DE2032377C3 - Verfahren zur Herstellung eines rauchbaren Produktes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines rauchbaren ProduktesInfo
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- A24—TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
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- A24B15/10—Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes
- A24B15/12—Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes of reconstituted tobacco
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines rauchbaren Produktes aus einer geschäumten
Aufschlämmung, bestehend aus Tabakieilchen. Wasser,
einem Schaumstabilisierungsmittel und gegebenenfalls einem Schäumungsmittel aus natürlichen oder synthetischen
hydrophilen Gummen. wobei die geschäumte Aufschlämmung unterhalb der Gelierungstemperatur
der Älhylhydroxyäthylcellulose verformt und anschließend auf einen vorher bestimmten Feuchtigkeitsgehalt
getrocknet wird.
In den US-PS 33 64 935. 34 04 b90. 34 04b9l und
34 10 279 werden geschäumte Tabakaufschlämniungen beschrieben, die bei einem Vergießen oder andersweitigen
Verformen /u einer gewünschten Form und einer entsprechenden Behandlung ein Rauchprodukt liefern,
das eine ol'fen/clligc .Struktur besii/t. Die erwähnten
US-Patenischriften befassen sich mit Verfahren /ur
Vereinigung eines Schäumungsmitlcls. eines Schaumstabilisicrungsmiiicls
und Tabak, wobei wenigstens ein Flement dieser Mischung ein Klebstoff ist. Aus diesel
Mischung wird eine Tabakschaiim-Aufschlämmiing
cr/cugl. worauf diese Aufschlämmung zu einer vorherbestimmten Form verformt und bis /u einem vorherbe
stimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wird. Auf diese Weise erhält man ein stabiles geschäumtes
Produkt, in welchem Tabakteilchen voneinander jeweils durch ein gasformiges Medium getrennt sind. Während
lies Verfahrens des Piimpens und Verformens der
geschäumten Tiibakaufschliimmung kann die auf diese Aufschlämmung .msgcübie Arbeit in gewissem Malic
ein Zusammenbrechen des Schaums verursachen. Während des Trocknens der geformten geschäumten
Tahakiuifschlämmung kann ferner ein Zusammenbrechen
erfolgen. Wenn auch bei der Durchführung des in den genannten Patentschriften beschriebenen Verfall
rens geschäumte Tabakproduklc erhalten werden, so macht dennoch das Fehlen einer optimalen Schaumstabilisierung
unter Verwendung der angegebenen Schaumstabilisierungsbestandteile die Erzeugung von
geschäumten Tabakprodukten mit einer genauen Dichte schwierig. Da die Gleichmäßigkeit des Gewichts,
die Festigkeit sowie der Zug von Rauchprodukten, die nach diesem Verfahren erzeugt werden, von der
Steuerung der Schaumdichte abhängen, liegt es auf der Hand, daß eine merklich stabilere geschäumte Tabakaufschlämmung
erforderlich ist, um das Ausmaß der Schaumdichtesteuerung während des Transports, des
Verformens und des Trocknens zu gewährleisten. Ein derartiges Ausmaß ist für ein annehmbares Verfahren
und Produkt erforderlich.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten geschäumten künstlich hergestellten Tabakproduktes.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eine", rauehbaren
Produktes mit verbesserten Eigenschaften zur Verfügung zu stellen. Die erfindungsgemäß hergestellten
rauchbaren Produkte sollen geschäumt sein und mit einer genau zu bestimmenden Dichte erzeugt werden
können.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines rauchbaren Produktes, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Schaumstabilisierungsmittel Äthylhydroxyäthylcellulose mit einem Äthoxysubstitutionsgrad
von 1,2 bis 1,6 und einem molaren Hydroxyäthylsubstitutionsgrad von 0,5 bis 1,2 ist, die in
Anteilen von 0,3 bis 2.5 Gew.%, bezogen auf die Nichtlösungsmittelbestandieile, eingesetzt wird, und
daß das gegebenenfalls anwesende Schäumungsmittel mit 3 bis 15 Gew.%, bezogen auf die Nichtlösungsmittelbestandteile,
eingesetzt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, in reproduzierbarer Weise die Produktdichie
einzustellen, so daß bei den erhaltenen Rauchwaren das Produktgewicht, die Kompressibilität sowie der Druckabfall
(»Zug«) ebenfalls reproduzierbar sind. Nach dem erfindungsgeniäßen Verfahren können die geschäumten
rauehbaren Produkte in Form von Folien, Stäben. Zylindern, Schnitzeln od dgl. hergestellt werden.
Außerdem kommen die vielen hundert Zigarrenformen in Frage. Im Fall einer geschäumten künstlich
hergestellten Tabakfolie kann diese Folie die Dicke des fertigen Rauchgcgcnstandcs besitzen. Der Rauchgegen·
stand kann aus einer derartigen Folie herausgeschnitten werden. Wahlweise kann die geschäumte künstliche
Folie dünner hergestellt werden als der gewünschte Rauchgegenstand. Diese dünnere Folie Uann zerkleinert
und als Füllstoff in Zigarren, Zigaretten oder Pfeifen verwendet werden.
Wird crfindungsgemäli eine besondere Athylhydroxyäthyleclliilose-Art
mit einem Äi!i>lsul>siiiuiionsgrud
(D.S.) von 1,2 bis 1.6 und einer molaren Hydroxyäthylsubslitulion
von 0.5 bis 1.2 als Schaumstabilisicrungsmittel in eine künstlich hergestellte Tabiikaufschlämniung
des Typs eingemengt, wie er in den vorstehend genannten IJS-Patentschriften beschrieben wird, und
/war in einer Menge von wenigstens 0,3 Gew.%. bezogen auf die Nichllosungsmittelbesländtcile. dünn
wird die vorstehend geschilderte ausgezeichnete Stabilität der geschäumten Tabakaufschlämmung während der
I lcrstellungsoperationen erhalten.
Der Zweck der folgenden drei Absätze besteht darin /u erläutern, was bisher und was erfindungsgemiiU unter
dem »Siibstitutionsgriid" (»D.S.«) und unter der
»Molaren Substitution« (»M. S.«) /\\ verstehen ist.
In jeder Anhydroglukose-Kinheit in dem Cellulose·
molekül liegen drei Hydroxylgruppen vor. Der Substitutionsgrad ist die durchschnittliche Anzahl der Hydroxylgruppen,
die in der Cellulose pro Anhydroglukose-Einheit substituiert sind. Die molare Substitution ist die
durchschnittliche Anzahl von Molen des Reaktanten, die mit der Cellulose pro Anhydroglukose-Einheit verbunden
sind. Für die Alkyl-, Carboxylalkyl- oder Acylderivate von Cellulose sind der Substitutionsgrad sowie die
molare Substitution die gleiche. Für die Hydroxyalkylderivate von Cellulose ist die molare Substitution im
allgemeinen größer als der Substitutionsgrad. Der Grund dafür liegt darin, daß jedesmal dann, wenn eine
Hydroxyalkylgruppe in das Cellulosemolekül eingeführt wird, eine weitere Hydroxylgruppe gebildet wird, die
selbst einer Hydroxyalkylierung zugänglich ist. Die Folge davon ist, daß Seitenketten mit beträchtlicher
Länge an dem Cellulosemolekül gebildet werden können. Das Verhältnis molare Substitution zu Substitutionsgrad
stellt die durchschnittliche Länge dieser Seitenketten dar. Aas den vorstehenden Ausführungen
ist zu ersehen, daß der gesamte Substitutionsgrad eines Zellulosederivates nicht höher als 3 sein kann, während
die molare Substitution beträchtlich höher als 3 sein kann, und zwar je nach dem Ausmaß, bis zu welchem
Seitenketten gebildet werden.
Bei einem gemischten Äther, wie beispielsweise Äthylhydroxyäthylzellulose, wird der Äthylgehalt als
Substitutionsgrad angegeben, da. wie vorstehend erwähnt, der Substitutionsgrad und die molare Substitution
für diesen Bestandteil gleich sein müssen. Der Hydroxyäthyl-Subsiituent wird andererseits als molare
Substitution angegeben, da in d:-.scm Falle eine
Addition an Seitenketten möglich ist.
Die zwei am häufigsten verwendelt ; Methoden zur Bestimmung der molaren Substitution sind die Zeisel-Morgan-Methode
sowie die Methode der endständigen Methylgruppen. Die Zeisel-Morgan-Methode wird,
beginnend auf Seite 500 in Band 18 (1946) von »Industrial and Engincering Chemistry, Analytical
Edition« beschrieben. Die Methode der endständigen Methylgruppen wird von Lemieux und Purves angegeben,
und zwar beginnend auf Seite 485. Band 25B (1947) von »Canadian Journal of Research«. Einige Fachleute
sind der Meinung, daß vielleicht die letztere Methode die genauere ist. Jedoch wird allgemein anerkannt, daß
es sehr schwierig ist, einen hohen Genauigkeitsgrad bei der Bestimmung der molaren Substitution bei hohen
Gehalten einer molaren Substitution zu erhalten. Die Genauigkeit von diesen beiden Methoden ist nicht so
hoch wie sie gewünscht wird. Jedoch werden die angegebenen Werte des Substitutionsgrades sowie der
molaren Substitution nach den genaucsten bekannten Methoden bestimmt. Daher sind diese Werie der
Substitutionsgrade der jeweiligen Äthylhydroxyäthyl-/cllulosc zufriedenstellend. Der Äthoxyl-Substitutionsgrad
wird nach der Methode der endständigen Methylgruppen bestimmt, während die molare Hydroxyäthyl-Substilution
nach der Ziesel-Morgan-Mcthodc ermittelt wird.
Andere Arten von Äthylhydroxyathyl-Zcllulose sind
bekannt. Die Verwendung der üblichen Art von Äthylhydroxyälhyl-Zcllulose als Klebstoff in künstlich
hergestellten Tabak/ubcrcilungcn wird in der US-Patentschrift
30 42 552 angegeben. Der Älhoxylgehalt dieses Materials wird mil 17—18°/» (Substitutionsgnid
= 0,8) angegeben, wahrend der Hydroxyäthylgchall
ungefähr 17.3% (molare Substitution = 0,9) hetriigl.
Die gemäß dieser IIS-Patentschrift verwendete Äthylhydroxyäthyl-Zellulose unterscheidet sich hinsichtlich
ihrer Zusammensetzung von der erfindungsgemäß eingesetzten Zellulose, die einen Äthoxyl-Substitutionsgrad
von 1,2—1,6 besitzt und eine molare Hydroxyäthyl-Substitution von 0,5—1,2 aufweist. Die
Unterschiede sind sogar größer als man aufgrund der Substitutionsunterschiede annehmen möchte. Es handelt
sich nicht nur um Unterschiede hinsichtlich des Ausmaßes, sondern auch hinsichtlich der Art. Die
ίο normalerweise gemäß der genannten US-Patentschrift
verwendete Äthylhydroxyäthyl-Zellulose (ÄHÄZ) löst sich in Wasser bei Temperaturen bis zu ungefähr 600C.
Die ÄHÄZ gemäß vorliegender Erfindung löst sich nicht in Wasser, falls die Temperatur oberhalb 25°C
liegt. Für eine vollständige Solubilisierung soll die Temperatur unterhalb 15°C liegen. Die bekannte
ÄHÄZ geliert oder fällt aus einer wäßrigen Lösung aus, wenn die Temperatur auf 55 —70° C gesteigert wird, und
zwar je nach dem genauen Substitutionsgrad. Die
.Ό erfindungsgemäBe ÄHÄZ geliert oder fällt aus einer
wäßrigen Lösung aus, wenn die Temperatur auf ungefähr 32—38°C gesteigert wird. Die bekannte
ÄHÄZ ist in Methanol oder Äthanol oder 95%igem Isopropanol unlöslich, während die erfindungsgemäße
ÄHÄZ vollständig in diesen Lösungsmitteln löslich ist.
Trotz der Tatsache, Haß beide Materialien Äthylhydroxyäthyl-Zellulosen
sind, haben die Unterschiede hinsichtlich der Substitution zwischen diesen zwei Arten
verschiedene physikalische und chemische Eigenschaf-
ii) ten der zwei Gumarien zur Folge, und zwar solche
Unterschiede, daß diese zwei Arten erheblich voneinander verschieden sind. Der Unterschied ist so groß, daß
man der Ansicht sein könnte, es handele sich um Klebstoffe verschiedener Klassen.
i) Die Eigenschaften, die durch die Einmengung der
erfindungsgemäßen ÄHÄZ hinsichtlich der Schaumstabilisierung erzielt werden, sind ebenfalls erheblich von
den Eigenschaften verschieden, die unier Verwendung von anderen Kohlehydrat-, Protein- oder Synthetik-
K) Gums in ähnlichen Mengen in der Formulierung oder
sogar in wesentlich höheren Mengen erhalten werden. Ferner unterscheidet sich die Schaumstabilisierung
grundlegend von der Schaumstabilisierung, die unter Verwendung von anderen Zelluloseäthern erhallen
>-> wird. Es ist sogar ein Unterschied vorhanden, wenn
andere Arten von Äthylhydroxyäthyl-Zellulose mit unterschiedlichen Substitutionsgraden verwendet werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß gemäß der vorstehend
in geschilderten US-Patentschrift als Schäumungsmiticl
Klebstoffe verwendet werden, beispielsweise tierische Gums, wie beispielsweise Glykogcn, Pflanzengums und
Derivate, beispielsweise Zelluloseälher, Zelluloseesier, Stärken, Stärkeäther, Stärkeester, Amylose, Amylopektin tin sowie deren Ester- und Ätherderivaie, Johannisbrot-Gum,
Guargum, Gummicum arabicum, sowie verwandle Saalgums und Pflan/.enexsudat-Gunis, Wasscrpflanzengums,
wie beispielsweise Alginc, Carrageenc, Laminarine und Agar sowie mikrobiellc Gums, wie beispielsweise
Mi die Dcxlriinc, Phosphömännäne, wie beispielsweise
USDA B-1459 und B-1428, sowie die mikrowellen
Gluconsäuren enthaltenden Gums, beispielsweise die USA Y-1409 Gums, sowie wasserdispergierbare Prolcinklasscn,
wie beispielsweise tierische Proteine, /.. H.
•Λ hydrolysiert Kcratinc, Eialbumin, und pflanzliche
Proteine, wie bcispiclspielswcisc Gluten, sowie synthetische Gums, beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyoxyätliylcn
und Polyacrylamid. Der Ausdruck »USDA«, wie
er oben im Zusammenhang mit verschiedenen Gummis verwendet wird, bedeutet »United States Department
of Agriculture« und bezeichnet biosynthelische Gummis, die von dem USDA-Northem Regional Research
Laboratories (NRRL) in P^oria, ILL, entwickelt wurden.
Die Gummis werden daher mit USDA und einer spezifischen Zahl oder mi] NRRL und einer spezifischen
Zahl bezeichnet.
Obwohl diese Materialien mit den Zubereitungen gemäß der vorstehend erwähnten Patentschrift schäumbar
sind, so sind sie dennoch sehr instabil und erfordern den Zusatz eines Schaumstabiiisierungsmittels zu
Beginn oder nach dem Schäumen oder die Verwendung eines Blähmittels, um eine gewisse Schaumstabiiität zu
erzielen. Die gemäß der genannten US-Patentschrift eingesetzten Stabilisierungsmittel sind ionische oder
nichtionische grenzflächenaktive Mittel, die aus den Salzen der Sulfatester von Alkv'phenoxypolyäthyäthylenäthanol,
den Salzen von Sulfatverbindungen von N-Methyl-N-oleoyitaurin, Sorbitanesiern, wie beispielsweise
Sorbitanmonostearat oder dem Monooleat. Äthylenoxid/Sorbit-Kondensationsprodukien oder Lecithin
und Lecithinderivaten bestehen. Derartige Materialien erzeugen keine Schaumstabilitäi für eine
optimale Verfahrenssteuerung und tragen darüber hinaus zu einer unerwünschten Aromabildung bei der
Verbrennung bei, und zwar auch dann, wenn sie in geringen Mengen eingesetzt werden.
Berücksichtigt man die Lehren der obengenannten Patentschrift, weiche besagen, daß der Schaum instabil
ist, wenn eine der vielen als Schäumungsmittel und Klebemittel dienenden Verbindungen in Tabakaufschlämmungcn
in im allgemeinen großen Mengen eingemengt wird, um die entsprechenden Klebstoffeigcnschaftcn
zu erzeugen, so ist die Erkenntnis völlig unerwartet.daß dieerfindungsgemäße ÄHÄZ.und zwar
ein Celluloseäther, als außergewöhnlich gutes Schaumsiabilisicrungsmittcl
wirkt, wenn diese Verbindung in einer Konzentration in dem Produkt von nur 0.3 — 2.5
Gew.%, bezogen auf die Nichtlösungsmittelbestandtei-Ic.
eingesetzt wird. Interessant ist ferner die Feststellung, daß das dem erfindungsgemäß eingesetzten
Material am nächsten kommende Material, und zwar die ÄHÄZ gemäß der US-PS 30 42 552. keine derartige
Schaum.ilabilität erzeugt, wenn d.ese Verbindung in im
übrigen identischen Formulierungen eingesetzt wird. Die Einzigartigkeit der erfindungsgemäßen ÄHÄZ
zeigt, daß das Problem der Tabakschaunistabilisicriing
sowohl gegenüber eirer mechanischen Arbeit als auch der Zufuhr von Wärme sehr komplex ist und bis jetzt
noch ni( ht theoretisch erklärt werden kann.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die bei der Verwendung
der erfindiingsgemäßcn ÄHÄZ erzeugte Schaum-Stabilisierung
auf den Substitutionsgrad der Äthoxyl- und Hydroxyäthylsubsiituentcn zurückzuführen ist. Die
Viskosität des Gums übt keine merkliche Wirkung aus. Unterschiede in der Produktfestigkeit werden auch
dann nicht festgestellt, wenn ÄHÄZ mit verschiedenen Molekulargewichten oder Viskositäten eingesetzt werden,
da bei einer Verwendung in geringen Konzentrationen zur Stabilisierung von Tabakschäumcn die
ÄHÄZ nicht in merklichem Ausmaß als Klebstoff wirkt.
Zur Durchführung; der vorliegenden Erfindung kann jede der in den eingangs erwähnten vier US-Patentschriften
beschriebenen Methoden angewendet werden, wobei Älhylhydrox\ s'.hylcelliilose mil einem Äthoxylsuhsiitiilionsgrud
von 1.2 bis l.h und einer molaren
llvclriiwäthvlsiibsliiution von 0.5 bis 1.2 in einer
Konzentration von 0,3 bis 2,5 Gew.%, bezogen auf die Nichtlösungsmittelbestandteile, anstelle der Schaumstabilisierungsmittel
verwendet wird, die gemäß der vier genannten US-Patentschriften eingesetzt werden. Der
stabilisierte Tabakschaum kann daher wie folgt hergestellt werden:
a) Schäumen des Schäumungsmittels, anschließendes Zusetzen des Tabaks und des Schaumstabiiisierungsmittels
(erfindungsgemäße ÄHÄZ);
b) Schäumen des Schaumstabilisierungsrnktels (erfindungsgemäße
ÄHÄZ), anschließende Zugabe von Tabak und des Schäumungsmittels;
d) Schäumen einer Mischung aus dem Schäumungsmittel und einem Schaumstabilisierungsmittel (erfindungsgemäße
ÄHÄZ) und anschließende Zugabe von Tabak;
d) Schäumen einer Mischung aus einem Schäumungsmittel, einem Schaijmslabil;<:?rungstnittel (erfindungsgemäße
ÄHÄZ) und Tac?k:
e) Schäumen einer Mischung aus einem Schäumungsmittel und Tabak und anschließende Zugabe eines
Stabilisierungsmiltels (erfindungsgemäße ÄHÄZ);
f) Schäumen einer Mischung aus einem Schaumstabiiisierungsmittel
(erfindungsgemäße ÄHÄZ) und Tabak und anschließende Zugabe eines Schäumungsmittels.
Es ist darauf hinzuweisen, daß. falls Tabak in einer
solchen Weise behandelt wird, daß seine Klebeeigenschaften voll entwickelt werden, dann die Zugabe einer
der als Klebemittel und Schäumungsmittel dienenden Verbindungen, wie sie in den eingangs erwähnten vier
US-Patentschriften angegeben sind, nicht notwendig ist. Daher würde die Methode (f) beispielsweise darin
bestehen, daß nur eine Mischung aus einem Schaumstabilisierungsmittel (erfindungsgemaßc ÄHÄZ) und Tabak
geschäumt wird und verformi wird, worauf sie auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrockne'
■vird.
Gegebenenfalls zusetzbarc Additive zu den erfin dungsgemäßen Formulierungen sind Hcfeuchtungsmittel
oder Weichmacher. Aschcaufhcllci. Fungizide.
Verstärkungsfasern sowie Vernetzungsmittel oder unlöslich-machcndc
Mittel zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser. Die Verwendung derartiger Additive hängt natürlich von den jeweils
gewünschten Eigenschaften des fertigen Ratichproduktes
ab.
Bei der Verarbeitung der Dispersionen und geschäumten
Dispersionen, welche die erfindungsgcmäßc
ÄHÄZ als Schaumstahilisicrungsmiticl enthalten, muß
man die Tatsache berücksichtigen, daß dieses Material eine niedrige Wärmcgelicrungstempcn'tur besixzt. Bei
jeder Stufe der Tabakaufschlämmungs-Herstellung, der
Schäumung, des Transports und der Verformung muß dafür Sorge getragen werden, daß die Wärmcgeli?-
rungstempcrat τ nicht erreicht wird, da sonst eine
Gclierung oder Ausfällung stattfindet und die Schaum-Stabilisierung verlorengeht.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne
sie zu beschränken.
[■ine Tabakatifschlämmting wird in der Weise
hergestellt, daß unter leichtem «uhren 0.2 Teile
(Trockenbasis) einer J.0%igcn Dispersion einer zerkleinerten
Sulfilntilne I Teil (Trockenbasis) einer 2"/<>ii:cn
wäßrigen Dispersion von Methylzellulose mit einer Viskosität von 15 Pascalsekunden zugesetzt werden.
Die Pulpedispersion und die Methylzellulosedispersion befinden sich jeweils auf einer Temperatur von ungefähr
5°C vor dem Vermischen, während die Temperatur nach dem leichten Rühren 10°C oder darunter beträgt.
Dieser Mischung werden unter leichtem Rühren 0,03 Teile (Trockenbasis) einer 2°/oigen Lösung von Äthylhydrnxyäthyl-Zellulose
mit einem Äthoxyl-Substitutionsgrad von 1,2. einer molaren Hydroxyiiihylsubstituiinn m
von 0.5, einer Viskosität von 15 Pascalsekunden sowie
mit einer Temperatur von 5"C zugesetzt. Ferner wird eine 20gew.°/nige wäßrige Dispersion, bezogen auf die
Nichtlösungsmittclbeslandteile. von Tabakblättern zugesetzt,
die durch ein Sieb mit einer lichten Maschen- ii weitr von 0.17 mm hindurchgehen. Die Aufschlämmung
wird wahrend eine /fitsn;innr von 15 Min. zur
Gewinnung einer gleichmäßigen Dispersion mit einer Temperatur von 16"C vermischt. Die Tabakaufschlämmutig
wird auf eine Dichte von 0.55 g/ccm unter 2η
Verwendung eines Hobart-Mischers mit einem Drahtstab geschäumt, worauf die erhaltene geschäumte
Aufschlämmung auf einem sich bewegenden rostfreien Stahlband in einer solchen Dicke vergossen wird, daß
der Tabakaufschlämmungsfilm nach dem Trocknen b g >·>
pro 0.04 ni- wiegt. Die geschäumte Tabakfolie besitzt
eine Dicke von O.b mm. und zwar im Vergleich zu einem üblichen nicht geschäumten Produkt aus der gleichen
Formulierung, das bei einem Gewicht von 6 g pro 0.09 in■' nur eine Dicke von 0.150 —0.175 mm besitzt. 3η
Dieses Produkt läßt sich zerkleinern und als Zigarettenfüllstoff verwenden.
H e i s ρ i e 1 2
tiinc 6%ige Feststoffdispersion einer zerkleinerten
Grobstengclpulpc wird mit einer Sehoppcr-Ricglcr Freiheit von —300 ecm unter Anwendung der Stengelpulpe-Herstellungsmethode
hergestellt. Zu 6 Teilen (Trockenbasis) dieser Tabakstengelpulpe werden unter Rühren Ί Teile (Trockenbasis) einer 2<
>gew.%igen Dispersion, bezogen auf die Nichtlösiingsmittclbestand·
teile, aus Hlattstaub (Feilchen, die durch ein Sieb mit
einer lichten Maschenwcile \<>n 0.125 mm hindurchge
hen) und 0.25 Teile einer 2gew."'nigen wäßrigen
Dispersion, bezogen auf die Nichllösungsmittelbeslandteile,
von Äth\lhvdro\>alli\lcellulose mit einem AtIv
o\\l-Substitutionsj!rad von l.b einer molaren llvdnmälhyl-Substitiilion
von 1.2 und einer Viskositiit \on 0.3 Pascalsekunden zugesetzt. Das leichte Rühren wird
so lange fortgesetzt, bis eine gleichmäßige Dispersion
erhalten worden ist. Dabei wird Sorge dafür getragen, daß die Temperatur der Aufschlämmung auf oberhalb
20 C ansteigt. Die erhaltene Tabakaufsehlammung wird
auf eine Dichte von 0.60 g pro ecm geschäumt. Sie kann
dann nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode vergossen "ind getrocknet oder zu einem Produkt
cMrudiert oder preßverformt werden Nach dem
Trocknen kann man poröse selbsttragende Stabe oder
andere Kernformen erhalten, die sich nach einem Umwickeln als Zigarren verwenden lassen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines rauehbaren Produktes aus einer geschäumten Aufschlämmung,
bestehend aus Tabakteilchen, Wasser, einem Schaumstabilisierungsrr.ittel und gegebenenfalls
einem Schäumungsmittel aus natürlichen oder synthetischen hydrophilen Gummen, wobei die
geschäumte Aufschlämmung unterhalb der Gelierungstemperatur der Äthylhydroxyäthylcellulose
verformt und anschließend auf einen vorher bestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaumstabilisierungsmittel Äthylhydroxyäthylzellulose mit
einem Äthoxylsubstitutionsgrad von 1,2 bis 1,6 und einem molaren Hydroxyäthylensubstitutionsgrad
von 0,5 bis \2 ist, die in Anteilen von 0,3 bis 2.5 Cew.%. bezogen auf die Nichtlösungsmittel-Bestandteile,
eingesetzt wird, und daß das gegebenenfalls anwesende Schäumungsmittel mit 3 bis
15Gew.°/o, bezogen auf die Nichtlösungsmittel-Bestandteile.
eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß von Zellulose oder von Tabakstengeln abstammende Verstärkungsfasern zugesetzt werden.
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