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Die Erfindung betrifft einen Schachtring
für Schächte, insbesondere
für den
Straßenbau
sowie einen Schacht insbesondere im Straßenbau. Im Straßenbau ist
es bekannt, Schächte
aus verschiedenen Bauteilen herzustellen. So kann ein derartiger Schacht
von der Straßenoberfläche aus
betrachtet zunächst
aus einem Schachtdeckel sowie einer darunter angeordneten Schachtabdeckung
bestehen. Zwischen der Schachtabdeckung und einem Schachtkonus sind
dann verschiedene Ausgleichsringe angeordnet zum Ausgleich von Belastungen, wie
sie durch den Verkehr, der die Schachtdeckel überfährt, auf den Schachtkonus und
damit letztendlich auf die darunter liegende Kanalisation wirken. Die
Ausgleichsringe dienen dabei zum einen zur Druckverteilung, aber
auch zum Ausgleich von Schubkräften
und Satzbewegungen. Darüber
hinaus werden sie zur Höhenregulierung
eingesetzt und sollen Nachverdichtungen im Bereich des Konuses verhindern
helfen. Dabei können
die verschiedenen Auflageringe bezüglich der äußeren Form und Abmessung sowie
der Dicke aufeinander abgestimmt sein, um eine optimale Dämpfungswirkung
und Krafteinleitung zu gewährleisten.
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Derartige Ausgleichsringe bestehen
in der Regel aus Beton. Hierbei besteht der Nachteil, dass trotz
aller Bemühungen
die Schachtringe beim Überfahren
insbesondere durch Lkws, also dem Schwerlastverkehr, beschädigt werden.
Dies kann zu Rissen und zu einem Zerbrechen der Ringe führen, wodurch sich
die Schachtabdeckung setzt oder absinkt. In diesen Fällen ist
es notwendig, den Schacht zu reparieren. Hierfür muss der Schachtdeckel sowie
der Schachtoberteil bzw. die Schachtabdeckung abgenommen werden,
und die Bruchstücke
des defekten Ausgleichsringes werden entfernt. Es wird dann eine Schalung
angebracht und der Raum, in dem der zerbrochene Ausgleichsring zuvor
angeordnet war, wird mit relativ flüssigem Beton oder Mörtel ausgefüllt. Nach
dem Aushärten
wird das Schachtoberteil wieder aufgesetzt. Ein derartiges Reparaturverfahren
ist zeitaufwendig und teuer.
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Darüber hinaus ist es z.B. aus
DE 299 05 199.4 bekannt,
zur Behebung einiger dieser Nachteile als Schachtausgleichs- und Lastenübertragungsringe
Ringe aus einem Elastomermaterial einzusetzen. Durch die Verwendung
von massiven Elastomerringen, die unter der Schachtabdeckung bzw. und/oder
zwischen den Betonausgleichsringen und/oder auf dem Schachtkonus
alternativ zu dem ansonsten zwischen den einzelnen Bauteilen vorgesehenen
Mörtelbett
angeordnet sein können,
sollen dynamische Verkehrslasten besser aufgenommen und Rissschäden am Schacht
vermieden. Darüber hinaus
sollen Setzbewegungen aufgrund von zerstörten Mörtelfugen reduziert werden
können.
Derartige Elastomerringe besitzen den Vorteil, dass sie den verschiedenen
Temperaturbedingungen, insbesondere auch Frost- und Taubedingungen,
gewachsen sind und so die Lebensdauer einer Schachtabdeckung verlängert werden
kann.
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Allerdings besitzen die beschriebenen
Elastomerringe den Nachteil, dass sie annähernd keine Schwingungen absorbieren
und daher beim Überfahren
anfangen zu vibrieren. Dies kann zu einem unerwünschten Klappern der Schachtdeckel
führen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
einen Schachtring sowie einen Schacht insbesondere für den Straßenbau bereitzustellen,
der in der Lage ist, dynamische Verkehrslasten aufzunehmen und so eine
Zerstörung
und ein Setzen der Ausgleichsringe eines Schachtes zu verhindern.
Darüber
hinaus soll der Schachtring in der Lage sein, Vibrationen zu dämpfen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Schachtring aus einem Material umfassend Polymere besteht.
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Insbesondere soll der Schachtring
vollständig
aus Polymeren bestehen. Nach einem ersten Ausführungsbeispiel soll wenigstens
eins der Polymere ein Polyurethan sein.
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Für
die Auswahl des verwendeten Polymers und insbesondere Polyurethans
bzw. durch die Verwendung verschiedener Polymere und insbesondere Polyurethane
in Kombination können
die Eigenschaften des Schachtringes eingestellt werden. Dabei kann
insbesondere vorgesehen sein, dass der Schachtring vollständig aus
Polymeren und insbesondere Polyurethan besteht, wobei insbesondere ein
Zweikomponentenmaterial aus z.B. verschiedenen Polyurethanen vorgesehen
sein kann.
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Neben Polyurethan können auch
andere vor allem thermoplastische Materialien zum Einsatz kommen,
wie z.B. Polystyrole, PVC und/oder Polyamide. Polyurethane weisen
aufgrund ihrer hohen elastischen Festigkeit und Zähigkeit
sowie dynamischen Belastbarkeit besondere Einsatzvorteile auf.
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Der Schachtring kann dabei in einer
Draufsicht betrachtet einen kreisförmigen, rechteckigen, elliptischen
oder polygonalen Querschnitt hinsichtlich seines äußeren Umfanges
aufweisen. Die innere Form der Öffnung
des Ringes wird in der Regel kreisförmig sein, wobei sämtliche
Schachtringe bzw. Ausgleichsringe, die verwendet werden, die gleiche
Form und Größe der inneren Öffnung besitzen
können,
um diese fluchtend übereinander
anzuordnen.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass
der Schachtring über
den gesamten Umfang die gleiche Höhe aufweist. Sofern ein Neigungsausgleich
erforderlich ist, kann vorgesehen sein, dass der Schachtring in
einem Längsschnitt
keilförmig
gestaltet ist. Unter Längsrichtung
wird dabei die axiale Richtung der Schachtringe verstanden. D. h.
in einem Längsschnitt
ist die eine Seite des Schachtringes höher als die andere Seite, wobei
die einzelnen Mantelelemente eine ebene Oberfläche aufweisen, um mit darüber oder
darunter liegenden Ausgleichsringen zusammenwirken zu können.
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Des weiteren betrifft die Erfindung
einen Schacht insbesondere für
den Bereich des Straßenbaus
mit einem Schachtdeckel, einer Schachtabdeckung und mehreren Ausgleichsringen
sowie einem Schachtkonus bzw. Schachtelement, wobei einer der Ausgleichsringe
ein zuvor beschriebener Schachtring ist. Der Schachtring kann dabei
insbesondere zwischen der Schachtabdeckung und den übrigen Ausgleichsringen
angeordnet sein, die sich oberhalb des Konuses bzw. des Schachtelements,
das an den darunter liegenden Kanal angeschlossen ist, befinden.
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Die Form sämtlicher Ausgleichsringe kann dabei
bezüglich
ihrer äußeren Form
und ihrer Abmaße
an die zu tragenden Lasten angeglichen sein.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand
einer Zeichnung näher
erläutert
werden, die eine schematische Darstellung eines Schachtes gemäß der Erfindung
zeigt.
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Die Zeichnung zeigt einen Schacht
in einer Straßendecke 10.
Zum Aufbau des Schachtes ist ein Schachtkonus 12 vorgesehen,
der mit der nicht dargestellten, im Erdreich verlaufenden Kanalisation
in Verbindung steht. Um den Schachtkonus herum ist als ein erster
Ausgleichsring eine Fundamentplatte 14 angeordnet, die
als Auflagefläche
für die
darüber angeordneten
weiteren Ausgleichsringe dient. Auf der Fundamentplatte 14 ist
ein Ausgleichsring 16 angeordnet, der eine rechteckige
Außenform
besitzt und aus Beton besteht. Die äußeren Abmessungen sind dabei
etwas geringer als der Fundamentplatte 14, die ebenfalls
eine rechteckige Form aufweist. Auf dem Ausgleichsring 16 sind
zwei weitere Ausgleichsringe 18 und 20 angeordnet,
die ebenfalls aus Beton bestehen. Zwischen den einzelnen Ringen
sind Mörtelschichten
als Mörtelfugen
vorgesehen. Die Innenaussparungen der einzelnen Ringe sind fluchtend übereinander
sowie über
der Öffnung
des Schachtkonuses 12 angeordnet. Die äußere Form und die Abmessungen
entsprechen dem Ausgleichsring 16.
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Von der Straßendecke 10 ausgehend
ist eine Schachtabdeckung 22 vorgesehen, in die der spätere Schachtdeckel 24 zum
Verschluss des Schachtes eingesetzt werden kann. Die Schachtabdeckung 22 ist
ringförmig
mit kreisförmiger
Außenform,
wobei ihre Innenöffnung
mit den Innenöffnungen
der Ringe 16 bis 20 fluchtet. Die Schachtabdeckung 22 besteht ebenfalls
aus Beton. Zwischen der Schachtabdeckung 22 und dem Ausgleichsring 20 ist
ein Schachtring 26 angeordnet, der aus Polyurethanmaterial
besteht und so ausgleichend bei starker Belastung des Schachtes
durch beispielsweise Lkw-Verkehr wirkt und gleichzeitig Schwingungen,
die durch das Überfahren
entstehen, gut dämpft.
Der Schachtring 26 besitzt dabei eine kreisförmige Außenform
sowie eine kreisförmige
Innenform und ist ebenfalls mit seiner Innenöffnung fluchtend zu den anderen
Ausgleichsringen 16 bis 20 angeordnet.
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Der Schachtring 26 hat dabei
in seiner Längsrichtung,
die der axialen Richtung des Schachtes entspricht, überall die
gleiche Dicke.
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Der gesamte Raum um den Schacht herum kann
durch eine Betonmasse 28 aufgefüllt werden, um die einzelnen
Teile gegeneinander weiter zu stabilisieren.
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Durch diese Anordnung der Ausgleichsringe 14 bis 20 und
der Schachtabdeckung 22 mit dazwischen angeordnetem Polyurethanschachtring 26 kann
die Langlebigkeit eines Schachtes hinsichtlich Zerstörung von
Ausgleichsringen und Setzbewegungen, aber auch Vibrationen, die
zu einem Klappern des Schachtdeckels 24 führen, deutlich
verbessert werden.