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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktierungseinrichtung für
die lösbare elektrische Kontaktierung mit den Kontaktstellen einer Schaltungsanordnung
mit einer Anzalil Taststiften, die aüf die Kontaktstellen absenkbar und auf diese
federnd aufdrückbar sind, insbesondere zur elektrischen Prüfung von gedruckte Leiterbahnen
aufweisenden Schaltungsplatten.
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Zum gleichzeitigen Abtasten einer Vielzahl von Kontaktstellen ist
es bekannt, eine Vorrichtung zu verwenden, welche aus einem plattenartigen Trägerblock
besteht, in welchem Trägerblock in bestimmter Verteilung Tastelemente eingesetzt
sind, die beim Aufsetzen des Trägerblockes z B. auf eine zu prüfende bzw. abzutastende
Schaltungsplatte federnd nachgeben können, so daß eine Berührung sämtlicher Tastelemente
mit den abzutastenden Kontaktstellen gewährleistet ist. Diese Tastelemente bestehen
aus Stiften, die mit zylindrischen Ansätzen in Bohrungen des Trägerblockes geführt
sind und die durch eine ebenfalls in Bohrungen eingelegte Druckfeder bei Berührung
mit der abzutastenden Kontaktstelle federnd nachgeben können. Zum Zwecke der elektrischen
Funktionsprüfung sind die prüfenden Schaltungsanordnungen, z. B. die gedruckten
Schaltungsplatten, meist mit besonderen Meßstellen, beispielsweise mit Meßstiften
ausgerüstet, auf welche die Taststifte aufgedrückt werden. Die geometrischen Abmessungen
der elektrischen Bauteile, mit denen solche Schaltungsplatten bestückt sind, gestatten
es jedoch nicht immer, die Schaltungsplatte in einem vorbestimmten Meßstellenraster
mit derartigen Meßstellen auszurüsten. Als Meßstellen müssen deshalb die Lötstellen
auf der, der Bauteileseite der Schaltungsplatte entgegengesetzten Plattenseite herangezogen
werden. Eine Kontaktierung an diesen Lötstellen wird dadurch erschwert, daß die
Lötstellen eine unebene und ungleichmäßige Form und Oberfläche besitzen und meist
mit Flußmittelresten, Schutzlackresten u. dgl. behaftet sind. Diese Schwierigkeiten
bestehen in etwas geringerem Maße auch bei den vorgenannten Maß stiften.
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Der Erfindung ist deshalb die Aufgabe gestellt, eine Kontaktierungseinrichtung
so auszugestalten, daß unabhängig von der Form und Güte der abzutastenden Oberfläche
einer Meßstelle oder Kontaktstelle eine sichere galvanische Anschaltung der Taststifte
an die zu prüfende Schaltungsanordnung gewährleistet ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder Taststift
aus wenigstens zwei in Längsrichtung des Taststiftes relativ zueinander beweglichen
und federnd gegeneinander verspannten Stiftteilen besteht Dadurch weist jeder Taststift
zwei Taststellen auf, welche sich der Oberfläche der abzutastenden Kontaktstelle
anpassen können. Durch diese Doppelkontaktierung bei jedem Taststift wird die galvanische
Anschaltung der Kontaktierungseinrichtung an die zu prüfende Schaltungsanordnung
in besonderer Weise begünstigt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Stiftteile an dem
der Kontaktierung dienenden Tastende des Taststiftes mit aneinander anliegenden
Gleitflächen versehen. Die beiden Stiftteile führen sich somit gegenseitig und gewährleisten
eine gleichbleibende Kontaktierungslage. Ferner wird durch die Gleitflächen eine
zusätzliche elektrische Verbindung zwischen den beiden Stiftteilen geschaffen, so
daß ohne weitere Vorkehrungen der elektrische An-
schluß einer Verdrähtung z. B.
zu -einer den Taststiften nachgeschalteten Prüfeinrichtüng an einem der Stiftteile
vorgenommen werden kann.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Stiftteile
an den Tastenden scharfkantig ausgebildet und ergänzen sich insbesondere zu einer
gemeinsamen Tastspitze. Mit einer derartigen Tastspitze können auch kleinste Meßstellen,
wie kleine Lötstellen od. dgl. abgetastet werden, wobei mit einer derartigen Tastspitze
Lötmittelreste, Schmutzreste od. dgl., die auf der Meßstelle bzw. auf der Lötstelle
anhaften, durchstoßen werden können, so daß eine gute elektrische Kontaktierung
gewährleistet ist.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Tastspitzen
der einzelnen Stiftteile eines Taststiftes in der Ruhestellung in Längsrichtilhg
des Taststiftes gegeneinander versetzt. Beim Absenken des Taststiftes auf die Meßstelle
berührt also zunächst der eine Stiftteil die Kontaktstelle und wird beim weiteren
Absenken des Taststiftes relativ gegenüber dem anderen Stiftteil in Längsrichtung
des Taststiftes um die Strecke des »Vorhubes« bewegt. Dabei tritt auch der andere
Stiftteil mit der Kontaktstelle in Berührung. Durch die Hubbewegung der Stiftteile,
deren Spitzen gleitend aneinanderliegen, wird eine Art von Selbstreinigung an den
Spitzen erreicht, wodurch Schmutzteilchen, z. B. Lötmittelreste, Schutzlackreste
od. dgl., die etwa an den Tastspitzen hängenbleiben, mit Sicherheit abgestoßen werden.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem in der Zeichnung dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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In der Zeichnung ist mit 1 eine Schaltungsplatte bezeichnet, welche
auf der einen Seite mit gedruckten oder geätzten Leiterbahnen sowie in einem bestimmten
Raster mit Lötaugen 2 versehen ist und auf der anderen Seite in bekannter Weise
mit elektrischen Bauteilen 3 bestückt ist. Zur elektrischen Prüfung der sich auf
der Schaltungsplatte 1 befindenden Schaltungsanordnung ist die Schaltungsplätte
1 in Lagerböcken 4 eingespannt, wobei ein elektrischer Abgriff an den Lötaugen2
vorgenommen werden soll. Für die lösbare elektrische Kontaktierung mit diesen Lötaugen
2 ist eine Kontaktierungseinrichtung vorgesehen, von welcher in der Zeichnung nur
die zum Verständnis wesentlichsten Teile dargestellt sind. Entsprechend der Verteilung
der Lötaugen 2 auf der Schaltungsplatte 1 sind im bestimmten Abstand voneinander
angeordnete Taststifte 5 vorgesehen, die in einem Aufnahmeblock 6 bzw. in Führungszylindern
7 bewegbar sowie absenkbar gelagert sind: Jeder Taststift -5 besteht aus zwei in
Längsrichtung des Taktstiftes relativ zueinander beweglichen und federnd gegeneinander
verpannten Stiftteilen 8 und 9j wobei der Stiftteil 8 in einem hülsenartigen Ansatz
10 des anderen Stiftteiles 9 geführt ist. Jeder Stiftteil 8 und 9 ist an dem der
Kontaktierung dienenden unteren Tastende des Taststiftes 5 mit einer das Zentrum
des Taststiftes 5 durchstoßenden Gleitfläche 11 bzw. 12 versehen, welche Gleitflächen
11 und 12 aneinander anliegen.
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Der Stiftteil 8 weist einen Ansatz 13 auf und setzt sich nach oben
weiterhin stiftartig fort. Der nicht dargestellte Antrieb für das Absenken der Taststifte
5 befindet sich oberhalb der dargestellten Anordnung und bewirkt bei seiner Betätigung
über eine Zylinderfeder 14 eine Absenkbewegung des Taststiftes 5 in
Richtung
des Pfeiles 15, womit der Taststift 5 federnd auf die Kontaktstelle, also auf das
Lötauge 2 aufgedrückt werden kann. Wie in der Zeichnung deutlich dargestellt, befindet
sich zwischen dem Ansatz 13 und dem hülsenartigen Ansatz 10 des Stiftteiles 9 eine
vorgespannte Feder 16, welche diesen Stiftteil 9 federnd gegen einen Anschlagbolzen
17 des anderen Stiftteiles 8 drückt. Die Lage des Anschlagbolzens 17 ist dabei so
gewählt, daß die spitz zulaufenden Tastspitzen der einzelnen Stiftteile 8 und 9
in der Ruhestellung des Taststiftes 5 in Längsrichtung gegeneinander um das Maß
a versetzt sind. Wird nun der Taststift 5 abgesenkt, so trifft zunächst die Tastspitze
des Stiftteiles 9 auf dem Lötauge 2 der Schaltungsplatte 1 auf. Beim weiteren Absenken
wird der Stiftteil 9 relativ gegenüber dem Stiftteil 8 und von dem Anschlagbolzen
17 weg bewegt und die Tastspitze des Stiftteiles 8 tritt ebenfalls in Berührung
mit dem Lötauge 2. Diese Arbeitsstellung des Taststiftes 5 ist in der Zeichnung
rechts verdeutlicht. Es findet nun eine echte Doppelkontaktierung zwischen dem Lötauge
2 der Schaltungsanordnung und der Kontaktierungseinrichtung statt.
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Eine elektrische Verbindung zwischen den Taststiften 5 und einer nachgeschalteten
Prüfeinrichtung kann z. B. über die an dem Ansatz 13 anliegende Zylinderfeder 14,
über ein ebenfalls mit der Zylinderfeder 14 in Berührung stehendes Abschlußelement
13 und über eine Verdrahtung 19 erfolgen. Die elektrische Verbindung zwischen dem
Taststift 9 und dem Ansatz 13 ist über die z. B. versilberte Feder 16 gewährleistet.
Mit dem Abheben des Taststiftes 5 von dem Lötauge 2 bewegen sich wiederum die Tastspitzen
der Stiftteile 8 und 9 relativ gegeneinander und nehmen ihre Ruhestellung ein, wobei
an den Tastspitzen etwa anhaftende Schmutzteile mit Sicherheit abgestoßen werden.
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Patentansprüche: 1. Kontaktierungseinrichtung für die lösbare elektrische
Kontaktierung mit den Kontaktstellen einer Schaltungsanordnung mit einer Anzahl
Taststifte, die auf die Kontaktstellen absenkbar und
auf diese federnd aufdrückbar
sind, insbesondere zur - elektrischen Prüfung von gedruckte Leiterbahnen aufweisenden
Schaltungsplatten, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Taststift (5) aus wenigstens
zwei in Längsrichtung des Taststiftes relativ zueinander beweglichen und federnd
gegeneinander verspannten Stiftteilen (8 und 9) besteht.
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2. Kontaktierungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stiftteile (8 und 9) an dem der Kontaktierung dienenden Tastende des Taststiftes
(5) mit aneinander anliegenden Gleitflächen (11 bzw. 12) versehen sind.
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3. Kontaktierungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stiftteile (8 und 9) an den Tastenden scharfkantig ausgebildet sind und
sich insbesondere zu einer gemeinsamen Tastspitze ergänzen.
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4. Kontaktierungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tastspitzen der einzelnen Stiftteile (8, 9) eines
Taststiftes (5) in der Ruhestellung in Längsrichtung des Taststiftes gegeneinander
versetzt sind.
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5. Kontaktierungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Taststift (5) aus zwei Stiftteilen (8 und 9) besteht,
wobei der eine Stiftteil (8) in einem hülsenartigen Ansatz (10) des anderen Stiftteiles
(9) geführt und mittels einer Feder (16) verspannt ist.
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6. Kontaktierungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stiftteil (8) mit einem Anschlagbolzen (17) versehen ist, welcher in der
Ruhestellung des Taststiftes (5) durch die Kraft der Feder (16) an einer Begrenzungskante
des hülsenartigen Ansatzes (10) des anderen Stiftteiles (9) anschlägt.