarbonat, -phosphat, -oxyd, -hydroxyd, -silikat, -aluminat, -sulfat
oder Eisencarbonat, -phosphat, -oxyd, -hydroxyd, -silikat, -aluminat, -sulfat oder Bariumcarbonate -phosphat, -oxyd,
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BAD ORIGINAL
-hydroxyd, -silikat, -aluminat, -sulfat oder Zinkcarbonat, -phosphat, -oxyd, -hydroxyd, -silikat, -aluminat, -sulfat
sowie Mischungen dieser Salze. Weitere Sorptionsmittel sind unter anderem Opal, (Si(OH)1^SiO2; Wasserglas,SiJjOgNa2
Kaolin, - AIg(SiOc)(OH)h j Dickit, AIp(Si2Oc)(OH)1,; Naerit,
Al2(Si2O5)(OH)1,; Metahalloysit, Al2(Si2O5)(OH)1,; Halloysit,
Al2(SiO3)(OH)5; Attapulgit, Mg3(SiJjOj0)(OH)2(OH) ·2Η20,
Al(SiJjO10)(OH)2, Pyrophyllit, Al2(Si11Oj0)(OH)2; Talkum,
Mg3(Si11O10)(OH)2; Montmorillonit, Al2(Si1JO10)(OH)2-XH2O,
Mg(SiuO.η)(0Η),·χΗο0; Nontronit, Pe9(Si11O1n)(OH)3-XHpO,
Mg(SijjOjO)(OH)2-xH2Oi Beidellit,
Mg(SijjAIOjq)(OH)2-xHgO; Saponit,
Illit, Ky*A12^S^*l-y^010' 'Ρβ2#Μβ2*
Muscovit, K-Al2(AlSi3O10)(OH)2; Paragonit,
Phlogonit, K-Mg3(AlSi3O10)(OH)2J Biotit, K-(OH)2; Margarit, Ca-AIg(AIg-Si3^O10)(OH)2.
Bevorzugt werden Silikate, insbesondere Magneaiumsilikat und Aluminiumsilikat sowie Calciumphosphat, Kieselsäure,
Aluminiumhydroxyd, Calciumoxyd und Magnesiumoxyd.
—7 vor mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 10 bis
10** cm; es können jedoch auch Sorptionsmittel in nicht
kolloidaler Teilchengröße entsprechend einer Maschenzahl von ή bis 325 und vorzugsweise 100 bis 325 verwendet werden.
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Im allgemeinen wird so vorgegangen, daß wan das Sorptionsmittel
in abgewogener Menge des0 su untersuchenden Prob®
in einem Reagenzglas s5UB©t^t und gründlichs beispielsweise
etwa 30 Sekunde» misehfcj, beispielsweise dureh Auf
setzen des Reagengrohres auf einen Vibrationsmischer» Nach
etwa 2 Minuten kann man das Sorptionsmittel in-einer
üblichen Zentrifuge von der überstehenden Flüssigkeit,
beispielsweise bei Zimmertemperatur abtrennen, wobei weitere Kontaktseit ohne Einfluß ist, so daß dae Reagene-
rohr mit dem Material auch längere Zeit stehen bleiben
kann.
Danach erfolgt die übliche Messung entweder der ungesättigten
Bindungskapazität des thyrophilen Globulins oder die
Bestimmung des Gesamtthyroxins innerhalb der zu untersuchenden Körperflüssigkeit. Als zu untersuchende Körper
flüssigkeit koraaen Serum, aber auch die Messung iron
Thyroxin und Trijodthyronin in Blutplasma oder Blut in
^ Präge.
Zur Bestimmung der ungesättigten Bindungekapasität yon thyrophilem Globulin oder anderen Eiweißen wird vorzugs
weise so vorgegangen, daß man eine äußerst geringe Menge eine· mit radioaktivem Isotop markierten Trijodthyronin
oder Thyroxin in 0,1 iiger Albuminlösung mit einem
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Diäthylbarbitürsäurepuffer in 0,075 molarer Lösung und
einem pH-Wert von 8,6 verdünnt. Vorzugsweise wird als Jodisofcop das J . mit einer Halbwertszeit von 60 Tagen
verwendet, das mindestens 6 Wochen lang benutzt werden kann, während /J*'1 eine Halbwertszeit von 8 Tagen hat
und demzufolge nur etwa 2 Wochen aufbewahrt werden kann.
Die erhaltene Mischung wird zu 2 ml der erwähnten Pufferlösung, oder einer anderen Pufferlösung, wie tris-Hydroxymethylaminomethan,
tris-Hydroxyraethylaminomethaniaaleat,,
Natriumphosphat oder Kaliuraphoaphat mit einem pH-Bereich
von 6,8 bis 9,6 gegeben. Die Pufferlösungen können auch
bei pH-Werten bis zu etwa 5 eingesetzt werden. Ferner können Salzlösungen oder destilliertes Wasser an Stell®
von Pufferlösung verwendet werden.
Anschließend werden 0,1 ml des zu untersuchenden Serums
zugesetzt, worauf anschließend nach beliebiger Zeit das Sorptionsmittel,beispielsweise vorgewogene gleichgroße
Mengen, aber auch Mengen von 20 bis 600 mg oder mehr
an Sorptionsmittel zugesetzt werden. Beispielsweise kann man eine Tablette aus 50 rag Mg, (SiOj1O10XOH)2, die mit
80 mg Akazienkleber verbunden ist, verwenden. Nach Zugabe der Tablette und etwa 30 Sekunden dauerndem kräftigen
Durchmischen beispielsweise mit einem Hydrationemischer
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/UJ/UO/ - 10 -
kann beispielsweise nach"5 Minuten oder auch 2 Stunden
das in der Lösung verteilte kolloid© Sorptionssnittel abzontrifugiert
werden» Diese© kann beispielsweise 5 Minuten
mit einer Umdrehung von 2 400 U/min, erfolgen. Die Übersehend© Flüssigkeit wird dann abgegossen und untersucht
bzw. das feste Material kann auf eine saugfähig^ Unterlage
gegeben und ebenfalls mit einem Szintillationszähler unter sucht werden. Vorzugsweise wird das feste Material untersueht.
Der prozentual© Gehalt an freiem und radioaktivem
Hormon wird bestimmt0 inöea aan da© Verhältnis der Isnpulse
je MißMfce wen dem Lösiangsmitfe©! ö@x° ^r ©b© zu der Gesamtsalil
- öep lapals© je MißMfe© ©iaef Stancferctasng© ®ln@© radio-
'S
Hormon äquivalent ist» das Mi°sp2°öngli©h d©r Prob©
seSsst wurde. Dieses wird aaanrefe ©rrelehfe8.daß mm ©in©
Standardprobe de© radioaktiven Hoftors herstellt und lait
Wassas» auf das gleiebe Volumen verdünnt, wie ;®s das Sorp-
^ tionsmitfe©! asa Boöera uea R@agensr3hr@hene einninamta etwa
0s2 il ußd ύ&ηη di@ erhalt ©si© Msmiig aussählt9 Mm die
Sfeafiiiajpäsetil der IebpmIs® j© Hinut@ ff©sfcgM©t©ll©no Hierdias
Der Norinalbereich für diese Methode liegt mifc.5Q.mg
Magnesiumsilikat etwa bei 3*4 bis HH J,- Ein Hypothyroidismue
und eine Trächtigkeit führt zu Werten unterhalb dieses
Bereiches, während höhere Werte auf eine Hyperthyroidfunktion
hinweisen.
Bei einer Abwandlung des Verfahrens kann man den Gesamtgehalt
an Thyroxin im Serum feststellen» indem man erst
das Thyroxin von den Serumproteinen befreit und mit einer Standardlösung eines thyrophilen oder thyrobindenden
Globuline und markiertem Thyroxin vermischt. Anschließend
wird das ungebundene Thyroxin aus der erhaltenen Lösung mit dem Sorptionsmittel entfernt und von dem übrigen
markierten Thyroxin, welches an das Globulin gebunden ist, abgetrennt. Danach wird entweder die gebundene oder die
freie Fraktion mit einem Szintillationszähler ausgezählt.
Die Befreiung des Thyroxins von dem Serumeiweiß erfolgt
entweder durch Ausfällen oder Denaturieren, was mit verschiedenen Lösungsmitteln, wie Methanol, Äthanol, einem
Genisch aus Xthanol und n-Butanol, angesäuertem 2,2·-Dimethoxypropan und dergleichen erfolgen kann. Da unabhängig
von der Art des verwendeten Lösungsmittels einiges an
endogenem Thyroxin in dem gefällten Protein verloren geht» ist es zweckmässig, individuelle Wiedergewinnungswerte bei
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BAD
jeder Probenreihe zu erhalten. Dieses ist ziweckmässig,
da die sogenannten durchschnittlichen Wiedergewinnungswerte meist eine Fehlergrenze von - 9 % besitzen. Zur Bestimmung
der prozentualen Wiedergewinnung wird vorzugsweise-wie
folgt vorgegangen: eine Lösung A mit einem Gehalt von etwa 50 Mikrocurie Thyroxin mit einem Gehalt von J^
oder J , 50 ml Serum und 5 ml Propylengiykol werden in
500 ml eines Diäthylbarbitolsäurepuffers verdünnt. An-Bchließend
werden jeweils 0,1 ml dieser Lösung zu jeweils 1 ml Serumprobe gegeben und ferner zur Berechnung der
individuellen Wiedergewinnungswerte 0,2 ml dieser Lösung zu 0,4 ml Wasser, um die Gesaratimpulse je Minute zu berechnen.
Jede dieser 1 ml-Seruraproben werden mit Ί ml
5 X igen Methanol in 95 ligem Äthanol versetzt, in einem
Reagenzrohr etwa 30 Sekunden gemischt und nach 5 Minuten
Stehen zentrifugiert, bis eich eine vollständig klare
überstehende Flüssigkeit bildet. Das gefällte Eiweiß wird verworfen. Anschließend werden 0,5 ml der überstehenden
Flüssigkeit ausgezählt und mit den Impulsen der Standardprobe verglichen, um die prozentuale Wiedergewinnung von.
Thyroxin je Probe zu bestimmen.
-.'Λ1':--': ■■■·
Anschließend werden 0,5 ml der überstehenden Flüssigkeit
jeder Probe in einem weiteren Reagenzglas, gegebenenfalls
unter Stickstoff und beispielsweise in einem Wasserbad
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von 45 bi3 6O0C etwa 45 Minuten getrocknet» Nach Entfernung des Lösungsmittels wird das verbliebene Thyroxin
im Reagenzglas mit 1 ml der oben beschriebenen markierten Thyroxinlösung A versetzt, bis zur vollständigen Auflösung
geschüttelt, beispielsweise dreimal im Verlaufe von einer zur Einstellung des Gleichgewichts erforderlichen Zeitspanne von 15 Minuten. Nach Auflösung des trockenen gefällten Produktes in der radioaktiven Isotopenlösung werden
50 mg des anorganischen kristallinen Sorptionsmittels zur Entfernung des freien Thyroxins zugesetzt und der
Prozentgehalt an am Kolloid sorbiertes* Radioaktivität bestimmt. Gegebenenfalls kann auch die prozentuale Radioaktivität in der erhaltenen überstehenden Flüssigkeit
bestimmt werden. .
Die Konzentration an Thyroxin wird anschließend aus einer
Standardkurve in Mikrograram abgelesen. Zur Herstellung der Standardkurve wird unoarkiertes Thyroxin, und zwar
das Natriumsalz von L-Thyroxin, das 0,05 Mikrogramm Thyroxin
je ml entspricht, . in einer 0,1 Tf igen gepufferten Albuminlösung verdünnt. Aus dieser Lösung werden vier Standardlösungen mit einem Gehalt von 5 bzw. 10 bzw. 15 bzw. 20
Nanogramm in 1 ml der markierten Thyroxinstandardlösung A
gelöst. Ein ml dieser Standardlösung wird ohne markiertes
Thyroxin hergestellt. 50 mg des Sorptionsmittels, beispielsweise kolloidales Magneeiumeilikat, werden jeweils zu den
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- Ill -
fünf Standardlösungen gegeben,.um den Anteil an freiem
Thyroxin wie oben beschrieben zu bestimmen. Danach werden
die erhaltenen Werte graphisch mit der Konsentration
in Nanogramm oder Mikrogramra von O bis 20 Nanograinm auf
der Abszisse und der Gehalt an Thyroxin, das am Sorptionsmittel gebunden ist, auf der Ordinate aufgetragen.
Diese Arbeitsweise beruht auf dem Prinzip der konkurrierenden Eiweißbindung, wobei ein Anstieg der gesamten Hormonkonzentration
den prozentualen Anteil der markierten Hormone, die an eine feststehende Menge eines Standardserums
gebunden werden kann, verringert. Da das Sorptionsmittel oder Kolloid mti" das freie Thyroxin bindet, steigt
der Prozentgehalt an Radioaktivität, der gezählt wird, an, wenn die Konzentration an Thyroxin hohes» ist. Demzufolge
soll die Konsentration des Standardaerums und die Menge
des verwendeten Sorptionsmittels -voFsmgeweise so eingestellt
werden, daß eine prozentuale Bindung durch das Sorptionsmittel
in einem Bereich von 20 bis etwa 60 % erhalten wird.
Nach Erstellung der Standardkurve kann .die Thyroxinkonzentration jeder unbekannten Probe entsprechend abgegriffen
und j© nach Verdünnung und prozentualer Wiedergewinnung korrigiert wertes. Ia vorliegenden Beispiel wttrde
nach folgender öleietasig g®ye«shnet werden:
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% Wiedergewinnung χ 100
Ditee Werte werden gewöhnlich ungerechnet, eo daß sie als
Mikrograen Je 100 ml oder Mikrogramin-# des Serums wiedergegeben werden. Der Normelbereich liegt bei 5,2 bis 13,8
Mikrogramm-i. Oa Thyroxin 65,3 % Jod iat, entspricht der
Normalbereich 3,4I bie 9 Mikrograwc-J Thyroxinjod.
Bei diesen Trennverfahren und bei der Bestimmung der ungesättigten Bindungekapasit&t ist nur eine Inkubationszeit von 2 Minuten erforderlich, damit das Sorptionsmittel
alle ungebundenen Hormone vollständig bindet. Eine verlängerte Inkubationszeit führt jedoch nicht su einer
Sorption der bereite an Eiweiß gebundenen Hormone. Darüber hinaus erfolgt die Sorption bei Zimmertemperatur, so daß
die Konstanthaltung der Temperaturbedingungen durch ein Eiswasserbad oder Thermostaten nicht mehr erforderlich ist.
Vorsugeweise wird die Sorption in einem Temperaturbereich
von 20 bis 300C durchgeführt.
Die but Durchführung dieser Verfahren geeignete Vorrichtung
besteht ge«Aß Erfindung aus einem Scintillationseähler
und einer BereitschaXtepackung, enthaltend abgepackte Einheiten des Sorptionaaaterlal», eine mit radioaktiven Isotopen
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markierte Hormonlösung, eine Pufferlösung und gegebenenfalls eine thyrophile Olobulinlösung. Die Packungen des
Sorptionsmittel können 20 bie 600 ng oder mehr an Sorptionsmaterial enthalten und zwar entweder in Form einer Preßtablette aus beispielsweise Magnesiumsllikat oder Kieselsäure oder anderen erwähnten Sorptionsmitteln mit einen
geeigneten Bindemittel, wie Aoaeiagun oder dergleichen.
!■folgenden soll die Erfindung an Hand von Beispielen
näher erläutert werden.
Es wurde die ungesättigte Bindungskapazität nach dem oben beschriebenen Verfahren benutzt, wobei ein mit J * markiertes Trijodthyronin verwendet wurde. Es wurden 10 Proben
■it 0,1 «1 Sen» verwendet.
Es wurde so wie eingangs beschrieben gearbeitet, bis tu de· Punkt, wo Tabletten nit jeweils 50 mg Magnesiumsilikat
den Proben sugegeben und gründlich gemischt wurden* Die verschiedenen Losungen wurden zentrifugiert und dann nach
verschiedenen Zeitabstanden !■ Szintillationszähler ausgestellt. Die erste Probe wurde sofort zentrifugiert; die
Ergebnisse zeigten, dafi 29,9 * Hornon durch das Sorptionsmittel entfernt worden war. Naoh 2 Minuten wurde die zweite
Prob· zentrifugiert; die Ergebnisse zeigten, daß 3*»,6 $
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des Hormons durch das Sorptionsmittel entfernt worden war. Die 3., 4., 5., 6., 7·» 8. und 9. Probe wurden jeweils
nach 5» 10, 15, 30, 45« 60.und 90 Minuten zentrifugiert,
wobei keine Abweichung des prozentualen Qehaltes an gebundenem Hormon festgestellt wurde, was bedeutet, daß eine
weitere Aufnahme von Hormon durch das Sorptionsmittel nicht mehr erfolgte. Die 10. Probe wurde nach 120 Minuten zentrifugiert und zeigte, daß 34,9 % des Hormons vom Sorptionsmittel aufgenommen worden war.
Diese Werte zeigen deutlich, daß der Zeitfaktor nicht
wesentlich ist und daß das Sorptionsmittel im wesentlichen sofort die gesamten freien Hormone aus dem zu untersuchenden
Material bindet und weder bereits sorbierte Hormone freigibt oder weiteres am Globulin gebundenes Hormon mit fortschreitender Zeit aufnimmt· Dieses zeigt deutlich den erheblichen Vorteil gegenüber der Verwendung von Ionenaustauscherharzen oder mit Eiweiß behandelter Aktivkohle, da ä
diese mit dem zu untersuchenden Material nur eine ganz bestimmte Zeit in Berührung bleiben dürfen, um reproduzier- .
bare Ergebnisse zu erhalten. Darüber hinaus wirkt das anorganische kristalline Sorptionsmittel gemäß Erfindung äußerst
gleichmässig und wirksam bei normaler Zimmertemperatur,
während die bislang bekannten Stoffe unter genau geregelten
Temperaturverhältnisaen eingesetzt werden konnten, was in Sehlaohthiutern oder Jungviehställen nicht durchführbar ist.
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Bei einem weiteren Versuch wurde die ungesättigte Bindungakapasit&t ßdt Trijodthyronin mit radioaktivem J1·51 an
10 Proben des gleichen Serums bestimmt ä wobei die Hormonbindung in % bei diesen 10 Proben wie folgt bestimmt wurde:
33,6, 33,1J, 33,3, 33,1I, 33,1, 33,3, 32,9, 31,5, 33,7, 3*1,7-Die Ergebnisse zeigen, daß eine Standardabweichung von
nur 0,79 vorliegt und daß mit dem anorganischen kristallinen
Sorptionsmittel äußerst reproduzierbare Werte erhalten werden.
Es wurde analog Beispiel 1 bis 2 gearbeitet mit einem normalen Kontrollserum, einem Rypothypoidserum und einem
Hyperthyroidserum, wobei jedoch jeweils die Menge an
Serum und Magnesiumsilikat und die Oesasitlösung geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
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Diese Werte zeigen, daß jede beliebige Menge der zu unter
suchenden Probe, an Sorptionsmittel und an Geaamtlösung
ausgewählt werden kann und gute Werte ergibt. Durch entsprechende Kombinationen kann eine äußerst breite Verteilung erreicht werden, wie es beispielsweise Versuch k
selgt, bei dem die beste Verteilung bei Verwendung von
Mindestmengen ersielt wird.
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Bestimmung dee Schllddrüsenhormongehaltes in Körperflüssigkeiten, wie Serum oder Blut, durch Vermischen einer bestimmten Menge eines mit radioaktiven Isotopen markierten Hormons mit der zu untersuchenden Probe, die eine unbestimmte Menge Schilddrüsenhormon und dieses Hormon bindendes Globulin enthält, und Auszthlen des an Globulin gebundenen betr. des nicht an Globulin gebundenen markierten Hormons mittels eines Szintillationszähler», dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Auszählen die zu untersuchende Probe mit einem teilchenförmigen, anorganischen, kristallinen Sorptionsmittel gründlich vermischt und nach erfolgter Sorption des Hormons die Probenflfissigkelt vom festen Material trennt.2« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sorptionsmittel Phosphate, Oxyde, Hydroxyde, Silikat·, Aluminate, Sulfate von Metallen der Gruppe Ia, JIa, HIa, Hb und VIII des Periodensystems und/oder Kieselsflure verwendet.10980 8/13 88 ^ BAD3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet» daß man als Sorptionsmittel kolloidales Magneaiumailikat verwendet.1. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sorption bei einer Temperatur von 20 biy 3O0C und Mindesten» 2 Minuten lang erfolgt.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nan die zu untersuchende Probe beim Vermischen «it dem markierten Hormon mit einem Puffer, insbesondere mit Diäthylbarbitursäure versetzt,6. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daft nan zur Bestimmung des Thyroxin* die Eiweißkomponenten aus der Probeflüssigkeit ausfällt, das Piltrat mit einer Lösung von thyrophilem Globulin, markiertem Thyroxin und Puffer versetzt, mit Sorptionsmittel vermischt und imeh Abtrennung der Feststoffe diese und/oder di@ m&fkisi'&es Thyroxin enthaltende Lösung mit dem SBlntilia&ionszähler auszählt.109808/13887. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6, bestehend aus einem Ssintiliationazähler und einer Bereitschaftspackung enthaltend abgepackte Einheiten des Sorptionsmaterials, e?-ne mit radioaktiven Isotopen markierte Hormonlösung, eine Pufferlösung, und gegebenenfalls eine thyrophile Globulinlöeung.ue:wy109808/1388
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