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Die Erfindung betrifft ein Wertstoffsammelsystem
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Gerade im Zuge der Einführung des
sogenannten Dosenpfandes wird heute verstärkt nach Möglichkeiten gesucht, die Rücknahme
von Wertstoffen, wie beispielsweise Weiss- oder Buntglas, PET, Weissblech oder
Aluminiumdosen, auf Endverbraucherebene effizient zu gestalten.
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Bei einigen bekannten Systemen, z.B.
gemäß der
DE 100 61 185 A1 ,
wurde ein Rücknahmeautomat konstruktionsbedingt
räumlich
durch einen seitlichen Abstand getrennt vom Aufnahmebehälter angeordnet. Dieser
Aufbau bedingte jedoch ein Fördersystem
zwischen Rücknahmeautomat
und Aufnahmebehälter
sowie eine relativ große
Stellfläche.
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Bei anderen bekannten Systemen war
der Rücknahmeautomat
auf dem Deckel des Aufnahmebehälters
angeordnet, z.B. gemäß der
DE 298 01 702 U1 und
der nächstkommenden
DE 100 56 263 A1 .
Dabei trat allerdings das Problem auf, dass der Rücknahmeautomat
beim Öffnen
der Deckelkonstruktion des Gehäuses mitverschwenkt
wurde, wodurch häufige
und teure Neukalibrierungen der Automatenelektronik fällig wurde.
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Rücknahmeautomat
bedeutet in diesem Zusammenhang eine Eingabestelle mit einer Rücknahmeautomatik
zur Annahme und Weiterleitung der eingegebenen Wertstoffe.
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Bei diesen bekannten Systemen handelt
es sich um Wertstoffsammelsysteme, die verschiedene Wertstofffraktionen
aufnehmen, eine sortenreine Trennung vornehmen und teilweise hohen
Benutzerzahlen gerecht werden. Die Auslegung auf verschiedenste
Wertstofffraktionen und hohe Benutzerzahlen führte jedoch zu einem technisch
aufwändigen
und daher relativ kostenintensiven Aufbau.
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Daneben hat es sich aber gezeigt,
dass der Handel einen besonderen Bedarf nach kostengünstigen Rücknahmelösungen hat.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein kostengünstiges Wertstoffsammelsystem bereitzustellen,
bei dem die obenstehenden Nachteile überwunden werden.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Wertstoffsammelsystem weist
dazu einen Aufnahmebehälter
auf, in dem eine Liftkabine anhebbar angeordnet ist. Die Liftkabine
hat zwei Ebenen, wobei auf der oberen Ebene eine Rücknahmeautomatik
angeordnet ist, während
auf der unteren Ebene zumindest ein Sammelbehälter steht.
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Im geschlossenen und damit im Betriebszustand
bildet die obere Ebene der Liftkabine den Deckel des Aufnahmebehälters, so
dass die Rücknahmeautomatik
dem Publikum als Eingabestelle für
Wertstoffe zugänglich
ist, beispielsweise in Form eines ansprechend verkleideten oder
eingehausten Technikmoduls, das eine oder mehrere Einwurföffnungen
aufweist. Eingeworfene Wertstoffe fallen dabei von der obenauf angeordneten Rücknahmeautomatik
in den Sammelbehälter.
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Im geöffneten und damit im Entleerungszustand
bildet die untere Ebene der Liftkabine den Deckel des Aufnahmebehälters, so
dass der auf der unteren Ebene befindliche Sammelbehälter zugänglich ist,
insbesondere zur Entleerung oder zum Austausch des Sammelbehälters. Die
obere Ebene und damit die Rücknahmeautomatik
wird dabei entsprechend nach oben verfahren.
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Erfindungsgemäß wird somit ein Wertstoffsammelsystem
geschaffen, das einen einfachen und robusten Aufbau hat und damit
eine kostengünstige
Alternative zu den bekannten Systemen darstellt. Dies gilt für die Kosten
des Stellplatzes, des Systems selbst und für die Betriebskosten:
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Für
den Einsatz im Freien oder in Räumen,
die die durch den geöffneten
Betriebszustand vorgegebene Höhe
aufweisen, kann der Raumverbrauch gering gehalten werden, da kein
Raum für
separate Hebebühnen,
aufklappende Deckel etc. verbraucht wird, sondern dem Raum im Aufnahmebehälter neben
der Funktion als Lager für
die Wertstoffe noch die Funktion als Liftkabine zur Entleerung des
Sammelbehälters
zugeordnet wird. Zudem kann der Raum auf dem Deckel im Betriebszustand
nach Belieben genutzt werden, beispielsweise zur Aufstellung von
Hinweisschildern, Werbe-oder
Schautafeln etc.
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Hinzu kommt der besondere Vorteil,
dass durch das Verfahren der Liftkabine in den jeweiligen der beiden
Betriebszustände
definiert ist, wer auf das erfindungsgemäße Wertstoffsammelsystem Zugriff
hat. Es ist jeweils entweder die Benutzerebene oder die Fachpersonalebene
zugänglich.
Auf diese Weise kann – beispielsweise
bei einer Betriebsstörung – leicht
signalisiert werden, dass das System außer Betrieb ist bzw. durch
Unzugänglichkeit
der Rücknahmeautomatik
erreicht werden, dass Einwürfe
zu Fehlzeiten unterbleiben. Andererseits bildet das System während des
Rücknahmebetriebs
ein geschlossenes System, das einen unbefugten Zugriff auf das gesammelte
Gut verhindert.
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Ferner wird beim erfindungsgemäßen Rücknahmesystem
ein Verschwenken der Rücknahmeautomatik
vermieden, da die Liftkabine, auf deren oberen Ebene die Automatik
angeordnet ist, – gegebenenenfalls neben
einem geeigneten Antrieb – das
einzige bewegte Teil des Systems ist und rein translatorisch auf-
und abverfahren wird.
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Um die Bewegung der Liftkabine auf
der gewünschten
Bewegungsbahn zu halten, ist es dabei vorteilhaft, wenn eine entsprechende
Führung
vorgesehen ist, beispielsweise über
innen am Aufnahmebehälter
angeschlagene, vertikale Führungsbahnen,
in die entsprechende, an der Liftkabine befestigte Führungsleisten vertikal
verschiebbar eingreifen.
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Hinsichtlich des Antriebs wäre es denkbar,
ein Öffnen
des Wertstoffsammelsystems von außen vorzusehen, beispielsweise über einen
an der oberen Ebene befestigten Zugring, an dem eine entsprechende
Kranvorrichtung angreifen könnte.
Um den Aufwand zum Entleeren des Systems gering zu halten wird diese
Lösung
jedoch allenfalls für
Notfälle
vorgesehen sein. Anstattdessen hat sich ein behältereigener Antrieb als vorteilhaft
erwiesen. Als Antrieb wäre
beispielsweise ein Elektro- oder Dieselmotor denkbar, der über ein
entsprechendes Getriebe die vertikal verschiebbaren Führungsleisten
in den vertikalen Führungsbahnen
auf- und abverschiebt. Auch eine Flaschenzuganordnung wäre denkbar.
Vorteilhaft im Sinne einer direkten Kraftübertragung und einer Platzersparnis
im Aufnahmebehälter
ist der Antrieb jedoch unter der Liftkabine angeordnet. Als besonders
vorteilhaft hat sich dabei eine Hydraulik erwiesen. Grundsätzlich wäre es dabei denkbar,
wenn ein (oder mehrere parallele) Hydraulikzylinder direkt an der
Liftkabine angreift bzw. angreifen. Bevorzugt erfolgt der Antrieb
jedoch über
ein Scherengetriebe zwischen Liftkabine und Boden des Aufnahmebehälters, mit
dem kleine Hydraulikzylinderhübe
in große
Hubstrecken für
die Liftkabine umgesetzt werden können.
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Teure, fehleranfällige und wartungsintensive
Teile wie Gelenke, Lager, geteilte Deckel u.ä. können so eingespart werden.
Anstatt dessen kann die Liftkabine starr ausgelegt werden. So kann
die Liftkabine beispielsweise durch einen Leichtbaurahmen realisiert
sein, in den für
die obere und die untere Ebene billige Plattenelemente eingelegt
werden können,
da diese keinen Belastungen außer
der reinen Schwerkraft ausgesetzt sind. Als Plattenelemente eignen
sich dabei beispielsweise Gitterroste, Anhydrid- oder Betonplatten
oder Blechwannen bzw. -einfassungen mit Anhydrid- oder Betonfüllungen,
etc. Der Rahmen kann beispielsweise aus vier vertikal orientierten
Stahlträgern
und daran befestigten, insbesondere damit verschweißten, den
Platten der Ebenen entsprechenden Einfassungen bestehen, beispielsweise
umlaufende L-förmige
Stahlträger,
in denen die Platten aufliegen, wobei falls benötigt noch Unterbodenquerverbindungen
vorgesehen sein können. Vorteilhaft
ist es dabei, wenn die obere Ebene wasserundurchlässig ausgebildet
ist und im geschlossenen Zustand randseitig mit dem Aufnahmebehälter abschließt.
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Da die Rücknahmeautomatik direkt über dem
Sammelbehälter
angeordnet ist, ist zudem keine eigene Fördereinrichtung für das eingeworfene
Gut nötig,
anstatt dessen kann die Beförderung
des Einwurfgutes in den Sammelbehälter der Schwerkraft überlassen
werden. Dies gilt sowohl bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems
mit einem Sammelbehälter
als auch bei einer Ausführungsform
mit zwei (bis maximal vier) Sammelbehälter, bei denen das Einwurf
gut – gegenenfalls über entsprechend
abgewinkelte Ebenen bzw. Fallschächte – in die
zugeordneten Behälter
gelenkt wird.
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Nicht nur unter Lastverteilungsgesichtspunkten
vorteilhaft ist es dabei, wenn die Rücknahmeautomatik zentral auf
dem Aufnahmebehälter
angeordnet ist, da auf diese Weise bei einer Ausführungsform
des Sammelsystems mit einem Sammelbehälter ein gleichmäßiger, zentraler
Schüttkegel
im Sammelbehälter
und damit eine gleichmäßige Befüllung erzeugen
lässt,
während
in einer Ausführungsform
mit zwei oder mehreren Sammelbehältern
die Fallwege in die Sammelbehälter
kurz sind und somit auch in diesem Fall ein Fördersystem vermieden werden
kann.
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Erfindungsgemäß können somit Systeme aufgebaut
werden, die jeweils eine oder mehrere Wertstofffraktionen sortenrein
getrennt sammeln. Es wäre
jedoch auch denkbar, aus einer Gesamtheit von möglichen Einwurfsgütern bestimmte
Wertstofffraktionen – beispielsweise
nur Pfandgut – zum
Einwurf zuzulassen und diese in einem gemeinsamen Sammelbehälter zu
sammeln und die Trennung der Einzelfraktionen auf die Großentsorgerstufe
zu verlagern, wodurch sich die Systemkosten weiter senken ließen.
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Vorteilhaft ist es dabei ferner,
wenn der Aufnahmebehälter
gänzlich
im Boden eingelassen ist und mit seinem Deckel – also je nach Öffnungszustand
mit der unteren oder der oberen Ebene der Liftkabine – mit dem Boden
der Umgebung abschließt.
Auf diese Weise wird erreicht, dass sich das Wertstoffsammelsystem
nahtlos in die Umgebung integriert und damit hohe Akzeptanzwerte
in der Bevölkerung
genießt.
Zudem kann auf diese Weise der Raum um die Rücknahmeautomatik herum in ein übergeordnetes
Raumkonzept miteinbezogen werden, beispielsweise als Parkplatz zur
Verfügung
gestellt werden. Die Umgebung kann dabei im Freien – beipielsweise
auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt – oder in einem Gebäude (Rücknahmeautomat
in einer Ladenzeile, Aufnahmebehälter
im Keller darunter) liegen. Insbesondere bei derartiger ebenerdiger
Anordnung kommen die Vorteile der Ausführungsform gemäß Anspruch
3 zum Tragen, da dann der mit Rollen ausgestattete Sammelbehälter beim
Leeren einfach aus der Liftkabine herausgeschoben werden kann.
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Als besonders günstig hinsichtlich Kosten und
hinsichtlich der vorhandenen Infrastruktur wie z.B. Müllabfuhrfahrzeuge
erweist sich dabei ein standardisierter Sammelbehälter, insbesondere
ein Müllgroßbehälter, die
es in verschiedenen genormten Größen, Abmessungen
und Volumeninhalten zu kaufen gibt, so dass erfindungsgemäße Wertstoffsammelsystem
für verschiedene
gewünschte
Kapazitäten
hergestellt werden können,
die mit vorhandenen Fahrzeugen entleert werden können.
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Für
ein System, das zur Sammlung von bepfandeten Wertstoffen eingesetzt
werden soll, ist eine Pfanderstattungseinrichtung nötig. Dabei
kann eine Erstattung durch auszugebendes Bargeld realisiert werden oder
beispielsweise durch einen Drucker, der einen dem Pfandbetrag entsprechenden
Einkaufsgutschein ausdruckt. Daneben ist im Falle der Sammlung von
Pfandgut auch eine Entwertungseinrichtung sinnvoll, mit der pfandpflichtige
Güter durch
Zerstörung
entwertet werden können.
Als derartige Entwertungseinrichtung kann beispielsweise ein sog.
Crasher für
PET-Gebinde eingesetzt werden.
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Die Steuerung des Rücknahme-
bzw. Sammelsystems erfolgt dabei bevorzugt über eine integrierte elektronische
Steuereinheit (ECU), über
die sowohl das Verfahren der Liftkabine, wie auch weitere Einzelheiten,
auf die im folgenden eingegangen werden soll, gesteuert werden können, beispielsweise
eine Pfanderstattung, Wertstofferkennung und -selektion, eine geeignete,
interaktive und situationsbezogene Benutzerführung auf einer entsprechenden
Benutzerbedieneinheit, Erkennen, Melden und Anzeigen von Füllständen im Sammelbehälter, Erkennen,
Melden und Anzeigen von Systemausfällen und Fehlerdiagnose, taktgesteuertes Wechseln
eines Werbemotivs, etc.
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Die ECU kann dabei beispielsweise
aus einer Firmware auf einem flashbaren Speicherelement eines geeigneten
Kleinrechnersystems bestehen, das auf dem Fachmann bekannte Weise
Eingangssignale wie Benutzereingaben oder Sensorsignale auswertet
und die Elemente des Systems entsprechend steuert.
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Als Wertstofferkennungs- und Selektiersystem
können
dabei vielfältige,
an die ECU angeschlossene Sensoren, wie beipielsweise Barcodeleser,
Optoelektronische Sensoren, formabtastende u.a. Sensoren dienen.
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Als Benutzeroberfläche ist
dabei vorteilhaft eine Benutzerbedieneinheitvorgesehen. Vorteilhaft
ist die Benutzerbedieneinheit dabei direkt an der Rücknahmeautomatik
vorgesehen, so dass der Benutzer direkt an der zentralen Eingabestelle
mit der Benutzerbedieneinheit durch den Einwurfvorgang geführt wird,
bzw. mit der Steuerung des Wertstoffsammelsystems interagieren kann,
während
die Wertstoffe in eine Annahme eingelegt werden, Fehleinwürfe zurückgegeben
werden, eine Pfandausgabe erfolgt etc. Auch ein Display zur Anzeige von
Systemmeldungen wie beispielsweise Betriebsstörung, Fehleinwurf, Angabe des
aufgelaufenen Pfandes etc. ist vorteilhaft. Es wäre auch denkbar, mehrere Benutzerbedieneinheiten
für eine
gleichzeitige Bedienung durch mehrere Benutzer vorzusehen.
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Andererseits kann auch eine separate
Bedieneinheit, beispielsweise in Form einer separaten Bediensäule vorgesehen
sein, die mit der Rücknahmeautomatik beispielsweise über Datenleitungen
oder per Funk verbunden ist.
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Insbesondere im Fall einer separaten
Bedieneinheit kann auch eine einfache Form der Benutzerführung vorgesehen
sein: Der Benutzer muss den Rückgabevorgang
durch Betätigung
der Benutzerbedieneinheit an der Bediensäule einleiten, woraufhin die
Rücknahmeautomatik
für einen
neuen Rückgabevorgang
initialisiert werden kann. Wenn beispielsweise eine Pfanderstattungseinrichtung
vorgesehen ist, kann durch Betätigung
der Benutzerbedieneinheit ein interner Zählerstand abgenullt werden,
der die -Anzahl der eingeworfenen Verpackungseinheiten pro Wertstofffraktion
erfasst und auf dessen Basis der auszugebende Pfandbetrag berechnet
wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass dem Benutzer der
korrekte Pfandbetrag ausgegeben wird. Die Pfanderstattungseinrichtungs
kann dabei ebenfalls in die separate Bediensäule integriert werden, wobei
es auf einfache Weise möglich
ist, das Ende des Rückgabevorgangs
zu erfassen, wenn der Benutzer die Pfandrückgabe anfordert.
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Insbesondere im Fall einer separaten
Bedieneinheit ist optional auch eine interaktive Führung des
Benutzers während
der Eingabe durch akkustische Meldungen möglich, beispielsweise durch
einen Warnton bei Fehleinwurf.
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Die Weiterbildung der Erfindung mit
einer separaten Bediensäule
ist unter Kostengesichtspunkten insbesondere für Systeme interessant, bei
denen aus mehreren Aufnahmebehälter/Sammelbehältermodulen
ein Gesamtsystem gebildet wird. In diesem Fall kann die Steuerung
des Gesamtsystems in einer separaten Bedieneinheit zusammengefasst
werden, während
die einzelnen Rücknahmeautomatiken
an den Einwurfstellen auf den einzelnen Behältermodulen jeweils nur noch
das Wertstofferkennungs- und Selektiersystem und die Rückgabe für Fehleinwürfe umfassen.
Die separate Bediensäule
oder auch Bedientafel kann dabei für jedes einzelne Behältermodul
einen separaten Benutzerbedienabschnitt aufweisen, so dass an sämtlichen
Behältermodulen
gleichzeitig Wertstoffe – gleicher
oder unterschiedlicher Fraktion – zurückgegeben werden können. Eine
Zuordnung der einzelnen Benutzerbedienabschnitt zu dem zugehörigen Behältermodul
kann dabei über einen
Farbcode (Eingabestelle in Farbe des Benutzerbedienabschnitts) oder
durch aufgedruckte Zahlen wie bei den Zapfsäulen einer Tankstelle erfolgen.
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Daneben ist eine separate Fachpersonalbedieneinheit
vorteilhaft, die nur von authorisiertem Fachpersonal bedient werden
kann und über
die der Aufnahmebehälter
zur Entleerung oder Wartung geöffnet
werden kann. Die Authorisierung kann dabei auf einfache Weise über eine
mit einem Schloß abgeschlossene
Abdeckung mit einem entsprechenden Schlüssel erfolgen oder über einen
Chipkartenleser, eine Passworteingabe etc. Falls eine separate Bedieneinheit
vorgesehen ist, kann die Fachpersonalbedieneinheit in diese Bedieneinheit
integriert sein.
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Die Steuerung der Anlage kann dabei
auch ein Fernmelde -wartungs oder -steuerungsmodul umfassen, über das
der momentane Betriebszustand der Anlage auf eine geeignete Anzeige
beispielsweise in der Zentrale des Wartungsdienstes angezeigt werden
kann. So ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn der Sammelbehälter eine
Füllstandsmesseinrichtung
umfasst, deren Daten über
Fernzugriff abfragbar sind, bzw. die über Fernübertragungsmittel bei Erreichen
eines bestimmmten Füllstands
oder in regelmäßigen Abständen an eine
entsprechende Stelle gemeldet werden. Ebenfalls denkbar wäre eine Übertragung
von stückzahlbezogenen
Daten zum automatisierten Pfandclearing bzw. zur Verrechnung des
ausgegebenen Pfands mit einer Instanz, die dafür zuständig ist, die ausgegebenen
Pfandbeträge
aufzufüllen
oder dem Automatenbetreiber zu erstatten. Vorteilhaft kann eine
solche Datenübertragung über SMS
erfolgen. Alternativ dazu wären
Funk- oder TCP/IP-Datenübertragung
denkbar. Im Sinne eines Fernzugriffs könnte auch eine bidirektionale
Kommunikation – beipielsweise über eine
Browserschnittstelle – mit
der Steuerung der Anlage vorgesehen sein. Auch das Fernmeldewartungs
oder – steuerungsmodul
kann zusammen mit der Steuerung der Anlage in der separaten Bedieneinheit
angeordnet werden, so dass es in einer Anlage mit mehreren Behältermodulen
gemeinsam nutzbar ist.
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Auf diese Weise wäre auch ein Update der Steuerfirmware,
beispielsweise bei einer Änderung
der gesetzlich vorgeschriebenen Pfandhöhe möglich. Falls die Erkennung
der anzunehmenden Wertstoffe über
einen Barcodeleser erfolgt, könnte
zudem auf einfache Weise reagiert werden, falls der Gesetzgeber
weitere Entsorgungsgüter
wie beipielsweise Tetrapacks oder kleinere Getränkedosen unter Pfand stellt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
bezieht sich auf die Verkleidung der Rücknahmeautomatik mit einem
Werbeträger.
Auf diese Weise gelingt nicht nur eine attraktive Gestaltung der
Rücknahmeautomatik
bzw. der Eingabestelle , sondern auch die Erschließeung einer
Refinanzierungsquelle für
das Wertstoffsammelsystem.
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Bevorzugt wird die Rücknahmeautomatik
mit einem Werbeträger
verkleidet. Durch Vermietung der Werbefläche auf dem Rücknahmeautomat
können
die Anschaffungskosten des Wertstoffsammelsystems amortisiert werden,
was die Akzeptanz beim Handel weiter steigern sollte. Da die Eingabestelle
des Wertstoffsammelsystems insbesondere aufgrund der ästhetisch
ansprechenden Gestaltung des Wertstoffsammelsystems (vom Rücknahmeautomat
weg ausgelagerte Bodenbehälter
usw.) an Orten mit hoher Werbekraft aufgestellt werden kann – z.B. im
Eingangsbereich von Supermärkten
u.ä., können auf
diese Weise beträchtliche Einnahmen
erzielt werden.
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Bevorzugt weist der Werbeträger dabei
die Form einer Litfaßsäule auf.
Es wäre
aber auch denkbar einen quaderförmigen
Rücknahmeautomaten
an der Rückfront
mit einem Werbeträger
in Form einer Plakatwand vorzusehen. Auch aufwändigere Gestaltungen, beispielsweise
tri- oder polygonförmige
Werbeträger
wären denkbar.
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Vorzugsweise weist der Werbeträger einen
absperrbaren Schaukasten auf. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der
Schaukasten hinterleuchtet ist, um das Aushängen von sog. City-Light-Plakatwerbung
zu ermöglichen.
Im Sinne höherer
Werbeeinnahmen kann auch ein Plakatwechsler vorgesehen sein, der
in regelmäßigen Zeitabständen die
eingeblendete Werbung wechselt. Dies kann entweder über eine
entsprechende Rollenanordnung geschehen, über die eine als Endlosbahn
ausgeführte
Plakatbahn jeweils an vordefinierten Zeitpunkten jeweils um ein
Plakat weiterbewegt wird. Aber auch ein Plakatwechsler aus mehreren
drehbar angeordneten prismatischen Vielecken wäre denkbar, bei denen auf jeder
der Seitenflächen
der entprechenden prismatischen Drehelemente ein Teil eines entsprechenden
Werbemotivs abgebildet ist. Schließlich wäre auch eine digitale Werbeeinblendung – z.B. über einen
LCD-Bildschirm oder der Einbau von Fernsehschirmen denkbar.
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Da die Rücknahmeautomatik durch die
Verkleidung mit dem Werbeträger
vom Publikum nicht mehr wahrgenommen wird, ist es auch nicht nötig, der
Rücknahmeautomatik
eine spezielle Form zu geben. Somit kann ein (formloses) Technikmodul
innerhalb und separat vom Werbeträger vorgesehen sein.
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Die geschilderten Einzelmerkmale
der Ausführungsformen
gemäss
der Ansprüche
lassen sich, soweit es sinnvoll erscheint, beliebig kombinieren.
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Unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Zeichnungen wird die vorliegende Erfindung nun ausführlicher
dargestellt.
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1 zeigt
dabei eine isometrische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystems
mit einem Sammelbehälter
in geöffneter
Stellung;
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2 eine
isometrische Ansicht dieser Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystems
mit einem Sammelbehälter
in geschlossener Stellung;
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3 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems
mit einem Sammelbehälter
in geöffneter
Stellung;
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4 eine
Schnittansicht dieser Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Systems
mit einem Sammelbehälter
in geschlossener Stellung;
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5 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems
mit zwei Sammelbehälter
in geöffneter
Stellung.
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6 eine
schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems
mit mehreren Sammel- und Aufnahmebehältern sowie einer separaten
Bedieneinheit.
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Zunächst wird bezug genommen auf
die 1 und 2. Das gezeigte Rücknahmesystem
weist eine mit 9 bezeichnete Rücknahmeautomatik 9 auf,
die säulenförmig verkleidet
ist und sich auf einer die obere Ebene einer Liftkabine bildenden
Betonplatte 13 befindet. Auf einer die untere Ebene der
Liftkabine bildenden Betonplatte 14 befindet sich ein Sammelbehälter 3.
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Die Liftkabine besteht dabei aus
einer die untere Ebene 14 bildenden Betonplatte, die über eine Stahlskelett
mit der die obere Ebene bildenden Betonplatte 13 verbunden
ist. Das Stahlskelett besteht wiederum aus einer Einfassung 12,
in der die obere Betonplatte 13 abgelegt ist und einer
nicht benannten Einfassung der unteren Betonplatte 14,
die über
Stahlstreben 11 miteinander verbunden sind. Die Einfassung 12 der
oberen Platte 13 weist dabei einen Randflansch auf, mit
dem die obere Ebene im geschlossenen Zustand (siehe 2) randseitig mit dem Aufnahmebehälter so
abschließt,
dass ein Eindringen von Schmutz und Regenwasser vom Boden B her
vermieden wird. Gegebenenfalls kann eine zusätzliche Abdichtung, wie z.B.
ein umlaufend angebrachtes Gummiband vorgesehen sein.
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Die sichtbare Rücknahmeautomatensäule besteht
dabei aus einem die Rücknahmeautomatik 9 enthaltendem
Technikmodul mit einer Benutzerbedieneinheit 90, wobei
das Technikmodul mit einem säulenförmigen Werbeträger verkleidet
ist. Die Benutzerbedieneinheit 90 hat eine Annahmeöffnung 43,
in die die Wertstoffe eingelegt werden können, eine Rückgabeöffnung 44 zur
Rückgabe
von Fehleinwürfen,
ein Display 45 zur Benutzerführung sowie eine Ausgabe 46 für Pfandquittungen.
Der Werbeträger
weist rückseitig
einen Schaukasten 70 auf, in dem Werbeplakate zum Aushang
kommen können.
Mit 50 ist eine separate Bedieneinheit für das Wartungs-
und Entleerpersonal bezeichnet, an der der Befehl zum Öffnen. bzw.
Schließen
des Sammelsystems eingegeben werden kann.
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Die Oberfläche der oberen Platte 13 ist
im Betriebszustand (2)
des Systems sichtbar und daher an die Strukturierung des umgebenden
Bodens B angepasst. Die Oberfläche
der unteren Platte 14 ist dagegen nur im Wartungs- und
Entleerungszustand (1)
sichtbar und zeigt nackten Beton, auf dem der mit Rollen 30 versehene
Sammelbehälter 3 vom
Entleerungspersonal leicht über
Handgriffe 31 weggezogen bzw. geschoben werden kann.
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Bei dem Sammelbehälter 3 handelt es
sich um einen handelsgängigen
Müllgroßbehälter (MGB),
wie er in verschiedensten Größen angeboten
wird. Bei dem gezeigten System handelt es sich um ein MGB mit einem
Volumen von ca. 5000 1 für
ca. 10000 gecrashte Einzelgebinde. Der die Liftkabine und den Sammelbehälter aufnehmende
Bodenbehälter
besteht dabei entsprechend statischer Berechnungen aus einer Betonwanne
aus Stahlbeton B45 mit einem Gewicht von ca. 5 t und folgenden Abmessungen:
L×B×H (mm)= 3450×1860×2405.
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Weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Sammelsystems
weisen folgende Parameter auf:
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Eine Ausführungsform mit einem MGB mit
1100 l Fassungsvermögen
ist in den 3 und 4 gezeigt. Dabei ist mit
dem Bezugszeichen 1 der als Stahlbetonwanne ausgeführte Aufnahmebehälter 1 bezeichnet,
in dem wiederum eine Liftkabine mit einer oberen Ebene 13 und
einer unteren Ebene 14 aufgenommen ist. Zentral auf der
oberen Ebene ist ein Rücknahmeautomat 9 mit
einer Benutzerbedieneinheit 90 angeordnet, auf der unteren
Ebene befindet sich der mit Rollen verschiebbarer MGB 3a.
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Der Antrieb zum Heben der Liftkabine
ist dabei unter der unteren Ebene angeordnet und besteht aus einem
Hydraulikzylinder zwischen dem Boden des Aufnahmbehälters 1 und
einer Stange eines an sich bekannten Scherengetriebes 6,
an die der Hydraulikzylinder angelenkt ist. Mittels des Scherengetriebes 6 wird ein
relativ kleiner Hub des Hydraulikzylinders in eine geeignet große Hubbewegung
der Liftkabine übertragen.
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Schließlich zeigt 5 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystems
mit zwei MGB 3a, 3b mit 2 × 1100 l Fassungsvermögen. Der
zentral auf der oberen Ebene 13 befindliche Rücknahmeautomat 9 überdeckt
dabei abschnittsweise beide MGBs, so dass eingeworfene Wertstoffe
ohne weitere Maßnahme
direkt in den jeweiligen Behälter
fallen können,
wobei jeder Behälter
einer bestimmten Wertstofffraktion bzw. einem bestimmten Fraktionsspektrum
zugeordnet ist.
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Im Rahmen der Erfindung kann jedoch
nicht nur ein System mit einem Aufnahmebehälter und einem oder mehreren
darin aufgenommenen Sammelbehältern
vorgesehen sein, sondern auch ein aus mehreren Aufnahmebehälter/Sammelbehälter-Modulen
zusammengestelltes System, um für
hochfrequentierte Aufstellungsorte und/oder verschiedene Wertstofffraktionen
eine ausreichende Rücknahmekapazität bereitzustellen.
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Ein derartiges System ist in 6 schematisch gezeigt. Das
Gesamtsystem umfasst drei Aufnahmebehälter 1, von denen
der mittlere mit zwei Müllgroßbehältern 3a, 3b und
die beiden äußeren mit
zwei Müllgroßbehältern 3 bestückt sind.
Jedem der Sammelbehälter 3, 3a, 3b ist
eine Rücknahmeautomatik 9 zugeordnet,
die eine zentral auf dem jeweiligen Sammelbehälter 1 angeordnete
Einwurfstelle bildet. Die Steuerung des Gesamtsystems sowie die Bedieneinheit 60 angeordnet,
die über
nicht gezeigte Datenkommunikationsmittel (z.B. Netzwerkkabel, Funkmodem)
mit den einzelnen Rücknahmeautomatiken 9 an
den jeweiligen Behältermodulen 1,3,
und 1,3a,3b gekoppelt ist.
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Selbstverständlich sind Abweichungen von
den gezeigten Varianten möglich,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.