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Die
Erfindung betrifft ein Belüftungssystem für Bekleidung,
insbesondere vorzugsweise wasserdichte Sportbekleidung, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Der
Begriff Bekleidung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung sehr
weit gefasst. Er betrifft Jacken, Hosen, Hemden bis hin zu Kopfbedeckungen.
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Wasserdichte
Bekleidung, insbesondere wasserdichte Sportbekleidung, besteht in
der Regel aus einem Gewebe, das derart beschichtet ist, dass es
wasserdicht ist, im Einzelfall sogar einen Wasserdruck bis zu 20.000
mm Stand halten kann. Hochwertige Bekleidungen mit Spezialausrüstung, wie
Goretex®,
Sympatex®,
Memotex® usw.
haben die Eigenschaft, dass sie dampfdurchlässig sind und innerhalb von
24 Stunden bis zu 10.000 g bei Extrembekleidung auch mehr, Wasserdampf/m² nach außen leiten können. Trotz
dieser Wasserdampfdurchlässigkeit sind
diese wasserdichten Gewebe absolut luftdicht. Daher führen Jacken,
Mäntel
oder Hosen, die aus einem entsprechenden Stoff verarbeitet sind,
innerhalb kürzester
Zeit zu einem Wärmestau,
wenn der Benutzer sich sportlich betätigt. Das wiederum führt zur Kör perüberhitzung
und zum gerade bei sportlicher Betätigung unerwünschtem
Leistungsabfall.
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Dieses
Problem wurde bereits erkannt und es sind daher schon Belüftungssysteme
für Bekleidung
geschaffen worden, die insbesondere bei trockener Außenumgebung
mittels eines Reißverschlusses
oder Klettverschlusses geöffnet
werden können.
Bei Feuchtigkeit und Regen müssen
diese Lüftungen
jedoch geschlossen werden, da ansonsten durch die Luftöffnungen,
die häufig
unter den Armen angebracht sind, Feuchtigkeit von außen in die Bekleidung
eindringt. Darüber
hinaus führen
die Belüftungsöffnungen
bei Wind zu einem Auskühlen
des Körpers.
Es sind auch schon Lösungen
bekannt geworden, in welchen schindelartige Überlappungen durch das Gewebe
gebildet werden, die die Luftöffnungen
abdecken, so dass beispielsweise Regenwasser von außen nicht
eindringen kann und dennoch Wasserdampf (Schweiß) nach außen dringen kann. Auch diese
Lösung
weist aber immer noch den Nachteil auf, dass sie wenig. winddicht
ist, dass bei sehr starkem Regen Feuchtigkeit durch die Lüftungsschlitze
eintreten kann, und dass die Ventilation der schindelartigen Überlappung,
z. B. wenn die Stoff-Flächen
aufeinander liegen oder bei Nässe
verkleben, nicht funktioniert.
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Aus
der
EP 02 013 257.7 des
gleichen Anmelders ist bereits ein gattungsgemäßes Belüftungssystem bekannt, bei dem
die Luftöffnungen
durch ein flexibles dreidimensional vernetztes Abstandshaltermaterial
verschlossen sind. Derartige Belüftungssysteme
in der Bekleidung weisen die vorgenannten Nachteile nicht mehr auf.
Insbesondere kann die Belüftung
in einfacher Weise dem Bedarf der jeweiligen Kundenzielgruppe angepasst
werden, beispielsweise durch Veränderung
der Stärke
des dreidimensionalen Abstandshaltermaterials oder durch eine mehr oder
wenige starke Überlappung
der Schindelkonstruktion.
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Allerdings
hat sich bei extremen Witterungsbedingungen im Hochgebirge oder
bei extremer Kälte
gezeigt, dass über
die entsprechenden Belüftungsöffnungen
eine lokal stärkere
Auskühlung
des Körpers
erfolgt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, das gattungsgemäße Belüftungssystem
derart weiter zu entwickeln, dass für extreme Witterungsbedingungen,
im Hochgebirge oder bei extremer Kälte der Luftmengenaustausch,
der durch das Belüftungssystem
mit der Umgebung erfolgt, gezielt einstellbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ergibt
sich aus der Kombination der Merkmale des Hauptanspruchs. Somit
wird beim gattungsgemäßen Belüftungssystem
zumindest im Bereich der Lüftungsöffnung ein
mittels eines Reißverschlusses,
eines Klettbandes oder einer anderen wieder lösbaren Linienverbindung verschließbares Futter
bzw. ein flächenmäßig begrenzter
Einsatz zum Verschließen
der Lüftungsöffnung angeordnet.
Durch entsprechendes Öffnen
oder Schließen
des Reißverschlusses
oder des Klettbandes wird der Luftmengenaustausch eingestellt. Im
Vergleich zu herkömmlichen,
bekannten Reißverschluss-Unterarmöffnungen
hat das erfindungsgemäße Belüftungssystem
den Vorteil, dass es im geöffneten
Zustand des Innenreißverschlusses oder
Klettverschlusses seine Wasser- und winddichte Funktion beibehält.
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Das
neue System ist vorteilhaft bei extremem Wetterschutz einsetzbar
und richtet sich in den Zielgruppen an Extrembergsteiger oder für Arbeitsbekleidung,
die bei extremen Bedingungen getragen werden soll.
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Dieses
zusätzliche
Verschlusssystem kann in ein im Kleidungsstück ganzflächig vorgesehenes Futter eingearbeitet
sein, es kann aber auch insbesondere zum Nachrüsten bei schon vorhandenen Bekleidungsstücken in
Form eines Einsatzes (Insert) zur Verfügung gestellt werden.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
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Das
Abstandshaltermaterial kann vorzugsweise aus einem dreidimensionalen
Abstandsgewebe bestehen, einem dreidimensionalen und luftdurchlässigen Netzmaterial
aus Kunststoff, das bereits für die
Belüftung
von Rucksäcken,
Autositzen oder ähnlichem
verwendet wird. Dieses Material besteht aus einem wasserabstoßenden Kunststoffmaterial,
das eine vergleichsweise dünne
Gewebeschicht und eine dickere Netzstrukturschicht aufweist, wobei
beide Schichten miteinander zu einer Einheit verbunden sind.
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Alternativ
kann das flexible dreidimensional vernetzte Abstandhaltermaterial
aus einer Schaumstoffschicht oder einem Kunststofffaser-Vlies, wie
es als Tiefenfilter Verwendung findet, bestehen.
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Vorteil
des erfindungsgemäßen Abstandsmaterials
ist die einfache Verarbeitbarkeit. Es kann einfach mit der jeweiligen
Stofflage vernäht,
vernietet, verklebt, verschweißt
oder anderweitig verbunden werden.
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Insbesondere
wenn ein Einsatz zum Verschließen
der Luftöffnung
auf der Innenseite des Bekleidungsstückes vorzusehen ist, kann dieser
entlang einer Verbindungslinie mit dem Bekleidungsstück vernäht, geklebt
oder verschweißt
sein. Der Einsatz kann vorteilhaft rolloartig zusammenrollbar und
fixierbar ausgebildet sein, so dass er für den Fall, dass keine extremen
Wetterbedingungen, also keine extreme Kälte oder dergleichen vorliegt,
rollflächig geöffnet werden
kann.
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Gemäß einer
anderen besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann die schindelartige Überlappung
an ihrer Außenkante
mit einer ersten Außenkante
des streifenförmigen
Abstandshaltermaterials vernäht,
verklebt oder verschweißt
sein, während
die zweite Außenkante
des streifenförmigen
Abstandshaltermaterials mit der Außenkante der durch die schindelartige Überlappung überdeckenden
Gewebelage vernäht,
verklebt oder verschweißt
ist. Hierdurch wird das Abstandshaltermaterial an einer Seite von
der unteren Gewebelage und auf der gegenüberliegenden Seite von der
schindelartig überdeckenden Gewebelage
abgedeckt. Mittels dieser Fügetechnik, d.
h. dem Nähen,
Verkleben oder Verschweißen
ist die Luftdurchlässigkeit
gewährleistet.
Andererseits können
Wasser und Wind nicht eindringen. Vorteilhaft ist das Abstandshaltermaterial
mit dem wasserdichten Stoff so verarbeitet, dass die verbleibenden Nähte, bzw.
Klebe- oder Schweißstellen
auf der Innenseite der Be kleidung wasserdicht mit einem Klebeband
abgetapt werden können.
Alternativ können die
entsprechenden Nähte,
soweit hier nur Nähte
vorliegen, verschweißt
werden. Da das wasserdichte dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial auf
der Innenseite der Bekleidung angebracht ist und mittels der schindelartigen Überlappung überdeckt ist,
kann selbst bei sehr starkem Wind oder Sturm Regenwasser nicht in
die Jacke oder Hose oder in das andere Bekleidungsstück eindringen.
Dem gegenüber
funktioniert jedoch die Lüftung
dank des Abstandshaltermaterials ohne Einschränkungen.
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In
einer alternativen Ausführungsvariante
ist das streifenförmige
Abstandshaltermaterial in eine schlitzartige Lüftungsöffnung in der durch die schindelartige Überlappung überdeckten
Gewebelage eingesetzt.
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Die
gemäß der vorgenannten.
Ausführungsvariante
streifenförmigen
Abstandsmaterialien können
auch zur Bildung von zwei und mehr Lüftungsöffnungen nebeneinander angeordnet
sein. Hierdurch ergeben sich reliefartige Streifen auf dem Bekleidungsstück, die
trotz ihrer technischen Bedingtheit als Designelement wirken. Dabei
ist die Anordnung der entsprechenden Lüftungsschlitze beliebig.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Jacke als beispielhafte
Ausführungsform
eines Bekleidungsstücks
mit dem erfindungsgemäßen Belüftungssystem,
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2: eine dreidimensionale
teilweise geschnittene Darstellung des eingesetzten Abstandsgewebes,
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3: einen Schnitt entlang
der Schnittlinie III-III in 1 und
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4: eine Draufsicht von innen
auf einen erfindungsgemäßen Einsatz
gemäß einer
Ausführungsvariante
der Erfindung.
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Das
erfindungsgemäße Belüftungssystem kann
bei beliebigen Bekleidungsstücken
einsetzbar sein. So ist hier an Jacken, Mäntel oder auch Hosen und Kopfbedeckungen
zu denken. Belüftungen
bei Jacken werden in der Regel auf der Brust oder auf dem Rücken oder
unter den Armen angebracht, während
sie bei Hosen praktischerweise im Bereich der Gesäßtaschen
angebracht sind. In der 1 ist
eine Sportjacke 10 dargestellt, in welcher das Belüftungssystem 12 schlitzartig
im Brustbereich angeordnet ist. Es kann in gleicher Weise unter
den Armen oder an beliebiger anderer Stelle angeordnet sein. Der Aufbau
des hier vorliegenden Belüftungssystems
ergibt sich aus den 3 und 4. In der Schnittdarstellung
gemäß 3 ist zunächst eine
schindelartige Überlappung 14 aus
einem wasserdichten Gewebe, wie beispielsweise Goretex® dargestellt,
welche eine untere Gewebelage 16 aus dem gleichen Material
in Form einer schindelartigen Überlappung 18 überdeckt.
Die Gewebelage 14 ist bis in den die schindelartige Überlappung 18 bildenden
Bereich entlang ihrer gesäumten
Außenkante 20 mittels
einer Naht 22 mit einer Außenkante 24 eines
streifenförmigen
Abstandshaltermaterials 26 verbunden. Die gegenüberliegende
Seitenkante 28 des streifenförmigen Abstandshaltermaterials 26 ist
mit der überdeckenden Außenkante 30 der
unteren Gewebeschicht 16 mittels einer Naht 32 verbunden.
Somit ist der durch die schindelartige Überlappung gebildete Lüftungsschlitz vollständig mittels
des streifenförmigen
Abstandshaltermaterials ausgefüllt.
Die Luft dringt hier im wesentlichen in Längsrichtung durch das Abstandshaltermaterial
hindurch. Aufgrund seiner wasserabweisenden Eigenschaft wird das
Eindringen von Regenwasser sicher verhindert, während der schweißbedingte Wasserdampf
von innen nach außen
gelangen kann. Auch eine Luftkonvektion von außen ist möglich, ohne dass hier Wind
durch die Öffnung
nach innen dringen kann, der zu einer starken Luftkonvektion und
damit zu einem starken Auskühlen
führen
würde.
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Für extreme
Witterungsbedingungen, d. h. extreme Kälte kann ein Auskühlen weiterhin
dadurch verhindert werden, dass der Einsatz 40 über die
Nähte 42 und 44 an
die Gewebelage 14 bzw. die Gewebelage 16 genäht ist.
Der Einsatz 40 weist einen an drei Seiten umlaufenden wasserdichten
Reißverschluss 46,
der ein entspre chendes Öffnen
einer im Einsatz 40 ausgebildeten Klappe 48 erlaubt,
die in hier nicht näher
dargestellter Art und Weise rolloartig aufgerollt und befestigt
werden kann. Bei Verschließen
der Klappe 48 wird eine Konvektion und somit ein weiteres
Auskühlen
des Körpers
sicher verhindert. Bei wärmeren
Außenbedingungen
kann die entsprechende Klappe 48 geöffnet werden. Durch entsprechendes
mehr oder weniger weites Verschließen des Reißverschlusses 46 kann
hier der Luftmengenaustausch variabel eingestellt werden. Anstelle
eines entsprechenden Reißverschlusses 46 kann
auch ein Klettband oder eine andere wieder lösbare Linienverbindung eingesetzt
werden.
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Ein
Einsatz 40 ermöglicht
ein lokales Aufbringen des entsprechenden Innenfutters. Ein entsprechendes
Innenfutter kann wahlweise aber auch vollflächig im Inneren des Kleidungsstückes vorgesehen sein,
wobei entsprechende Klappen 48 an unterschiedlichen Stellen
des Kleidungsstückes
angeordnet werden können.
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Anstelle
der Nähte 32, 22, 42 und 44 können auch
Klebeverbindungen oder Schweißverbindungen
vorgesehen sein.
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Das
Abstandshaltermaterial 26, wie es in der Ausführungsform
verwendet wird, ergibt sich in seinem Aufbau aus 2. Hier ist ein Abstandsgewebe dargestellt,
das zweischichtig aufgebaut ist. Zum einen ist eine Seite durch
eine vergleichsweise dünne Gewebeschicht 36 aus
wasserabweisendem Kunststoffmaterial gebildet. Mit dieser Gewebeschicht 36 ist
eine dickere Netzstrukturschicht 38 zu einer Einheit verbunden.