DE2035175A1 - Verfahren zur Verwertung von Abfällen, Ausschußteilen und/oder Altmaterialien aus Polyaddukten, die nach dem Isocyanat-Polyadduktionsverfahren hergestellt wurden - Google Patents
Verfahren zur Verwertung von Abfällen, Ausschußteilen und/oder Altmaterialien aus Polyaddukten, die nach dem Isocyanat-Polyadduktionsverfahren hergestellt wurdenInfo
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Description
8MüncheiT 13, Winzererstr.49e
Tel. (0811) 30 58 98
15. Juli 1970 El-53
Elastomer AG, Chur/Schweiz
Verfahren zur Verwertung von Abfällen, Aussohußteilen *
und/oder Altmaterialien aus Polyaddukten, die nach dem
Isocyanat-Polyadditionsverfahren hergestellt wurden .
Die nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren hergestellten Polyaddukte haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung
gewonnen. Besonders trifft dies für Gegenstände aus Polyurethanen zu, die in ständig wachsenden Mengen benötigt
werden.
Zwangsläufig mit dieser Entwicklung tritt das Problem auf, was man mit den bei der Herstellung dieser Polyaddukte
anfallenden Abfällen und Ausschußteilen, sowie den Altmaterialien aus diesen Polyaddukten machen soll. Abfall und
Ausschuß entstehen im allgemeinen durch dje Herstellungs-,
Ver- und Bearbeitungstechniken, beim Anfahren und Bedienen
der Produktionseinrichtungen, beim Konfektionieren von
Artikeln, bei lagerung und Transport, bei Versuchsdurchführungen,
bei der Erprobung und Inbetriebnahme von neuerstellten Produktionsanlagen und nicht zuletzt auch durch
zu hoch gesetzte !Forderungen an die Gewichts- und Maßgenauigkeit
der Fertigteile.
Unter Altmateriellen werden Produkte verstanden» die sich
20-98 14/164-1. "2"
im praktischen Anwendungs.einsatz durch natürlichen Verschleiß
verbrauchten und durch neue Materialien ersetzt wurden.
Der Reichtum der Variationsmöglichkeiten, den das Isocyanat-Polyadditionsverfahren
bietet, erlaubt Polyaddukte der unterschiedlichsten Erscheinungsformen aufzubauen und die
einzelnen Erscheinungsformen wiederum in den verschiedensten Qualitätseinstellungen herzustellen. Von jeder dieser
Erscheinungsformen und Qualitätseinstellungen können die erfindungsgemäß zu verwertenden Abfälle, Ausschußteile
und Altmaterialien herstammen. Sie können beispielsweise
aus Fasern und Filmen linearer Polyurethane bestehen; oder aus weichelastischen, halbharten oder harten Schaumstoffen
mit einem spezifischen Gewicht zwischen 0,1 und 0,8; oder aus homogenen oder zelligen Gieß-, Sprüh-,
Spritzguß- oder Schleüderguß-Polyurethanelastomeren in den Härteeinstellungen der homogenen Qualitäten zwischen
15 Shore A und 60 Shore D, wobei mit der Bezeichnung Spritzpolyurethanelastomere alle auf thermoplastischem
Wege verarbeiteten Polyurethane gemeint sind. Die Beispiele
stellen nur eine Auswahl dar«
Bekannt ist es, weicbelastische Polyurethan-Schaumetoffabfalle,
die entweder in Form von Flocken, Schnitzeln oder Streifen anfallen oder in dieae Formen überführt worden sind,
zum Füllen von Kissen, Prallsäcken, Puppenkörpern oder ähnlichen Artikeln zu verwenden, oder aber diese Flocken,
Schnitzel oder Streifen durch elastisches Verkleben in Formteile, z.B. Matten, zu überführen.
Bekannt ist es ferner, harte Schaumstoff abfalle nach entsprechender
Zerkleinerung als Füllstoffe für gemagerte Schaumstoffe oder als Zusatz bei der Herstellung von laich t-
2098U/1641 -3-
"beton zu benutzen. Me zerkleinerten harten Sehaumstoffabfälle
werden auch mit Vorteil als Mittel zur Bodenverbesserung eingesetzt.
Weiterhin ist es bekannt, Abfälle aus thermoplastisch verarbeitbaren
Polyurethanen, gegebenenfalls nach entsprechender Zerkleinerung, mit frischem Granulat zu vermischen und
dann wie üblich weiter zu verarbeiten,
■ : i
Es ist außerdem bekannt, Polyurethan-Abfälle, beispielsweise
von Polyurethan-Gießelastomeren, thermisch bei 180° bis 2000C abzubauen und das entsprechende plastische Abbauprodukt
als walzbares Grundprodukt neu zu verwenden, indem man es auf dem Mischwalzwerk allein oder mit anderem handelsüblichen
walzbaren AuBgangBmaterial verschnitten, mit
einem Xsοcyanat vermengt und unter Wärmezufuhr vernetzt.
Wie aus den vorsteherden Ausführungen ersichtlich ist,
sind die bekannten Verwertungsgefahren, mit Ausnahme der
zuletzt genannten Abbaumethode, darauf abgestellt, den Abfall einer Verwendung zuzuführen^ die der jeweiligen
speziellen Art des Materials entspricht, das heißt *
elastische Heißechaumebfalle werden zu KiBBenftillungen, ·
Hartscheumabfälle als Füllstoffe für leichtbeton und
thermoplastische Abfälle als Zuschläge zu Irischgrßnulat
verwendet. Durch diese Art der Abfallverwertung werden die eigentlichen Materialeigenschaften der Polyaddukte
nicht voll ausgenutzt. Mit anderen Worten 9 die Abfälle
stellen in ihrer jeweiligen Verwendungsform ein relativ wertloses Produkt dar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren ssu entwickeln das es gestattetr die vorstehend beschriebenen
Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien in eleganter
.209814/'1-641 '
Weise zu neuen wertvollen Produkten zu verarbeiten, die in ihren Eigenschaften den gezielt nach dem Isocyanat-Polyadditiönsverfahren
hergestellten Produkten entsprechen, wobei es beispielsweise möglich sein soll, zellige Abfälle
in massive Produkte, massive Abfälle in zellige Produkte,
nicht thermoplastische Abfälle in- Thermoplaste und thermoplastische
Abfälle in Nichtthermoplaste zu überführen»
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien in einer oder mehreren der zur Durchführung des Isocyanat-Polyadditionsverfahrens
erforderlichen Ausgangskomponenten
gelöst und diese dann wie beim Isocyanat-Polyadditionsverfähren üblich zur Umsetzung gebracht werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verwertung von Abfällen, Ausschußteilen und/oder Altmaterialien
aus Polyaddukten, die nach dem bekannten Isooyanat-Polyadditionsverfahren
durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten oder Polyisothiocyanate!! mit organischen,
mindestens zwei aktive Wasserstoffatome enthaltenden Verbindungen in Gegenwart der üblichen Kettenverlängerer9
Katalysatoren, Beschleuniger und den anderen üblichen Zusatzstoffen hergestellt wurden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die aus den Polyaddukten bestehenden Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien in einer oder mehreren
der zur Durchführung des bekannten leocyenat-Polyadditionsverfahrens
erforderlichen Ausgangskomponenten
löst und diese lösungen dann als Reaktionskomponenten bei der Durchführung des Ieocyanat-Polyadditionsverfahrens einsetzt.
Die nachfolgend angegebenen Verbindungen können
-5-209814/16*1
_ 5 —
a) als Ausgangskomponenten zur Herstellung der Polyaddukte
.gedient haben, die als Abfälle, Ausschußteile und/oder
.Altmaterialien verwertet werden sollen, oder
b) als Ausgangskomponenten "bei der Durchführung des Isocyanat-Polyadditionsverfahrens
eingesetzt werden, bei dem die zu verwertenden Polyaddukte nach Lösung in der
einen und/oder der anderen Ausgangskomponente weiter- verarbeitet
werden. .
Zu den zweckmäßigerweise verwendbaren organischen Polyisocyanaten und Polyisothiocyanaten gehören die der allgemeinen
Formel R(NCY) , in der χ 2 oder mehr bedeutet,
Y Sauerstoff oder Schwefel darstellt und R für einen Alkylenrest, substituierten Alkylenrest, Arylenrest,
substituierten Arylenrest, einen Kohlenwasserstoff- oder substituierten Kohlenwasserstoffrest mit einer oder mehreren Aryl-NGY-Bindungen oder einer oder mehreren Alkyl-NCY-Bindungen,
einen Kohlenwasserstoff- oder substituierten Kohlenwasserstoffrest mit einer Vielzahl von Aryl-NCY- oder
Alkyl-NCY-Bindungen steht. R kann weiterhin Sir Reste stehen, (|
wie z.B. -R-Z-R-Reste, wobei Z irgendein zweiwertiger Rest
sein kann, wie z.B. -0-, -0-R-O-, -CO-, -C02~, -Sr·, -S-R-S-
oder -SOo-. Beispiele solcher Verbindungen könne der deutschen Auslegeschrift 1 091 324 entnommen werden. Weiterhin
geeignet sind Mmere und Trimere von Isocyanaten und
Diisocyanaten und polymere !Diisocyanate der allgemeinen
"Formeln (RNCY)Yoder [R(NCY)v]„, in welchen χ und y eine
λ. x y
ganze Zahl von 2 an aufwärts bedeuten und die Reste R und
Y die vorstehend angegebene Bedeutung haben»
Zu geeigneten organischen aliphatischen, aromatischen,
alicyclischen und heterocyclischen Diisocyanaten gehören beispielsweise Athylendiisocyanat, Ithylidendiisocyanat,
209814/1641 -6-
Propylendiisocyanat, Butylendiisocyanat, Cyclohezylen-1,4-diisocyanat,
Cyclohexylen-^,2-diiBOcyanats Tetra- oder Hexa»
methylendiisocyanat, Arylendiisocyanate oder ihre Alkylierungsprodukte,
wie die.Phenylendiisocyanate, ITaphthylendiisocyanate,
Diphenylmethandiisocyanate, Toluylendiisocyanate,
Di- oder Triiffepropylbenzoldiisocyanate, AlalkyldiisQcyanate,
wie die Xylylendiisocyanate, iTuor-substi·»
tuierte-Isocyanate, Ä'thylenglykoldiphenyläther-2,2' -diisocyanat
, Naphthalin-1,4-diisocyanat, Kaphthalin-1,1 ' diißccyanat,
Biphenyl-2,4'-diisocyanat, Biphenyl-4,4'-diisocyanat,
Benzophenon-3,3'-diisocyaiEt, ]?luoren-2?7-diisocyanat,
Antrachinon-2,6-diisocyanat, Pyren-3,8-diisocyanat, Chrysen-2,8-diisocyanat, 3'-Methoxyhexan-diisocyanat,
Octan-diisocyanat, oj,«*.V-Diisocyanat~1^j—diäthyl"benzol,
(^,W-Diisocyanat-1,4-dimethyl-naphthalin, Cyclohexan-1 ,3-diisocyanat, 1-Isopr»pylbenzol-2,4-diisocyanat, 1-Chlor-■benzol-2,4-diisocyanat, 1 -Fluorbenz ol-2,4-diisocyanat,
1 -Έ±^>το\)βηζο1-~2,4-diisocyanat, 1 -Chlor-4-methoxybenzol-2;,5-diisocyanat, Benzolazonaphthalin-4y4"-diisocyanat,
Diphenyläther-2,4-diisocyanat und Diphenyläther-4,4-diisocyanat. Außerdem kann man natürlich die üblichen Isocyanatabspalter (blocked isocyanates) einsetzen.
(^,W-Diisocyanat-1,4-dimethyl-naphthalin, Cyclohexan-1 ,3-diisocyanat, 1-Isopr»pylbenzol-2,4-diisocyanat, 1-Chlor-■benzol-2,4-diisocyanat, 1 -Fluorbenz ol-2,4-diisocyanat,
1 -Έ±^>το\)βηζο1-~2,4-diisocyanat, 1 -Chlor-4-methoxybenzol-2;,5-diisocyanat, Benzolazonaphthalin-4y4"-diisocyanat,
Diphenyläther-2,4-diisocyanat und Diphenyläther-4,4-diisocyanat. Außerdem kann man natürlich die üblichen Isocyanatabspalter (blocked isocyanates) einsetzen.
Bevorzugt werden erfindungsgemäß als Diisocyanate eingesetzt ι 4>4I-Diphenylmethandiisocyanat und/oder dessen
2,4- und/oder dessen 2,2'-Isomeren, 1,6-Hexamethylendi·=
:l8ooyanat, 2,4-Toluylen- und/oder 2,6-Toluylendiisocyara t? lii-Iylyleridiisocyanat, 1,5-liaplithylendiisocyanats, sowie
4,4'-I)iisocyanato-3s3'=<iimethyl-diphenyl und 4,4!-Diiso·= cyanato-3,3f-dimethyl-diphenylmethano
2,4- und/oder dessen 2,2'-Isomeren, 1,6-Hexamethylendi·=
:l8ooyanat, 2,4-Toluylen- und/oder 2,6-Toluylendiisocyara t? lii-Iylyleridiisocyanat, 1,5-liaplithylendiisocyanats, sowie
4,4'-I)iisocyanato-3s3'=<iimethyl-diphenyl und 4,4!-Diiso·= cyanato-3,3f-dimethyl-diphenylmethano
Selbstverständlich können" die vorstehend genannten Polyisocyanate
allein oder im Gemisch eingesetzt werden, zum
209814/1641
-.7 -■
Beispiel in Form eines Gemisches bestehend aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und 1^-Naphthylendiisocyanat.
'Zu den mindestens zwei aktive Wasserstoffatome enthaltenden
organischen Verbindungen gehören alle organischen Verbindungen, deren aktive Wasserstoffatome nach Zerewitinoff
mit Grignard-Reagens unter Bildung von Methan reagieren, beispielsweise solche, die OH-, -COOH, NH2" und/oder SH-Gruppen
enthalten. Beispielsweise gehören zu den Polyhydroxyl Verbindungen alle kurz- und langkettigen Alkohole mit mindestens
zwei Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht bzw. einem mittleren Molekulargewicht zwischen 60 und
10.000. Beispiele hierfür sind:
1. Niedermolekulare Amine, Mole und Polyole mit einem Molekulargewicht
unter 800. Zu dieser Gruppe gehören vorwiegend Glykole, Triole und Tetrole, hauptsächlich aus der
Alkan- und Alkenreihe und deren Derivate, wobei die aliphatische
Kette auch durch einen aromatischen Ring oder Rest unterbrochen sein kann, wie dies beispielsweise bei
Phenylen-bis-(ß-hydroxyäthyläther) der Fall ist (Wasser ist den kurzkettigen Glykolen hier gleichzusetzen), bowie
Polylacton-Polyole auf Basis von lactonen und mehrwertigen Alkoholen, vorzugsweise aus ^,-Caprolacton und
Alkan- oder Dialkanglykolen; 2- und höherwertigen Alkoholen;
Di- und Trialkanolaminen; Aminen und Diaminen;
Hydrazine; Amidine; einbegriffen Ammoniak; wobei diese Verbindungen einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden
können. Verbindungen dieser Art sind: Äthylenglykol,
Propylenglykol, Butylenglykole, 1,4-Butandiol, Buten-2- ·
diol-1,4, Butindiol, Xylylenglykole, Amylenglykol, 1,4-Phenylen-bis-ß-hydroxyäthyläther,
1,3-Phenylen-bis-ß- .' hydroxyäthyläther, Bis-Chydroxymethyl-cyclohexan), Hexandiol,
Diamine, beispielsweise Äthylendiamin, Propylen-
2098H/1641 -8-
diamin, Butylendiamin, Toluylendiamin, Xylylendiamin,
und Alkanolamine, beispielsweise Äthanolamin, Aminopropylalkohol, 2,2-Dimethylpropanolamin, 3-Aminocyclohexylalkohol,
p-Aminobenzylalkohol, Dioxyäthylanilin,
Dioxyäthylnaphthalin, 4,41-Diamino-diphenylmethan,
4,4'-Diamino-3,3'-dichlor-diphenylmethan; Trimethylolpropan
und -äthanj Pentaerythrit; Polymethylolphenole, wie 2,4,6-Trimethylolallyloxybenzol; die Umsetzungsprodukte
aus Zuckern und Glycerin mit Propylenoxyd; Äthyl end iamin; N, N, IST1 ,N1 ,-Tetrakis-(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin;
1,5-Naphthylendiamin. Eine besonders
bevorzugte Verbindung ist das 1,4-Butandiol.
2. Lineare oder mehr oder weniger verzweigte Hydroxylpolyester, die ein mittleres Molekulargewicht zwischen
800 und 10.000, vorzugsweise zwischen 1500 und 2500, haben und die man entweder durch Polykondensation von
Lactonen, vorzugsweise £~CaproIactonen oder 6-Hydroxycapronsäure,
oder durch Copolymerisation von £*-Caprolac«
ton mit zweiwertigen Alkoholen oder durch Polykondensation von Dimersäuren oder von Dicarbonsäuren mit
zweiwertigen oder höherwertigen Alkoholen erhält. Zu hierfür geeigneten Dicarbonsäuren gehören beispielsweise
Adipinsäure j Bernsteinsäure, Korksäure, Sebacinsäure,
Oxalsäure, Methylüdipinsäure, Glutarsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Phthalsäure, Tetraphthalsäure,
Isophthalsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Citraconsäure, Itaconsäure, vorzugsweise Hexandicarbonsäure,
Phthalsäure und Terephthalsäure» Zu geeigneten zweiwertigen Alkoholen oder deren Gemischen, die mit den
Dicarbonsäuren oder Lactonen^ Z0B. t-Caprolacton^ eu
den gewünschten Hydroxypolyestern umgesetzt werdenr gehören
die Alkan-, Dialkan- und Trialkanglykole, Vorzugs-=
.9. 2098U/1641
weise Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Iräthylenglykol,
1,2-Propylenglykol, Dipropylenglykol, 1,3-Butylenglykol,
1,4-Butandiol, Bis-Chydroxy-methylcyclohexan), 1,6-Hexandiol
und Neopentylglykol, sowie Diethanolamin, Glycerin,
!Crime thylolpropan, Trimethyloläthan, 1,2,6-Hexantriol,
Pentaerythrit und die Hexite. Zu den bevorzugten Polyestern
gehören die auf Basis Adipinsäure, 1,6-Hexandiol und Neopentylglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von ca. 2000 (Polyol 2002, Hersteller:
Polyol Chemie in Osnabrück, Hydroxylzahl 56, Säurezahl
<1), Polyester auf Polycaprolactonbasis mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht'von 2000 (liax Polyol
D 560, Hersteller: Union Carbide Corporation).
3. Lineare und verzweigtkettige Polyäther mit mindestens
einer, vorzugsweise einer Vielzahl von Ätherbindungen und mindestens zwei Hydroxylgruppen und einem mittleren
Molekulargewicht von vorzugsweise 1500 bis 2500, hergestellt beispielsweise aus Olefinoxyden und organischen
Verbindungen mit zwei oder mehr aktiven Wasserstoffatomen,
insbesondere Äthylenoxyd oder Propylenoxyd, getrennt oder gemischt, und Wasser, Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan,
Trimethyloläthan, 1,2,6-Hexantriol, Pentaerythrit, Sorbit oder andere Zuckeralkohole,
Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Piperidin und ähnliche.
Bevorzugte Polyäther sind die Polyalkylenglykole, wie z.B. die Polyäthylenglykole mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 200, 400 und 600 und die Polypropylenglykole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
400, 750, 1200 und 2000; verwendbar sind auch dtLe Mischpoijyäther,
wie sie in der deutschen Auslegeschrift 1 091 324 beschrieben worden sind. Zu besonders bevorzugten
Polyethern gehören Polyäther der Handelsbezeichnung
209814/164 1 -10-
- ίο -
"Polyol PTMG'.' der BASF .mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 2000.
Verzweigte Polyäther sind solche, die durch Zugabe von Propylenoxyd zu verschiedenen Diolen, Triolen, Tetrölen
und Polyolen als Ausgangsmaterial zugegeben werden, um Addukte mit verschiedenen Molekulargewichten zu
bilden, Besonders zu erwähnende Polyäther sind die 1,2,6-Hexantriol- und die Glycerinaddukte des Propylenoxyds
mit Molekulargewichten von 250, 500, 700, 1500, 2500, 3000 und 4000. Zu besonders bevorzugten PoIyäthern
gehören auch die, die sich von Tetrahydrofuran, gegebenenfalls im Gemisch mit Äthylenoxyd, ableiten.
4. Naturstoffe aus Ricinol/Glycerineäureestern oder aus
chemisch ungesättigten Öl-, Linol- und Harzsäuren, wie
beispielsweise Rizinusöl, Tallöl und deren Derivate.
5. Polyäther-ester-polyole, in denen alternierend Esterbindungen
und Ätherbindungen vorliegen und die in der kanadischen Patentschrift 783 646 beschrieben sind.
6. Polyesteramide, die beispielsweise durch Umsetzung eines Amins und/oder Aminoalkohole mit einer Polycarbonsäure
hergestellt werden. Geeignete Amine sind beispielsweise Äthylendiamin, Propylendiamin; geeignete
Aminoalkohole sind beispielsweise 1-Hydroxy-2-aminoäthylen. Jede geeignete Polycarbonsäure kann verwendet
werden, beispielsweise die, die für die Herstellung der Hydroxypo^rester bereits genannt worden sind. Außerdem
kann eine Mischung eines Glykole und eines Aminoalkohole oder Polyamine verwendet werden. Jedes der
für die Herstellung der Hydroxypolyester bereits genannten Glykole kann auch für die Herstellung der Hydroxypolyesteramide
Verwendung finden.
2098U/1641
-11-
Die vorstehend erwähnten, aktive Wasserstoffatome enthaltenden
organischen Verbindungen können entweder allein oder in Kombination miteinander beim Isocyanat-Polyadditionsverfahren
eingesetzt worden sein oder eingesetzt werden.
Bei den Polyurethanen, auf die sich das erfirdungsgemäße
Verfahren besonders bezieht, beträgt das molare Verhältnis von Gesamt-Hydroxyl : Gesamt-Isocyanat 1 : (0,7-1,4) bei g
der Durchführung des Isocyanat-Polyadditionsverfahrens. ™
Von den Abfällen, Ausschußteilen und/oder Altmaterialien
werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt
verwertet:
a) gegossene, gesprühte, im Schleuderguß, auf thermoplastischem Verarbeitungswege oder im Walzverfahren
hergestellte massive oder zellige Polyurethan-Elastomere
in unterschiedlichen Häibaeinstellungen, wobei die
massiven Qualitäten Härten zwischen 15 Shore A und 60 Shore D aufweisen;
b) weichelastische bis halbharte Polyurethanschaumstoffe mit einem spezifischen Gewicht zwischen 0,1 und 0,8;
c) Granulate von thermoplastisch verarbeitbaren Polyurethanelastomeren
in den unterschiedlichsten Qualitäte-
und Härteeinstellungen zwischen 60 Shore A und 60 Shore D.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man auch solche
Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien verarbeiten,
die außer den zum Aufbau ihres Moleküls erforderlichen Be- ,
standteilen und Reaktionshilfen zusätzlich noch andere Beimischungen
enthalten, wie Füllstoffe, Stabilisatoren, ober-
209814/1641 -12-
flächenaktive Stoffe, Farben, Pigmente, Gleitmittel, Wärmeaustausqher,
Weichmacher, Quellmittel, Schmierstoffe, Antistatika, Bakteriostatika, Fungistatika, flammhemmende Zuschläge
und ähnliche, oder die verschnitten sind mit Polymeren auf anderer chemischer Basis, beispielsweise mit
Polyvinylchlorid oder ABS-Polymeren (Acrylnitril, Butadien, Styrol). Ferner kann man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Abfälle, Ausschußteile und/oder-Altmaterialien in gefüllte, pigmentierte oder zellige Produkte verwandeln,
wenn man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die entsprechenden Zuschlagstoffe den Ausgangskomponenten einverleibt.
Die wirtschaftliche Bedeutung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt insbesondere in seiner Einfachheit, die
keine nennenswerten ÜTeuinvestitionen für seine Durchführung
erfordert, und zum anderen in seiner merklich kostensenkenden Auswirkung in der Großproduktion.
Nach einer Ausfuhrungsform gemäß der Erfindung werden die
Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialier in ,einer
oder mehreren der vorstehend angegebenen Ausgangskomponenten
heiß gelöst. las kann in der Weise geschehen, daß die
zweckmäßigerweise vorher auf braoiOhbSre^Stückgfoßen zerkleinertenjJjDf^lie-pAusschußteile
oder Altmaterialien in trockenem Zustand in den Ausgangskomponenten, fortan
Löseraddenden genannt, zunächst verteilt werden,lind zwar
in flüssigen löseraddenden bei-Raumtemperatur und in
festen bei deren Schmelztemperatür^Anschließend wird
das Gemisch unter Rühren so lange erhitzt und auf der erforderlichen
LöBungstemperatur gehalten, bis^eich die Polyaddukte
aufgelöst haben. Vorteilhafter ist es jefl^oh, die
«u verwertenden Abfälle, Ausschußteile und/öder Altma^emia
lien in den bereits auf die Lösungstemperatur vorerhitzten Löseraddcnden portionsweise einzutragen und das Gemisch,
209814/1641 -13
ebenfalls unter Rühren, weiter auf dieser Temperatur au
halten, bis sich die eingebrachten Polyaddukte gelöst haben. ·
Bei beiden Lösungsmethoden erfolgt der Eintrag der Feststoffe
in den Löseraddenden zweckdienlich portionsweise und in beliebiger Stückgröße der Teile, vorzugsweise in
etwa erbsengroßer Körnung bis staubförmig.
Die Lb'sungstemperatur liegt je nach dem verwendeten Löseraddenden
zwischen 50 C und 350 C, vorzugsweise zwischen 100°0 und 25O0C, in speziellen Fällen auch unter 5Q0O und
über 3-5O0C-,.
Hach erfolgter Lösung der Abfälle, Ausschußteile und/oder
Altmaterialien in den Löseraddenden werden die so erhaltenen Lösungen als Ausgangskomponenten, die gegebenenfalls zusätzlich
die in den Abfällen, Ausschußteilen und/oder Altmaterialien enthaltenen nicht lösbaren Stoffe enthalten,
zur Herstellung neuer Polyaddukte nach dem Isocy&nat-Polyadditionsverfahren
eingesetzt, wobei die Polyaddukte in allen bekannten Erscheinungsformen und Qualitätseinstellungen
hergestellt werden k8nnenT===="=======
Er find.ungs gemäß eignen sich als Löseraddenden grundsätzlich
alle eingangs definierten organischen Polyisocyanate \wArr*~=r
Polyisothiocyanate, und zwar einzeln oder im Gemisch miteinander, sowie alle mindestens zwei aktive Wasserstoff"
atome enthaltend©!! organischen Verbindungen, ebenfalls
einzeln oder- im Gemisch miteinander.
Besonders geeignet als Lösungsaddenden für Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien aus Polyurethan sind!
209814/1641 "U~
a) die Diisocyanate, insbesondere 4j4l-Diphenylmethandiisocyanat,
,1,6-Hexamethylendiisocyanat und Toluylen-2,4-und
2,6-diisocyanat,
b) die im wesentlichen linearen, höhermolekularen, endständige
Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester (mittlere Molekulargewichte zwischen 1500 und 2500)
auf Basis Hexandicarbonsäure und Äthylenglykol, oder
Hexandiearbonsäure und A'thylenglykol-Butylenglykol, oder Hexandicarbonsäure und Hexandiol oder Hexandicarbonsäure
und Hexandiol-Heopentylglykol, oder Hexandicarbonsäure und Diäthylenglykol,
c) Polyäther auf Basis von Olefinoxyden oder Tetrahydrofuran
und
d) Polylacton-Polyole auf Basis von £~Caprolacton und
einem Glykol, vorzugsweise Diäthylenglykolj
wobei die unter a) bis d) angegebenen Verbindungen ein mittleres Molekulargewicht zwischen 1500 und 2500 aufweisen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es außerdem
möglich, den Erweichungsbereich fester Itöseraddenden wesentlich herabzusetzen, wodurch sich eine weitreichende
Änderung in der Temperaturführung bei der Herstellung einiger Polyaddukte erreichen läßt. Beispiölsweire^lregt
der Erstarrungspunkt „voK^4T4=i^iJiffenylmethandiisocyanat
bei 380C. Die Lösung, bestehend aus diesem Diisocyanat und
einem zelligen Polyurethanelastömer, hergestellt aus einem
Hydroxylpolyester, \5-NapBthylendiieocyanat und Wasser,
ist bei Kaumtemperatur flüssig und kann somit im Produktionseinsatz bei der Herstellung von Additionspolymeren bei, Haumtemperatur
gefördert werden, was von der.verfahrenstechnischen Seite einen ganz großen Vorteil darstellt*
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne si©
jedoch einzuschränken.
-15-
2098H/1641
500 Gewichtsteile streifenförmiger Schnittabfall von
einem in einstufiger Verfahrensweise im Schleuderguß, aus Poly- (äthylenadipat) mit einem mittleren Molekulargewicht
von 2000, 1,4-Butandiol, Zusatzstoffe, Pigmente,
Katalysator und 4,4—Diphenylmethandiisocyanat hergestellten Polyurethan-Elastomeren, werden in einer geeigneten Mühle,
zweckmäßigerweise in einer Messermühle, auf Erbsengröße
zerkleinert. Dieses Mühlengranulat wird sodann in 1000 Gewichtsteilen eines vorher im Vakuum entwässerten, auf
2300C erhitzten Poly(äthylenadipats) mit einem mittleren
Molekulargewicht von 2000 portionsweise innerhalb von
40 Minuten unter ständigem langsamen Umrühren aufgelöst.
Der Abfall löst sich vollständig.
Zu 1500 Gewichtsteilen dieser auf 125°C abgekühlten Lösung
gibt man 159 Gewichtsteile 1,4-Butandiol und 17 Gewichtsteile eines Hydrolysenschutzmittels auf Carbodiimidbasis.
Anschließend setzt man dieses Gemisch bei 12O0C mit 600
Gewichtsteilen geschmolzenem 4»4! Diphenylmethandiisocyanat,
das eine Temperatur von 5O0C hat, unter leichtem Rühren des
Reaktionsgutes um. 90 Sekunden nach Zugabe des Diisocyanates gießt man das zu diesem Zeitpunkt noch flüssige Reaktionsgemisch zwecks Vorverfestigung in eine auf 1250C vorgewärmte,
auf einem Heiztisch (Heiztischtemperatur ebenfalls 1250C)
stehende flache^äTine^wobei die Schicfotdici^Jes^Produkts
etwa 10 mm beträgt.
Nach 2 bis 3 Minuten Standzeit auf dem Heiztisch unterbricht man die Reaktion vorzeitig, indem man das inzwischen
featgewordene Reaktionsprodukt vom Heiztisch entfernt und sioh auf Raumtemperatur abkühlen läßt. Anschließend ver
packt man die erhaltenen, auf Raumtemperatur abgekühlten wachsartigen Platten in luft- und feuchtigkeitsdichten
2098 U/164 1
Behältern und läßt sie darin 3 Tage bei Raumtemperatur
stehen. Nach dieser Lagerung granuliert man das Produkt und lagert es nochmals 2 bis-3 Tage in luft- und feuchtig
keitsdichten Behältern. Im Anschluß an diese Behandlung ist das Produkt thermoplastisch gut weiterverarbeitbar.
Das auf diese Weise hergestellte Granulat enthält ca. Abfall eines Polyurethan-Schleudergußelastomeren* Im
Spritzguß verarbeitet führt es zu Formkörpern mit folgenden Eigenschaftswerten:
Härte in Shore A 96
Zerreißfestigkeit in Kp/cm2 520
Bruchdehnung in $ 570 .
Abrieb in nmr 53 Dichte, g/cm^ 1,24.
Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man anstelle von Poly-(äthylenadipat) mit dem mittleren Molekulargewicht
2000 PoIy-(äthy1en/buty1enadipat) mit dem
mittleren Molekulargewicht 2000 als Löseraddenden für den Polyurethan-schleuderguß-elastomer-schnittabfall einsetzt.
Die Eigenschaftswerte der aus dem Reaktionsprodukt nach dem
Spritzgußverfahren hergestellten Produkte entsprechen denen gemäß Beispiel 1.
-17-2098U/16-41
1500 Gewichtsteile der nach Beispiel 1 aus 1000 Gewichtsteilen Poly- (äthylenadipat), und 500 Gewichtsteilen PoIyurethan-schleudergxiß-elastomer-schnittabfall
hergestellten lösung mischt man bei 1200C mit 159 Gewichtsteilen 1,4-Butandiol
und 17 Gewichtsteilen Carbodiimid-Hydrolysenschutzmittel und setzt dann das erhaltene Gemisch bei 1050C mit 600
Gewichtsteilen geschmolzenem,auf 550C erhitzten 4,4'- μ
Diphenylraethandiisocyanat unter ständigem langsamen Rühren
um. Nach 15 Sekunden gießt man das noch flüssige Reaktionsgemisch
in ein laufendes Schleudergerät zur Formgebung, wobei man eine Schleudertemperatur von 1250C aufrechterhält.
Nach 10 Minuten entfernt man den Guß als Formteil aus der
Schleuder und tempert dieses Formteil 24 Stunden bei 110 C.
Das auf diese Weise gewonnene Polyurethan-Gießelastomere
besitzt die nachstehend angegebenen physikalischen Eigenschaften:
Härte in Shore A 96 ·
Zerreißfestigkeit "
in Kp/cnr 340
Bruchdehnung in # 550
500 Gewichtateile erbsengroß zerkleinerten Abfall von einem
in einstufiger Verfahrensweise im Gießverfahren aus PoIy-(äthylenadipat)
mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000, einem Poly-epsylon-caprolacton-diol mit dem mittleren
Molekulargewicht von 540, 1,4-Butandiol oder statt dessen
Buten-2-diol-1,4 Wasser, Zusatz- und Hilfsstoffen, Kataly- ■
209814/1641
f 18 -
satoren und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat hergestellten
zelligen Polyurethan-elastomeren gibt man portionsweise unter langsamem Umrühren zu 1000 Gewichtsteilen eines
auf 2000C erhitzten wasserfreien Poly-(äthylenadipats)
mit dem mittleren Molekulargewicht 2000 (statt dessen kann man auch Poly-(äthylen/butylen-adipat) von gleicher
molekularer Größenordnung verwenden). Nach einer Lösungszeit von ca. 30 Minuten bei 2000C hat sich der Abfall
vollständig gelöst.
Die so erhaltene Lösung wird
a) nach Beispiel 1, zu Granulat und Spritzgußelastomeren und
b) nach Beispiel 3, zu Gießelastomeren verarbeitet.
Die entsprechend Beispiel 1 hergestellten Spritzgußelastomere zeigen folgende Eigenschaften:
Härte in Shore A | in Kp/cm | 95 |
Zerreißfestigkeit | 570 | |
Bruchdehnung in # | 620 | |
Abrieb in nmr | 55 | |
Dichte, g/cnr | 1,23 | |
Die entsprechend Beispiel 3 hergestellten Gießelastomere
zeigen folgende Eigenschaften:
Härte in Shore A 96
Zerreißfestigkeit in Kp/cm2 320 Bruchdehnung in CJ>
540
-19-209814/1641
BeJBPiel 5
250 Gewichtßteile erbsengroß zerkleinerten Abfall von einem
in zweistufiger Verfahrensweise im Gießverfahren aus PoIy-(äthylenadipat)
mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000, 1,5-lJaphthylen-diisocyanat, Wasser und einigen Reaktionshilfen
hergestellten zelligen Polyurethanelastomeren gibt man portionsweise unter langsamem Rühren zu 1000 GewichtBteilen
wasserfreiem,auf 2500C erhitzten Poly-(äthylenadipat)
mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000. Nach einer Lösungszeit von ca. 2 Stunden bei 23O0C hat sich
der Abfall nicht restlos gelöst. v . ~
Die erhaltene LÖBung wird
a) nach Beispiel 1 zu Granulat und SpritzgußelaBtomeren
verarbeitet, wobei man jedoch anstelle von 1500 Gewichtsteilen lösung nur 1250 Gewichtsteile einsetzt,
b) zu einem zelligen Polyurethanelastomeren nach folgender Rezeptur:
1250 Gewichtsteile Abfall-Lösung
16 " Poly-fc-caprolactondiol, mittleres
Molekulargewicht 540 13,5 "-: Buten-2-diol-1,4
17 " Carbodiimid-Hydrolysenschutzmittel
42 " Wasser, Reaktionshilfen, Zellregler
und Stabilisatoren
1338,5 " Komponente I,
Verarbeitungstemperatur 7O0C
382,4 " 4,4-Diisocyanatodiphenylmethan
Komponente II Verarbeitungstemperatur 350C.
-20-2098U/1641
Die nach Verfahrensweise a) und b) hergestellten Polyurethanelastomere
weisen die folgenden physikalischen Eigenschaftswerte
auf:
" a) b)
Spritzguß- Zellelastomere elastomere
Dichte,, g/cm5 " 1,25 0,47
Härte, Shore A 93 -
Zerreißfestigkeit, kp/cm 450 ' 34
Bruchdehnung, # '590 350
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 85 10,4
Stoßelastizität, # - 38
DruckverformungBreet, % (RI) - 5,3
Abrieb, mm5 " 52 Lastaufnahme, kp _ ·
Federwege 5 mm 70
10 mm 100
12 mm 117
Probengröße: jeweils 50 χ 50 χ 50 mm«
250 Gewichtsteile staubförmigen Abfall von einem in einstufiger
Verfahrensweise im Gießverfahren aus einem PoIy-€.
-caprolactondiol mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000, einem Poly-£-caprolactondiol mit dem mittleren
Molekulargewicht von 540, 1,4-Butandiol oder stattdessen
1,4-Buten-2-diol, Wasser, Zusatz- und Hilfastoffen, Katalysatoren
und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat hergestellten zelligen Polyurethanelastomeren gibt man portionsweise
unter langsamem Rühren zu 1000 Gewichtsteilen wasserfreiem
auf 2300C erhitzten Poly- E-eaprolactondiol mit dem mittleren
-21-2098U/1641
Molekulargewicht von 2000. Die Lösungsdauer beträgt etwa
1 Stunde bei 2300C.
Die erhaltene Lösung wird wie in Beispiel 5b beschrieben
weiterverarbeiten Das hergestellte Zellelastomere hat.
folgende physikalische Eigenschaften:
Dichte, g/cm5 0,52
Zerreißfestigkeit, kp/cm 42
Bruchdehnung, <fo 370
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 11,6
Stoßelastizität, <f>
43 Druckverformungsrest bei ET, $ 4,5.
250 Gewichtsteile Abfallflocken von auf Toluylendiisocyanat,
Polyol und Wasser basierendem elastischen Polyurethan-Weichschaum gibt man portionsweise unter langsamem Rühren
zu 1000 Gewichtsteilen wasserfreiem auf 20O0C erhitzten
Poly-(äthylenadipat) mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000. Nach ca. einstündigem Rühren bei 2000C hat sich
der Abfall vollständig gelöst.
Die erhaltene Lösung wird wie in Beispiel 5a beschrieben
weiterverarbeitet, wobei man zu Spritzgußelastomeren gelangt, die folgende physikalische Eigenschaften aufweisen:
Dichte, g/cm5 1,22
Härte, Shore A 94
Zerreißfestigkeit, kp/cm2 189
Bruchdehnung,$ 330
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 55
-22-
Abrieb, mm 40,
2098U/ 1641
250 Gewichtsteile Abfall von einem in einstufiger Arbeitsweise
im Gießverfahren aus Poly-(äthylenadipat) mit einem
mittleren Molekulargewicht von 2000, 1,4-Butandiol, Trimethylolpropan,
Carbodiimid-Hydrolysenschutzmittel und
4,4'-Diphenylmethandiisoeyanat hergestellten massiven Polyurethanelastomeren
gibt man portionsweise unter langsamem Rühren zu 1000 Gewichtsteilen wasserfreiem auf 2100C erhitzten
Poly-(äthylenadipat) mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000. Nach einer Lösungsdauer von ca, T Stunde bei
2100O hat sich der Abfall vollständig aufgelöst. . ....
Die erhaltene lösung wird wie in Beispiel 5a besehrieben,
weiterverarbeitet, wobei man zu Spritzgußelastomeren gelangt, die folgende physikalische Eigenschaften aufweisen:
Dichte, g/cm* 1,24
Härte, Shore A 96
Zerreißfestigkeit, kp/cm 430 . ■ .
Bruchdehnung, $ 700
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 90
Abrieb, mm 67.
Beispiel 9
■ "'/
Beispiel 8 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man als
Abfall einen solchen von einem in zweistufiger Arbeitsweise im Gießverfahren aus Poly-(äthylenadipat) mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000, 1,4-Butandiol, Trimethylolpropan,
Carbodiimid-Hydrolysensehutzmittel und 1,5-Haphthylen
diisocyanat hergestellten massiven Polyurethanelastomeren einsetzt. Der Abfall löst sich nicht völlig im wasserfreien
-23-
2 0 9'8 U / T β 4 1
£oly-(äthylenadipat). Die aus den Lösungen erhaltenen
Spritzgußelaetomere sind im Vergleich zu denen von Beispiel
8 qualitativ in den Reißwerten und der Bruchdehnung etwas gemindert.
250 Gewichtsteile ungleichmäßig grob "bzw. feinkörnig zerkleinerter
Abfall von einem, wie in Beispiel 5 gekennzeichneten, zelligen Polyurethanelastomeren gibt man portionsweise
unter langsamem Rühren zu 1000 Gewichtsteilen 4>4'-Diphenylmethandiisocyanat,
das man vorher auf 150 C erhitzt hat. Nach einer Lösungedauer von 15 Minuten bei
15O0C erhält man eine vollständige Lösung des Abfalls.
Die erhaltene Lösung, die bei Raumtemperatur flÜBsig bleibt,
wird wie in Beispiel 5b beschrieben weiterverarbeitet, Jedoch mit den folgenden Rezeptur- und Temperaturänderungen:
Komponente Ii
Die Verarbeitungstemperatur beträgt 550C statt 700C
und anstelle von 1250 Gewichtsteilen Abfall-Lösung werden 1000 Gewichtsteile Poly-(äthylenadipat) mit
einem mittleren Molekulargewicht von 2000 eingesetzt.
Komponente II:
Anstelle von 382,4 Gewichtsteilen 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
werden 469,2 Gewicht-steile der 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat-Abfalliiösung
eingesetzt.
Die auf diese Weise gewonnenen Zellelastomere besitzen
folgende physikalische Eigenschaftens
-24-2098 U/1641
Dichte, g/cm5 0,49
Zerreißfestigkeit, kp/cm 38 1 Bruchdehnung, $ ' 400
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 9,5
Stoßelastizität, <fo .42 .
Druckverformungsrest, bei RT, $ 3,8..
250 Gewichtsteile grobstüekigen Abfall von einem wie in Beispiel 8 gekennzeichneten massiven Polyurethan-Gießelastomeren
gibt man portionsweise unter langsamem Rühren zu 1000 Gewichtsteilen 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat.
Nach einer LösungBzeit von 50 Minuten bei 160 C hat sich
der Abfall vollständig aufgelöst,
750 Gewichtsteile dieser Lösung, die bei Raumtemperatur flüssig bleibt, erwärmt man auf 5Q0C und fügt sie zu
einem vorbereiteten, auf 120 C Starttemperatur gebrachten
Gemisch aus 1000 Gewichtsteilen Poly-(äthylenadipat), mittleres Molekulargewicht 2000, 159 Gewichtsteilen
1,4-Butandiol und 17 Gewichtsteilen Carbodiimid-Hydrolysen-Bchutzmittel
hinzu. Nach Ablauf von 90 Sekunden nach Zugabe der Diisocyanat-Abfall-Lösung behandelt man das zu
diesem Zeitpunkt noch flüssige UmBetzungsgemisch wie in
Beispiel 1 beschrieben weiter. Das erhaltene Granulat ergibt im Spritzguß verarbeitet formkörper mit folgenden
phyäikalischen Eigenschaften:
Dichte, g/cm5 1,26
Zerreißfestigkeit, kp/cm2 520 Bruchdehnung, $ 510
-25-2098U/1641
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 81 Abrieb, mm 48
Härte, Shore A 91.
250 Gewichtsteile feinkörnig zerkleinerten Abfall (Durchmesser
C0,1 mm) von einem in zweistufiger Arbeitsweise im
Gießverfahren aus Poly-(äthylenadipat), mittleres Molekulargewicht
2000, 1,4-Butandiol, aktiviert oder verzögert,
Trimethylolpropan, Öarbodiimid-Hydrolysensehutzmittel und
1,5-Naphthylendiisocyanat hergestellten massiven Polyurethanelastomerer
gibt man portionsweise unter langsamem Rühren zu 1000 Gewichtsteilen 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat. Nach
einer Lösungsdauer von 50 Minuten bei 16O0C hat sich der
Abfall vollständig aufgelöst.
Die Lösung, die bei Raumtemperatur flüssig bleibt, wird
wie in Beispiel 11 beschrieben weiterverarbeitet. Die auf
diese Weise erhaltenen Spritzgußelästomere haben folgende
physikalische Eigenschaften:
Dichte, g/cm5 1,24
Härte, Shore. A 89
Zerreißfestigkeit, kp/cm > 500 Bruchdehnung, fo 460
Weiterreißfestigkeit, kp/cm 67 Abrieb, mm 38,
-26-
209814/1641
250 Gewichtsteile auf Erbsengröße zerkleinerten Abfall von
einem wie in Beispiel 5 gekennzeichneten zelligen Polyurethanelastomeren gibt man portionsweise unter ständigem
Rühren au 1000 Gewichtsteile Toluylen-2,4r2,6-diisoeyanat.
Nach einer Lösungszeit von 10 Minuten bei 1500C hat sich
der Abfall restlos aufgelöst.
Beispiel 13 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man
1,6-Hexamethylendiisocyanat anstelle von Toluylen-2,4,-
-2,6-diisocyanat einsetzt. Nach einer Lösungszeit von 30 Minut
löst.
löst.
Minuten bei 1400C hat sich der Abfall vollständig aufge-
250 Gewichtsteile auf Erbsengröße zerkleinerten Abfall
von einem wie in Beispiel 5 beschriebenen zelligen Polyurethanelastomeren
gibt man portionsweise unter ständigem Rühren zu 1000 Gewichteteilen Polytetramethylenätherglykol
mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000. Nach einer Lösungszeit von ca. 2 Stunden bei 2100C hat sich der Abfall
reetlos gelöst.
Beispiel 15 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man anstelle von Polytetramethylenätherglykol jetzt Poly-C-capro-
-27-' 2 0 98 U/ 16 4 1
lacton von gleicher molekularer Größenordnung einsetzt. Nach
einer Lösungszeit von ca, 3 Stunden "bei 220 C hat sich der
Abfall noch nicht ganz vollständig aufgelöst.
Beispiel 15 wird mit der Abänderung wiederholt, daß man
anstelle von Polytetramethylenätherglykol jetzt einen Hydroxylpolyester
aus Hexandicarbonsäure und Diäthylenglykol, mittleres Molekulargewicht ca. 2400, einsetzt. Nach einer lösungszeit
von ca, 3 Stunden "bei 2100C hat sich der Abfall nicht
ganz vollständig aufgelöst.
Die nach den vorstehenden Beispielen 13 - 17 hergestellten
Lösungen lassen sich nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahr
en weiterverarbeiten.
-28-
2038U/1641
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHEI.Verfahren zur Verwertung von Abfällen, Ausschußteilen und/oder Altmaterialien aus Polyaddukten, die. nach dem bekannten Isocyanat-Polyadditionsverfahren durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten oder Polyisothiocyanaten mit organischen, mindestens zwei aktive Y/asserstoffatome enthaltenden Verbindungen in Gegenwart üblicher Kettenverlängerer, Katalysatoren, Beschleunigern und anderen üblichen Zusatzstoffen hergestellt wurden, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus den Polyaddukten bestehenden Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien in einer oder mehreren der zur Durchführung des bekannten Isocyanat-Polyadditionsverfahrens erforderlichen Ausgangskomponenten löst und diese Lösungen dann als Reaktionskomponenten bei der Durchführung des Isocyanat-Polyadditionsverf ahrens einsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu verwertenden Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien in solchen Ausgangskomponenten löst, die chemisch gleich denen sind, aus denen die Abfälle,-Ausschußteile und/oder Altmaterialien hergestellt wurden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu verwertenden Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien, vorzugsweise in zerkleinerter Form in der Größenordnung erbsen- bis staubförmig, in den Ausgangskomponenten in der Hitze löst.-2-9-2098U/1641-2Q-
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu verwertenden Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien in den Ausgangskomponenten im Gewichtsverhältnis 1 : 99 bis 99 : 1 löst.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als zu verwertende Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien solche einsetzt, die aus Polyurethanen bestehen.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung von Polyurethanen geeigneten Ausgangskomponenten, in denen die Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien gelöst wurden, als Reaktionskomponenten zur Herstellung von thermoplastisch oder nichtthermoplastisch verarbeitbaren, zelligen oder massiven Polyaddukten nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren verwendet werden.7· Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangskomponenten, in denen die Abfälle, Ausschußteile und/oder Altmaterialien gelöst werden sollen, folgende einsetzt: .Ca) Diisocyanate, insbesondere 4,4'-Diphenylmethanäiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat und Toluylen-2,4-und 2,6-diisocyanat,(b) die im wesentlichen linearen, höherraolukularen, endstöndigeHydroxylgruppen aufweisenden · Polyester (mittlere Molekulargewichte zwischen 1500 und 2500) auf Basis Hexandicarbonsäure und Äthylenglykol, oder Hexandioarbonsäure und Äthylenglykol-Butylenglykol,-30-209814/16A1oder Hexandicarbonsäure und Hexandiol oder Hexandicarbonsäure und Hexandiol-Neopentylglykol, oder Hexandicarbonsäure und Diäthylenglykol,(c) Polyäther auf Basis von Olefinoxyden oder Tetrahydrofuran oder(d) Polylacton-Polyole auf Basis von 6-Caprolacton und einem Glykol, vorzugsweise Diäthylenglykol.2098U/16A1
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DE19702035175 DE2035175B2 (de) | 1970-07-15 | 1970-07-15 | Verfahren zur verwertung von abfaellen, ausschussteilen und/oder altmaterialien aus polyaddukten, die nach dem isocyanat-polyadditionsverfahren hergestellt worden sind |
FR7125599A FR2098409A3 (en) | 1970-07-15 | 1971-07-13 | Polyurethane scrap utilisation - by dissolution in starting material(s) for isocyanate polyaddition process |
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