DE2032602B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Fällen aus einer anorganischen Schmelze niedriger Viskosität - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Fällen aus einer anorganischen Schmelze niedriger ViskositätInfo
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Description
und K eine ganze Zahl größer als 8 und vorzugsweise mindestens 12, 7'die Temperatur des
Inertgases in der ersten Zone, Dx die Diffusität der
filmbildenden Gasatmosphäre in das Inertgas, /Irder
Minimaiquerschnitt der Durck^angsöffnung zwischen der ersten und der zweiten Zone, A den freien
Querschnitt des Schmelzenstrahls und X die vom Schmelzenstrahl von der Stranggießdüse bis zu der
zweiten Zone durchlaufene Strecke bedeuten. )o
3. Verwendung eines Metalls und/oder einer Legierung aus Aluminium, Kup^r, Eisen oder Blei
zum Stranggießen von Fäden nach dem Verfahren nach Anspruch 2.
4. Stranggießvorrichtung zum Stranggießen von Fäden aus einer anorganischen Schmelze niedriger
Viskosität, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer mit der Stranggießdüse
versehenen Düsenplatte, an weiche zwei mit Gaszuführungen versehene, die Zonen mit verschiedenartiger Gasatmosphäre begrenzende Kammern
anschließen, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Düsenplatte (10) anschließende erste Kammer (5) an
ihrem stromabwärtigen 'Ende von einer zweiten Platte (6) mit einer Durchgangsöffnung (8) begrenzt
ist, die konzentrisch zur Stranggießdüse (2) verläuft und ein Verhältnis von Länge (17) zu Durchmesser
(15) von höchstens 100 hat, wobei der Durchmesser (15) der Durchgangsöffnung (8) das ein- bis
dreißigfache des Durchmessers (14) der Stranggießdüse (2) beträgt und die Höhe (16) der ersten
Kammer (5) zwischen der ersten und der zweiten Platte im Bereich der Stranggießdüse (2) bzw. der
Durchgangsöffnung (8) weniger als der halbe Durchmesser (15) der Durchgangsöffnung (8) beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (15) der Durchgangsöffnung (8) weniger als das zehnfache des Durchmessers (14) der Stranggießdüse (2) beträgt, w
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenplatte (10) aus einem sehr
dichten Keramikmaterial, wie Tonerde, Beryllerde, Magnesia, Thorerde und Zirkonerde, besteht.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Stranggießen von Fäden aus einer anorganischen
Schmelze niedriger Viskosität, bei dem die Schmelze aus
einer Stranggießdüse in Form eines strangartigen Schmelzenstrahls durch zwei Zonen mit verschiedenartiger Gasatmosphäre geleitet wird, wobei die Gasatmosphäre der ersten Zone in gleicher Richtung wie der
Schmelzenstrahl fließt.
Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Beim Stranggießen von Fäden aus einer Schmelze niedriger Viskosität, wie Schmelzen aus Metallen,
Metallverbindungen und Keramik, die in der Schmelzphase Viskositäten von höchstens 10 Poise und vielfach
nur einen Bruchteil eines Poise haben, ist die Oberflächenspannung des aus der Stranggießdüse
ausgetretenen freien Schmelzenstrahls derart groß im Verhältnis zu seiner Viskosität, daß der Schmelzenstrahl
zertropft, bevor er durch Abkühlen verfestigt werden kann. Wenn aber der dünnflüssige Schmelzenstrahl in
eine Gasatmosphäre ausgebracht wird, die auf dessen Oberfläche einen dünnen, jedoch tragfähigen Film
bildet, bevor sich der Schmeizenstrahi unter der Wirkung der Oberflächenspannung zerlegt, läßt sich
eine Erstarrung des Schmelzenstrahls zu einem Faden ohne Zerlegung erreichen.
Bei einem bekannten derartigen Verfahren (DE-OS 18 05 878) wird der Schmelzenstrahl aus dar Stranggießdüse unmittelbar in eine filmbildende Gasatmosphäre
ausgetragen, die im Gleichstrom mit dem Schmelzenstrahl fließt Durch die dadurch auf den Schmelzenstrahl
einwirkenden Zähigkeitskräfte der Gasatmosphäre wird der Schmelzenstrahl gestreckt gehalten, so daß die
ungestörte Ausbildung des stabilisierenden Films nicht durch Auslenkungen des dünnen Strahls aus der
Stranggießrichtung behindert wird. Bei diesem bekannten Verfahren schließt an die erste Gaszone eine zweite
Zone mit einer anderen Gasatmosphäre dort an, wo der Schmelzenstrahl bereits zu einem Faden erstarrt ist Die
Gasatmosphäre in der zweiten Zone ist derart auf den Fadendurchmesser und die StranggitSgeschwindigkeit
abgestimmt, daß hier der Faden unter den Zähigkeitskräften der Gasatmosphäre bewußt unter Ausbildung
von schleifenförmigen Auslenkungen gebremst wird, damit sich Vorratsschleifen bilden, welche den Abzug
des Fadens zu einem Vorrat hin gestatten, ohne daß dadurch solche Störungen in den Faden eingeleitet
werden, die sich bis zu einer Fadenstelle fortpflanzen, wo sie wegen einer noch geringen Festigkeit zu
Fadenbrüchen bzw. z>i einem Abreißen des Schmelzenstrahls führen könnten.
Die Reaktion der filmbildenden Gasatmosphäre mit dem Schmelzenstrahl zur Ausbildung des ihn bis zur
Erstarrung formstabil haltenden Oberflächenfilms soll möglichst rasch ablaufen, damit ein hinreichend fester
Film erhalten wird, bevor die Oberflächenspannung des dünnen Schmelzenstrahls zu dessen Zertropfen bzw. zu
das Zertropfen einleitenden wesentlichen Einschnürungen am Strahl führt Andererseits ergibt sich unter dem
Einfluß der auf den Strahl in der Stranggießdüse einwirkenden Schubkräfte ein parabolisches Strömungsgeschwindigkeitsprofil über den Strahlquerschnitt hin, welches sich nach dem Austritt des Strahls
aus der Düse, wenn deren Reibungseinfluß auf die Strömung wegfällt, zu einem flacheren Strömungsprofil
hin ausgleicht, so daß es unmittelbar nach dem Austritt des Strahls aus der Düse zu Materialverschiebungen an
dessen Oberfläche kommen kann. Wenn daher eine zur raschen Filmbildung möglichst stark reaktive Gasatmosphäre verwendet wird, kann die Filmbildung bereits in
einem Bereich einsetzen, wo noch die Materialverschiebungen
auftreten, so daß der entstehende Film aufreißen kann und daher seine Funktion nicht mehr
ausüben kann.
Solche Materialverschiebungen sind um so stärker, je stärker der Reibungseinfluß der Düse auf die Oberfläche
des Strahls ist Auch können sich Ablagerungen, vermutlich Oxyde und andere Reaktions- oder Zersetzungsprodukte
Ger reaktiven Gasatmosphäre in der Düsenöffnung bilden. Solche Ablagerungen wurden iu
auch als rohrförmige Stalaktiten beobachtet, die von der Düsenöffnung nach außen wachsen. Derartige Ablagerungen
führen nicht nur zu erheblichen Störungen eines gewünschten Strömungsprofils des freien Schmelzenstrahls,
sondern auch zu einer Ablenkung des Strahls aus der Achse der Düsenöffnung, die überdies allmählich
verstopft werden kann.
Ferner ist es erwünscht, den ausgetretenen Schmelzenstrahl
durch Ziehen im Durchmesser kleiner zu machen, weil dann eine größere Düsenöffnung verwendet
werden kann, die einfacher herzustellen ist und durch welche mit geringeren Gießdrücken gearbeitet
werden kann. Dies ist für die Herstellung von FäJen mit Durchmessern im Bereich von 0,025 bis 0,1 mm sehr
wesentlich. Da sich aber eine Durchmesserreduktion des bereits erstarrten Fadens während des Stranggießens
nicht erzielen läßt, weil sich die Zugkräfte dann auf den Schmelzenstrahl übertragen würden und dieser
wegen seiner geringen Viskosität abreißen würde, kann eine solche Durchmesserreduktion nur im Bereich des in
Schmelzenstrahls selbst erfolgen. Hier dürfen jedoch ebenfalls keine starken, zum Abreißen des Schmelzenstrahls
führenden Zugkräfte verwendet werden. Außerdem kann hier eine solche Durchmesserreduktion nicht
stattfinden, wenn sich bereits ein Film gebildet hat, denn r> dieser würde andernfalls aufreißen oder brechen.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stranggießen von
Fäden aus anorganischen Schmelzen niedriger Viskosität zu schaffen, durch weiche einerseits die ungestörte
Filmbildung nicht beeinträchtigt ist, andererseits eine Durchmesserreduktion des dünnflüssigen Schmelzenstrahls
nach dem Austritt aus der Stranggießdüse erhalten werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der <r>
eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß für die Gasatmosphäre der ersten Zone ein Inertgas und für die
Gasatmosphäre der zweiten Zone eine filmbildende Gasatmosphäre verwendet wird.
Durch die Verwendung von Inertgas in der ersten -,0 Zone, welches im Gleichstrom mit dem Schmelzenstrahl
fließt, wird die filmbildende Gasatmosphäre von der Düse ferngehalten, so daß mit einer für eine rasche
Filmbildung wünschinswerten, stark reaktiven Gasatmosphäre
gearbeitet werden kann, ohne daß sich y> dadurch Ablagerungen und dergleichen in der Düsenöffnung
ergeben. Außerdem kann sich das Geschwindigkeitsprofil über den Querschnitt des Schmelzenstrahls
hin während dessen Durchgangs durch die erste Zone hinreichend weit ausgleichen, so daß es beim t>o
Eintritt des Schmelzenstrahls in die filmbildcnde Gasatmosphäre nicht mehr zu wesentlichen Materialverschiebungen
an der Strahloberfläche kommt und daher die Filmbildung ungestört einsetzen kann.
Ferner wurde festgestellt, daß sich durch das μ erfindungsgemäße Verfahren auch für sehr dünnflüssige
Schmelzen eine Durchmesscrreduktion des Schmelzenstrahls nach dem Austritt aus der Düse erhalten läßt.
ohne daß dabei ein zu starker Zug auf den Schmelzenstrahl ausgeübt wird. Diese Durchmesserreduktion
ergibt sich durch das Druckgefälle von der Düse bis hin zu der filmbildenden Gasatmosphäre in der
zweiten Zone, wobei der Grad der Durchmesserreduktion in verhältnismäßig weitem Bereich durch Veränderung
dieses Druckabfalls geändert werden kann. So konnte beispielsweise ein Stahldraht mit einem
Durchmesser von 0,075 mm mit einem Durchmesser der Düsenöffnung von 0,15 oder 0,23 mm hergestellt
werden. Durch die größere Düsenöffnung wird der erforderliche Gießdruck geringer, und es kann bei
gleichbleibendem Verhältnis von Durchmesser zu Länge der Düsenöffnung eine dickere Düsenplatte
verwendet werden, was beides zur Erhöhung der Standzeit der Düse bei den hier vorliegenden hohen
Temperaturen führt
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 6.
Die Erfindung wird anhand einer zsi der Zeichnung
ersichtlichen Ausführungsform der erfind ingsgemäßen Vorrichtung und anhand von Beispielen erläuterL In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Stranggießvorrichtung zum Stranggießen von Fäden aus einer
anorganischen Schmelze niedriger Viskosität,
F i g. 2 einen vergrößerten Querschnitt eines Teils der Vorrichtung aus F i g. 1,
F i g. 2a eine Draufsicht auf einen Terl der Vorrichtung
aus F i g. 2 und
F i g. 3 einen Ausschnitt der F i g. 1 in vergrößertem Maßstab.
Bei der aus F i g. 1 ersichtlichen Vorrichtung wird eine Schmelze 1 aus sehr dünnflüssigem Material aus einem
Schmelztiegel 3 unter Druck einer Stranggießdüse 2 zugeführt Der strangförmige dünnflüssige Schmelzenstrahl
4 tritt aus der Düse 2 in der Düsenplatte 10 aus und durchläuft eine Inertgaszone 5 in Form dnes
Spaltes, der zwischen der Düsenplatte 10 und einer parallel zu dieser angeordneten zweiten Platte 6
gebiluet ist. Das Inertgas wird der Zone 5 über einen Kanal 7 im Ständer 11 zugeführt. Das Inertgas strömt
aus der Zone 5 durch eine Durchgangsöffnung 8 in der zweiten Platte 6 in eine zweite Zone mit einer in einer
Kammer 9 enthaltenen Gasatmosphäre, welche auf der Oberfläche des Schmelzenstrahls 4 einen stabilisierenden
Film bildet. Die Durchgangsöffnung 8 verläuft koaxial zur Düsenöffnung der Stranggießdüse 2.
Der dünnflüssige Schmelzenstrahl wird somit direkt in eine strömende Inertgasatmosphäre ausgebracht,
welche der ersten Zone zwischen der Düsenplatte 10 und der zweiten Platte 6 zugeführt und durch die
Du-chtaiigsöffnung 8 in die filmbildende Atmosphäre
geführt wird. Das Inertgas ist derart, daß es sich gegen die Schmelzenmateiialien, die Düsenplatte und die
anderen Teile der Stranggießvorrichtung inert verhält. Helium und Argon wurden erfolgreich angewendet und
können andere Beimengungen enthalten, durch welche das Entstehen von Niederschlägen und Ablagerungen in
der Inertgaszone verhindert wird, ohne daß dabei der
Schmelzenstrahl oder die Stranggießvorrichtung angegriffen werden. Wenn man Inertgas aus dem Handel
bezieht, ist es gewöhnlich erforderlich, das Gas zu behandeln und kleinere Verunreinigungen, wie Sauerstoff,
zu entfernen, die auch in Mengen von einem Millionstel sehr stark mit dem Strahl oder Teilen der
Stranggießvorrichtung bei hohen Temperaturen reagieren. Unter »Inerteas« werden daher hier solche Gase
bezeichnet, deren mit dem Schmelzenstrahl oder der Vorrichtung bei den Gießtemperaturen reagierenden
Bestandteile in einer Konzentration von unter einem Millionstel vorliegen.
Die Inertgas-Geschwindigkeit in der Durchgangsöffnung
8 kann leicht durch die der ersten Zone zugeführte Inertgasmenge in Abhängigkeit vom Durchmesser der
Durchgangsöffnung geregelt werden. Die Maximalge- . schwindigkeit des Inertgases in der Durchgangsöffnung
ist diejenige Geschwindigkeit, ab welcher der Schmelzenstrahl unter der Einwirkung der auf ihn übertragenen
Zähigkeitskräfte des Gases abreißt. Der Minimalwert der Inertgasgeschwindigkeit in der Durchgangsöffnung 8 ist durch das Erfordernis bestimmt, daß das
filmbildende Gas nicht in die Inertgaszone strömen darf. Der Gasstrom wird zweckmäßig durch ein Rotameter
gemessen, welches zwischen der Inertgasquelle und der die DiirrhpanETsnffniinp anfwpiQpnHpn zwcitCH Plätte
angeordnet ist. Der Durchsatz oder die Menge Q je Zeiteinheit des der Durchgangsöffnung zugeführten
Inertgases muß mindestens den Wert
Q =
KP12Dx(A7 - A0)
haben, worin K(° K.-"2) mindestens 8 und vorzugsweise
12, 7die Temperatur (° K) des durch die Durchgangsöffnung
hindurchtretenden Gases, X (cm) der Abstand von der Stranggießdüse bis zur zweiten Zone, d. h.
normalerweise die Länge, die von dem Schmelzenstrahl in der spaltförmigen ersten Zone 5 durchlaufen wird,
plus die Länge der Durchgangsöffnung in der zweiten Platte 6, At der kleinste Querschnitt (cm2) der
Durchgangsöffnung und Ao (cm2) der Querschnitt des
Schmelzenstrahls in der Durchgangsöffnung und Dx die Diffusivität (cc/s) des filmbildenden Gases durch das
Inertgas sind. Während bei einem /C-Wert von 8 über einen erheblichen Zeitraum ohne Strahlablenkung oder
Verstopfung gegossen werden kann, sind bei einem kontinuierlichen Gießen K-Werte von mindestens 12
normalerweise erforderlich.
Die obere Grenze für die Inertgasmenge, welche durch die Durchgangsöffnung hindurchströmt, ist
diejenige Menge, bei deren Vorhandensein der strangartige dünnflüssige Schmelzenstrahl abreißt oder
zertropft.
Das in die Zone 5 eintretende Inertgas wird erhitzt, wenn es zum Gasverteilerring gelangt, der vorzugsweise
konzentrisch zur Düsenöffnung und zur Durchgangsöffnung verläuft. Das Inertgas wird radial oder in einer
Richtung senkrecht zum Strahl verteilt, so daß im wesentlichen ein symmetrischer Gasstrom vorliegt. Im
großen und ganzen verteilt sich dieser Gasstrom von selbst in eine symmetrische Strömung. Der Inertgasstrom
innerhalb der oben beschriebenen Grenzen führt dazu, daß der Schmelzenstrahl in einer vorherbestimmten
Bahn gehalten wird und daß vermieden wird, daß das filmbildende Gas in die Durchgangsöffnung eintritt
In den F i g. 2 und 2a ist die Platte 6 im Querschnitt bzw. in der Draufsicht dargestellt Das durch den Kanal
7 eintretende Inertgas kreist im Gasverteilerring 12 und strömt über den Steg 13 und durch die Durchgangsöffnung
8 der Platte 6. Es wurden auch andere Gäsverteiiüngseäiirichtüngen erfolgreich angewendet
und abgesehen von den unten näher beschriebenen Bedingungen ist die besondere Geometrie der Platte 6
nicht kritisch.
Durch das Vorhandensein der Inertgaszone 5 und der
Durchgangsöffnung 8 ist das Geschwindigkeitsprofil im Schmelzenstrahl praktisch ausgeglichen, bevor dieser
mit der filmbildenden Gasatmosphäre in Kontakt gelangt. Wenngleich auf das Ausgleichen des Geschwindigkeitsprofils
auch Einfluß genommen werden kann durch Verwendung kurzer oder scharfkantiger Düsenöffnungen,
sind solche Maßnahmen bei Düsenöffnungen mit kleinem Durchmesser unter Temperaturen von
10000C und mehr problematisch, weil die Drücke, die zum Stranggießen der Schmelze aus derartigen
Düsenöffnungen erforderlich sind, ungewöhnlich hohe mechanische Beanspruchungen auf den dünnen Abschnitt
der Düsenplatte ausüben. Durch die Zwischenschaltung der Inertgaszone hingegen können lange
Düsenöffnungen, beispielsweise mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser von über vier, verwendet
uric daher stärkere Duscr.p!r.;;cn vorgesehen werden,
wodurch die Materialanforderungen für ein Stranggießen bei hohen Temperaturen vermindert werden
können. Durch die Führung des Inertgases im Gleichstrom mit dem Schmelzenstrahl wird der
Ausgleich des Geschwindigkeitsprofils begünstigt. Hierzu kann die Strömung des Inertgases durch die
Durchgangsöffnung für jede Düse und für jedes stranggegossene Material innerhalb der oben angeführten
Gr izen eingestellt werden, um das Ausgleichen des Geschwindigkeitsprofils vor dem Eintritt des Schmelzenstrahls
in die filmbildende Gasatmosphäre zu erreichen.
Außerdem läßt sich durch das Verfahren eine Durchmesserreduktion des Schmelzenstrahls gegenüber
der Düsenöffnung erreichen, ohne daß dabei ein wesentlicher größerer und nach unten gerichieter Zug
auf den Schmelzenstrahl ausgeübt wird, indem für ein Druckgefälle zwischen der Stranggießdüse und der
zweiten Zone mit der filmbildenden Gasatmosphäre gesorgt wird. Die Durchmesserreduktion läßt sich daher
erzielen, wenn der Druck in der ersten Zone geringer ist
als der auf die Schmelze in der Düse ausgeübte Druck und größer als der Druck, der in der zweiten Zone
unterhalb der die Durchgangsöffnung 8 aufweisenden Platte 2 herrscht. Der Grad der Durchmesserreduktion
kann durch Veränderung des Druckabfalls geändert werden. Der Druckabfall selbst wird durch die
Geschwindigkeit und die Dichte des Inertgases in der ersten Zone bestimmt, welche eine bestimmte geometrische
Form hat. wie weiter unten noch näher erläutert wird. Der Druckabfall kann durch geeignete Meßvorrichtungen
gemessen werden.
In Fig.3 ist ein schematischer Querschnitt dargestellt
welcher die Beziehung der Düsenplatte 10 zu der die Durchgangsöffnung 8 aufweisenden Platte 6 zeigt.
Wie oben dargelegt, erfordert das Verfahren gleichzeitig den Durchgang des Schmelzenstrahls und eines
Inertgasstroms durch die Durchgangsöffnung 8 der Platte 6. Der kleinste Durchmesser 15 der Durchgangsöffnung
muß daher mindestens groß genug sein, daß der Schmelzenstrahl und das Inertgas durch die Durchgangsöffnung
hindurchtreten können. Der Durchmesser der düsenartigen Durchgangsöffnung ist auch durch den
Durchmesser begrenzt bei welchem das Inertgas noch mit dem erforderlichen Durchsatz hindurchströmen
kann. Düsenartige Durchgangsöffnungen mit sehr großen Durchmessern sind unerwünscht, da durch das
dann große Volumen des in die zweite Zone mit der filmbildenden Gasatmosphäre eintretenden Inertgases
ein hinreichender Kontakt zwischen der filmbildenden
Gasatmosphäre und dem Schmelzenstrahl beeinträchtigt sein kann. Um hohe Gasgeschwindigkeiten durch
die Durchgangsöffnung bei annehmbarem Austrittsvolumen des Ir.srtgases zu erzielen, sollte der minimale
Durchmesser 15 der Durchgangsöffnung unter dem Dreißigfachen und vorzugsweise unter dem Zehnfachen
des Durchmessers 14 der Stranggießdüse liegen. Ferner so"te der Spalt 16 in der ersten Zone 5 unter dem
Fün/zehnfachen des Düsendurchmessers 14 und vorzugsweise
unter dem halben Durchmesser 15 der Durchgangsöffnung 8 liegen. Die Längr der Durchgangsöffnung
ist normalerweise unter dem Hundertfachen und vorzugsweise unter dem Fünfzigfachen des
Düsendurchmessers.
Anstelle der dargestellten Ausführungen können auch andere Anordnungen verwendet werden. So kann
beispielsweise die Durchgangsöffnung 8 die Form eines Kegelstumpfes haben, der sich zur Stranggießdüse hin
yon Ihr
vprii'inpt
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Die Düsenplatte 10 und die zweite Platte 6 können voneinander getrennte Teile sein, die in einer Bodenplatte
eines Schmelztiegels eingesetzt sind. Der Einlaßkanal für das Inertgas, der die erste Zone bildende
Spalt zwischen den Platten und die Durchgangsöffnung können in der Bodenplatte eines Schmelztiegels
eingearbeitet sein und in die Bodenplatte des Schmelztiegels kann ein Einsatzstück mit der Stranggießdüse
eingesetzt sein. Bei einer anderen Ausführungsform ist der die erste Zone bildende Spalt in die Platte mit der
Stranggießdüse eingearbeitet während unter diesem S1 alt eine flache Platte mit der Durchgangsöffnung
angeordnet ist Die Materialien, aus denen die Düsenplatte und die zweite Platte hergestellt sind, sollen
im wesentlichen unter den Bedingungen des Gießverfahrens gegeneinander inert sein. Sie können auch aus
dem gleichen Material hergestellt sein. Darüber hinaus werden die Materialien jedoch so ausgewählt, daß sie
soweit wie möglich gegen das geschmolzene Material inert und gegen einen Wärmestoß beständig sind und
eine mechanische Festigkeit aufweisen, die den auftretenden Belastungen standhält. Beim Stranggießen von
Metallen, wie Kupfer- und Eisenlegierungen, sind Keramikmaterialien, wie sehr dichte Tonerde, Magnesia,
Thorerde, Beryllerde und Zirkonerde, brauchbare Materialien für die Herstellung der Vorrichtung. Beim
Stranggießen von Keramikchargen unter hoher Temperatur können Materialien wie Molybdän und Graphit
verwendet werden. Bei Stranggießverfahren mit geringeren Temperaturen können Anordnungen aus rostfreiem
Stahl verwendet werden. so
Das Verfahren kann insbesondere für anorganische Schmelzen niedriger Viskosität aus einer Reihe von
Metallen und ihren Verbindungen, wie Blei, Zinn, Kupfer, Aluminium, Eisen und Verbindungen hieraus,
einschließlich rostfreien Stählen, Kohlenstoffstählen und anderen, angewendet werden. Das Verfahren kann
auch zum Stranggießen einer Reihe von Keramikzusammensetzungen und Metalloiden verwendet werden,
die in der Schmelzphase dünnflüssig sind und nicht durch herkömmliche Stranggießtechniken für organische
Materialien und Glas gesponnen werden können.
Zum Stranggießen einer Blei-Zinn-Legierung wurde eine Stranggießvorrichtung mit einem Schmelztiegel
verwendet, der eine Stranggießdüse und eine unterhalb der Düse liegende Platte sowie in dieser eine
frisch zur Düse war. Die Düse war gebildet aus einer geraden Durchgangsbohrung mit 0,102 mm Durchmesser
und 0,102 mm Länge. Die Platte bildete mit der Düsenplatte einen Spalt von 0,177 mm unterhalb der
Unterkante der Düse. Die Durchgangsöffnung hatte einen Durchmesser von 0,331 mm und eine Länge von
0,177 mm.
Die geschmolzene Blei-Zinn-Legierung (62 bis 38 Gew.-%) wurde bei 300°C durch die Düse mit einem
Druck von 1,4 at direkt in den Spalt zwischen der Düse und der Platte ausgebracht, der mit strömendem
Heliumgas ausgefüllt war. Die geschmolzene Blei-Zinn-Legierung trat dann gemeinsam mit dem Helium durch
die Durchgangsöffnung in der Platte hindurch und gelangte in Luft Die Durchsatzmenge des Heliums
wurde mit 250cmVmin gemessen. Obwohl das Gas nicht vorerhitzt wurde, stieg seine Temperatur durch die
Berührung mit dem Schmelzenstrahl und den Teilen der Vorrichtung auf 140° C. Der Schmelzenstrahl blieb
zusammenhängend und wich von seiner geraden Bahn über einen ausgedehnten Zeitraum während des
kontinuierlichen Stranggießens nicht ab. Kurz nachdem die Durchs?.tzmenge des Heliums vermindert worden
war, wobei die anderen Bedingungen die gleichen blieben, zeigte der Strahl eine starke Ablenkung, was zu
wiederholtem Abbrechen des Fadens führte. Eine Sichtprüfung der Düse nach dem Abschalten offenbarte
makroskopische Niederschläge am Austrittsende der Düse. Dies zeigt deutlich, daß die Verminderung des
Heliumdurchsatzes für die Entstehung von Niederschlagen an der Düse verantwortlich war.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:t. Verfahren zum Stranggießen von Fäden aus einer anorganischen Schmelze niedriger Viskosität, bei dem die Schmelze aus einer Stranggießdüse in Form eines strangartigen Schmelzenstrahls durch zwei Zonen mit verschiedenartiger Gasatmosphäre geleitet wird, wobei die Gasatmosphäre der ersten Zone in gleicher Richtung wie der Schmelzenstrahl fließt, dadurch gekennzeichnet, daß für die Gasatmosphäre der ersten Zone ein Inertgas und für die Gasatmosphäre der zweiten Zone eine nimbildende Gasatmosphäre verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas aus der ersten Zone in die zweite Zone mit einem Durchsatz größer als Q geleitet wird, wobei, _ K T"2 Dx(A7 - A) ** * X
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