-
Die Neuerung betrifft eine Verschliessvorrichtung
für wurstförmige Verpackungen
gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Verschliessvorrichtungen, sogenannte
Clipmaschinen, sind bekannt, z.B. aus DE-A-40 13 033. Solche Vorrichtungen
weisen ein Verdrängerscherenpaar
auf. Die Verdrängerscheren
schnüren
die in offener Scherenposition in die Scheren eingeführte schlauchförmige Verpackung
durch Schliessen der Scheren ein, wobei die beiden Scheren nebeneinander
liegen (Raffvorgang). Nach der Einschnürung, bzw. dem Raffen, wird
die eine Schere zur anderen, feststehenden Schere seitlich, bzw.
in Längsrichtung der
Verpackung versetzt, wodurch das in der Verpakkung enthaltene Produkt
aus dem zwischen den Scheren liegenden Bereich verdrängt wird
und somit ein produktfreier Bereich zwischen zwei Würsten geschaffen
wird, in den nachfolgend durch die Verschliessvorrichtung der oder
die Verschlussclips gesetzt wird bzw. werden. In der Regel werden
zwei Clips gesetzt, nämlich
der zweite Clip für
die eine, vorlaufende Wurst und der erste Clip für die nachfolgende Wurst. Wie
aus 1 ersichtlich, die
den Stand der Technik gemäss
DE-A-40 13 033 zeigt, werden die Verschliessbewegung und die Öffnungsbewegung
der Scheren und die Auf- und Zu-Bewegung von Stempel und Matrize
zum Verschliessen der Clips durch Kurvenscheiben mit Nutkurven und Hebel
bewirkt. Der seitliche Versatz -bzw. die Verdrängerbewegung und die Zurückbewegung
der einen Schere erfolgt über
eine im rechten Winkel zu den anderen Kurven liegende Trommelkurve.
Die Kurven bzw. Kurvenscheiben werden motorisch angetrieben, was
die erläuterte
Bewegung der Scheren und von Stempel und Matrize ergibt.
-
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde den
Antrieb für
eine Verschliessvorrichtung zu verbessern.
-
Dies wird bei der Verschliessvorrichtung
der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 erreicht.
-
Dadurch, dass auch für die Verdrängerbewegung
der einen Schere eine Nutkurve verwendet wird und eine Bewegungsumlenkung
anschliessend an das scherenseitige Ende des Kurvenhebels erfolgt, kann
eine kompaktere und einfacher herstellbare Antriebsanordnung geschaffen
werden. Die separate Bewegungsumlenkung erlaubt ferner die einfache und
bedienungsfreundliche Änderung
der Grösse
der Verdrängerbewegung
durch Eingriff an der Bewegungsumlenkung.
-
Bevorzugterweise weist die Verschliessvorrichtung
zwei koplanare Doppelkurvenscheiben mit vier Nutkurven auf. Dies
ergibt eine besonders kompakte Antriebsanordnung.
-
Bevorzugterweise weist die Bewegungsumlenkung
einen die Scherengabel verschiebenden Hebel auf, der mit dem Kurvenhebel
gekoppelt ist, wobei die Einstellung verschiedener Verdrängerweggrössen an
dieser Kopplung erfolgt, z.B. durch verschiedene Angriffsstellungen
des Kopplungsgliedes am Hebel.
-
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand
der Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigt:
-
1 eine
Verschliessvorrichtung nach Stand der Technik;
-
2 eine
Seitenansicht der Kurvenscheibe für die Verdrängungsbewegung und der Bewegungsumlenkung
gemäss
einem Ausführungsbeispiel;
-
3 eine
Frontalansicht der Bewegungsumlenkung und der Schere; und
-
4 grob
schematisch die Anordnung der Kurvenscheiben gemäss einem Ausführungsbeispiel der
Neuerung.
-
1 zeigt
schematisch eine Verschliesseinrichtung 100 nach Stand
der Technik für
wurstförmige
Verpackungen 104. Bekannterweise ist eine solche Verschlusseinrichtung
mit einem Scherenpaar versehen, von welchem in der Figur nur eine
Schere 102, 103 ersichtlich ist. Das Scherenpaar
ist in einer ersten Stellung mit nahe benachbart nebeneinander liegenden
Scheren angeordnet, welche in Offenstellung die wurstförmige Verpackung 104 in
sich aufnehmen, wie in 1 gezeigt.
Hat die als kontinuierlicher Strang aus einer Wurstfüllmaschine
austretende Packung eine vorbestimmte Länge bzw. ein vorbestimmtes
Gewicht erreicht, so werden die Scheren geschlossen, wodurch sich
ein Einschnüren
der schlauchförmigen
Packung ergibt, welches als Raffen bezeichnet wird. Danach wird
die eine der beiden Scheren in Längsrichtung
der schlauchförmigen
Verpackung verschoben, wodurch das in der Verpackung enthaltene
Produkt in dem zwischen den beiden Scheren liegenden Bereich verdrängt wird,
so dass dort eine produktfreie Zone gebildet wird. In diese werden
nun auf bekannte Weise Verschlussclips gesetzt, wobei in der Figur
dazu ein Clipdraht 112 gezeigt ist, der durch einen Vorschubhebel 113 in
eine Matrize 108 gefördert
wird. Die am Unterarm 106 der Vorrichtung 100 angeordnete
Matrize und der am Oberarm 105 angeordnete Stempel 107 schneiden bei
der Verschliessbewegung jeweils einen Clip vom Clipdraht 112 ab
und verschliessen diesen. Auf diese Weise werden im produktfreien
Bereich in der Regel zwei Clips gesetzt, nämlich der Endclip der einen Wurst
und der Anfangsclip für
die nachfolgende Wurst. Bekannt ist es, die geschilderten Bewegungen der
Scheren und von Unterarm und Oberarm der Vorrichtung mittels Kurvenscheiben
zu bewirken, die in der 1 lediglich
generell mit 110 angedeutet sind. Diese Kurvenscheiben
werden z.B. mittels eines Motors 101 angetrieben. Die Kurvenscheiben
für Ober- und
Unterarm weisen in ihren Flanken Nuten auf, deren Seitenwandflächen die
Steuerkurven für
entsprechende Kurvenhebel bilden, die in die Nuten eingreifen. Dies
wird hier nicht weiter erläutert,
ist aber bekannt. Auch die Raffbewegung der Scheren wird durch eine
entsprechende Nutkurve in der Flanke ei ner Kurvenscheibe gesteuert,
was in der Figur dadurch angedeutet ist, dass der Kurvenhebel 115,
welcher um die Schwenkachse 116 schwenkbar ist z.B. mit
einer Rolle 117 in die nicht näher dargestellte Nutkurve der
zugehörigen
Kurvenscheibe eingreift. Dies bewirkt über den Hebel 115 bzw.
dessen sich kurvenabhängig
auf- und abbewegendes Ende 118 ein Schliessen bzw. Öffnen der
Scheren bzw. den Raffvorgang. Für
die erwähnte
Verdrängerbewegung,
bei welcher die eine Schere seitlich zu der anderen, fest stehenden
Schere bewegt werden muss, wird eine andere Kurve verwendet, welche
an der Flanke einer Kurvenscheibe Erhebungen aufweist (Wulstkurve), welche
z.B. von einer Rolle 122 abgetastet werden, deren dadurch
bewirkte seitliche Verschiebung die seitliche Verschiebung der Gabel 121 bzw.
der von dieser bewegten Schere bewirkt.
-
Gemäss der Neuerung wird nun anders
vorgegangen, was anhand der 2 und 3 für die Verdrängerbewegung der Schere erläutert wird. 2 zeigt dabei eine Seitenansicht
auf den Kurvenhebel 6 für
die Verdrängerbewegung
einer Verschliessvorrichtung 1 gemäss der Neuerung, wobei in diesem Fall
der Kurvenhebel 6 mit seinem einen Ende, welches z.B. von
einer Rolle 5 gebildet ist, in eine Nutkurve eingreift,
die mit ihrem Umfang die Bewegung des Kurvenhebels 6 steuert.
Es handelt sich also, entgegen dem Stand der Technik, auch für die Verdrängerbewegung
um eine Nutkurve 4, die die Bewegung nicht durch unterschiedliche
Tiefe der Nutkurve sondern durch die Umfangsform von deren Seitenwandung
steuert. Die Kurvenscheibe 2 dreht dabei, wie an sich bekannt,
motorisch angetrieben um eine nicht näher dargestellte Achse 3 oder
sitzt fest auf einer angetriebenen Welle 3. Der Antrieb
kann dabei auf beliebige bekannte Weise z.B. elektromotorisch oder
hydraulisch erfolgen.
-
Der Kurvenhebel 6, der um
die Schwenkachse 7 schwenkbar ist, vollführt damit
mit seinem Ende 8 eine Auf- und Abbewegung, wie dies auch
bei den anderen Hebeln für
die Raffbewegung bzw. für
den Unter- und Oberarm der Vorrichtung 1 der Fall ist. 3 zeigt eine entsprechende
Frontalansicht von vorne auf die Verschliessvorrichtung 1,
welche wiederum den Kurvenhebel 6 und dessen vorderes Ende 8 zeigt
und in welcher dessen Auf- und Abbewegung mit dem Pfeil A angedeutet
ist. Das Ende 8 des Kurvenhebels 6 ist über ein
Kopplungsglied 9 mit einem Umlenkhebel 10 verbunden,
dessen freies Ende in 2 als
Verschiebegabel 12 ersichtlich ist, welche die nur teilweise
dargestellte Schere 17, 18 auf deren Längsführung 16 in
Richtung des Pfeiles B hin- und herbewegen kann, indem die Öffnungen 20 der
Gabel 12 an den Zapfen 19 der Schere 17, 18 angreifen. Auf
diese Weise wird aus der Auf- und Abbewegung entsprechend Pfeil
A am Ende des Kurvenhebels 6 über den um die Schwenkachse 11 schwenkenden Umlenkhebel 10 die
Hin- und Herbewegung (Verdrängerbewegung
und erneute Zurückbewegung
in die Raffstellung) abgeleitet.
-
Dieses neuerungsgemässe Vorgehen
hat zunächst
den Vorteil, dass die Kurvenscheibe für die Verdrängerbewegung von derselben
Art mit Umfangssteuerung sein kann, wie dies bei den anderen Kurvenscheiben
der Vorrichtung 1 der Fall ist. Durch die entsprechende
wegfallende seitliche Bewegung des langen Kurvenhebels für die Verdrängerbewegung,
wie sie nach Stand der Technik erfolgt, kann eine wesentlich kompaktere
Antriebsanordnung erreicht werden. Die Zwangssteuerung in einer
Nutkurve mit Steuerung von deren Umfangswandung kann ferner präziser erfolgen,
als die Steuerung nur über die
Vertiefung bzw. Erhöhung
einer Trommelkurvenscheibe. Die Bewegungsumlenkung kann an einer feststehenden
Wandung 23 der Vorrichtung angeordnet werden und ergibt
einen nur kurzen Abstand der Gabel 12 von dieser festen
Lagerung, was der Stabilität
der Antiebsanordnung für
die Verdrängerbewegung
dienlich ist.
-
Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn, wie bevorzugt, die Grösse
der Verdrängerbewegung
in Richtung des Pfeiles B bei der Bewegungsumlenkung einstellbar
ist.
-
Einerseits ist diese nahe der Schere
gut zugänglich
und weiter ergibt sie eine sehr einfache Einstellmöglichkeit,
indem z.B. der Angriffspunkt des Koppelgliedes 9 am Umlenkhebel 10 je
nach gewünschter
Bewegungsweite B verschieden gewählt wird.
Zu diesem Zweck können
z.B. zwei Angriffspunkte 14 und 15 am Ende 13 des
Hebels vorgesehen sein, an welcher wahlweise das Kopplungsglied 9 am
Hebel 10 angeordnet wird. Je nach dieser Anordnung ergibt
sich eine verschiedene Grösse
für die Bewegung
B, z.B. eine sogenannte 30er- oder 26er-Teilung, wie dies in der 3 angedeutet ist.
-
4 zeigt
weiter eine bevorzugte Anordnung, bei welcher die vier Kurbelscheiben
auf der Welle 3 zu zwei Doppelkurvenscheiben 2 bzw. 22 zusammengefasst
sind, welche beiden Scheiben auf jeder ihrer Flanken eine der Nutkurven
ausbilden. Die nur angedeutete Nutkurve 4 steuert dabei
die Verdrängerbewegung,
die Nutkurve 29 die Raffbewegung der Scheren. Die weiteren
Nutkurven 24 und 27 der beiden Kurvenscheiben 2 und 22 steuern
die Bewegung der beiden Arme zum Abschneiden und Verschliessen der
Verschlussclips.