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Wicklungsanordnung für Leistungstransformatoren hoher Spannung Bekanntlich
ist die Dimensionierung von Leistungstransformatoren hoher Spannung besonders wirtschaftlich,
wenn es gelingt, die Wicklungsabstände klein zu halten. Die kleinsten Wicklungsabstände
erreicht man, wenn man glatte Wicklungsanordnungen hat, bei denen am Streukanal
direkt eine Schicht mit fester Isolation anschließt. Diese Verkleidung mit fester
Isolation ist nur dann wirksam, wenn an allen Stellen die außenliegenden Kupferleiter
der inneren Wicklung möglichst dicht der Papierisolation benachbart sind. Je größer
die freien Ölwege in radialer Richtung sind, desto geringer ist ihre dielektrische
Festigkeit, insbesondere in Gebieten scharfer Kanten, so daß der Wicklungsabstand
zur außenliegenden Wicklung nur wegen solcher Stellen vergrößert werden muß. Solche
»schwache Stellen« treten nun an der inneren Wicklung immer dann auf, wenn durch
Aufteilung der Wicklung in mehrere Spulen oder durch die Verwendung von Drilleitern
oder durch Verlegung von Zu- und Ausleitungen stufenförmig abgesetzte ungleiche
ölkanalbreiten zwischen Windungsoberfläche und fester Isolation vorhanden sind.
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Die innenliegende Wicklung ist in den meisten Fällen die Unterspannungswicklung.
Eine besonders große Lücke tritt auf, wenn diese Wicklung für sehr hohe Ströme auszulegen
ist. Man verwendet dann insbesondere wegen der Zusatzverluste durch Stromverdrängung
und wegen der leichteren Bearbeitbarkeit viele parallele Leiter, die man zur gleichmäßigen
Stromaufteilung verdrillen muß. Man erhält besonders einfache Unterspannungswicklungen,
wenn man in bekannter Weise ein ganzes Leiterbündel schon in einer speziellen Verseilmaschine
verdrillt herstellt. An den Kreuzungs- bzw. Übergangsstellen bei gewendelter oder
verstürzter Wicklungsart erhält man dann besonders ausgeprägte Lücken in der Größenordnung
der Kühlkanalbreite.
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Gerade bei Grenzleistungstransformatoren mit niedriger Reihenspannung
der Unterspannungswicklung und hoher Reihenspannung der Oberspannungswicklung treten
diese Probleme besonders kraß in Erscheinung, da neben dem Stromproblem mit den
genannten Lücken in der Unterspannungswicklung das Spannungsproblem wegen der diesen
Lücken benachbarten Höchstspannungswicklung besonders schwierig wird. Um hier eine
ausreichende Isolationsfestigkeit zu erhalten, muß man den Abstand zwischen Ober-
und Unterspannungswicklung derart groß wählen, daß eine wesentliche Verteuerung
gegenüber einer Ausführung mit normalen Abständen, die man bei Anordnung ohne solche
Lücken verwenden kann, die Folge ist. Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Sie bezieht
sich auf eine Wicklungsanordnung für Leistungstransformatoren hoher Spannung, bei
der durch Aufteilung zwischen benachbarten Teilen der Niederspannungswicklung oder
durch Verwendung von Drilleitern oder durch Verlegung von Zu- und Ausleitungen stufenförmig
abgesetzte ungleiche ölkanalbreiten zwischen Windungsoberfläche und fester Isolation
entstehen, so daß das allseitige lückenlose Aufbringen von fester Isolation nicht
möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird zur elektrischen Vergleichsmäßigung der Oberfläche
der Niederspannungswicklung ein an sich bekannter glatter, mit einem Leitbelag versehener
Schirmzylinder angeordnet, auf den unmittelbar ölspaltfrei die feste Hochspannungsisolation
und darauf spaltfrei die Hochspannungswicklung aufgebracht ist; weiterhin erhält
der Schirmzylinder annähernd das Potential der abzuschirmenden Wicklungsoberfläche.
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Der Schirmzylinder wird zu diesem Zweck an eine Stelle dieser Wicklung
angelenkt; er kann bei Unterspannungswicklungen auch an Erde angeschlossen sein.
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Damit wird eine spannungsmäßige, insbesondere kapazitive Trennung
der beiden übereinanderliegenden Wicklungen voneinander erreicht. Die innere Wicklung
ist im allgemeinen die Unterspannungs-, die äußere die Oberspannüngswicklung.
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Die konstruktive Ausbildung des leitenden Schirmzylinders ist in vielfältigen
Variationen bekannt. Er kann z. B. aus leitenden Bändern gewickelt, aus einzelnen
getrennten, nur durch einen niedrigleitenden Belag oder galvanisch nicht verbundenen
Elementen zusammengesetzt oder auch in anderer Form ausgebildet sein.
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Aus diesem Einbau eines trennenden leitenden Schirmzylinders in eine
vorbeschriebene Wicklungsanordnung ergeben sich die folgenden Vorteile:
Vom
Schirmzylinder zur Nachbarwicklung ohne Löcher können die kleinstmöglichen Wicklungsabstände
eingehalten werden.
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Die Löcher der anderen Wicklung werden elektrisch unwirksam und können
beliebig groß gewählt werden, ohne Rücksicht auf den elektrisch bedingten Abstand
zwischen beiden Wicklungen.
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Eine kapazitive Anhebung der innenliegenden Wicklung, etwa infolge
Erdschluß der äußeren Wicklung, wird durch den leitenden Schirmzylinder verhindert.
Daher brauchen auch keine besonderen Maßnahmen zur Begrenzung der statisch übertragenen
Spannung auf die innere Wicklung, etwa durch Zuschalten von Kapazitäten, wie sie
an sich ohne den Schirmzylinder erforderlich wären, angewandt werden.
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Bei einem von der Nachbarwicklung ausgehenden Durchschlag gegen die
innenliegende Wicklung hin werden ohne den leitenden Schirmzylinder die innenliegende
Wicklung und die gegebenenfalls angeschlossenen Anlagen, wie Maschinen usw., zerstört.
Der leitende Schirmzylinder verhindert dies.
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Der Schirmzylinder dient gleichzeitig als Tragzylinder, auf den die
gesamte Hochspannungsisolation fest, d. h. ohne Durchmessertoleranzen und freie
Ölstrecken, in denen die ersten Entladungen einsetzen, und auch die außenliegende
Wicklung aufgewickelt werden können. Diese Isolation ist besonders hochwertig, so
daß man mit kleineren Abständen als bei der üblichen Art gemäß F i g. 1 auskommt.
Hier sind Barrieren zur Unterteilung des Wicklungsabstandes in zylindrischer Form
eingeschoben, so daß Durchmessertoleranzen die kalkulierten maximalen ölkanalbreiten
überschreiten können.
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Bequeme Herausführung der Zuleitungen (F'i g. 2) Man kann auf eine
besondere Randfeldisolation, insbesondere auf einen Schirmring verzichten, wenn
man den leitenden Schirmzylinder fast bis in die Jochhöhe verlängert. Dadurch sind
auch die Zuleitungen zur innenliegenden Wicklung gegen die Oberspannungsseite abgeschirmt
und brauchen nur für das niedrige Potential gegenüber dem metallischen Schirmzylinder
isoliert zu werden.
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An Hand der Zeichnungen, bei denen für gleiche Teile jeweils gleiche
Bezugszeichen gewählt sind, werden einige Ausführungsbeispiele und weitere Gedanken
zur Erfindung erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Ausführung, bei der die erfinderischen Maßnahmen
nicht angewandt wurden, F i g. 2 hingegen eine Anordnung nach der Erfindung zum
Vergleich. Es bedeutet 1 = einen Schirmzylinder, ausgebildet als Tragzylinder mit
leitendem, gestrichelt eingezeichnetem Belag, 2 =abzudeckende Wicklung mit Teilen,
Gruppen oder Elementen 3, zwischen denen Normalabstände 5, jedoch an mindestens
einer Stelle vergrößerte Abstände 4, die als Löcher bezeichnet werden, vorliegen,
6 = an 2 angrenzende freie Ölstrecke in der Größenordnung der Kühlkanalbreite, 7
= radialer Mindestabstand zwischen Stromdurchflossenen Teilen der Wicklung 2 und
der Nachbarwicklung 10, 8 = radialer Mindestabstand zwischen leitendem Belag des
Schirmzylinders 1 und der Nachbarwicklung 10, 9 = an den leitenden Belag direkt
angrenzende feste Isolation, die auf den Zylinder 1 aufgewickelt wird, 10 = Nachbarwicklung
zu 2, die auf 9 aufgewickelt wird, wenn 2 innen und 10 außen liegt. Im umgekehrten
Fall wird 2 auf 9 aufgewickelt (s. F i g. 5), 11 = Schirmring am Wicklungsende von
2, 12 = Schirmring am Wicklungsende von 10, 13 = Kern mit seinen Konturen bzw. entsprechende
äußerste, den Wicklungen zugekehrte, geerdete Teile.
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F i g. 1 zeigt einen bisher üblichen Normalaufbau, bei dem z. B. 2
die innenliegende Unterspannungs-und 10 die außenliegende Oberspannungswicklung
darstellen. Die Elemente 3 der Wicklung 2 bedeuten in diesem Falle die Spulen. An
der Verbindungsstelle von einer zur anderen Spule entsteht eine Lücke 4, welche
gleich dem Spulenabstand von einer Spule zur übernächsten Spule ist, also weit größer
als der normale Spulenabstand 5. Außerdem ist der Kühlkanal 6 an Wicklung 2 radial
nach außen, d. h. in Streukanalrichtung angrenzend, angeordnet. In diesem Kühlkanal
bzw. dem entsprechenden Kühlkanal 6'
von 10 wird bekanntlich die dielektrische
Festigkeit der gesamten Isolation zwischen 2 und 10 mit dem Abstand 7 zuerst überschritten.
Bei guter Randfeldausbildung, d. h. bei geeigneter Form und Isolation der Schirmringe
11 und 12, hat man den für die gewählte Anordnung geringsten Wicklungsabstand 7
erreicht, den man nicht weiter verkleinern kann, da jetzt die Entladungen längs
der punktierten Strecke, d. h. am Ölkanal 6 im Eckgebiet der Lücke 4, beginnen,
weil dort die höchsten Feldstärken auftreten. Diese sind umso höher, je breiter
und tiefer die Lücke ist, im Vergleich zum Abstand 7, wie die Auswertungen von Feldbildern
im elektrolytischen Trog deutlich zeigen.
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Man muß nun bei gegebenen Daten und somit Wicklungsanordnungen die
Lückenbreite 4 und deren Tiefe (in F i g. 2 gestrichelt mit 4' eingezeichnet) als
unabänderlich für die weitere Dimensionierung betrachten.
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Die erfinderischen Maßnahmen bezwecken trotz dieser Gegebenheiten
einen möglichst kleinen Wicklungsabstand 7 zu erreichen, was durch Aufbringen von
fester Isolation 9 auf den Schirmzylinder 1, die ohne freie Ölstrecken in Feldrichtung
dicht an 1 anliegt, optimal erreicht wird (s. F i g. 2).
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Bei der Ausführung nach F i g. 1 hätte es jedoch keinen Zweck, ähnlich
wie bei F i g. 2 unmittelbar feste Isolation 9 an Wicklung 2 anliegen zu lassen,
da dadurch einmal der Kühlkanal 6 geschlossen und damit die Kühlung schwieriger
gemacht, und zum anderen an der Übergangsstelle im Loch 4 auch durch direktes Aufwicklen
von fester Isolation keine dicht anliegende Isolation erreicht wird. Daher nimmt
man freie ölstrecken im Kanal 6 mit den höchstbeanspruchten, punktiert eingezeichneten
Gebieten als gegeben hin und wählt den Abstand 7 entsprechend groß, so daß trotz
der Lücken 4 ausreichende Spannungsfestigkeit erreicht wird. Das ist bei
großen Lücken und bei sehr hoher Spannung der Wicklung 10 oft sehr unwirtschaftlich.
In F i g. 1 hat man die bei solchen Anordnungen übliche Unterteilung des Abstandes
7 mittels Barrieren 9' und Winkelringen 9" aus fester Isolation mit dazwischenliegenden
Ölspalten 9"' vorgenommen; dabei kann
die Breite von 9"' mindestens
so groß wie die von 6 gewählt werden, was sogar hier zweckmäßig ist, um die Feldstärkeüberhöhung
in 6 durch die festen Isolierstoffe 9' klein zu halten.
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Bei der Anordnung nach F i g. 2 ist das jedoch nicht nötig, weil hier
überhaupt keine Ölspalte in der eigentlichen Hauptisolation 8 zwischen den beiden
Potentialen von 1 und 10 mit dem Abstand 8 vorliegen.
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In F i g. 2 ist nun ein viel krasserer Fall in bezug auf die Lochbreite
4 und die Lochtiefe 4' angenommen worden als in F i g. 1. Trotzdem konnte der Wicklungsabstand
7 gegenüber F i g. 1 wesentlich verringert werden. Die Spulen 3 der Wicklung 2 bestehen
aus je zwei Windungen, wobei sogenannte »Drilleiter« verwendet werden. Das sind
Leiter mit vielen parallelen Drähten, von denen jeder Einzeldraht durch entsprechende
Verdrillung alle örtlichen Lagen der übrigen Einzeldrähte in bezug auf das Streufeld
gleichartig einnimmt, so daß gleiche Stromstärke in allen parallelen Drähten erzwungen
wird. Der Drilleiter in F i g. 2 hat die Tiefe 4' und die Breite von 4 weniger 2
mal Breite von 5 und besteht aus elf parallelen Einzeldrähten. Er wird für Leistungstransformatoren,
bei denen die Wicklung 2 oft sehr hohe Ströme und daher hohe Verluste aufweist,
verwendet, um diese Verluste herabzusetzen. Faßt man die Wicklung 2 als Wendelwicklung
mit zwei parallelen Drähten oder als Sturzwicklung mit zwei Windungen pro Spule
auf, so tritt eine Lücke mit der Breite 4 in der in F i g. 2 gezeichneten Form bei
der Sturzwicklung an jeder Spule neben den Spulenübergängen und bei der Wendelwicklung
in Wicklungsmitte an der nötigen Kreuzungsstelle auf. Der ohne die leitende Schicht
1 erforderliche Abstand 7 nach einer Konstruktion entsprechend F i g. 1 wäre bei
derartig großen Lücken, wie sie sehr oft vorkommen, unwirtschaftlich. Diese Lücken
werden nun durch 1 vollkommen abgedeckt. 1 besteht dabei aus einem mechanisch festen
Isolier-Tragzylinder, auf den die leitende Schicht 1 unterteilt aufgewickelt ist,
und darauf die feste Isolation 9 und darauf wieder die Sturzwicklung 10 - im Beispiel
F i g. 2 ohne Ölkanal zwischen 9 und 10 - aufgewickelt ist. Die Unterteilung von
1 wird nach den verschiedenen bekannten Verfahren durchgeführt und hat die Aufgabe,
eine unzulässig hohe Erwärmung von 1 infolge der Lage im Streufuß zu verhindern.
Durch die beschriebene Art der Isolation 9 ist gewährleistet, daß zwischen 1 und
10 überhaupt keine freien Ölstrecken in Feldrichtung vorliegen, auch keine toleranzbedingte
Ölspalte, so daß für 8 der kleinstmögliche Abstand, wie bei einer entsprechenden
Kabelisolation, verwendet werden kann. In F i g. 1 haben die Durchmesser der Zylinder
9' jeweils verschiedene Toleranzen, so daß auch die Breite des Ölkanals 6 nie genau
eingehalten werden kann, sondern eine entsprechende toleranzbedingte Überdimensionierung
des Abstandes 7 verlangt wird. In F i g. 2 ist durch das sukzessive Aufwickeln von
8, auch wenn innerhalb von 8 noch kleine Kühlkanäle zur Abführung der dielektrischen
Verlustwärme vorgesehen sind, jede Toleranzabweichung der beschriebenen Art vermieden,
insbesondere bei jenen kleinen Kühlkanälen, die dann ohne weiteres zulässig sind
und kaum eine Erhöhung von 8 verlangen.
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Man erkennt als weiteren Vorteil der Erfindung nach F i g. 2, daß
auf den Schirmring 11 und die Randfeldisolation 11' am Ende von 2 gänzlich verzichtet
werden kann, was im Fall der Verwendung von Drilleitern überhaupt erst eine vernünftige
Herausführung der Zuleitung 14, die die Breite 4' des Drilleiters aufweist, ermöglicht.
Für die Leitung 14 wäre bei einer Anordnung nach F i g. 1 gar kein Platz. Ein isolierter
Metallring 11' dient in F i g. 2 als Jochabschirmung gegenüber 12.
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Ist die Wicklung 10 eine Wicklung sehr hoher Spannung und 2 eine solche
sehr niedriger Spannung, so wird nicht nur der wirtschaftliche Gewinn nach der Erfindung
umso höher, sondern es wird auch durch den Schirmzylinder 1 vermieden, daß die Wicklung
2 statisch höhere Spannungen annimmt als ihrer Betriebsspannung entspricht, wenn
die Wicklung 10 Erdschluß hat. Das ist ohne 1 sehr oft der Fall, da
sich die Spannung auf 2 in jenem Fall statisch infolge des Kapazitätsverhältnisses
der Wicklung 2 nach Wicklung 10 bzw. nach Erde 13 ergibt. Jene
statisch übertragene Spannung auf 2 wäre ohne 1 oft so hoch, daß zur Kleinhaltung
derselben zwischen 2 und Erde über an 2 angeschlossene Leitungen sehr teure Kondensatoren
vorgesehen werden müßten. Diese Kondensatoren sind bei Verwendung eines Metallbelages
im Schirmzylinder 1 schon von selbst vorhanden, da 1 eine sehr hohe Kapazität gegen
2 hat. Dazu wird 1 geerdet und man spart so die äußeren Kondensatoren in der Leitung.
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An Hand der weiteren Figuren werden noch einige weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung erläutert. Die F i g. 3 und 4 zeigen die gleichen Anordnungen, nur
wird in F i g. 3 eine Parallelschaltung der beiden Wicklungshälften 3 der Unterspannungswicklung
2 und in F i g. 4 eine Reihenschaltung der beiden Hälften 3 von 2 erreicht. Da bei
der Parallelschaltung nach F i g. 3 an der Stelle 4 die volle Spannung, die über
2 abfällt, auftritt, muß der Abstand 4 sehr groß gewählt werden, um dort Überschläge
zu vermeiden. Bei einer Umstellung von 30 auf 60 kV z. B. liegt am Loch
4 die Prüfspannung Reihe 30
und der Stoßpegel Reihe 30 an. Man
erkennt, daß die Größe solcher Löcher noch krasser ist als im Beispiel der F i g.
2, so daß ohne besondere Abschirmmaßnahmen bei diesen Löchern nicht wirtschaftlich
auszukommen ist. Auch hier stellt der leitende Belag im Schirmzylinder 1 eine solche
Abschirmung des Loches 4, insbesondere der Kanten gegenüber der Wicklung
10 dar, so daß man die Lochbreite 4 beliebig groß wählen kann.
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Die übrigen Vorteile der Erfindung sind die gleichen, wie bei F i
g. 2 beschrieben.
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In F i g. 5 ist ein Fall veranschaulicht, bei dem die außenliegende
Wicklung eine Lücke der Tiefe 4 hat. Ist diese äußere Wicklung eine Hochspannungswicklung,
so kann der leitende Belag im Schirm gleichzeitig als kapazitiver Steuerbelag zur
Vergleichmäßigung der Stoßspannungsverteilung längs der Wicklung- 2 dienen. Die
einzelnen, durch Unterteilung von 1 gewonnenen Belagelemente von 1 müßten in diesem
Falle gegenseitig isoliert sein.' Diese Belagelemente sind in der Figur schematisch
einzeln gezeichnet, so daß die Linie 1 eine gestrichelte Form aufweist. Nur wenn
die Spannung von 2 niedrig ist, fällt zwischen 2 und 1 eine derart niedrige Spannung
an, daß man alle Elemente von 1 verbinden, d. h. mit gleichem Potential ausführen
kann. Auch hier dient 1 gleichzeitig als Tragzylinder, auf den die feste Isolation
9 gewickelt wird, die, wie in dieser
Figur angedeutet, um die Ränder
der Wicklung 2 herumgeschlagen wird.
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Die Kühlkanäle für die außenliegende Wicklung dürfen in diesem Falle,
wie auch bei F i g. 2, nicht zwischen dieser und dem leitenden Belag des Schirmes
1 verlaufen, wenn man den Abstand zwischen Schirm 1 und der außenliegenden Wicklung
kleinhalten will. Im Falle von F i g. 5 ist 8 der Abstand zwischen
1 und der innenliegenden Wicklung. Dieser kann, da vorausgesetzt wird, daß
die jetzt innenliegende Wicklung 10 keine Löcher nach 1 zu aufweist,
kleingehalten werden, auch wenn der Ölkanal 6, der zwischen der innenliegenden Wicklung
und dem Schirmzylinder 1 verläuft, eine freie spannungsbeanspruchte Ölstrecke darstellt.
Hier schließt man zweckmäßig den Schirm 1 an das Potential der außenliegenden Wicklung
2 an. In diesem Fall entfällt der Vorteil geringer statischer Spannungsübertragung
auf die innenliegende Wicklung 10, wenn die außenliegende Wicklung einen
Erdschluß hat.
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F i g. 6 zeigt ein weiteres Beispiel, bei dem die Wicklung 2 aus zwei
übereinandergewickelten Lagen 3 besteht, die durch entsprechende Verbindungsleitungen
15 überkreuzt werden, wobei an der Kreuzungsstelle eine Lücke 4 entsteht.
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Der F i g. 7 ist eine Wicklung 2 mit drei Wicklungsgruppen 3 zu entnehmen,
die mittels Umsteller, woran die Zuleitungen 14 angeschlossen sind, in Serie
und parallel geschaltet werden. Hier treten ähnlich wie bei den F i g. 3 und 4 Lücken
4 auf. Zusätzlich aber müssen die Zuleitungen 14 herausgeführt werden, was
den sonst üblichen Normalaufbau der Isolation zwischen 2 und 10 nicht
mehr anzuwenden gestattet, es sei denn, man sieht nach der Erfindung den Schirm
1 vor. Zwischen 1 und 10
kann hier, wie auch in F i g. 6, wieder
die übliche kleinstmögliche Isolation vorgesehen werden, weil die Lücken
4 und die Leitungen 14 mit ihren inhomogenen Feldern und Sondermaßnahmen
jenseits des schützenden Schirmes 1 liegen und nicht mehr von der zwischen
1 und 10 abfallenden Hochspannung gestört werden.
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Die F i g. 6 und 7 zeigen jedoch auch Beispiele dafür, wie man den
Schirm 1 ausführt, wenn dieser nicht bis zum Joch reicht, sondern nur, wie bei F
i g. 1, die äußere Wicklungskontur von 2 nachbilden und glätten soll. Die
Randfeldisolation und Randfeldsteuerung übernimmt in F i g. 6 und 7 wieder ein Schirmring
11, um den ein Teil der Hauptisolation 9 fest anliegend herumgeschlagen wird. Die
Enden von Schirm 1 liegen im Potentialschatten von 11 und können durch Umreißen
eines Teiles der Isolation, die um Schirm 1 herumgelegt ist, nach F i g. 8 ausgeführt
werden.
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Das entsprechende Ausführungsbeispiel zu F i g. 6 ist in F i g. 8
gezeigt, während F i g. 9 ein gleichartiges Ausführungsbeispiel für die F i g. 7
wiedergibt. In F i g. 8 und 9 wird das dichte Anliegen der Isolation 9 am Schirm
1 erläutert. In F i g. 9 ist außerdem der Schirmring 11 weggelassen, so daß die
herumgelegte Isolation 1 an der Stirnseite 1' gleichzeitig die Funktion
der Kontur des Schirmrings übernimmt. Der Anteil 9' der Isolation 9 übernimmt hier
die Funktion der Schirmringisolation 11' in F i g. B.
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Durch Maßnahmen nach der Erfindung kann man weiter den radialen Abstand
zwischen Schirmzylinder 1 und Wicklung 2 dadurch verringern, daß man
Schirm 1 mit der Mitte von 2 bzw. im Fall der F i iz. 7 mit einer geeignet gewählten
Zuleitung 14 verbindet, um nicht die Mitte besonders anzapfen zu müssen,
wo doch eine der Anzapfungen 14 schon verfügbar ist und ein Potential hat,
das in der Nähe des Mittenpotentials liegt. Der Tragzylinder aus Isolierstoff, auf
den der leitende Schirmbelag 1 gewickelt ist, dient in jedem Fall als Isolationsverkleidung
gegen die innenliegende Wicklung, die dem Schirmzylinder 1 benachbart ist.
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Durch die beschriebenen Maßnahmen der Erfindung gelingt es in vielen
Fällen, eine wesentlich höhere Leistung in einem vorhandenen Kessel unterzubringen
und so zu einer wirtschaftlicheren Energieverteilung beizutragen.