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Mehrläufiges Jagdgewehr mit einer Einrichtung zur Justierung der Läufe
Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrläufiges Jagdgewehr, z.B. Bock- Doppel- Büchse,
mit einer Einrichtung zur Justierung der Läufe zueinander auf einen gemeinsamen
Treffpunkt hin.
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Bei mehrläufigen Jagdgewehren besteht die Forderung, die Läufe gleichechießend
anzuordnen, d.h. eine Justiereinrichtung zu schaffen, die es gestattet, die Läufe
zueinander in Richtung auf einen einzigen, gemeinsamen Treffpunkt hin einiustieren
zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Justiereinrichtung
zu schaffen, die im Aufbau möglichst einfach ist, die eine leichte Handhabung ermöglicht
und auf einfache Weise hergestellt werden kann.
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Bei einem mehrläufigen, mit einer Justiereinrichtung ausgebildeten
Jagdgewehr nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwei auf die
Läufe aufßteckbare, zusammenwirkende Hülsen vorgesehen sind, daß die eine Hülse
an der der anderen Hülse zugekehrten Seite mindestens einen Steg aufweist, der in
eine Aussparung der anderen Hülse eingreift und daß zumindest zur Verstellung der
Läufe gegeneinander der Höhe nach mindestens eine Stellschraube vorgesehen ist,
die mit dem Steg der einen Hülse in Eingriff steht und die in die andere Hülse eingeschraubt
ist.
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Bei einer derartigen Einrichtung ergibt sich für die Verstellung der
Läufe eine besonders einfache Handhabung, da die Läufe in allen gewünschten Richtungen
durch einfaches Betätigen von Stellechrauben einjustiert werden können.
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Durch den mit einer Aussparung der anderen Hülse zusammenwirkenden
Steg der einen Hülse als wesentliches Verstellelement wird ein einfacher Aufbau
der erfindungsgemäßen Einrichtung erzielt, 8o daß die Justiereinrichtung auch auf
einfache Weise hergestel7t werden :ann Infolge der vorteilhaften Gestaltung können
die Hülsen 3.~ Justiereinb richtung ale Gußteile hergestellt werden Vorteilhaft
ist es, wenn die Hulsen Ober und Unterteil einer Laufverbindung bilden.
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Zweckmäßigerweise ist bei einer derartigen Einrichtung eine der Hülsen,
vorzugsweise die das Unterteil der Laufverbindung bildende Hülse, mit einem den
Zwischenraum zwischen den Hülsen ausfüllenden Mittelstück ausgebildet. Dadurch sind
nur die primären Verstellelemente, also die Stellschrauben, von außen sichtbar und
zu betätigen, während die sekundären Verstellelemente, wie Steg der einen Hülse
und die Aussparung der anderen Hülse, in dem Mittelstück untergebracht werden können,
so daß sie von außen nicht zu erkennen sind. Dadurch ergibt sich eine von außen
unauffällige Justiereinrichtung, die im wesentlichen nur als geschlossene, kompakte
Laufverbindung in Erscheinung tritt und somit nach außen geschützt und in gewissem
Maße auch gegen unerwünschte Betätigung gesichert ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in den Hülsen
die Höhen- und Seitenverstellung der Läufe angeordnet. Dadurch können beide Verstellungen
an den beiden Hülsen vorgenommen werden.
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In gewissen Fällen ist es vorteilhaft, die Verstellmöglichkeiten jedoch
voneinander zu trennen. Bei einer der artigen, bevorzugten Ausführungsform einer
Justiereinrichtung nach der Erfindung ist in den Hülsen nur die Höhenverstellung
und die Seitenverstellung für sich getrennt am Vorderschafthalter angeordnet.
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Ausfilhrungsbeispiele der Erfindung und weitere Einzelheiten sind
anhand von Zeichnungen im folgenden näher beschrieben.
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Die Fig. 1 bis 5 zeigen jeweils in perspektivischer, explosionsartiger
Darstellung mehrere verschiedenartige Ausführungsformen einer Einrichtung zur Justierung
der Läufe eines mehrläufigen nicht näher dargestellten Jagdgesehres, z.B.
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einer Bock-Doppel-Büchse oder Bock-BUchs-Flinte. Bei den dargestellten
Ausführungsformen handelt es sich um Justiereinrichtungen für kombinierte Jagdgewehre
mit zwei Läufen, wobei hier der untere Lauf der Kugellauf ist und in waßgrechter
und senkrechter Richtung, d.h. in allen radialen Richtungen, gegenüber dem starr
angeordneten oberen Lauf verstellt werden kann, der als Primärlauf dient und ein
Schrotlauf sein kann. Die dargestellten und beschriebenen Justiereinrichtungen können
im Prinzip aber auch für Jagdgewehre mit mehr als zwei Läufen eingesetzt werden.
Ferner können die Läufe auch umgekehrt oder nebeneinanderliegend angeordnet und/oder
umgekehrt verstellt werden.
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Die in Fig. 1 gezeigte Justiereinrichtung besteht aus zwei Hülsen
1 und 2, die auf die beiden nicht dargestellten Läufe aufsteckbar sind. Dabei wird
die Hülse 1, die als Korntrager dient, auf den oberen, starren Lauf und die Hülse
2 auf den unteren, verstellbaren Lauf gesteckt, wobei der untere Lauf in seiner
Längsrichtung in der Bohrung 3 der als Laufführung dienenden Hülse 2 frei beweglich
ist, während die Hülse 1 fest mit dem Oberlauf verbunden wird.
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Die beiden im wesentlichen buchsenartigen Hülsen 1 und 2 werden im
Bereich der Laufmündungen an den Läufen angeordnet. Hier ist eine der Hülsen, nämlich
die untere Hülse 2, an der der anderen Hülse 1 zugekehrten Seite mit einem Mittelstück
4 ausgebildet, welches im aufgesteckten Zustand der Hülsen den Zwischenraum zwischen
den beiden Hülsen ausfüllt, so daß die beiden pulsen auger einer Justiereinrichtung
gleichzeitig auch Oberteil und Unterteil einer Laufverbindung bilden. Das Mittelstück
4 hat im wesentlichen die Form eines rechteckigen Quaders mit Seitenflächen 5 und
6 und senkrecht dazu stehender Oberseite 7, durch welche die Laufverbindung in Längsrichtung
der Läufe quer zu den Seitenflächen 5 und 6 des Mittelstückes 4 geteilt ist. Vor
allem aber wirken die Hülsen 1 und 2 zur Justierung der beiden Laufe zueinander
in Richtung auf einen einzigen, gemeinsamen Treffpunkt hin zusammen und zwar in
der Weise9 daß die beiden Läufe gegeneinander sowohl seitlich als auch der Höhe
nach verstellt werden können9 was hier dadurch erreicht wird, daß der untere Lauf
in waagrechter Richtung, d.h. seitlich, und in senkrechter Richtung, d.h. -der Höhe
nach, gegen den oberen starren Lauf verstellt wird. Hierzu weist die obere Hülse
1 an der der unteren Hülse 2 zugekehrten Seite einen lappenförmigen Steg 15 auf,
während das bereits erwähnte Nittelstück 4 der Hülse 2 an seiner Oberseite 7 mit
einer in Längsrichtung des Mittelstückes verlaufenden länglichen, nuthhnlichen Aust
sparung 8 ausgebildet ist9 in welche der Steg 15 der Hülse 1 im zusammengesteckten
Zustand der Hülsen eingreift.
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Dieser Steg 15 hat, von der Seite her betrachtet, eine L-förmige Gestalt,
wobei sein Seitenschenkel 16 in Richtung auf die vordere Stirnseite 17 der Hülse
1 hin von dem von der Hülse abragenden anderen Seitenschenkel 20 abgewinkelt ist,
so daß eine zu der Stirnseite 13 der Hülse 1 hin offene Aussparung 21 gebildet ist.
An seiner der Hülse 1 zugekehrten Innenseite weist der Seitenschenkel 16 des
Steges
15 eine Schräfläche 17 auf, die derart verläuft, daß sich die Aussparung 21 von
ihrer Begrenzung durch den Seitenschenkel 20 ausgehend zu der Stirnseite 13 der
Hülse 1 hin nach außen erweitert. Der derart ausgebildete Steg 15 der Hülse 1 greift,
wie bereits erwähnt, in die Aussparung 8 der Hülse 2 ein, wobei die Tiefe der Aussparung
8 zweckmäßigerweise so gewählt ist, daß der Steg 15 mit seiner gesamten Höhe in
die Aussparung eintauchen kann.
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In diesem eingetauchten, zusammengesteckten Zustand können die beiden
pulsen 1 und 2 auch auf die Läufe aufgesteckt werden. Neben der Tiefe ist auch die
Länge 1 der Aussparung 8 sowie ihre Breite b auf die Länge L bw. die Breite B des
Steges 15 entsprechend abgestimmt. Dabei entspricht die Länge 1 der Aussparung 8
etwa der Länge L des Steges 15 oder ist nur wenig größer gewählt als diese, so daß
die nicht fest mit dem unteren Lauf verbundene Hülse 2 auf diese Weise bei teilweise
oder ganz in der Aussparung 8 aufgenommenem Steg 15 dadurch gegen eine Verstellung
in axialer Richtung der Läufe in ihrer Lage gesichert ist. Da der Steg 15 im Zusammenwirken
mit der Aussparung 8 neben der Höhen- auch der Seitenverstellung des unteren Laufes
dient, ist die Breite b der als Führungsnut für den Steg 15 dienenden Aussparung
8 größer als die Breite B des Steges gewählt, vorzugsweise um den Betrag für das
erforderliche Maß der Seitenverstellung. Zur Bewerketelligung der Seitenverstellung
sind zwei an den Seiteralächen 5 und 6 des Mittelstückes 4 der Hülse 2 angeordnete
Stellechrauben 9, 10 vorgesehen, welche an den Seitenflächen 18, 19 des Seitenschenkels
16 des Steges 15 angreifen. Zur Beverkstelligung der Höhenverstellung ist ebenfalls
eine von außen zu betätigende Stellschraube 11 vorgesehen, die an der Stirnseite
14 der Hülse 2 eingeschraubt ist und mittels einer kegeligen Spitze 12 über die
Schrägfläche 17 des Steges 15 mit diesem in Eingriff steht. Die Stellschrauben 9,
10 und 11 sind somit alle an der Hülse 2 angeordnet und von außen zu betätigen.
Zur Seitenverstellung werden die im festgestellten
Zustand an den
Seitenflächen 18, 19 des Steges 14 anliegenden Stellschrauben 9 und 10 gelöst, wobei
sie je nach Betätigung entweder der Stellschraube 9 oder 10, d.h. je nach Drehrichtung,
die Verstellung des beweglichen Laufes gegenüber dem Steg 15 und somit gegenüber
dem starren oberen Lauf vornehmen. Wird die Stellschraube 9 im Uhrzeigersinn in
Richtung des Pfeiles 22 eingedreht, die andere Stellschraube 10 an der Gegenseite
entsprechend entgegen dem Uhrzeigersinn herausgedreht, so erfolgt die Seitecverstellung
der Hülse 2 und damit des unteren Laufes gegen den oberen Lauf in Pfeilrichtung
23 und entsprechend umgekehrt.
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Je nach Drehrichtung der Stellschraube 11 wird der untere Lauf senkrecht
in seiner Höhe gegenüber dem oberen Lauf verstellt, wobei diese Verstellung über
die Kegelspitze 12 der Stellschraube 11 und die Schrägfläche 17 des Steges sehr
fein und zügig erfolgt, da Kegelspitze und Schrägfläche in ihrer Neigung zweckmäßigerweise
entsprechend aufeinander abgestimmt sind. Ferner ist es vorteilhaft, wenn zwischen
den beiden Hülsen 1 und 2 im Bereich nahe ihrer Stirnseiten 13 und 14 eine Druckfeder
24 eingesetzt ist, gegen deren Widerstand die Verstellung nach oben in Richtung
des Pfeiles 25 bei Drehen der Stellschraube 11 im eingezeichneten Uhrzeigersinn
(Pfeil 26) erfolgt; die Verstellung nach unten in Richtung des Pfeiles 27 erfolgt
dann bei Drehen der Stellschraube 11 entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung des
Pfeiles 28. Durch die Druckfeder 24 wird ein evtl. auftretendes Spiel zwischen Kegelspitze
12 der Stellschraube 11 und der Schrägflache 17 des Steges 15 auf einfache Weise
ausgeglichen und bei Drehen der Stellschraube 11 in Richtung des Pfeiles 28 die
Hülse 2 nach unten in Richtung des Pfeiles 27 gedrückt. Ein besonderer Vorteil dieser
Justiereinrichtung liegt in der Einfachheit des Aufbaues und der Handhabung, wobei
diese von außen unauffjillige Justiereinrichtung im wesentlichen nur als geschlossene,
kompakte Laufverbindung in Erscheinung tritt.
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Eine gegenüber der in Fig. 1 dargestellten Ausführung abgewandelte,
verbesserte und besonders zuverlässige Justiereinrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
Diese Ausführungsform entspricht zwar der oben näher beschriebenen Ausführungsform
nach Fig. 1 im Prinzip, unterscheidet sich aber doch in ihrer Gestaltung und im
Aufbau wesentlich von der Einrichtung nach Fig. 1. Wie in Fig. 1 besteht auch die
Justiereinrichtung in Fig. 2 aus zwei Hülsen 31 und 32, die als Kornträger auf den
starren, oberen Lauf bzw. als Laufführung auf den verstellbaren, auch in Längsrichtung
beweglichen unteren Lauf gesteckt werden und im zusammengesteckten Zustand gleichzeitig
eine Laufverbindung bilden.
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Die Abmessungen der Hülsen 31 und 32 an ihren einander zugekehrten
Seiten sind so gewählt, daß beide Hülsen genau aufeinanderpassen. Die Hülsen 31
und 32 sind auch hier im wesentlichen buchsenartig ausgebildet und werden im Bereich
der Laufmündungen an den Läufen angeordnet. Auch bei dieser Ausführung ist die untere
Hülse 32 an der der anderen Hülse 31 zugekehrten Seite mit einem - in Draufsicht
gesehen -im wesentlichen rechteckförmigen MiLtelstek 33 ausgebildet, das im zusammengesteckten
Zustand den Zwischenraum zwischen den beiden Hülsen ausfüllt. Das Mittelstück 33
weist Seitenflächen 34, 35 und eine senkrecht dazu stehende Oberseite 36 auf, durch
welche die Laufverbindung in Längsrichtung der Läufe quer zu den Seitenflächen 34,
35 des Mittelstückes 33 geteilt ist. Ferner ist die Hülse 32 an der Oberseite 36
im Bereich ihrer Stirnseiten 37 und 38 mit quer zur Längsrichtung der Hülse sich
erstreckenden Einschnitten 39 und 40 ausgebildet, 8o daß an den Stirnseiten 37 und
38 Wände 41 und 42 entstehen. Dafür weist die andere Hülse 31 an der entsprechenden
Gegenseite nach außen treppenartig abgestufte und nach innen abgerundete Querrippen
43, 44 auf, welche genau in die Einschnitte 39, 40 passen und im zusammengesteckten
Zustand der beiden Hülsen die untere, mit dem unteren Lauf nicht fest verbundene
Hülse 32
gegen eine Verstellung in axialer Richtung der Läufe in
ihrer Lage sichern. Zwischen den Ei'nschnitten 39 und 40 sind sich paarweise gegenüberliegende
Nocken 45, 46 bzw.
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47, 48 für Stellschrauben 49 bis 52 gebildet und zwar einerseits durch
eine nutartige Aussparung 53 zwischen den Nocken 45, 46 und 47, 48 und andererseits
durch eine kreisförmige Einsenkung 54 an der Oberseite 36 des k elstückes 33 zwischen
den Nocken 45, 47 und 46, 48. An den den Einschnitten 39, 40 zugewandten Seiten
sind die Nocken 45 bis 48 entsprechend den Querrippen 43, 44 der Hülse 31 abgerundet.
Ferner weisen die Nocken 45 bis 48 Innengewinde für die der Seitenverstellung dienenden
Stellschrauben 49 bis 52 auf, während für die der Höhenverstellung dienende Stellschraube
55 mit Rändelkopf 56 ein Gewinde an den Seitenwänden 57, 58 der Aussparung 53 vorgesehen
ist. Die Einsenkung 54 dient zur Aufnahme des gerändelten Schraubenkopfes 56.
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Ferner sind zur Höhen- und Seitenverstellung an der Hülse 31 zwischen
den Querrippen 43, 44 zwei lappenartige, in die Aussparung 53 der Hülse 32 eintauchende
Stege 59, 60 in Längsrichtung der Hülsen bzw. Läufe hintereinanderliegend angeordnet.
Die Stellschraube 55 ist dann im zusammengesteckten Zustand der Hülsen zwischen
diesen Stegen 59, 60 angeordnet, wobei ihr Rändelkopf 56 in je eine Aussparung 61,
62, welche an den einander zugekehrten Innenseiten der Stege 59, 60 vorgesehen sind,
eingreift und dort gehalten ist. Außerdem sind die Stege an der Unterseite mit Abschrägungen
63, 64 versehen. Der Abstand zwischen den einander zugekehrten Innenseiten der Stege
59, 60 ist nur wenig größer gewählt als der Durchmesser des Schraubenschaftes.
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Der Durchmesser des Rändelkopfes 56 der Stellschraube 55 ist etwas
größer gewählt als die Breite C des Mittelstückes 33 der Hülse 32. Die Tiefe und
Breite der Aussparung 53 der Hülse 32 ist hier wie bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 gewählt. Zur Seitenverstellung werden hier die im festgestellten Zustand
der Justiereinrichtung an den Seitenflächen
der Stege 59, 60 anliegenden,
als geschlitzte Madenschrauben ausgebildeten Stellschrauben 49 bis 52 gelöst, wobei
sie je nach Betätigung entweder der Stellschrauben 49, 50 oder 51, 52, d.h. je nach
Drehrichtung, in der in Fig. 1 beschriebenen Weise die Verstellung des unteren Laufes
gegen den oberen Lauf vornehmen. Je nach Drehrichtung der ebenfalls an der unteren
Hülse 32, mit den Stegen 59, 60 der oberen Hülse 31 zusammenwirkenden Rändelschraube
55 erfolgt vorzugsweise vor der Seitenverstellung die Höhenverstellung und zwar
bei gelösten Stellschrauben 49 und 50 oder 51 und 52, die dann im festgezogenen
Zustand die Höhenverstellung blockieren.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Justiereinrichtung nach der
Erfindung ist in Fig. 3 gezeigt. Der Vorteil dieser Ausführung liegt in der einfacheren
Herstellung und in der weiteren Vereinfachung der Handhabung. Im Prinzip entspricht
diese Ausführung den bereits beschriebenen Einrichtungen, wobei diese Ausführung
eine der Einrichtung nach Fig. 2 ähnliche Abwandlung darstellt.
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Wie in den Fig. 1 und 2 besteht die Justiereinrichtung in Fig. 3 wieder
aus zwei im wesentlichen buchsenartigen Hülsen 71 und 72, die im Bereich der Laufmündungen
als Kornträger auf den starren, oberen Lauf bzw. als Laufführung auf den verstellbaren,
in Längsrichtung beweglichen unteren Lauf gesteckt werden und im zusammengesteckten
Zustand gleichzeitig eine Laufverbindung bilden. Von den bisher beschriebenen Ausführungsformen
unterscheidet sich diese Einrichtung vor allem in der Teilung der Laufverbindung
sowie in der Ausbildung des an der Hülse 71 vorgesehenen Steges 73 und des an der
Hülse 72 vorgesehenen Mittelstückes 74. Dadurch ist die Laufverbindung in Längsrichtung
der Läufe sowohl quer als auch parallel zu den Seitenflächen 75, 76 des Mittelstückes
74 geteilt. Das Mittelstück 74 weist an seiner Oberseite
77 im
Bereich der vorderen Stirnseite 78 einen Sockel 7 mit einem Innengewinde 80 für
die der Höhenverstellung dienende Rändelstellschraube 81 auf. Der Sockel 79 besl9z
die Breite f des Mittelstückes 74. An diesen Sockel T9 schließt sich eine Wand 82
bis zur hinteren Stirnseite ,3 des Mittelstückes 74 an, wobei der Sockel 79 gegenüber
der Wand 82 stufenartig genau um den Betrag der Dicke des Schraubenkopfes 84 der
Rändelschraube 81 abgesetzt und de stufenförmige Absatz 85 kreisrund gewölbt ist.
Die Wanrl 82 verläuft bündig mit der Seitenfläche 76 des Mit-t;eistückes 74 und
weist nur etwa die halbe Breite f/2 des ittetückes auf, so daß seitlich der Wand
eine Aussparung 86 für den Steg 73 der Hülse 71 gebildet ist, deren Breite dann
ebenfalls f/2 entspricht. Die Wand 82 ist noch mit drei Innengewinden 87, 88, 89
versehen, von denen die Gewinde 87) 89 für die lediglich als Befestigungsschrauben
dienenden In nensechskantschrauben 90, 91 und das mittlere Gewinde 88 für die einzige,
der Seitenverstellung dienende Madenschraube 92 vorgesehen sind. Der Steg 73 der
oberen Hülse 71 ist so an dieser Hülse angeordnet, daß er beim Zusammenfügen der
beiden Hülsen, also beim Eingreifen in die Aussparung 86 einerseits an der Innens-eite
93 der Wand 82 anliegt und andererseits bündig mit der Seitenfläche 75 des Mittelstückes
74 verläuft. Die Höhe des Steges 73 ist gleich der Höhe h der gegenüberliegenden
Wand 82 gewählt. Die übrigen Maße des in die Aussparung 86 des Mittelstückes 74
eingreifenden Steges 73 sind so gewählt, daß der Steg genau in diese Aussparung
paßt. So ist der Steg 73 an seiner vorderen Stirnseite 94 entsprechend den Gegenflächen
des Sockels 79 mit einer gewölbten und einer ebenen Anlagefläche 95 bzw.
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96 ausgebildet. An der vorderen Stirnseite 94 ist der Steg noch mit
einem Einschnitt 97 für den Rändelkopf 84 der Stellschraube 81 versehen, der in
diesen Einschnitt eingreift und sich im übrigen an der Gegenfläche 98 der Hülse
71 abstützt. Ferner weist der Steg 73 noch langlochähnliche,
zur
Unterseite 99 des Steges hin offene Aussparungen 100 und 101 für Schaft und Kopf
der Befestigungsschrauben 90, 91 auf. Die Abmessungen dieser Aussparungen sind etwas
größer gewählt als Schaft- und Kopfdurchmesser der Befestigungsschrauben 90, 91,
so daß sich die Hülse 71 selbst bei in die Wand 82 eingedrehten Befestigungsschrauben
leicht aufstecken läßt. Im zusammengesteckten Zustand sichern die Befestigungsschrauben
90, 91 die Hülse 72 ztleichzeitig in ihrer axialen Lage. Die Verstellung des unteren
Laufes mit der als Laufführung dienenden Hülse 72 geht nun in folgender Weise vor
sich. Bei der Höhenverstellung in senkrechter Richtung werden zuerst die den Steg
73 gegen die Wand 82 pressenden Befestigungsschrauben 90, 91 etwas gelöst, so daß
durch Drehen der oberhalb des Kugellaufes sichtbaren stirnseitigen Rändelschraube
81 der Kugellauf mit der Laufführung in die gewünschte Richtung gebracht wird. Dabei
wird die Treffpunktlage des Geschosses in der senkrechten Richtung verändert. Zweckmäßigerweise
ist der Durchmesser des Schraubenkopfes 84 auch hier wieder etwas größer gewählt
als die Breite f des Mittelstückes 74 und die Rändelschraube 81 derart im Sockel
79 angeordnet, daß der Schraubenkopf an der Stirnseite 78 des Mittelstückes vorsteht.
Bei der Verstellung in der waagrechten Richtung werden ebenfalls zuerst die beiden
Befestigungsßchrauben 90, 91 etwas gelöst. Die waagrechte Treffpunktlage wird nun
durch Drehen der seitlichen Stellschraube 92 eingestellt, die die ursprünglich aneinanderliegenden
Flächen der Wand 82 und des Steges 73 auseinanderrückt, so daß ein Spalt entsteht.
Durch Drehen der Stellschraube 92 in Richtung des eingezeichneten Pfeiles 102 wird
der Kugellauf mit der Laufführung in die gewünschte waagrechte Lage in Richtung
des Pfeiles 103 gebracht.
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Nach dem Anziehen der beiden Befestigungsschrauben 90, 91 bleibt der
Lauf mit der Laufführung in seiner eingestellten Lage. Gleichzeitig wird damit die
Höhenverstellung blockiert.
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Anstelle der Stellschraube 92 können hier auch Beilagsceben mit verschiedenen
Dicken verwendet werden, wodurch die gesamte Verstellung besser fixiert wird.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen wurde im Prinzip eine
Doppelverstellung - senkrecht, waagrecht -an der Laufmündung nur im Kornträger bzw.
in der Lauffüh rung angewandt.
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Ein weiteres, in den Fig. 4, 5 und 6 dargestelltes Ausführungsbeispiel
zeigt eine Justiereinrichtung mit einer getrennten Verstellmöglichkeit, wobei Fig.
6 einen Schnitt A-B nach der perspektivischen Darstellung in Fig. 5 zeigt.
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Bei dieser Ausführung wurde vom Prinzip der Doppelverstellung, (senkrecht
und waagrecht) nur im Kornträger bzw. in der Laufführung, also in der Laufverbindung
an der LaufmUndung,abgegangen. Die senkrechte Laufverstellung erfolgt zwar auch
hier wie bei den vorangegangenen Ausführungen vorne an der Laufmündung an Kornträger
und Laufführung, die waagrechte Laufveretellung dagegen wird im Unterschied zu den
vorangegangenen Ausführungen bei der in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Justiereinrichtung
hinten am Vorderschafthalter angeordnet. In dieser getrennten Anordnung liegt der
besondere Vorteil dieser Einrichtung, der sowohl in der getrennten Verstellmöglichkeit
selbst als auch in der dadurch erreichbaren erhöhten Zuverlässigkeit bei der Bedienung
der Einrichtung liegt.
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Wie bereits erwähnt, wird vorne an der Laufmündung am Kornträger und
an der Laufführung nur die senkrechte Verstellung vorgenommen. Als Kornträger, der
auf den starren oberen Lauf gesteckt wird, und als Laufführung für den verstellbaren,
in Längsrichtung beweglichen unteren Lauf werden wieder, wie bei den bisherigen
Ausführungsformen, zwei im wesentlichen buchsenartige Hülsen 111 und 112
verwendet,
die im zusammengefügten Zustand gleichzeitig eine Laufverbindung bilden. Die untere
Hülse 112 ist an der der anderen Hülse 111 zugekehrten Seite mit einem Mittelstück
113 ausgebildet, das im zusammengefügten Zustand den Raum zwischen den beiden Hülsen
ausfüllt. Das Mittelstück 115 weist Seitenflächen 114 und 115 sowie eine senkrecht
dazu stehende Oberseite 116 auf, durch welche die Laufverbindung in Längsrichtung
der Läufe quer zu den Seitenflächen 11 und 115 des Mittelstückes 113 geteilt ist.
Das Mittelstück ist ferner mit einer in Längsrichtung des Mittelstückes verlaufenden
durchgehenden Führungsnut 117 und weiteren Ausnehmungen 118 und 119 ausgebildet,
so daß einerseits eine mit der Seitenfläche 114 bündig verlaufende Wand 120 und
andererseits gegenüber dieser Wand und zwischen den Ausnehmungen 118 und 119 eine
mit der Seitenfläche 115 bündig verlaufende Brücke 121 entsteht. In die Brücke 121
und in die Wand 120 ist ein Innengewinde 122 für eine der Höhen- oder Senkrechtverstellung
dienende Rändelschraube 123 eingeschnitten, während für den Schraubenkopf 124 der
Rändelschraube 123 eine der Dicke des Schraubenkopfes entsprechende kreisförmige
Einsenkung 140 an der Oberseite 116 in der Brücke 121 und in der Wand 120 vorgesehen
ist. Ferner ist die Wand 120 mit zwei Durchgangslöchern 125 und 126 für Befestigungsschrauben
127 und 128 versehen, die an der Seitenfläche 114 mit ihren Köpfen anliegen und
in-FUhrungsmuttern 129 und 130 eingeschraubt werden. Diese Führungsmuttern greifen
seitlich der Brücke 121 mit ihrer gesamten Breite b ganz in die Ausnehmungen 118
und 119 ein und sind an ihrer Innenseite mit-SchrEgflächen 131 und 132 von etwa
30 Neigung versehen. Ebenso ist die Außenseite der Stege 135, 136 mit entsprechenden
Schrägflächen 133 und 134 ausgebildet, derart, daß im festgespannten Zustand eine
Keilwirkung an den aneinanderliegenden Schrägflächen der Stege 135, 136 und der
Führungsmuttern 129, 130 entsteht. Zur-Höhenverstellung sind an der oberen Hülse
111 zwei lappenartige
Stege 135 und 136 in Längsrichtung der Hülse
bzw des Oberlaufes hintereinanderliegend angeordnet. Die in der Mitte der Verstellung
angebrachte Stellschraube 123 ist dann im zusammengefügten Zustand der Hülsen 111,
112 zwischen diesen Stegen 135, 136 angeordnet, wobei ihr Rändelkopf 124 in je eine
Aussparung 138, 139 eingreift, welche an den einander zugekehrten Seiten der Stege
135, 136 vorgesehen sind. Der Abstand zwischen den einander zugekehrten-Seiten der
Stege ist nur wenig größer gewählt als der Durchmesser des Schraubenschaftes. Der
Durchmesser a,es Rändelkopfes 124 der Stellschraube 123 ist etwas größer gewählt
als die Breite a des Mittelstückes 113 der Hülse 112, so daß die Rändelschraube
leicht von außen betätigt werden kann.
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Das Außenmaß e der Stege ist gleich der Länge der Hülse 111 gewählt;
die Stege 135, 136 sind mit Aussparungen 144, 145 für die Befestigungsschrauben
127, 128 versehen. Die Tiefe der Führungsnut 117, in welcher die Stege 135 und 136
geführt werden, ist etwa so groß wie die Höhe h der Stege gewählt; die Breite der
Führungsnut ist hier eo ausgelegt, daß eine Führung und Verstgllung der Stege nur
senkrecht möglich ist. Die Höhenverstellung huber die Randelechraube erfolgt nach
dem Lösen der Befestigungsechrauben 127, 128 und der Muttern 129, 130, welche im
festgestellten Zustand die Stege 135, 136 gegen die Innenseite der Wand 120 drücken
und die Höhenverstellung blockieren.
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Um ein Maß für die Feinregulierung an der Stellschraube 123 zu erhalten,
wird zweckmäßigerweise an der Einsenkung 140 eine Raste 141 und an der Gegenseite
des Schraubenkopfes 124 eine Rastteilung vorgesehen. Ferner ist es möglich, an der
Stirnseite 142 der Hülse 112 und an der Stirnseite 143 des Steges 135 eine Stricheinteilung
zur Kontrolle des Verstellbereiches anzubringen.
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Die waagrechte Laufverstellung wird - wie bereits erwähnt -hier
am
starr angeordneten Vorderschafthalter 151 vorgenommen (Fig. 5 und 6). Dabei ist
der untere, zu verstellende Lauf ir)? in einer Langsbohrung 153 des Vorderschafthalters
151 aufgenommen, deren Innendurchmesser - wie in den beiden Figuren deutlich zu
sehen ist - etwas größer gewählt ist als der Außendurchmesser des Laufes 152. Dadurch
ist der untere auf bei der Seitenverstellung am Vorderschafthalter in waagrechter
Richtung der Pfeile 14, 155, bei der Höhenverstellung an der Laufmündung in senkrechter
Richtung der pfeile 156, 157 und auch in seiner Längsrichtung in Richtung der Pfeile
158, 159 verstellbar in der Längsbohrung 153 des 'iorderschafthal.ters 151 gehalten.
Am Vorderschafthalter 151 sind an seinen abgeschrägten Seitenflächen 183, 184 zwei
Ausnehmungen 160, 161 angebracht; diese Ausnehmungen gehen von der nach innen gekrümmten
Oberfläche 162 des Vorderschafthalters aus und erstrecken sich in ihrer Längsrichtung
bis knapp unter die Mitte des Laufes 152, was insbesondere in Fig. 6 deutlich zu
sehen ist. In ihrer Tiefe dringen die Ausnehmungen 160, 161 bis zur Längsbohrung
153 ein. Zwischen den sich gegenüberliegenden Ausnehmungen 160, 161 ist ein Steg
163 gebildet, der mit einem Innengewinde 164 für zwei seitlich eingeschraubte Stellschrauben
165, 166 versehen ist; diese Stellschrauben dienen zur Verstellung und Befestigung
von zwei Klemmstücken 167, 168, welche in den Ausnehmungen 160, 161 aufgenommen
werden und bei Betätigung der Stellschrauben durch unmittelbare Einwirkung auf den
Lauf 152 dessen Verstellung vornehmen. Dabei kommen die beiden Klemmstücke 167,
168 an ihrem unteren Teilbereich 169, 170 unterhalb der Abschrägungen 171 bzw. 172
am Lauf 152 zur Anlage, so daß im angezogenen Zustand der Befestigungs-und Stellschrauben
der Lauf 152 in jeder Lage gleichzeitig starr gekf,ntert ist. Zur Aufnahme der Schrauben
165 bzw. 166 in ihrem oberen Teilbereich 173, 174 weisen die Klemmstücke 167, 168
an der schrägen Außenseite der Klemmstücke angesenkte Durchgangslöcher 175, 176
auf, wobei der Durchmesser
der Ansenkung etwas größer gewählt ist
als der Durchmesser des Kopfes der Stellschrauben 165, 166.. Im Bereich der Stellschrauben
sind die beiden Klemmstücke 167, 168 an ihrer Innenseite mit einer Schräge 177,
178 von etwa 6 bis 100 ausgebildet. Diese Schräge kommt mit ihrem obersten Punkt
179, 180 (Fig. 6) am Steg 163 des Vorderschafthalters zur Anlage, wobei dieser Punkt
179, 180 bei der Verstellung der K"em:nstücke 167, 168 mittels der Stellschraubenl65,
166 einen Drehpunkt bildet. Der Lauf 152 wird nun durch Loslösen der einen Stellschraube,
z.B. der Stellschraube 166, und durch Anziehen der anderen Stellschraube, z.B. der
Stellschraube 165, in die gewünschte Richtung (Pfeil 155) gebracht und gleichzeitig
wieder starr gekontert. Entsprechend der Verstellung in waagrechter Richtung des
Pfeiles 155 ist der zwischen dem Steg 163 und der Schräge 177 des Klemmstückes 167
gebildete Spalt 181 (Fig. 6) etwas schmaler als der an der anderen Seite des Steges
163 und der Schräge 178 des Klemmstückeß 168 gebildete Spalt 182. Im äußersten Fall
der Verstellung liegt die Schrägfläche des einen Klemmstückes ganz, die Schrägfläche
des anderen Klemmstückes dagegen nur noch mit ihrem obersten Punkt an dim Steg 163
des Vo-rderschafthalters 151 an. Um eine sichere Auflage der Klemmstücke 167, 168
am Lauf in allen Lagen zu erreichen, ist es zweckmäßig, wenn die Auflageflächen
169, 170 der Klemmstücke etwas gewölbt oder ballig geformt sind, so daß die Dicke
der Klemmstücke in ihrer Mitte etwas größer ist als an den seitlichen Rändern.
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35 Patentansprüche 6 Figuren