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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Vorrichtungen
werden in der Getreidewirtschaft insbesondere bei der Trocknung
und/oder der Lagerhaltung von Korngut eingesetzt.
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Erntefrisches Getreide besitzt einen
Feuchtigkeitsgehalt, der eine schadlose Lagerhaltung nicht zulässt. Das
feuchte Getreide bildet immer größer werdende
Wärmenester
aus, die das Getreide zerstören.
Außerdem
siedeln sich dort verstärkt
Ungeziefer an, die zur Zerstörung
des Getreides beitragen.
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Vor der eigentlichen Lagerung muss
erntefrisches Getreide daher ausreichend getrocknet werden, was
in der Regel in Trockensilos geschieht. Dabei wird das erntefrische
Getreide kontinuierlich oder in einem Zyklus von oben in das Trockensilo
gegeben, während
trockene und warme Luft von unten in das Trockensilo eingeblasen
wird. Die trockene Luft entzieht dem Getreide eine bestimmte Menge
an Feuchtigkeit und entweicht als Abluft aus dem oberen Bereich
des Trockensilos. Zur Beschleunigung des Trocknungsprozesses wird
das Getreide ständig
umgewälzt
und vermischt. Dazu ist es allgemein bekannt, eine im oberen Bereich
des Trockensilos gelagerte und umlaufende Umwälzeinrichtung einzusetzen.
Diese Umwälzeinrichtung
ist mit mehreren nebeneinander angeordneten und angetriebenen Förderschnecken
ausgerüstet,
die in das abgelegte Getreide eingreifen und es jeweils von unter
nach oben umwälzen.
Durch die umlaufende Bewegung der Umwälzeinrichtung und durch eine
radiale Positionsveränderung der
einzelnen Förderschnecken
erreichen die Förderschnecken
alle Bereiche des abgelegten Getreides.
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Nach einem ausreichenden Trocknungsprozess
wird das Getreide zur Lagerung in Lagerhallen verbracht, wo es flach
ausgebreitet wird, oder es wird in runde Lagersilos abgefüllt. Auch
während
der Lagerung muss das Getreide ständig belüftet und/oder umgewälzt werden,
um die Entstehung von Wärmenestern
zu verhindern.
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Die Umwälzung in den Lagerhallen geschieht
ausschließlich
durch Umschichtungen, was schwere körperliche Arbeit oder einen
aufwendigen Einsatz von schwerer Gerätetechnik erfordert.
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Eine solche Umschichtung ist in runden
und hoch bauenden Lagersilos nicht möglich, sodass hier wieder die
bereits aus den Trockensilos bekannten Förderschnecken zum Einsatz kommen.
Da diese Lagersilos relativ klein bauen und oft nur einen Durchmesser
von etwa drei Meter aufweisen, verbietet sich der Einsatz einer
solchen aufwendigen Umwälztechnik,
wie sie in der Trocknung verwendet wird.
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Aus der
DE 35 00 881 A1 ist eine
Bohrschnecke zum Wenden und Auflockern von Getreide in Vorratsspeichern
bekannt, die im Wesentlichen aus einer Handbohrmaschine und einer
in der Handbohrmaschine eingespannten Förderschnecke besteht. Die Förderschnecke
besitzt dabei eine Länge,
die der Höhe
des abgelegten Getreides entspricht. Zur Abstützung der Bohrschnecke gegenüber dem
Siloboden ist die Spitze der Förderschnecke
mit einer Kugel ausgestattet. Mit dieser Bohrschnecke wird das Getreide
nur unzureichend umgewälzt,
weil diese Bohrschnecke eine Handkraft erfordert und daher nur kurzzeitig
eingesetzt werden kann. Der wesentliche Nachteil besteht aber darin,
dass zur Überwindung der
Widerstände
der sich im Getreide drehenden Förderschnecke
erhebliche Körperkräfte aufzubringen sind.
Das macht den Einsatz der Vorrichtung von der Konstitution des Betreibers
abhängig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Umwälzen
von Korngut zu entwickeln, die zeitlich unbegrenzt einsetzbar ist
und zur Umwälzung
keine Handkraft benötigt.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 7.
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Die neue Vorrichtung beseitigt die
genannten Nachteile des Standes der Technik.
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Die neue Vorrichtung hat den besonderen Vorteil
einer äußerst einfachen
Handhabung. Die Vorrichtung braucht nur einmal eingerichtet zu werden
und dann arbeitet sie im Dauerbetrieb. Das ist darauf zurückzuführen, dass
die Vorrichtung von keiner radialen Kraft belastet wird und daher
nicht selbstständig
wandert. Der Dauerbetrieb ist auch deshalb möglich, weil die Vorrichtung
ausreichende Auftriebskräfte
aufbringt, die ein Eingraben der Vorrichtung in das Korngut verhindert.
Und letztlich wird Stillstand der Förderschnecke und eine gleichzeitige Drehung
der Antriebseinheit mit der Auflageplatte durch die Schwertplatte
verhindert. Auch das ermöglicht
einen DauVorteile bringen auch die unterschiedlichen Ausgestaltungen
des Auflagekörpers
mit sich. So wirkt die nach oben offene Topfform des Auflagekörpers allen
Kräften
entgegen, die bestrebt sind, den Auflagekörper in das Korngut einzugraben.
Und die nach unten offene Topfform des Auflagekörpers verhindert ein Wandern
der Vorrichting, weil der Auflagekörper in das Korngut eintaucht
und sich mit seiner seitlichen Wandung gegen das Korngut abstützt.
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Vorteilhaft ist auch die Ausführung des
Auflagekörpers
als ein Hohlkörper.
Der dadurch gewonnene zusätzliche
Auftrieb lässt
eine Verkleinerung des Auflagekörpers
zu, sodass auch ein Einsatz in kleineren Lagersilos möglich wird.
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Die neue Vorrichtung zum Umwälzen von Korngut
erfüllt
also alle Anforderungen für
eine Umwälzung
vor allem in räumlich
kleinen Lagersilos und sie hat obendrein den Vorteil, dass sie unabhängig von
der Form und der Größe des Lagersilos
einsetzbar ist.
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Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
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Dazu zeigen:
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1:
eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem nach oben offenen Auflagekörper.
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2:
eine Draufsicht nach der 1,
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3:
eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem nach unten offenen
Auflagekörper,
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4:
eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem geschlossenen und hohlförmigen Auflagekörper und
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5:
eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem plattenförmigen Auflagekörper.
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Danach besteht die Vorrichtung zum
Umwälzen
von Korngut in der Hauptsache aus einer Förderschnecke 1 und
einer Antriebseinheit 2 für die Förderschnecke 1. Die
Förderschnecke 1 und
die Antriebseinheit 2 sind durch eine Kupplungseinheit 3 lösbar miteinander
verbunden, sodass je nach dem Einsatzfall eine Förderschnecke 1 mit
einer ausgewählten
Länge eingesetzt
werden kann. Die Förderschnecke 1 besitzt
vorzugsweise einen inneren Führungskanal 4 mit
radialen Austrittsöffnungen 5,
die über
einen Versorgungsschlauch 6 mit einer Luft- oder Flüssigkeitsversorgungseinheit 7 in
Verbindung stehen. Die Antriebseinheit 2 wird vorzugsweise elektrisch
betrieben und ist über
Befestigungselemente 8 starr mit einem Auflagekörper 9 verbunden.
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Nach den 1 und 2 ist
der Auflagekörper 9 topfförmig ausgebildet
und besitzt daher eine kreisrunde Bodenplatte 1Π und eine umlaufende Wandung 11.
Die offene Seite des topfförmigen
Auflagekörpers 9 befindet
oben. Die Bodenplatte 10 ist rechtwinklig zur Achse der
Förderschnecke 1 ausgerichtet und
besitzt eine Größe, die
auf die Förderleistung
der Förderschnecke 1 abgestimmt
ist. Dabei ist die Größe der Bodenplatte 10 so
gewählt,
dass die tragenden Kräfte
des Auflagekörpers 9 die
Vorrichtung an der Oberfläche
des Korngutes halten. Auf Grund der Ausrichtung der offenen Seite
des topfför migen
Auflagekörpers 9 nach
oben ist die Antriebseinheit 2 in den Auflagekörper 9 eingesetzt
und an der Bodenplatte 10 befestigt.
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Die Bodenplatte 10 besitzt
weiterhin eine Schwertplatte 12, die parallel zur Achse
der Förderschnecke 1 angeordnet
und radial zur Achse der Förderschnecke 1 ausgerichtet
ist. Dabei besitzt die Schwertplatte 12 eine Flächengröße, die
auf die Größe des Drehmomentes
an der Förderschnecke 1 abgestimmt
ist. Die Schwertplatte 12 ist vorzugsweise höhenverstellbar
und in unterschiedliche Stellungen arretierbar in der Bodenplatte 10 angeordnet,
um eine Einstellung auf die anwendungsbezogene Größe des Drehmomentes
an der Förderschnecke 1 zu ermöglichen.
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Die 3 zeigt
eine gleiche Vorrichtung mit einem ebenfalls topfförmig ausgebildeten
Auflagekörper 9,
der allerdings mit seiner offenen Seite nach unten ausgerichtet
ist. Auch hier ist die Schwertplatte 12 verschiebbar und
arretierbar ausgeführt.
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In der 4 wird
eine Vorrichtung zum Umwälzen
von Korngut vorgestellt, die wiederum aus einer Förderschnecke 1,
einer Antriebseinheit 2 und einem Auflagekörper 9 besteht,
wobei der Aufnahmekörper 9 als
ein geschlossener Hohlkörper
ausgeführt
ist. Durch die zusätzlich
wirkenden Auftriebskräfte
der im Inneren des Hohlkörpers
eingeschlossenen Luft kann der Aufnahmekörper 9 in seiner radialen
Ausdehnung kleiner ausgeführt
sein. Die Schwertplatte 12 ist starr an der unteren Seite
des hohlförmigen
Auflagekörpers 9 befestigt.
Vorzugsweise ist die Schwertplatte 12 mit dem Auflagekörper 9 verschweißt.
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Gemäß der 5 ist der Aufnahmekörper 9 der Vorrichtung
zum Umwälzen
von Korngut plattenförmig
ausgebildet, an deren Unterseite wiederum die Schwertplatte 12 angeschweißt ist.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung
zum Umwälzen
von Korngut ist relativ einfach und daher leicht aus den zeichnerischen
Darstellungen der 1 bis 5 zu entnehmen.
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Die Vorrichtung wird mit der Förderschnecke 1 horizontal
auf das Getreide aufgelegt, wobei das freie Ende der Förderschnecke 1 Kontakt
mit dem Getreide bekommt. Danach wird die Antriebseinheit 2 angeschaltet,
sodass die Förderschnecke 1 sich
in das Korngut eingräbt.
Dabei ist dis Förderschnecke 1 bestrebt,
sich in die Vertikale auszurichten. Das Eingraben ist dann beendet,
wenn der Auflagekörper 9 auf
das Korngut vollflächig
aufliegt. Jetzt beginnt die Förderung
des Korngutes, in dem das in den Gewindegängen der Förderschnecke 1 befindliche
Korngut entlang der Gewindegänge
nach oben geschoben und an der Oberfläche des Korngutes abgelegt
wird. Dabei wird immer nur in den untersten Gewindegängen neues
Korngut aufgenommen, weil in den höheren Gewindegängen kein
freier Raum mehr zur Aufnahme weiteren Korngutes vorhanden ist.
Dadurch wird stets das zu unterste Korngut bis an die Oberfläche transportiert,
während
die Zwischenschichten lediglich in die unteren und frei gewordenen
Hohlräume nachrutschen.
Durch die untere Entnahme und die obere Ablage des Korngutes sowie
durch das Nachrutschen des nicht beförderten Korngutes entsteht
innerhalb des abgelegten Korngutes ein Umlauf, der wärmere Kornschichten
nach oben und kühlere
Kornschichten nach unter verlagert. Da keine radialen Kräfte auf
die Vorrichtung einwirken, verbleibt die Vorrichtung während des
Betriebes stets am gleichen Ort, und die Vorrichtung verbleibt auch
in ihrer ruhenden Stellung, da die von der drehenden Bewegung der
Förderschnecke 1 ausgehenden
Umfangskräfte
von der in das Korngut eingetauchten Schwertplatte 12 aufgenommen
werden. Es dreht sich also nur die Förderschnecke 1.
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In besonderer Weise kann in diesem
Umwälzprozess
warme oder kalte Luft oder Flüssigkeiten
aus der Luft- oder Flüssigkeitsversorgungseinheit 7 über den
Versorgungsschlauch 6, dem Führungskanal 4 und
den radialen Austrittsöffnungen 5 beigegeben
werden. Mit der Luftversorgung wird das Korngut zusätzlich getrocknet
oder gekühlt
und mit einer entsprechenden Flüssigkeit
werden im Korngut befindliche Insekten bekämpft oder die Haltbarkeit zum Beispiel
von Futtergetreide verbessert.
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- 1
- Förderschnecke
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Kupplungseinheit
- 4
- Führungskanal
- 5
- radiale
Austrittsöffnung
- 6
- Versorgungsschlauch
- 7
- Luft-
oder Flüssigkeitsversorgungseinheit
- 8
- Befestigungselement
- 9
- Auflagekörper
- 10
- Bodenplatte
- 11
- Wandung
- 12
- Schwertplatte