DE2029638C2 - Vorrichtung zum Zwischenspeichern einer langen Bahn - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern einer langen Bahn nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Bei einer bekannten Einrichtung zum Zwischenspeichern einer langen Bahn soll ein Geschwindigkeitsausgleich, beispielsweise zwischen einer kontinuierlich arbeitenden Dachpappenfertigungseinrichtung und einer das Produkt in Rollen begrenzter Länge aufwickelnden Wikkelmaschine herbeiführen. Die Laufgeschwindigkeit der Wickelmaschine ist etwa doppelt so groß wie die der Fertigungseinrichtung, da letztere während des Abschneidens und Auswerfens der Rollen keine Aufrollarbeit leisten kann. Die Vorrichtung zum Zwischenspeichern soll also den Ausgleich zwischen der diskontinuierlich arbeitenden Wickel- und Schneidmaschine einerseits und der übrigen Fertigungsanlage andererseits herbeiführen. Diese bekannte Zwischenspeichervorrichtung besteht aus zwei Walzenreihen, deren jede in einem Rahmen untergebracht 1st. Die Achsen der Walzen einer Reihe liegen in einer gemeinsamen Ebene und parallel zueinander. Die Walzen sind drehbar In dem Rahmen gelagert. Der eine Rahmen steht fest und enthält die Walzen In einer waagerechten Ebene, während der die andere Walzenreihe aufnehmende Rahmen parallel zum erstgenannten Rahmen senkrecht nach oben und unten frei beweglich ist. Dieser bewegliche Rahmen wird über Kettenzüge, Umlenkräder oder Gegengewichte teilweise entlastet, so daß die zwlschenzuspelciiernde Dachpappe, die abwech- «> selnd um die Walzen der beiden Rahmen geführt ist, nicht das volle Gewicht des beweglichen Rahmens aufzunehmen hat. Wenn die abnehmende Vorrichtung stillsteht und die kontinuierlich arbeitende Fertigungseinrichtung der Zwischenspeichervorrichtung Dachpappe zuführt, wird deren unterer beweglicher Rahmen nach unten bewegt, so daß sich sein Abstand gegenüber dem oberen Rahmen vergrößert und sie damit Dachpappe aufnimmt. Beginnt nun die abnehmende Vorrichtung nach Stillstand zu aroeiten, also beispielsweise als Wickelmaschine zu wickeln, steigt der bewegliche Rahmen wieder aufwärts. Er hat dabei eine Geschwindigkeit, die bei starkem Bremsen und somit schnellem StillstanJ der abnehmenden Vorrichtung nicht in gleichem Maße zu Null wird. Deswegen heben sich die Walzen des sich noch bewegenden Rahmens In diesem Falle aus der Papierbahn heraus, so daß die Bahn frei hängt. Danach fällt aber der bewegliche Rahmen mit seinen Walzen unter der Schwerkraft wieder in die Pappenbahn ein, die dadurch reißen oder anders beschädigt werden kann. Beim Abreißen fällt der gesamte Rahmen nach unten und kann Unfälle verursachen. Die Benutzung eines Gegengewichtes reicht als Abhilfe gegenüber diesem Mißstand nicht aus, denn es hat ebenfalls eine entsprechende Massenträgheit. Ein weiterer Nachteil ist die Notwendigkeit, je nach F'ächengewicht der Pappe ein entsprechendes Gegengewicht anbringen zu müssen. Die Gegengewichte müssen also häufig ausgewechselt werden.

Aus der BE-PS 7 03 318 ist eine Zwischenspeichervorrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt, bei welcher als Motor für die Relativbewegung der Rahmen eine KoI-ben-Zyllnder-Anordnung vorgesehen ist. Die Kolben-Zylinder-Anordnung dient aber nicht alleine als Antriebsmittel, sondern lediglich als Ausgangspunkt der für die Relativbewegung der Rahmen notwendigen Kräfte, während die Kraftübertragung auf die Rahmen mittels mehrerer Ketten erfolgt. Diese Vorrichtung ist damit nicht nur relativ aufwendig in der Konstruktion, mit ihr kann auch nicht mit der notwendigen Schnelligkeit auf ein starkes Bremsen und somit schnellen Stillstand der abnehmenden Vorrichtung reagiert werden. Auch diese bekannte Zwischenspeichervorrichtung weist daher die zuvor geschilderten Nachteile auf, die zu einer Beschädigung der Pappenbahn führen können.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Zwischenspeichervorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der der bewegliche Rahmen stets die Bahn berührt und Innerhalb vorgegebener Grenzen belastet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des kennzeichnenden Telis des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung schafft Abhilfe für die geschilderten Nachtelle der bekannten Zwischenspeichervorrichtungen dadurch, daß eine unmittelbare Kopplung der beiden Rahmen über die Kolben-Zylinder-Anordnung erfolgt, d. h. die Länge der Kolbenstange unmittelbar den Abstand der beiden Rahmen voneinander bestimmt. Damit 1st bei einfachem Aufbau eine schnelle Bewegung und Bewegungsänderung einschließlich Bewegungsumkehr möglich. Die Art der Steuerung der Kolben-Zylinder-Anordnung stellt dabei sicher, daß ein Reißen oder Beschädigen der Bahn vollständig ausgeschlossen Ist. Beim Reißen der Bahn kann der bewegliche Rahmen nicht nach unten fallen und Unfälle verursachen. Die Konstruktion der erfindungsgemäßen Zwischenspeichervorrichtung ist einfach im Aufbau und leicht zu bedienen.

Mit dem Merkmal des Anspruchs 2 wird erreicht, mit einer einzigen Kolben-Zylinder-Anordnung trotz erheblicher Größe der Rahmen auszukommen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben.

Es zeigt

Flg. 1 In vereinfachter Darstellung die Seitenansicht der Zwischenspeichervorrichtung auf die Stirnselten der Walzen gesehen, und

Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht auf den unteren Rahmen und seine Führung, in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 betrachtet.

Die Bahn 10 aus Dachpappe wird bei 12 von einer Kühlvorrichtung aus zugeführt und bei 14 von einer Wickel- und Schneidemaschine in Richtung des gezeigten Pfeiles abgezogen. Auf einem Gestell 16 mit quadratischem Grundriß (s. Fi g. 2) ist ein waagerecht liegender oberer Rahmen 18 befestigt, der in einer ebenfalls waagerechten Ebene liegt und zueinander parallele und im übrigen gleiche Walzen 20 um deren Achsen 22 drenbar gelagert aufnimmt. Das Gestell 16 besteht aus Pfosten oder Stützen 24, waagerechten Verbindungsstücken oder -balken 26, dem nicht gezeigten Fundament und dem erwähnten oberen Rahmen 18. Längs der Stützen 24 ist is durch Führungsbleche 28 ein durch Diagonalbalken 30 versteifter unterer Rahmen 34 geführt, der auf seinen einander gegenüberliegenden und parallelen, zur Richtnng der Walzen 20 rechtwinkligen Trägern 36 ebenfalls eine Reihe von Walzen 38 trägt, die in Fi p. I dargestellt sind, in Fig. 2 jedoch nicht. Diese Walzen 38 sind in gleicher Weise wie die Walzen 20 in einer waagerechten Ebene und parallel zueinander angeordnet und drehbar gelagert.

Die zwischenzuspeichernde Bahn 10 aus Dachpappe ist abwechselnd um die Walzen 20, 38 des einen und des anderen Rahmens 18, 34 geführt. Diese Art der Führung ist an sich bekannt und ohne weitere Erläuterung der Zeichnung zu entnehmen. Der Rahmen 34 hängt jedoch nicht oder wenigstens nicht ausschließlich an der Bahn 10, sondern wird außerdem von einer in seiner Mitte bei 40 angelenkten Kolbenstange 42 getragen, deren Kolben sich in einem Hydraulikzylinder 44 befindet, der mit seinem Flansch 46 mitten auf den oberen Rahmen 18 geschraubt ist und von dort aufwärts ragt. Diese Kolben-Zylinder-Anordnung 42, 44 ist der Motor für die Auf- und Abwärtsbewegung des unteren Rahmens 34, wie sie durch den Pfeil 48 angedeutet ist. Die Steuerung der Kolben-Zylinder-Anordnung 42, 44 geschieht in der Weise, daß die Spannung oder die Spannungsänderung in der Bahn 10 oder deren Bewegung oder <iie Bewegung der Aufwickelvorrichtung gemessen wird. Dies geschieht im einzelnen wie folgt: Wenn die Wickelmaschine anfängt zu «Rekeln, steigt der untere Rahmen 34 mit hoher Geschwindigkeit aufwärts. Wenn die Wickelmaschine nach Aufwickeln der vorgegebenen Länge von der Längenmeßvorrichtung den Befehl zum Bremsen erhält, und zwar zu schlagartigem Bremsen, löst die Steuervorrichtung auch das Schließen der beiden Ölzuleitungen zur Kolben-Zylinder-Anordnung 42, 44, durch ein Magnetventil aus. Damit wird der untere Rahmen 34 sofort abgebremst, so daß es zu keinem Ausheben aus der Bahn 10 kommen kann. Unmittelbar nach dem Abbremsen des unteren Rahmens 34 wird der Zylinder 44 wieder wirkungslos, so daß der untere Rahmen dann nicht von der Kolbenstange 42 sondern im statischen Zustand nur von der Bahn 10 aus Dachpappe getragen wird.

Sollte jedoch die Bahn 10 reißen, so senkt sich der untere Rahmen 34 mit geringer Geschwindigkeit, gebremst durch den Zylinder 44 und die Kolbenstange 42, nach unten, bis die Kolbenstange 42 ganz ausgefahren ist. Danach kann mit einem gesondert angebrachten Handventil der untere Rahmen 34 wieder aufwärts gefahren werden, so daß die Bahn 10 wieder leichter eingeführt werden kann.

Bei allen Arbeitsvorgängen, nämlich beim Füllen der Speichervorrichtung durch die abgebende Vorrichtung und bei normaler Entnahme durch die aufnehmende Vorrichtung wird der Zylinder 44 jeweils in Arbeitsrichtung einseitig druckbelastet, um zu verhindern, daß sich der untere Rahmen 34 von der Bahn 10 abheben kann. Diese hydraulische Vorrichtung schützt also vor Arbeitsunfällen, Abrissen und zu hoher Beanspruchung der Bahn 10.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Zwischenspeichern einer langen Bahn aus Dachpappe zwischen zwei Bcarbeitungs- s Stationen einer Dachpappenfertigungseinrichtung, vorzugsweise einer die Bahn kontinuierlich abgebenden und einer sie diskontinuierlich aufnehmenden Station, mit zwei Reihen paralleler, je in einem Rahmen drehbar gelagerter Walzen, wobei die Rahmen relativ zueinander unter Einwirkung einer Kolben-Zylinder-Anordnung bewegbar sind, und die Bahn abwechselnd um die Walzen beider Rahmen geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Rahmen (18, 34) unmittelbar mit einem Teil, Kolbenstange is (42) oder Zylinder (44), der hydraulischen oder pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung (42, 44) verbunden ist, und daß die Kolben-Zylinder-Anordnung (42, 44) in Abhängigkeit vor der durch die diskontinuierlich arbeitende Station verursachten Bahngeschwindigkeit oder den in der Bahn auftretenden Kräften gesteuert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit senkrecht übereinander angeordneten Rahmen, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rahmen (34) bewegbar ist und der obere Rahmen (18) feststeht und daß der Zylinder (44) am oberen Rahmen (18) befestigt ist und seine Kolbenstange (42) am unteren Rahmen (34) in dessen Schwerpunkt angreift.