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Die
Erfindung betrifft einen Schlafsack nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Schlafsäcke
sind weit verbreitet und dienen dazu, den Körper einer
Person gegen die Außenkälte der Umwelt zu isolieren.
Herkömmliche Schlafsäcke weisen eine mehr oder
weniger dicke, gefüllte Schlafsackhülle auf, die
zumeist seitlich durch einen Reißverschluß zu öffnen
ist. Dabei kann zum Ein- und Aussteigen in den Schlafsack der Reißverschluß geöffnet
werden. Anschließend wird der Reißverschluß wieder
geschlossen, so dass sich innerhalb der Schlafsackhülle
der Schlafsackinnenraum durch die Körperwärme
erwärmen kann. Die Wärmeisolierung wird teilweise
durch eine wärmeisolierende Isolationsschicht zwischen
einer Innenhülle und einer Außenhülle
erreicht.
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Für
Schlafsäcke ist nun eine möglichst wasserdichte
und winddichte Außenhülle gefordert. Vor allem
bei ausgedehnten Trekking- und Bergtouren soll dadurch das Eindringen
von Feuchtigkeit von Außen verhindert werden. Gleichzeitig
soll aber der vom Schlafsackbenutzer abgegebene Wasserdampf durch
die Außenhülle an die Atmosphäre abgegeben werden.
Die winddichte und weitgehend wasserdichte bzw. wasserabstoßende
Außenhülle soll dabei keine unüberwindliche
Hürde für den austretenden Wasserdampf darstellen.
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Es
dringt nun nicht nur Feuchtigkeit von Außen in die Schlafsackisolierung
ein. Vielmehr gibt der Schlafsackbenutzer während der Nacht
selbst 100 bis 300 g Wasser in Form von Schweiß als Wasserdampf
in das Schlafsackinnere ab. Deshalb ist es erforderlich, den Schlafsack
nach jeder Nacht ausgiebig zu lüften, um die Feuchtigkeit
wieder abgeben zu können.
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Ein
besonderes Problem ergibt sich hierbei bei einer Außentemperatur
unter dem Gefrierpunkt. Die Feuchtigkeit, die in die Isolation eingedrungen
ist, ist aufgrund der niedrigen Außentemperatur zu Eiskristallen
kristallisiert. Insbesondere bei Daunenschlafsäcken kann
hier beobachtet werden, dass aufgrund der Temperaturunterschiede
zwischen der Isolationsschicht und der Außenhülle
der Eisansatz an der Innenseite der Außenhülle
erfolgt. Das Material, aus dem die Außenhülle
besteht, würde die Feuchtigkeit in Form von Dampf nach
außen abgeben. Beim Auftreffen des Wasserdampfes an die
kalte Innenseite des Außengewebes wird allerdings der Dampf
zu Wasser verflüssigt bzw. sogar zu Eis kristallisiert,
so dass er nicht mehr durch die Außenhülle nach
außen durchtreten und damit abdampfen kann. Hierdurch steigt
der Feuchteanteil Nacht für Nacht innerhalb der Isolationsschicht
an. Dieser Anstieg des Feuchtigkeitsgehalts wirkt sich sehr negativ
auf die Isolationsfähigkeit des Isolationsmaterials, beispielsweise
der Daunenisolation aus.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen
Schlafsack derart weiterzubilden, dass der Schlafsack nach Benutzung unterhalb
des Gefrierpunkts in einfacher Art und Weise getrocknet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß dieser Lösung weist der Schlafsack
mit einer Schlafsackhülle, die eine Innenhülle,
eine Isolationsschicht und eine erste Außenhülle
aufweist, zusätzlich noch eine zweite Außenhülle
auf, die mit der Schlafsackhülle derart verbunden ist, dass
die Schlafsackhülle durch eine in dieser zweiten Außenhülle
vorgesehene, vorzugsweise verschließbare, Öffnung
nach außen wendbar ist.
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Gemäß dieser
erfindungsgemäßen Lösung kommt die erste
Außenhülle der Schlafsackhülle nicht
mit der kalten Außenluft in Kontakt. Vielmehr dient hierzu
die zweite Außenhülle, an der sich die austretende
Feuchtigkeit in Form von Eis- und Schneekristallen auskristallisiert.
Zur Trocknung kann dann die Schlafsackhülle durch die Öffnung
in der zweiten Außenhülle nach außen
gewendet werden, so dass die Innenseite der zweiten Außenhülle, an
der die Eis- und Schneekristalle anhaften, ausgeschüttelt
werden kann. Nach entsprechendem Abstreifen und Abschütteln
der Eis- und Schneekristalle vom Inneren der zweiten Außenhülle
und gegebenenfalls noch zusätzlichem Trocknen in der Sonne, kann
die Schlafsackhülle durch die Öffnung in der zweiten
Außenhülle wieder nach Innen gewendet werden.
Nach entsprechendem Verschließen der Öffnung ist
der getrocknete Schlafsack wieder einsatzfähig.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
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Demnach
weist der Schlafsack eine über einen Großteil
seiner Länge verlaufende Schließeinrichtung, vorzugsweise
einen Reisverschluß, auf.
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Die
zweite Außenhülle ist vorzugsweise im wesentlichen
mit ihren Längsseiten beidseitig entlang der Schließeinrichtung
der Schlafsackhülle über Nähte mit dieser
verbunden. Zusätzlich weist die äußere
Hülle vorzugsweise nur noch seitliche Nähte auf,
so dass die gesamte Frontseite und die gesamte Rückseite
der zweiten Außenhülle völlig ohne Naht gebildet
ist. Hierdurch wird sicher verhindert, dass Nässe durch
die Einstichlöcher von zusätzlichen Nähten
eindringen kann.
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Die
verschließbare Öffnung in der zweiten Außenhülle
kann bevorzugt durch einen Reißverschluß als Verschließvorrichtung
geöffnet werden. Die verschließbare Öffnung
kann besonders vorteilhaft mit einer einseitig an der zweiten Außenhülle
an geordneten und mit einem Haftmittel, vorzugsweise einem Klettband,
wieder lösbar verschließbaren Klappe überdeckbar
sein.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann die erste
Außenhülle der Schlafsackhülle aus einem
extrem luft- und dampfdurchlässigen Material bestehen,
das lediglich noch daunendicht sein muss. Hierdurch kann noch mehr
Wasser durch die Isolationsschicht hindurch und durch die erste
Außenschicht hindurch nach außen abgegeben werden.
Dieses wird sich dann bei den entsprechend niedrigen Temperaturen
auf der Innenseite der zweiten Außenhülle niederschlagen,
wie dies zuvor beschrieben wurde. Es kann dann in Form der Eis-
bzw. Schneekristalle in einfacher Weise wieder ausgeschüttelt
werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die erste Außenhülle aus einem
Material mit einer Luftdurchlässigkeit größer
oder gleich 10 mm/s gefertigt, vorzugsweise aus einem leichten Nylongewebe
ohne Beschichtung mit wasserabstoßender Ausrüstung.
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Dagegen
kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung die
zweite Außenhülle aus einem Material mit wasserabstoßender
Beschichtung bestehen. Dabei kann vorteilhaft die zweite Außenhülle aus
einem leichten Nylongewebe mit mikroporöser Polyurethanbeschichtung
oder aus einem Polyurethanlaminat gefertigt sein.
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Die
Isolationsschicht der Schlafsackhülle kann aus Daunen bestehen.
Diese Daunen sind dann vorteilhaft von in der Schlafsackhülle
vorgesehenen Isolationskammern umschlossen, wobei die Stege zur
Bildung der Isolationskammern an der ersten Außenhülle
angenäht sind. Die hier vorgesehenen Einstichlöcher
sind aber für das Eindringen von Wasser von außen
nicht kritisch, da ja die erste Außenhülle der
Schlafsackhülle noch mit der zweiten Außenhülle gegenüber
der Atmosphäre getrennt ist.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand
der in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsvariante
noch näher erläutert.
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Die
einzige Figur zeigt schematisch einen Schlafsack gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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In
der Figur ist die Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schlafsacks 10 von oben gezeigt. Der Schlafsack 10 weist
zwei Schlafsackseiten 12 und 14 sowie eine Kopfseite 16 und
eine Fußseite 18 auf. Dabei befindet sich der
Kopf einer im Schlafsack 10 liegenden Person an der Kopfseite 16 und
die Füße der Person an der Fußseite 18.
An der rechten Seite des Schlafsacks 10 ist eine Schließeinrichtung 20 in
Form eines Reißverschlusses angeordnet, welche es der Person
ermöglicht, den Schlafsack 10 seitlich zu öffnen
und sich in den Schlafsack 10 zu legen. Danach wird die
Schließvorrichtung 20 wieder geschlossen, um den
Schlafsackinnenraum von der Außenluft zu trennen. Neben
der hier dargestellten Ausführung mit einem Reißverschluß kann
auch jede beliebige andere Schließeinrichtung in Form eines Klettverschlusses,
eines Schnursystems oder dergleichen verwendet werden. Der Schlafsack 10 weist eine
Schlafsackhülle mit einer Innenhülle, einer Isolationsschicht,
bestehend aus Daunen und einer ersten Außenhülle
auf. Diese erste Außenhülle weist gemäß der
Erfindung über eine zweite Außenhülle 22 auf,
in welcher eine widerverschließbare ca. 70 cm lange schlitzartige Öffnung 24 vorgesehen
ist.
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In
der Figur ist die schlitzartige Öffnung 24 mittels
eines strichpunktiert dargestellten Reißverschlusses 26 verschließbar.
Der Reißverschluß 26 ist über
eine an der zweiten Außenhülle 22 angenähten Klappe 28 überdeckbar,
wobei diese Klappe 28 entlang einer Linie 30 an
der zweiten Außenhülle 22 angenäht
ist und über Klettbänder (hier nicht dargestellt)
an der gegenüberliegenden Seite mit der Außenhülle 22 wieder
lösbar verbindbar ist.
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Gemäß der
hier dargestellten Ausführungsform wird die zweite Außenhülle
jeweils über ihre Längsseite beidseitig entlang
des Reißverschlusses 20 mit der in der Figur verdeckten
Schlafsackhülle über entsprechende Längsnähte
verbunden. Ansonsten wird die zweite Außenhülle
nur noch mit seitlichen Nähten versehen, wobei eine Naht
entlang der die Kopföffnung 32 bildenden Außenkante 34 der Schlaf sackhülle
mit der Kopfseite 16 bildet, während eine andere
seitliche Naht im Fußbereich 18 vorgesehen ist,
die aber nicht mit der Schlafsackhülle verbunden ist.
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Aufgrund
dieser Verbindung zwischen der zweiten Außenhülle 22 und
der aus Innenhülle, Isolationsschicht und erster Außenhülle
bestehenden Schlafsackhülle, kann die Schlafsackhülle
nach Öffnen der Klappe 28 und des Reißverschlusses 26 durch
die Öffnung 24 nach außen gewendet werden, so
dass auch die Innenseite der zweiten Außenhülle 22 nach
außen gewendet ist. Eventuell auf der Innenseite der zweiten
Außenhülle 22 befindliche Eiskristalle
bzw. Schneekristalle können so leicht abgeklopft werden,
so dass hierdurch eine schnelle und effektive Trocknung erfolgt.
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Die
zweite Außenhülle besteht vorzugsweise aus einem
extrem leichten Nylongewebe mit mikroporöser Polyurethanbeschichtung
oder aus einem Polyurethanlaminat. Vorzugsweise ist hier die Wassersäule
größer als 700 mm (nach DIN EN 20811). Die
Dampfdurchlässigkeit MVTR ist größer
oder gleich als 7000 g/m2/24 h entsprechend DIN
EN ISO 15496.
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Die
erste Außenhülle, die die innere Schlafsackhülle
umgibt, besteht vorzugsweise aus einem extrem leichten Nylongewebe
ohne Beschichtung mit wasserabstoßender Ausrüstung
und weist nach DIN EN ISO 9237 vorzugsweise eine
Luftdurchlässigkeit von größer oder gleich
10 mm/s auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN EN 20811 [0023]
- - DIN EN ISO 15496 [0023]
- - DIN EN ISO 9237 [0024]