-
Die Erfindung betrifft eine Saugvorrichtung zum
Entleeren von insbesondere als Inliner ausgebildeten Foliensäcken gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Bei bekannten Saugvorrichtungen zum
Entnehmen von Schüttgut
aus Foliensäcken
(
EP 0 765 829 A1 )
wird ein Saugrohr in einem auf dem Schüttgut schwimmend verlagerbaren
Schwimmkörper festgelegt
und dieser durch eine zusätzliche
Schwingungsregelungseinrichtung in Schwingungen versetzt, um im
Bereich einer stirnseitigen Ansaugkammeröffnung den Einlaß des Schüttgutes
in den Schwimmkörper
und von diesem aus in das Saugrohr zu gewährleisten. Im Bereich seiner
Einlaßöffnung ist der
Schwimmkörper
mit spitz auslaufenden Fußteilen versehen,
die insbesondere in einer Endphase des Entleerungsvorgangs bodenseitig
auf dem Inliner in Auflagestellung gelangen, so daß in Folge
der Schwingung des gesamten Schwimmkörpers Beschädigungen des Inliners auftreten
und Gefahrstoffe austreten können.
Bei einer Vorrichtung zum Absaugen von pulverförmigem Schüttgut (
EP 0 528 755 A1 ) aus einem
Foliensack wird das Saugrohr im Bereich des Saugkopfes ebenfalls
mittels eines Vibrationsantriebes in Schwingungen versetzt, so daß stirnseitige Lamellen
am Saugkopf das Schüttgut
auflockern und ein Saugvorgang gewährleistet wird. Diese nach
unten ragenden Lamellen können
während
der Endphase der Entleerung aufgrund ihrer Schwingbelastung ebenfalls
zu einer Beschädigung
des Inliners führen.
Bei einer Vorrichtung gemäß
DE 198 52 259 C2 ist
in einem Oktabin ein Foliensack mit Kunststoffgranulat als Schüttgut zu
entleeren, wobei dieser Foliensack während des Entleerens mittels
einer Haltevorrichtung nach oben gezogen wird. Durch diesen Hubvorgang
wird eine Verschlankung des Foliensackes erreicht und dessen Kontur
angepaßt
liegt eine ein Saugrohr aufweisende Absaugvorrichtung mit konischen
Seitenwänden
an dem Inliner an. Diese Seitenwände
stützen
zwar den angehobenen Foliensack weitgehend beschädigungssicher ab, jedoch ist diese
Saugvorrichtung insgesamt aufwendig, da als wesentliches funktionales
Bauteil eine zusätzliche Hubvorrichtung
für den
Inliner-Foliensack erforderlich ist.
-
Die Erfindung befaßt sich
mit dem Problem, eine Saugvorrichtung zum Entleeren von Schüttgut enthaltenden
Foliensäcken
zu schaffen, die mit geringem technischem Aufwand eine Verlagerung
des Saugkopfes bis in den Nahbereich des als Inliner in einem insbesondere
Gefahrstoffe enthaltenden Entsorgungsbehälter befindlichen Foliensackes
ermöglicht,
so daß dessen
Beschädigung
auch bei vollständiger
Entleerung sicher vermieden ist.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Saugvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer
Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 11 verwiesen.
-
Bei der erfindungsgemäßen Saugvorrichtung
ist der Saugkopf als ein der Saugöffnung vorgelagertes Brückenelement
ausgebildet, dessen stirnseitig vorstehender Bereich mit einem auf
der Folie auflegbaren Rückhalteteil
versehen ist. Dieser Rück halteteil
kann an den Inliner bis in eine Anlagestellung herangeführt werden,
derart, daß ein
ungewolltes Ansaugen des Inliners vermieden ist, gleichzeitig der
Einlaß des
Saugrohres zur Aufnahme des Schüttgutes
sicher freigehalten wird und ungewollte Beschädigungen des Inliners sicher
vermieden sind.
-
Der Rückhalteteil des Brückenelementes
ist dabei in Form einer Preßplatte
ausgebildet, die im Abstand vor der den Rohreinlaß bildenden
Saugöffnung
quer zur Rohrlängsachse
so verläuft,
daß seitliche
radiale Teilbereich des Brückenelements
als Einlaßöffnung wirksam
sind. Diese Gestaltung der Einlaßöffnung gewährleistet auch dann einen kontinuierlichen
Saugvorgang, wenn in einem unteren Eck- bzw. Randbereich des Entsorgungsbehälters ein wandungsseitiger
Folienteil des Inliners zum Bereich des Brückenelements hin angesaugt
wird und die Einlaßöffnung in
dem einen Teilbereich bedeckt ist.
-
Das Brückenelement weist deshalb vorzugsweise
zwei als Tragschenkel geformte Verbindungsteile zwischen der Rückhalteplatte
und einer Halterung am Saugrohr auf, so daß mit diesen Verbindungsteilen
zwei radial beabstandete Einlaßöffnungen
gebildet sind. Damit ist ein weitgehend ungestörter Entleerungsvorgang möglich und
das feste und/oder flüssige
Schüttgut
wird in jedem Füllbereich innerhalb
des Inliners erfaßbar,
wobei jeweils eine dem Querschnitt des Saugrohres entsprechende lichte
Weite am Brückenelement
als Einlaßöffnung wirksam
ist. Damit ist insbesondere die Entleerung von Inlinern in quader-
oder zylinderförmigen
Umbehältern
einfach möglich.
-
Das Brückenelement ist vorzugsweise
als ein einstückiges
Formteil gefertigt, das aus einem gegen aggressive Medien resistenten
Gußmaterial,
insbesondere Rotguß,
besteht, so daß spezielle
Gefahrgut enthaltende Gemische aus festen und flüssigen Reststoffen angesaugt
werden können.
In zweckmäßiger Ausführung ist
das Brückenelement
am Saugkopf mittels einer Gewindeverbindung gehalten, wobei ebenso
denkbar ist, zur Festlegung des Brückenelementes einen Steckverschluß oder einen
Bajonettverschluß vorzusehen.
-
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Saugvorrichtung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel
des als Brückenelement
ausgebildeten Saugkopfes näher
veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
geschnittene Seitenansicht einer in einem Entsorgungsbehälter befindlichen
Saugvorrichtung mit einem an einem Saugrohr vorgesehenen Saugkopf
nahe dem Behälterboden,
-
2 eine
Draufsicht des eine rechteckige Querschnittskontur aufweisenden
Entsorgungsbehälters
als Umbehälter
für einen
in diesem vorgesehenen Foliensack als Inliner,
-
3 eine
vergrößerte Seitenansicht
des als Brückenelement
ausgebildeten Saugkopfes,
-
4 eine
um 90° geschwenkte
Seitenansicht des Brückenelements
gemäß 3,
-
5 eine
teilweise geschnittene Draufsicht des Brückenelements gemäß einer
Linie V-V in 4,
-
6 eine
zweite Ausführungsform
des Brückenelementes
mit veränderten
Verbindungsteilen in einer Ansicht ähnlich 4, und
-
7 das
Brückenteil
gemäß 6 in einer um 90° geschwenkten
Seitenansicht.
-
In 1 ist
in einer Schnittdarstellung ein insgesamt mit 1 bezeichneter Entsorgungsbehälter dargestellt,
der beispielsweise in Form eines Metallbehälters ausgebildet ist. In diesem
Behälter 1 ist
ein in Form eines Inliners ausgebildeter Foliensack 2 so eingelegt,
daß ein
Innenraum 3 des Behälters 1 vollständig ausgekleidet
ist und in dem Innenraum befindliche Flüssigkeiten, Schüttgüter o. dgl.
Gemische G, insbesondere Gefahrstoffe enthaltender Restmüll, keinen
Kontakt mit der Innenseite des Metallbehälters 1 aufweisen.
Am oberen Randbereich des insbesondere quaderförmig ausgebildeten Behälters 1 sind
jeweilige Formecken 4 (2)
vorgesehen, mit denen der Inliner 2 in seiner Einbaulage
gesichert ist. Zur Entleerung des Inliners 2 bzw. des Entsorgungsbehälters 3 ist
ein in diesen einführbares
und anderenends mit einer Saugpumpe (nicht dargestellt) zusammenwirkendes
Saugrohr 5 vorgesehen, das im Bereich seines Einlasses
E einen die Gefahrstoffe G einleitenden Saugkopf 6 aufweist.
-
Erfindungsgemäß ist im Bereich des Saugkopfes 6 ein
insgesamt mit B (6)
bezeichnetes Brückenelement
vorgesehen, daß einen
am Saugrohr 5 festlegbaren Verbindungsteil 7 und
einen in einem Abstand A vor der Saugöffnung (Einlaß E) verlaufenden
Rückhalteteil 8 aufweist.
Mit diesem Brückenelement
B wird die Entleerung des Inliners 2 vereinfacht, da bei
Erreichen einer bis an den Inliner 2 herangeführten Saugstellung
(1) mittels des Rückhalteteils 8 der
Inliner 2 durch eine mit einem Pfeil D dargestellte Druckkraft
in seiner bodenseitigen Anlagestellung im Bereich 2" des Inliners
gegen die Behälterwandung 1 gepreßt und damit
der Inliner in seiner Lage so fixiert ist, daß dieser nicht angesaugt wird
und der Einlaß E
des Saugrohres 5 auch bei einer starken Saugwirkung (Pfeil
S) freigehalten ist.
-
Der Rückhalteteil 8 ist
in zweckmäßiger Ausführung als
eine Preßplatte 9 ausgebildet,
die in weitgehend variabel ausführbarem
Abstand A vor dem Saugrohreinlaß E
dadurch positioniert ist, daß der Verbindungsteil 7 als
ein entsprechend langer Tragschenkel 10 ausgeformt wird.
Die Preßplatte 9 verläuft dabei
im wesentlichen parallel zur Ebene des Einlasses E des Saugrohres 5.
Die Einzeldarstellungen des Brückenteiles
B, B' gemäß 3 bis 7 verdeutlichen, daß das Brückenelement mit dem Tragschenkel 10 und/oder 10' und der Preßplatte 9 einen einteiligen
Formkörper
bildet. Diese einstückige
Herstellung kann durch einen Gießvorgang erfolgen, wobei ebenso
die umformende Herstellung des Grundkörpers nach Art einer Zylinderbuchse
oder eine spanende Bearbeitung eines Vollzylinder- oder Hohlzylinderteiles
denkbar sind. Dabei wird ein gegen aggressive Gefahrstoffe G resistenter
Werkstoff, insbesondere Rotguß,
zur Herstellung des Brückenelementes
B, B' verwendet.
-
In 4 ist
eine zweite Ausführung
des Brückenelements
B' mit einer oberseitig
zylinderförmig geschlossenen
Umfangskontur (5) dargestellt, wobei
im Bereich der beiden die Zylinderwandung bildenden Tragschenkel 10, 10' spiegelbildlich
gegenüberliegende
Einlaßöffnungen
F, F' (4) deutlich werden. Die
beiden diese Einlaßöffnungen
F, F' begrenzenden
Tragschenkel 10 und 10' tragen an ihrem stirnseitigen
Ende die Preßplatte 9.
In der ersten Ausführung
des Brückenelements
B gemäß 6 sind diese Tragschenkel 10, 10' an ihrem zum
Saugrohr 5 gerichteten Ende unverbunden, während in
der Ausführung
gemäß 3 bis 5 eine Verbindung der Tragschenkel 10 und 10' durch einen
ringförmig
verlaufenden Tragsteg 11 vorgesehen ist.
-
Die beiden Einlaßöffnungen F, F' erstrecken sich
ausgehend vom oberen Ende der Tragschenkel 10, 10' bis unmittelbar
angrenzend an die stirnseitige Preßplatte 9, so daß jede der
beiden Einlaßöffnungen
F, F' eine zumindest
dem Einlaßquerschnitt
E des Saugrohres 5 entsprechende lichte Weite am Brückenelement
B, B' definiert.
-
Damit ist gewährleistet, daß auch im
Falle einer seitlichen Annäherung
des Saugkopfes 6 an einen Winkelbereich W (1) im Behälter 1 und bei einer
dann möglichen
seitlichen Ansaugung des Inliners 2 lediglich eine der
beiden Einlaßöffnungen
F bzw. F' verschlossen
wird und damit mit der jeweils radial frei bleibenden Öffnung eine
Fortsetzung des Saugvorganges S gewährleistet ist. Ebenso ist denkbar,
in den Tragschenkeln 10, 10' zusätzliche Durchlaßöffnungen
(nicht dargestellt) vorzusehen.
-
Die stirnseitige Preßplatte 9 weist
im wesentlichen eine kreisförmige
Kontur auf ( 5), die
vollflächig
auf den Inliner 2 auflegbar ist. Abweichend von der in
den Darstellungen ersichtlichen Größe der Preßplatte 9 ist auch
denkbar, daß der
Durchmesser D wesentlich größer gewählt werden
kann als der Durchmesser D' des
zylindrischen Bereichs des Brückenelementes
B, B' im Bereich
der Tragschenkel 10, 10'. Bei einer Herstellung des Brückenelements
B, B' aus einem
Zylinderrohr kann die Preßplatte 9 als
vorgefertigtes Teil entsprechender Abmessung an der Stirnseite des
Rohrteils durch eine Schweißverbindung
festgelegt werden.
-
Denkbar ist auch, daß die Preßplatte 9 und/oder
die Tragschenkel eine vieleckige Kontur (nicht dargestellt) aufweisen.
Ebenso ist denkbar, daß die
Preßplatte 9 an
ihrer Unterseite konvex oder konkav geformt ist, wobei die Höhe H der
Preßplatte 9 besonders
gering bemessen ist, um eine vollständige Entleerung des Inliners 2 zu
erreichen.
-
Für
die Festlegung der Brückenelemente
B, B' im Bereich
des Saugrohres 5 sind die Tragschenkel 10, 10' bzw. der Tragsteg 11 an
dem zur Preßplatte 9 abgewandten
Ende mit einer an das Saugrohr 5, insbesondere im Bereich
des Einlasses E, anschließbaren
Halterung versehen. In den dargestellten Ausführungsformen weisen die Tragschenkel 10, 10' ein am Saugrohr 5 festlegbares
Außengewinde 12 als Halterung
auf, wobei ebenfalls denkbar ist, daß in diesem Bereich ein Steckver schluß, ein Bajonettverschluß o. dgl.
Hakenverbindungen vorgesehen sind (nicht dargestellt).
-
Das vorbeschriebene Brückenelement
B, B' kann im Bereich
des Saugrohres 5 auch über
einen Adapter (nicht dargestellt) aufgenommen werden, so daß eine Anpassung
an unterschiedliche Durchmesser des Saugrohres 5 bzw. Schlauchgrößen möglich ist.
Die Saugvorrichtung mit dem am Saugrohr 5 gehaltenen Brückenelement
B, B' kann in die
abzusaugenden Flüssigkeiten
oder rieselfähige
Materialien G einfach eingeschoben werden, da die Bauteile im Bereich
des Saugkopfes insgesamt eine kompakte Bauweise gewährleisten
und damit eine einfache Handhabung möglich ist.