-
Lö tdrahtspule Lötdraht kommt bisher üblicherweise in zwei Formen
in den Handel. Die gebräuchlichste Verpackungsform für Lötdraht sind Spulen aus
Holz, Pappe oder Kunststoff, auf die bis zu 5 kg Lötdraht aufgewickelt werden. Von
diesen läßt sich der Lötdraht leicht abziehen und verbrauchen. Die Spulen haben
aber den Nachteil, daß sie sowohl für den Hersteller als auch für den Verbraucher
einen gewissen Wert repräsentieren und daß infolgedessen die Spule bei dem Preis
eingerechnet-werden muß oder als Leergut an den Fabrikanten zurückgeliefert wird.
Das bedeutet, daß die Spulen als Einwegverpackung den Lötdraht unnötig verteuern
oder aber als Mehrwegverpackung ständig wieder zurückgeschickt werden.
-
Die andere bekannte Verpackungsart besteht darin, daß der Lötdraht
zu einem Ring gewickelt wird, wobei die einzelnen Wendelungen des Ringes mit Bindfaden,
Draht oder Kunststoffstreifen abgebunden werden. Eine Entnahme von Lötdraht aus
diesem Ring ist bei dieser Verpackung nur bei Lösen dieser sämtlichen Abbindefäden
oder Drähte möglich. Bei dieser Verpackungsart kann dem Ring Lötdraht nur entnommen
werden, wenn vorher sämtliche Bänder, Drähte oder Streifen, die die einzelnen Lötdrahtwindungen
zusammenhalten, gelöst werden, wobei es gleichgültig ist, ob man den Draht von außen
oder von innen verbraucht. Nach Lösen der Befestigungsbänder fallen die einzelnen
Windungen des Lötdrahtes aber leicht auseinander und durcheinander und erschweren
somit den gleichmäßigen und einwandfreien Verbrauch des Drahtes. Außerdem hat diese
Verpackungsart den Nachteil,
daß beim Verschicken großer Mengen
das hohe Gewicht dieser Ringe dazu führt, daß sich die Ringe schon durch ihre eigene
Schwere gegenseitig beschädigen.
-
Bekannt ist ferner eine Verbrauchspackung für Lötdraht, bestehend
aus einer vorzugsweise quadratischen Grundplatte aus Pappe, Kunststoff oder dergleichen,
auf der ein mit Transparentfolie überzogener Lötdrahtring fest verklebt ist. Damit
diese Verbrauchspackungbeim Transport nicht beschädigt wird, ist es erforderlich,
den auf der Grundplatte mit der Folie befestigten Lötdrahtring in eine vorzugsweise
aus Schaumstoff gefertigte Deckplatte zu setzen. Diese Verpackung macht also noch
eine zusätzliche Mehrwegverpackung erforderlich.
-
Die Anforderungen an die einwandfreie Beschaffenheit von Lötdraht
sind gegenwärtig bei verschiedenen Anwendungszwecken so hoch, daß schon der Handschweiß
vom Anfassen genügt, um die Beschaffenheit einer Lötstelle, d.h. das Lötbild, eines
halogenfreien Lötdrahtes nachteilig zu verändern. Unerwünscht sind bei schwachen
Aktivatoren z.B. auch Oxydbildungen während der Lagerung auf der Lötdrahtoberfläche
insbesondere in tropischer Atmosphäre. Automatenlötungen verlangen eine kratzer-
und rissfreie Oberfläche des Lötdrahtes und er darf sich durch das Eigengewicht
in größeren Stapeln nicht durchliegen, so daß sich Riefen abzeichnen. Ferner sind
Klebstoffreste vom Abkleben des Lötdrahtes nach dem Aufwickeln störend. Schließlich
sollte eine Lötdrahtspule in einer Form-in den Handel gebracht werden, bei der Lagerarbeiter
und Packer nicht durch Bleikrankheit gefährdet sind und die zugleich einen sauberen
und störungsfreien Verbrauch gewährleistet.
-
Diesen Forderungen wird die erfindungsgemäße Lötdrahtspule gerecht,
die aus einem druckfesten, herausnehmbaren hohlen Kern, zwei an den Enden des Kerns
aufgesetzten scheibenförmigen Flanschen und einer den aufgewickelten Lötdraht und
die Flansche der Spule umschließenden aufgeschrumpften Folie besteht.
-
Anhand der Zeichnung sei die, Erfindung näher erläutert: Abbildung
1 ist ein Längsschnitt durch die Lötdrahtspule mit dem herausnehmbaren Hohlkern,
Abbildung 2 zeigt die Ansicht der gleichen Spule von oben.
-
Abbildung 5 ist ein Schnitt durch die zum Gebrauch aufgehängt Spule
nach Entnahme des Hohlkerns.
-
Der herausnehmbare Hohlkern 1 besteht vorzugsweise aus Kunststoff-oder
Pappe oder aus einer Kombination dieser beiden Werkstoffe. Um ihn leicht aus der
Spule lösen zu können, hat er einen durchgehenden Schlitz 4 in axialer Richtung
von etwa 2 bis 6 mm Breite. Der Schlitz W kann bei genügender Festigkeit des Materials,
z.B. bei der Fertigung aus Thermoplasten, frei sein oder er ist bis zum Gebrauch
des Lötdrahts durch einen herausnehmbaren Füllstreifen 5 ausgefüllt. Diese Ausführungsform
empfiehlt sich insbesondere, wenn der Hohlkern aus Pappe gefertigt ist. Dann kann
der Füllstreifen 5 in dem Hohlkern 1 aus Pappe vorgestanzt sein, oder er besteht
aus Kunststoff oder Pappe und ist in den Schlitz eingesetzt. Um den Füllstreifen
leichter herausziehen zu können, ist er zweckmäßig in axialer Richtung etwas über
den unteren Flansch 2 hinaus vorgezogen und in den Hohlkern hinein umgebogen.
-
Durch das Vorziehen ist bereits ein kleiner Abschnitt des Schlitzes
4 in Nähe des unteren Flansches 2 freigelegt, durch den der Lötdrahtanfang 9-in
den Hohlkern 1 hineinragt, so daß er für den Verbrauch von innen heraus gut erreichbar
ist.
-
Der Hohlkern steckt in den beiden scheibenformigen Flanschen 2 und
3 und bildet mit ihnen eine Spule mit der ihr arteigenen Festigkeit von der der
Lötdraht nach Entfernen der aufgeschrumpften Klarsichtfolie abgerollt werden kann.
-
Die Flansche sind zweckmäßigerweise beide aus Pappe, können aber auch
aus Kunststoff oder Blech bestehen. Der eine Flansch (z.B. )) bildet zweckmäßig
mit dem eingesetzten Hohlkern eine ebene Fläche, auf der gut ein selbstklebendes
Etikett aufgebracht werden kann, das dem Kern in dem Flansch bis zum Aufschrumpfen
der Folie zusätzlichen Halt gibt. Hohlkerne aus Kunststoff erhalten zweckmäßig einen
kleinen Bund 6, der ein Abdrücken des unteren Flansches durch den Lötring bei der
Lagerung in mehreren Schichten, oder beim Transport verhindert. Die einzelnen Windungen
des Lötdrahtes drücken sich nämlich in den festen Kunststoffkern nicht ein und können
an seiner glatten Oberfläche entlanggleiten. Der Bund erhöht also die DruckSestigkeit
einer Spule mit hohlem Kunststoffkern. In einen Hohlkern aus Pappe können sich die
Windungen des Lötdrahtes etwas eindrücken, und das verhindert ein Entlangrutschen
des Lötrings am Kern, und damit ein Herausdrücken des unteren Ringes bei der Lagerung
und beim Transport. Nichtsdestoweniger kann auch der Hohlkern aus Pappe leicht herausgezogen
werden, nachdem er durch Entfernung des Füllstreifens entspannt wurde. In beiden
Fällen hat die erfindungsgemäße Löttdrahtspule also die volle Druckfestigkeit einer
Spule, obgleich der Lötdraht von innen, wie bei den bekannten Lötdrahtringen, verbraucht
werden kann. Die Windungen des Lötdrahtes werden zugleich in dem sauber aufgewickelten
Zustand durch die Schrumpffolie gehalten und lösen sich nicht leicht voneinander,
wie das bei den Lötdrahtringen der Fall ist. Der Lötdraht kann dann ohne Lösen der
durch die Schrumpffolie bewirkten Bindung nach Entfernen des Kernes von innen her
verbraucht werden. Infolgedessen kommen die Arbeiter beim Hersteller wie auch beim
Verbraucher viel weniger mit dem Lötdraht in Berührung und die Gefahr von Bleivergiftungen
ist bei dieser Sauberhaltepackung so gut wie ausgeschlossen.
-
Unter die Schrumpffolie wird vorzugsweise eine Banderole gelegt, die
das Verkleben des aufgewickelten Drahtendes ersetzt und gut zu Werbezwecken genutzt
werden kann. Die Folie wird dann in bekannter Weise aufgeschrumpft und bildet mit
der Spule und dem aufgewickelten Lötdraht insgesamt eine druckfeste Lötdrahtspule,
die rundum dicht und spritzwassergeschützt ist.
-
Nach Herausziehen des Hohlkerns verbleibt ein Lötdrahtring, der von
den beiden Flanschen 2 und 5 sowie der aufgeschrumpften Folie 8 gehalten wird und
aus dem der Lötdraht von innen heraus verbraucht werden kann, was zweckmäßig mit
Hilfe einer einfachen Aufhängevorrichtung geschieht, wie sie in Abb. 7 dargestellt
ist. Mit Hilfe der Löcher 10 in dem oberen Flansch 5> oder auch in beiden Flanschen,
kann die Spule in den Drahtbügel 11 eingehängt werden und der Lötdraht wird dann
durch ein biegsames Rohr 12 von etwas größerem lichtem Querschnitt als dem Durchmesser
des Drahtes gezogen, das an einem Bügel 13 angebracht ist. Dieses Nicht röhrchen
12 wirkt gleichzeitig als Bremse, die den Lötdraht beim Verarbeiten von oben her
gegen das Herausfallen schützt.
-
Das Geraderichten des Lötdrahtes kann auch mit Hilfe eines Richtrades
oberhalb des Arbeitsplatzes erfolgen, insbesondere dann, wenn der Lötdraht der umgekehrt
auf dem Tisch stehenden Spule von innen,entnommen und über das Richtrad umgelenkt
wird. Diese Arbeitsweise wird zweckmäßigerweise bei schwereren Spulen angewendet.
-
Nach Verbrauch des Lötdrahtes bleibt nur die Schrumpffolie mit der
eingelegten Banderole und den Flanschen übrig. Daher ist der Rest des Lötdrahtes
bis zum Schluß gegen Verschmutzung geschützt. Das gleiche gilt für die Kennzeichnung
des Lötdrahtes, sei es auf den Flanschen, sei es auS der Banderole, die auf diese
Weise bis zum vollständigen Verbrauch des Lötdrahtes einwandfrei lesbar bleibt.
-
Die aufgeschrumpfte Folie 8 ist eine an sich bekannte Folie, z.B.
aus weichgemachtem Polyvinylchlorid, Polyolefinen, Polyvinylidenchlorid oder auf
Cellulosebasis, die gereckt wird und deren Reckspannung durch Wärmeeinwirkung aufgehoben
wird, so daß sie auf den zu verpackenden Gegenstand - hier die Spule - aufgeschrumpft
werden kann und dabei eine fest anliegende Hülle bildet.