DE2032507C3 - Wassergekühlter Transformator mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen - Google Patents
Wassergekühlter Transformator mit in Gießharz eingegossenen WicklungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen wassergekühlten Transformator mit in Gießharz eingegossenen
Wicklungen. Transformatoren mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen werden heute als luftgekühlte
sogenannte Gießharz- oder Kunststofftransformatoren von vielen Seiten auf dem Markt angeboten.
Die Kunststoff- bzw. Gießharzschicht hat bei diesen Transformatoren vor allen Dingen die Aufgabe, die
Isolation zwischen auf Hochspannungspotential befindlichen Teilen, also insbesondere der Oberspannungswicklung,
und den auf Niederspannung bzw. auf Erdpotential liegenden Teilen zu bewerkstelligen. Die
zweite Aufgabe besteht darin, die empfindlichen Wicklungen vor Beschädigung durch äußere Einflüsse
zu schützen. Und schließlich ist die dritte Aufgabe dieser Kunststoffmäntel, die mechanische Befestigung rnd
Halterung der Wicklungen am Kern sowie die Gewährleistung der mechanischen Festigkeit gegen
Kurzschlußstromkräfte zu bewerkstelligen.
Derartige Gießharz- bzw. Kunststofftransformatoren werden seit mehreren Jahren auf dem Markt als
luftgekühlte Trockentransformatoren angeboten. Zur Kühlung sind im Transformator geeignete Kühlkanäle,
die von Luft durchströmt werden, vorgesehen. Mit Rücksicht auf die elektrische Beanspruchung dient
allerdings in den meisten Fällen nur der Hauptstreukanal zwischen Ober- und Unterspannungswicklung als
einziger Kühlkanal. Außerdem kann die Luft außen an den Wicklungen vorbeistreichen.
Da die Luft im Vergleich zum Gießharz ein relativ schlechter Isolator ist, bemüht man sich, die im
Wicklungsverbund vorhandenen Luftstrecken elektrisch durch die Anbringung von Schirmelektroden zu
entlasten. Diese haben im allgemeinen die Gestalt von auf der Gießharzisolation angebrachten leitenden
Belägen. Die Beläge sind so angeordnet und so gelenkt, daß die gesamte Potentialdifferenz in der Gießharzschicht
abfällt und die vorhandenen Luftstrecken elektrisch kurzgeschlossen sind. Es ist auch schon
bekannt, im Hauptstreukanal eines Transformators ein Potentialblech vorzusehen, das dann die gleiche
Funktion hat wie die vorgenannten elektrisch leitenden Beläge.
Diese bekannten und herkömmlichen Gießharztransformatoren benötigen jedoch mit Rücksicht auf eine
zo ausreichende Kühlung sehr große Kühlflächen und müssen außerdem zum Schutz vor unzulässiger
Erwärmung in ihren aktiven Bauteilen verhältnismäßig groß dimensioniert sein. Dadurch sind derartige
Transformatoren wesentlich größer als flüssigkeitsgekühlte Anlagen gleicher Leistung.
Es ist auch schon bekannt (CHPS 2 97 561) in
gießhamsolierten Transformatoren Kühlkanäle vorzusehen, die im Betriebszustand von Wasser als Kühlflüssigkeit
durchströmt sind. Die Verwendung dieser bekannten Anordnung ist jedoch auf Transformatoren
mit verhältnismäßig niedrigen Spannungen und die Verwendung von Wasser mit hohem elektrischem
Widerstand begrenzt, weil dort die WasseHullung an den Stirnseiten der Wicklung Kurzschlußwindungen
bildet, obwohl die axialen Kühlkanäle in Umfangsrichtung durch Leisten unterbrochen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und wi-tschaftliche Fertigung von Gießharztransformatoren
zu ermöglichen und dabei die Vorteile der Flüssigkeitskühlung mit Wasser als Kühlmittel auch
bei Transformatoren mit höheren Nennspannungen auszunutzen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von einem wassergekühlten Transformator mit in Gießharz
eingegossenen Wicklungen, zwischen denen ein wasserdurchströmter Hauptstreukanal als in Umfangsrichtung
unterbrochener Kühlkanal vorgesehen ist, dadurch gelöst, daß das Wasser leitfähig ist und gleichzeitig als
Schirmelektrode dient und daß der zwischen getrennt gegossenen, die Wicklung und axiale Kühlkanäle
enthaltenen Gießharzblöcken vorgesehene, wasserdurchströmte Hauptstreukanal durch eine angegossene
Leiste in Umfangsrichtung wenigstens an einer Stelle auf der gesamten Wicklungslänge unterbrochen ist,
wobei die Wicklungsstirnbereiche mit radialen Kanälen zur Verbindung der axialen Kühlkanäle mit dem
Hauptstreukanal in diese Unterbrechung des mit leitfähif»em Wasser gefüllten Raumes eingeschlossen
sind.
Hin solcher erfindungsgemäßer Transformator benötigt
keine als Schirmelektroden aufgebrachten, leitenden Beläge, da das an allen Wandungen anliegende
Kühlwasser selbst als Elektrode wirkt. Das Kühlwasser kann erforderlichenfalls in geeigneter Weise, beispielsweise
durch Auflösung von Salzen, leitfähig gemacht sein. Zudem gewinnt man die gute Kühlkapazität des
Wassers, die vorteilhafterweise bei der übrigen Bemessung des Transformators berücksichtigt werden
kann. Das führt insgesamt zu einem wesentlich kleineren Raum- und Materialaufwand im Vergleich zu
den Erfordernissen bei in Kunstharz vergossenen luftgekühlten Transformatoren.
Für die intensive Kühlung der Wicklungen werden s entsprechende Kanäle vorgesehen. Zur Lösung der
Potentialfrage dient auf jeden Fall der Hauptstreukanal
zwischen Oberspannungs- und Unterspannungswicklung gleichzeitig als Kühlkanal und Schirmelektrode.
Nach einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ableitungen der
Oberspannungswicklung in an der äußeren Mantelfläche angeordnete Erhebungen mit trapezförmigem
Querschnitt geführt sind und daß die Ableitungen durch bis dicht an sie herangeführte, mit geerdetem, leitendem
Wasser gefüllte Kanäle elektrisch entlastet sind.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß stirnseitige Abdeckplatten Anschlußstutzen
zum Anschluß der wasserfünrenden Leitungen tragen, daß die stirnseitigen Abdeckplatten und die die
Wicklungen sowie eingegossene axiale und radiale Kühlkanäle enthaltende Gießharzblöcke durch Klebung
zu einer Einheit zusammengefügt sind.
Anhand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines entsprechend der
Erfindung ausgeführten Transformator-Wicklungsblokkes,
an welchem oben und unten die Stutzen für die Zu- und Abführung des Kühlwassers zu erkennen sind,
Fig.2 zeigt die Draufsicht, wobei auch der Kernschenkel
eingezeichnet ist und die Kühlkanäle im Inneren des Wicklungsblockes gestrichelt dargestellt
sind,
Fig.3 zeigt schließlich Schnittbilder an zwei verschiedenen
Stelllen des Wicklungsblockes.
Die Schnittbilder lassen deutlich den Aufbau des erfindungsgemäßen Transformators erkennen:
Die Unterspannungswicklung 1 ist für sich in einen zylindrischen Gießharzblock 2 eingegossen, wobei an
der Innenseite an mehreren Stellen des Umfangs bogenförmige Kanäle 3 entlang der ganzen Länge der
Wicklung angeordnet sind. Die Oberspannungswicklung 4 besteht aus einer größeren Anzahl von in Reihe
geschalteten Einzelspulen, die aus beliebigem Leitermaterial gewickelt sein können, und ist im Beispiel aus
Herstellungsgründen in zwei Teilen 5 und 6 von jeweils der halben Wicklungslänge in Gießharzzylinder eingegossen.
Der Innendurchmesser dieser Zylinder ist etwas größer als der Außendurchmesser des Unterspannungswicklungszylinders,
so daß zwischen den beiden Wicklungen im Streukanal ein axial durchgehender Kühlkanal 7 bestehen bleibt Die Oberspannur.gswicklung
besitzt ebenfalls, jedoch an ihrer Außenseite am Umfang verteilt mehrere bogenförmige Kanäle 8, die
sich ebenfalls wieder über die gesamte axiale Länge der
Wicklung erstrecken. Durch eine an die Gießharzzylinder (Teile 5 und 6) angegossene Leiste 13 wird die
Wasserfüllung im Hauptstreukanal in Umfangsrichtung an wenigstens einer Stelle über die gesamte Wicklungslänge unterbrochen.
Werden nun noch oben und unten radiale Kanäle 9 vorgesehen, die die inneren Kanäle 3 der Unterspannungswicklung
und die äußeren Kanäle 8 der Oberspannungswicklung miteinander verbinden, so sind die
Wicklungen allseitig bis auf relativ schmale aus Gießharz bestehende und aus Festigkeitsgründen
notwendige Stege von den Kanälen und damit von der Kühlflüssigkeit umgeben. Diese Wicklungsanordnung
wird oben und unten durch vorzugsweise ebenfalls aus Gießharz gegossene Abschlußplatten tO, an denen die
Zu- und Abflußstutzen 11 für die Kühlflüssigkeit angebracht sind, abgeschlossen.
Die die Wicklungen enthaltenden Gießharzzylinder 2, 5 und 6 sowie die Abschlußplatten 10 können auf
einfache Weise einzeln hergestellt werden und lassen sich bei der Montage mit einem geeigneten Kunstharzkleßer
zu einem Wicklungsblock vereinigen.
Da gemäß dem Erfindungsgedanken alle Kanäle und alle übrigen vorhandenen Zwischen- und Hohlräume
mit leitfähig gemachtem Wasser ausgefüllt sind, liegt die gesamte elektrische Beanspruchung im homogenen
Gießharz. Es ist also nicht erforderlich, wie bisher bei solchen Transformatoren besondere Schirmelektroden
in Gestalt von leitfähig gemachten Flächen anzubringen.
Um die die Oberspannungswicklung bildenden Einzelspulen in der für den Verguß richtigen Lage
festzuhalten, ist es zweckmäßig, vorher aus dem Gießharz einfache gerade Distanzleisten zu gießen,
diese an den Stellen, an denen beim späteren Verguß die Gießharzbrücken zwischen den Kanälen liegen, so mit
allen Einzelspulen zu verkleben, daß ein bereits genügend stabiler und handhabungsfester Körper
entsteht und diesen dann in üblicher Weise in der vorgesehenen Gußform mit Gießharz zu vergießen.
Für die Ausleitungen der Oberspannungswicklung ist es zweckmäßig, auf der äußeren Mantelfläche Erhebungen
anzuordnen, die durch die bis unter sie herangeführten wassergefüllten Kanäle elektrisch so entlastet sind,
daß nur geringfügige Gießharzanhäufungen an diesen Stellen notwendig werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Wassergekühlter Transformator mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen, zwischen denen ein
wasserdurchströmter Hauptstreukanal als in Umfangsrichtung
durch Stege aus Gießharz unterbrochener Kühlkanal vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser leitfähig ist und gleichzeitig als Schirmelektrode dient und daß der
zwischen getrennt gegossenen, die Wicklungen (1,4) und axiale Kühlkanäle (3,8) enthaltenden Gießharzblöcken
(2, 5, 6) vorgesehene, wasserourchströmte
Hauptstreukanal (7) durch eine angegossene Leiste (13) in Umfangsrichtung wenigstens an einer Stelle
auf der gesamten Wicklungslänge unterbrochen ist, wobei die Wicklungsstirnbereiche mit radialen
Kanälen (9) zur Verbindung der axialen Kühlkanäle (3, 8) mit dem Hauptstreukanal (7) in diese
Unterbrechung des mit leitfähigem Wasser gefüllten Raumes eingeschlossen sind.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ableitungen der Oberspannungswicklung
(4) in an der äußeren Mantelfläche angeordnete Erhebungen mit trapezförmigem Querschnitt
geführt sind und daß die Ableitungen durch bis dicht an sie herangeführte, mit geerdetem,
leitendem Wasser gefüllte Kanäle elektrisch entlastet sind.
3. Transformator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß stirnseitige Abdeckplatten (10)
Anschlußstutzen (11) zum Anschluß der wasserführenden
Leitungen tragen.
4. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stirnseitigen Abdeckplatten
(10) und die die Wicklungen (Ϊ, 4) sowie eingegossene axiale und radiale Kühlkanäle (3, 7, 8, 9)
enthaltenden Gießharzblöcke (2,5,6) durch Klebung zu einer Einheit zusammengefügt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702032507 DE2032507C3 (de) | 1970-07-01 | Wassergekühlter Transformator mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702032507 DE2032507C3 (de) | 1970-07-01 | Wassergekühlter Transformator mit in Gießharz eingegossenen Wicklungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2032507A1 DE2032507A1 (de) | 1972-01-05 |
DE2032507B2 DE2032507B2 (de) | 1976-07-22 |
DE2032507C3 true DE2032507C3 (de) | 1977-03-17 |
Family
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