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Aktenzeichen: Neuanmeldung Heizbarer Rückspiegel für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft einen heizbaren Rückspiegel für Kraftfahrzeuge.
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Es sind bereits heizbare Spiegel bekannt, bei denen der übliche, auf
die Spiegel-Rückfläche aufgebrachte spiegelnde Quecksilberbelag als Beheizungswiderstand
ausgebildet ist. Dabei ist der Quecksilberbelag durch belagfreie Abstände in Bänder
oder Streifen aufgeteilt, die elektrisch parallel oder hinter einander geschaltet
sind. Der Metallbelag ist mit elektrischen Kontakten verbunden, an die eine Spannung
angelegt wird (DA8 1 189 667).
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Spiegel dieser Art haben den Nachteil, daß der spiegelnde Metallbelag
durch den Heizstrom stark beansprucht wird, so daß das Reflektionsvermögen und.
daiit die Güte des Spiegels nach relativ kurzer Zeit abainit. Dies ist gerade bei
Rückspiegeln für
Kraftfahrzeuge besonders nachteilig, weil die Verkehrssicherheit
beeinträchtigt wird.
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Bei einem anderen bekannten heizbaren Spiegel, der als Rückspiegel
verwendet wird, erfolgt die Aufheizung iiber einen im Spiegelgehäuse untergebrachten
Heizleiter. Dies hat den Nachteil, daß einmal die Spiegelfassung geräumig genug
sein muß, um den Heizleiter aufzunehmen. Zum anderen müssen von der im Winter meist
ohnehin nur schwach aufgeladenen Batterie erhebliche Heisleistungen aufgebracht
werden, weil infolge des guten Wärmeüberganges zur Metallfassung und des sch1echtee
Wärmeüberganges über die an der Rückfläche des Spiegels befindliche Iackschicht
zum Spiegelglas bevorzugt das Spiegelgehäuse aufgeheizt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen heizbaren Rückspiegel
für Kraftfahrzeuge zu schaffen, bei dem d der reflexionserzeugende Belag durch den
Heizstrom nicht in Mitleidenschaft gezogen wird und bei dems es trotzdem gewährleistet
ist, daß eine auf dem Spiegel niedergeschlagene Eisschicht in kurzer Zeit aufgestaut
werden kann, ohne daß durch überflüssiges Aufheizen des Spiegelgehäuses eine erhebliche
Zusatzbelastung der Batterie entsteht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen heizbaren Rückspiegel
gelöst, bei dem auf der transparenten Scheibe eine von der Spiegelschicht getrennte
Heizleiterschicht aus Metall oder einem Halbleiter mit einem Flächenwiderstand von
weniger als 100#/# (Quadrat) angeordnet ist, die nächst zweier gegenüberliegender
Scheibenräder mit Elektroden verbunden ist. Vorzuge weise besteht die Heizleiterschicht
dabei aus SnO2.
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Die erfindungsgemäß verwendete transparente, an der Reflexionserzeugung
nicht beteiligte Metall- oder Halbleiterschicht hat den Vorteil, daß der Rückspiegel
in üblicher Weise als an der Vorderfläche oder an der Riickfläche reflektierender
Spiegel ausgebildet sein kann, ohne daß diese Heizleiterschicht das Reflexionsvermögen
beeinträchtigt. Es ist zwar bereits vorgeschlagen, Heckscheiben von Kraftfahrzeugen
durch eine transparente SnO2-Schicht zu beheizen, doch konnte so eine über die gesamte
Scheibe gleichmäßige Beheizung nicht erzielt werden.
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Man nahm ferner an, daß der Flächenwiderstand der bekannten transparenten
Metalloxydscheiben von ca.
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200#/# so groß sei, daß mit Spannungen, wie sie bei Kraftfahrzeugen
zugelassen sind, keine genugende Heizleistung erreicht werden kann. Man hielt es
daher für erforderlich, in die mit SnO2 beschichteten Scheiben zusätzliche Stromzuführungen
einzubetten.
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Im Gegensatz zu dieser herrschenden Ansicht wurde gefunden, daß Metall-
oder Halbleiterschichten mit einem Flächenwiderstand von weniger als 100 / /# ausreichend
transparent sind und bei Verwendung der in Kraftfahrzeugen üblichen Spannungen von
6 bis 12 Volt Heizleistungen haben, die z.B. bei einer Außentemperatur von 240 Celsius
einen vereisten Rückspiegel in 5 bis 20 Minuten auftauen.
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Die neuen heizbaren Riickspiegel haben dabei vorzugsweise eine Heizleiterschicht
aus SnO2 mit einem Flächenwiderstand von 10 bis 90 2 /0 und dementsprechend einer
Transparenz von 60 bis 90%.
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Bei einer Ausführungsform des neuen Rückspiegels ist die Heizleiterschicht
auf die Spiegelrück
fläche aufgebracht und durch eine Isolierschicht
gegen das Spiegelgehäuse elektrisch isoliert. Diese Anordnung der Heizleiterschicht
empfiehlt sich dann, wenn ein vorderflächenreflektierender Spiegel beheizt werden
soll, bei dem auf die Vorderseite der Glasscheibe eine Interferenz schicht aus einem
Material mit hohem I3rechungsindex, beispielsweise aus TiO2, aufgebracht ist. Durch
eine thermische Isolierung der Heizleiterschicht genen das Spiegel gehäuse, vorzugsweise
durch eine Isolierschicht aus Kunstharz, ist dabei sichergestellt, daß die durch
den Heizstrom erzeti6te Wärme nicht über die Metallteile des Gehäuses abfließen
kann, sondern ausschließlich zur Erwarmung der Glasscheibe zur Verfügung steht Be;
einem Spiegel, dessen Rückfläche mit einem spiegelnden Silberbelag beschichtet ist,
empfiehlt es sich, die Heizleiterschicht auf die Vorderfläche des Spiegels aufzubringen.
Hierdurch wird verhindert, daß der Heizstrom von der IIeizleiterschicht auf die
reflektierende Schicht übergreift, da diese Schichteii durch die Glasscheibe getrennt
sind. Die Heizleiterschicht wird dabei zum Schutz vor Beschädigungen durch Kratzer
etc. mit einer transparenten Schicht, vorzugsweise aus SiO2, abgedeckt.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Be-Schreibung, in der die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert ist. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 einen vorderflächenreflektierenden
heizbaren Rückspiegel im Schnitt; und
Fig. 2 einen rückflächenreflektierenden
heizbaren Rückspiegel, ebenfalls im Schnitt, in schematischer Darstellung.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Spiegel trägt die Glasscheibe 2 auf
ihrer Vorderfläche eine Schicht 4 aus hochbrechendem Naterial, vorzugsweise aus
TiO2, die für den Bereich des sichtbaren Lichtes als #/4-Schicht ausgebildet ist
und die Spiegelwirkung hervorruft.
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Vorzugsweise ist diese Schicht 4 so dick, daß ihr maximales Reflexionsvermögen
im Bereich des blauen sichtbaren Lichtes liegt, da hierdurch eine mögliche Blendwirkung
durch das weißgelbe Scheinwerferlicht anderer Kraftfahrzeuge herabgemindert wird.
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Die Rückfläche der Glasscheibe 2 trägt eine Reizleiterschicht aus
SnO2 von einer von der gewünschten Transparenz der Schicht abhängigen Dicke von
#/8 bis #/5, bezogen auf eine Lichtwellenlänge von 550 m/u (entsprechend der maximalen
Hellempfindlichkeit des Auges). Der Flächenwiderstand dieser Schicht beträgt dementsprechend
etwa 10 bis 90 #/#, so daß bei einem üblichen Rückspiegel über die gesamte Spiegelfläche
eine elektrische Leistung von etwa 5 Watt aufgenommen und in Wärmeenergie ungesetzt
wird. Diese Reizleistung reicht aus, um den vereisten Spiegel bei einer Außentemperatur
von etwa -24° Celsius je nach Vereisungsstärke und Fahrtwindbedingungen in 5 bis
20 minuten aufzutauen.
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Die Heizleiterschicht 6 ist an der Rückseite durch eine Kunstharz
schicht 8 gegea das metallische Spiegelgehäuse isoliert. Die Heizleiterschicht 6
ist nächst den Spiegeirändern an zwei gegenüberliegenden Seiten mit je einem metallischen
Kontaktstreifen
verbunden, an den die zum Heizen erforderliche
elektrische Spannung angelegt wird.
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Bei dem in Fig. 2 gezeigten Rückspiegel befindet sich auf der Rückfläche
der Glasscheibe 2 eine durch eine Schutzschicht 10 abgedeckte Silberschicht 12,
die bei diesem rückflächenreflektierenden Spiegel die Reflexion hervorruft. Die
Heizleiterschicht 6 ist auf die Vorderfläche der Glasscheibe 2 aufgebracht und vor
Beschädigungen durch eine SiO2-Schicht 14 geschützt.
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Die Transparenz der Sn02-Schicht läßt sich, ohne daß die Heizleistung
wesentlich beeinträchtigt wird, zwischen 60 und 90% variieren, je nachdem, in welchem
Maße zur Vermeidung einer störenden Blendwirkung das Reflexionsvermögen des Spiegels
herabgesetzt werden soll.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den
nachfolgenden Ansprüchen offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination untereinander im Rahmen des rfindungsgedankens
verwendet werden.