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Die Erfindung betrifft ein Rohr für einen Fahrradrahmen
mit einem hohlen Querschnitt, sowie einen Fahrradrahmen mit mehreren
miteinander verschweißten
Rohren.
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Zur Befestigung von diversen Funktionsleitungen,
z.B. von Bowdenzügen
(z.B. Gangseilen, Bremsseilen und dergl.) oder Hydrau-likleitungen
an einem Fahrradrahmen, die vom Lenker des Fahrrades zu einer Bremse
bzw. zu einer Vorrichtung zum Gangschalten geführt werden, sind prinzipiell
zwei Befestigungsarten bekannt.
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Einerseits ist es bekannt, die Funktionsseile bzw.
Bowdenzüge
freiliegend an den im Querschnitt im Wesentlichen runden, elliptischen
oder auch rechteckigen Rohren des Fahrradrahmens zu befestigen,
so dass diese über
den lichten Querschnitt der Rohre überstehen. Nachteilig ist hierbei,
dass sich eine unschöne,
außen
liegende Anordnung der Funktionsleitungen ergibt, die somit uneingeschränkt einsehbar
sind. Zudem besteht die Gefahr, dass sich z.B. Zweige oder andere
Gegenstände
zwischen dem Rohr und der Funktionsleitung auf einfache Weise verhängen können.
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Eine derartige Befestigungsvorrichtung
ist beispielsweise aus der
US
5 568 905 A bekannt, die im Wesentlichen aus einer das
Fahrradrohr umgreifenden Klammer besteht, die Ausnehmungen zur Aufnahme
von einem oder mehreren Bowdenzügen aufweist.
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Andererseits ist zur Vermeidung der
unschönen
außen
liegenden Funktionsleitungen bekannt, diese innerhalb des hohlen
Querschnitts der Rohre des Fahrradrahmens zu führen. Nachteilig ist hierbei jedoch,
dass bei etwaigen Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten der Zugriff auf
die Funktionsleitung arbeits- und zeitaufwendig ist.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist
demzufolge, ein Rohr für
einen Fahrradrahmen zu schaffen, welches eine optisch ansprechende
Befestigungsmöglichkeit
für die
verschiedenen Funktionsleitungen eines Fahrrades anbietet und zugleich
einen einfachen Zugriff auf die Funktionsleitung für etwaige
Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten ermöglicht. Ebenso soll ein Fahrradrahmen,
der den vor stehend genannten Zielsetzungen entspricht, geschaffen
werden.
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Das Rohr der eingangs angeführten Art
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt eine im Wesentlichen
in Längserstreckungsrichtung
des Rohrs verlaufende, sich zumindest über einen Teilbereich des Rohrs
erstreckende Einbuchtung zur Aufnahme zumindest einer Funktionsleitung
aufweist. Unter Funktionsleitung ist im Zusammenhang mit dieser
Erfindung jedes Linearelement zur Funktionsübertragung zu verstehen, insbesondere
sind dies Seile bzw. Bowdenzüge,
hydraulische Leitungen, elektrische Kabel und dergleichen.
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Durch das Vorsehen einer sich in
der Längserstreckungsrichtung
des Rohres verlaufenden Einbuchtung in dem Rohr ergibt sich eine
einfache und zudem optisch ansprechende Aufnahmemöglichkeit für die Funktionsleitungen,
d.h. insbesondere Gang- bzw. Bremsleitungen des Fahrrads. Einerseits
kann somit eine unschöne, über den
lichten Querschnitt des Rohres erhabene Anordnung der Funktionsleitungen
vermieden werden, andererseits jedoch zugleich ein einfacher Zugriff
für etwaige
Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten ermöglicht werden.
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Für
einen Benutzer bzw, einen Betrachter des Fahrrades ist vorteilhafterweise
die in der Einbuchtung aufgenommene Funktionsleitung überhaupt
nicht ersichtlich, wenn die Einbuchtung in einer senkrechten Funktionsstellung
des Fahrradrahmens an der Rohrunterseite angeordnet ist.
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Um eine möglichst unauffällige Führung der Funktionsleitungen
entlang des Rohres über
einen möglichst
großen
Bereich zu erzielen, ist es günstig, wenn
sich die Einbuchtung im Wesentlichen über die gesamte Rohrlänge erstreckt.
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Wenn in der Einbuchtung zumindest
eine Aufnahmevorrichtung zur Befestigung des Endabschnitts einer
als Teil eines Bowdenzugs vorgesehenen Ummantelung eines als Funktionsleitung vorgesehenen
Funktionsseils angeordnet ist, kann ein Abschnitt des Funktionsseils
freiliegend, d.h. ohne Ummantelung, geführt werden, wodurch die Spannung
des Funktionsseils bzw. auch etwaige Schäden auf einfache Weise festgestellt
werden können.
Darüber
hinaus kann durch die teilweise freiliegende Anordnung des Seils
die zwischen der Ummantelung und dem Seil wirkende Reibung verringert werden.
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Wenn zwei in Längserstreckung des Rohres beabstandete
Aufnahmevorrichtungen vorgesehen sind, kann das Funktionsseil zwischen
den beiden Aufnahmevorrichtungen freiliegend geführt werden, und in den Endbereichen
des Rohrs zur Ausbildung eines Bowdenzuges je in einer Ummantelung
aufgenommen sein, deren Endabschnitte je in einer Aufnahmevorrichtung
angeordnet sind.
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Zur Aufnahme von zwei parallel verlaufenden
Funktionsseilen in der Einbuchtung ist es von Vorteil, wenn nebeneinander
zwei Aufnahmevorrichtungen je zur Befestigung des Endabschnitts
einer als Teil eines Bowdenzugs vorgesehenen Ummantelung eines Funktionseils
angeordnet sind.
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Um eine knickfreie Führung des
Seils beim Eintritt in die Einbuchtung sowie bei dessen Austritt aus
der Einbuchtung zu ermöglichen,
ist es von Vorteil, wenn sich die Tiefe der Einbuchtung über die Längserstreckung
des Rohrs zumindest in einem Teilbereich des Rohrs konstant ändert.
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Ebenso kann es für eine gute Führung des Seils
in der Einbuchtung günstig
sein, wenn sich die Breite der Einbuchtung über die Längserstreckung des Rohrs zumindest
in einem Teilbereich des Rohrs konstant ändert.
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Der Fahrradrahmen der eingangs angeführten Art
ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rohr nach einem der
Ansprüche
1 bis 8 ausgebildet ist.
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Zwecks Vermeidung von Wiederholungen wird
hinsichtlich der vorteilhaften Effekte einer derartigen Ausgestaltung
auf die vorangegangenen Ausführungen
verwiesen.
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Um eine optisch ansprechende und
zudem einen einfachen Zugriff für
Reparatur- bzw. Wartungsarbeiten ermöglichende Führung des Gangseils sowie des
Bremsseils vom Bereich der Lenkstangenaufnahme zum Hinterrad bzw.
zum Tretlagergehäuse zu
ermöglichen, ist
es günstig,
wenn das obere Querrohr des Fahrradrahmens, das von einer Lenkstangenaufnahme
zu einer Sattelstützenaufnahme
verläuft,
und ein unteres Querrohr des Fahrradrahmens, das von der Lenkstangenaufnahme
zu einem Tretlagergehäuse
verläuft,
nach einem der Ansprüche
1 bis 8 ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird nachstehend an
Hand von in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen,
auf die sie jedoch nicht beschränkt
sein soll, noch weiter erläutert.
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Im Einzelnen zeigen:
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1 eine
Ansicht eines Fahrradrahmens;
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2 einen
Schnitt gemäß der Linie
II-II in 1;
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3 einen
Schnitt gemäß der Linie
III-III in 1;
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4 eine
Ansicht von unten des diagonal angeordneten Hauptrohres des Fahrradrahmens; und
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5 eine
Seitenansicht des Rohres gemäß 4.
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In 1 ist
ein Fahrradrahmen 1 gezeigt, bei dem ein diagonal von der
Lenkstangenaufnahme 1' zum
Tretlagergehäuse 1" verlaufendes
Haupt- bzw. Unterrohr 2 sowie ein Oberrohr 3,
das von der Lenkstangenaufnahme 1' zur Sattelstützenaufnahme 1"' verläuft, jeweils
mit einer Einbuchtung 4 zur Aufnahme eines Funktionsseils 5,
d.h. eines Gangseils bzw. eines Bremsseils, versehen ist. Das schräg angeordnete
Hauptrohr 2 weist hierbei, wie insbesondere aus den 2 sowie 4 und 5 ersichtlich
ist, eine Einbuchtung 4 auf, in der zwei Aufnahmevorrichtungen 7 jeweils
zur Aufnahme des Endbereiches einer Ummantelung 6 der beiden
parallel zueinander angeordneten und als Bowdenzug ausgebildeten
Gangseile 5 nebeneinander angeordnet sind.
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Die Einbuchtung 4 ist hierbei
an der Unterseite des Hauptrohres 2 in der in 1 gezeigten aufrechten Funktionsstellung
des Fahrradrahmens 1 angeordnet, so dass die in der Einbuchtung 4 aufgenommenen
Gangseile 5 für
den Benutzer des Fahrrades sowie einen außen stehenden Betrachter im gewöhnlichen
Funktionsbetrieb in dem Bereich, in dem sie in der Einbuchtung 4 aufgenommen
sind, nicht ersichtlich sind.
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Wie insbesondere aus 5 ersichtlich, vergrößert sich die Tiefe h der Einbuchtung 4 vom
Tretlagergehäuse-Endbereich 2' des Hauptrohres 2 konstant
in Richtung des lenkerseitigen Endbereiches 2" zu einem Tiefpunkt 8,
in welchem die Aufnahmevorrichtungen 7 angeordnet sind.
Von diesem Tiefpunkt 8 verringert sich die Tiefe h der
Einbuchtung wiederum konstant zum lenkerseitigen Endbereich 2', um die Gangseile 5 möglichst
knickfrei in die Einbuchtung 4 ein- bzw. hinauszuführen.
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Wie insbesondere aus 4 sowie den Querschnittsdarstellungen
in 5 ersichtlich ist, ändert sich
auch die Breite b der Einbuchtung 4 geringfügig über die
Längserstreckungsrichtung
des Rohres 2.
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Einen ähnlichen Aufbau weist das Oberrohr 3 auf,
das, wie insbesondere aus 1 ersichtlich, im
Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, wobei in der Einbuchtung 4 zwei
voneinander beabstandete Aufnahmevorrichtungen 7 angeordnet
sind, in denen jeweils der Endbereich einer Ummantelung 6 des
Bowdenzugs für
das in der Einbuchtung 4 des Oberrohrs 3 aufgenommene
Bremsseil 5 aufgenommen ist.
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Zwischen den beiden Aufnahmevorrichtungen 7 ist
das Bremsseil 5 ohne Ummantelung frei angeordnet, so dass
die Spannung bzw. etwaige Beschädigungen
auf einfache Weise überprüft werden können, und
die Reibung zwischen dem Bremsseil 5 und der Ummantelung
Ei über
die Gesamtlänge
des Bremsseils 5 reduziert wird. Da auch die Einbuchtung 4 in
der 1 gezeigten senkrechten
Funktionsstellung des Fahrradrahmens 1 an der Unterseite
des Oberrohrs 3 angeordnet ist, ist auch das Gangseil 5 in
der Funktionsstellung des Fahrradrahmens 1 für den Benutzer
bzw. einen Betrachter des Fahrradrahmens 1 nicht ersichtlich.
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Die Querschnittsform des diagonal
angeordneten Hauptrohres 2 ist bei den in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispielen
im Wesentlichen herzförmig
und jener des Oberrohres 3 im Wesentlichen rund, wobei
jedoch auch jeder andere beliebige Querschnitt möglich ist. Wesentlich ist lediglich,
dass eine Einbuchtung im Rohrquerschnitt zur Aufnahme zumindest
eines Funktionsseils vorgesehen ist.