DE2028378C3 - Verfahren zum Inchromieren eines Eisenmetallsubstrats - Google Patents
Verfahren zum Inchromieren eines EisenmetallsubstratsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inchromieren eines Eiscnmetallsubstralcs und die danach hergestellten Gegenstände.
Es ist bekannt, die Oberfläche von Eisengegenständen
gegen Korrosion in einer oxydierenden Atmosphäre, inbesondere in Gegenwart von Feuchtigkeit und bei
erhöhter Temperatur dadurch zu schützen, daß ein festhaftender Schutzüberzug aus einer Eisen-Chromlegierung aufgebracht wird. Hierbei wird die Oberfläche
des Eiscnmciallsubstrats in Gegenwart eines Chrom
enthaltenden Materials und einer verdampfbaren halogenhaltigen Erregcrstibslanz bzw. eines Trägers
erhitzt.
Gemäß der FR-PS 11 32 229 wird die Inchromierung
durch Diffusion derart durchgeführt, daß man zunächst
metallisches Chrom oder Chrom und Eisen enthaltendes
Material in fein verteilter Form, einen speziellen Typ einer Erregersubstanz in flüssigem Zustand und einen
Trägerstoff, z. B. in Form einer Anschlämmung auf einen zu inchromierenden Eisenmetaltgegenstand aufbringt, die aufgebrachte Anschlämmung oder Paste auf
dem Gegenstand trocknet und den Eisengegenstand
dann den inchromierungsbedingungen unterwirft. Dieses Verfahren befriedigt nicht, wenn es um die
Herstellung von großen Mengen von inehromierten
Eisenmetallbändern oder -blechen geht, da es bislang nicht möglich gewesen ist, die Beschichtung auf einer
mit großer Durchsatzgeschwindigkeit betriebenen technischen Schnellbeschichtungsanlage herzustellen, um
auf diese Weise ein gleichmäßig inehromiertes Produkt
von außergewöhnlicher Qualität bei niedrigen Gestehungskosten zu erzeugen.
Andere bekannte Inchromierungsverfahren bestehen
in dem Aufbringen einer porösen, festhaftenden, chromhaltigen Schicht auf das zu inchromierende
Substrat, z. B. durch Elektrolyse oder Flamm-Abscheidung, so daß die chromhaltige Schicht sich mit dem
Substrat in einem Metall-zu-Metall-Kontakt befindet Ein Verfahren gemäß der DE-PS 2 72451 verwendet
geglühte Oberzüge aus einer Lösung eines Metallsalzes,
dessen Oxid besonders oxidationsbeständig ist, insbesondere von Nitraten des Thoriums oder Aluminiums,
zum Schützen von Metallen, insbesondere Eisen. Gemäß einer Ausführungsform dieses Verfahrenstyps,
der in der US-PS 33 40 054 beschrieben ist, wird ein
bestimmter Oberzug aus pulverförmigem Ferrochrom
auf einer oder beiden Flächen des Bandeisens abgeschieden, und das beschichtete Band wird dann
gewalzt, um die Partikel zu kontaktieren und so eine
druckverdichtete Ferrochromschicht auf einer oder
beiden Oberflächen zu erzeugen, wonach in einer
reduzierenden Atmosphäre erhitzt wird. Die Kompaktierungsstufe erfordert eine Walzanlage, die das
Verfahren in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht wegen des hohen Kapitalaufwands der
kostspieligen Unterhaltung und der Notwendigkeit einer erfahrenden Betriebsführung aufweniger gestaltet
Die zu diesem Zweck verwendeten Walzanlagen sind mit Problemen hinsichtlich der Überwachung des
Reduktionsmaßes verbunden. Bei einer praktischen
Ausführungsform wird in einer weiteren Beschichtungsstufe eine Erregersubstanz auf den druckverdichteten
Oberzug aufgebracht, und das Band wird dann aufgewickelt und in einer Schutzgasatmosphäre bei
Inchromierungstemperaturen weiter bearbeitet Die
Stufen zur Druckverdichtung (Kontaktierung) des
Überzuges und zum Aufbringen der Erregersubstanz können bei hohen Bandeschwindigkeiten nicht durchgeführt werden, ohne daß Schwierigkeiten auftreten. In
analoger Weise wird eine verhältnismäßig komplexe
so und kostspielige Apparatur und eine ebensolche
Befriebsfiihrung benötigt, wenn die poröse, festhaftende Schicht mit Hilfe anderer Mittel, z. B. mittels Elektrolyse, die einen Metall-zu-Meiall-Kontakt bewirken,
gebildet wird. Eine noch andere Ausführungsform
S) erfordert das Glühen einer offenen Rolle, um ein
kompaktiertcs Band zu inchromieren. Eine aus Draht bestehende Trennvorrichtung wird zwischen benachbarte Schichten oder Windungen des mit dem
kompaklierten Überzug versehenen Bandes gelegt, um
μ dem Erregergas Zugang zu verschaffen und ein
Zusammenschweißen während der Erhitzungsstufe zu unterbinden. Nach Beendigung der Erhitzungsstufe muß
das inchromierte Band abgewickelt werden, um so in
einem noch weiteren Arbeitsgang den Draht zu
es entfernen. Gemäß einer weiteren praktischen Ausführungsform wird eine Beschichtungsmasse au» einem fein
verteilten Gemisch aus einem als Chromquelle dienenden Material, einer Erregtrsubstahz und einem inerten
Füllstoff in die Zwischenräume zwischen den Windungen des Bandes gebracht, während das Band straff
ausgewickelt wird. Bei der weiteren Handhabung dieses
aufgewickelten Gutes neigt die Besohichtungsmasse dazu, aus den Windungen herauszufallen, und es werden
Begrenzungsplatten angebracht, um dies zu verhindern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Inchromieren von Eisenmetallartikeln, wie Bandeisen oder Eisenblech zu entwickeln, das diese Nachteile
vermeidet, und es gestattet, das Inchromieren leicht in
mit hoher Geschwindigkeit betriebenen technischen Schnellbeschichtungsanlagen durchzuführen, wobei ein
gleichmäßiges hochwertiges Produkt unter Anwendung einer Mindestzahl von Verarbeitungsstufen erzeugt
wird, wodurch die Gestehungskosten beträchtlich gesenkt werden, ohne daß eine Einbuße an Qualität
eintritt
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Inchromieren eines Eisenmetallsubsu-ates durch Diffusion von Chrom bei erhöhter Temperatur
in einer halogenhaltigen Atmosphäre aus einer auf dem Substrat befindlichen chromhaltigen Schicht in Oberflächenbereiche des Substrats hinein gelöst, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die chromhaltige Schicht derart gebildet wird, daß eine Klebmittelschicht aus einer
wäßrigen Lösung einer halogenhaltigen Erregersubstanz aufgebracht, auf dieser ein teilchenförmiges
Material aus metallischem Chrom oder einer Chromlegierung verteilt und die klebrige Schicht vor dem
Beginn der Inchromierung getrocknet wird.
Vorzugsweise wird als Klebmittelschicht eine Lösung von einem Halogenid des Eisens, Mangans, Kobalts,
Nickels, Aluminiums, der Alkalimetalle oder von Ammonium verwendet
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsforrn wird als Klebmittel Eisen-II-chlorid in Form einer
gebrauchten Beizflüssigkeit aus dem technischen Beizen von Eisen mit Satzsäure verwendet
Das erfindungsgemäße Verfahren ist von besonderer technischer Bedeutung für die Verfahrensweise, bei
denen benachbarte Flächen des Substrates einander angrenzend gegenüberstehen und allein durch die
Klebmittelschicht getrennt sind.
Die Erfindung wird anhand des Inchromierens von
verhältnismäßig dünnen Eisenmetall-Formartikeln, wie endlosen Bändern und Einzelblechen (»Blechmaterial«),
für die sie ganz besonders geeignet ist, näher erläutert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Eisenblechmaterial einem an sich
üblichen Naßreinigungsprozeß zur Entfernung der so Oberflächenverunreinigungen unterworfen und dann
getrocknet. Danach wird ein gleichmäßiger Film oder Überzug aus einer verdampfbaren wäßrigen Lösung der
halogenhaltigen Erregersubstanz und gegebenenfalls einem Bindemittel auf wenigstens eine Fläche des
gereinigten, trockenen Blechmaterials aufgebracht. Auf das feuchte Blechmaterial wird dann ein partikelförmiger Überzug aus einem pulverförmiges Chrommetall
enthaltenden Material aufgebracht Das frisch beschichtete Blechmaterial wird dann so lange auf eine erhöhte
Temperatur erhitzt, bis die Flüssigkeit aus dem Überzug verflüchtigt ist. Der gebildete Oberzug ist so fest
haftend, daß mehrere Lagen des Blechmaterials aufeinandergelegt werden können, wobei benachbarte
Flächen in Kontakt kommen, die ohne Druckverdich- es lung des partikelförtnigen Überzuges weiterverarbeitet
werden können. Der Blechstapel wird dann so lange bei einer erhöhten Inchromierungstemperatur behandelt,
bis beide Seiten des BandmetaHs mit einem InchroniierHngsüberzug versehen sind. Wie weiter unten in allen
Einzelheiten erläutert werden wird, sind bei diesem Verfahren verschiedene Abwandlungen und Verbesserungen möglich.
Ein geeignetes Eisenblechmaterial ist ein Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt von z, B, 0,001. bis 03%
und vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,08%v Bessere Ergebnisse werden für gewöhnlich mit Stählen mit
einem Kohlenstoffgehalt von z. B. etwa 0,01 bis 0,05% erhalten, z, B, kaltgewalzter Bandstahl, der aus unberuhigtem Stahl oder aus vakuum-entgastem, kontinuierlich erzeugtem Gußstahl hergestellt worden ist und
dessen Kohlenstoffgehalt in dem angegebenen Bereich liegt Die Dicke des Blechmaterials kann in weiten
Grenzen schwanken, doch hat sich für die meisten Zwecke eine Dicke zwischen etwa 0,076 und 3,175 mm
als geeignet erwiesen. Bleche, deren Dicke derjenigen
des für Konserven verwendeten Schwarzbleches entspricht, sind ebenso geeignet wie stärkeres BlechmateriaL wie es zur Herstellung von Auto-Auspufftöpfen
oder -Stoßdämpfern u.dgl. verwendet wird, dessen Dicke zwischen etwa 0,457 mm und 1,52 mm liegen
kann. Auch andere Eisenblechmaterialien, die in ihrer chemischen Zusammensetzung und Dicke den Materialien entsprechen, die bei bekannten Inchromierungsverfahren zur Anwendung gelangen, sind ebenfalls
brauchbar.
Die Eisenblechmaterialien werden normalerweise den üblichen Scheuer- und Waschbehandlungen unterworfen, wie sie zur Entfernung von Schmutz, Zunder, Öl,
Fett und anderen Oberflächenverunreinigungen angewendet werden, weiche die nachfolgenden Stufen des
Verfahrens beeinträchtigen können. So kann das Blechmaterial z. B. elektrolytisch als Anode und bzw.
oder Kathode in wäßrig-alkalischen Elektrolyten behandelt, danach in Wasser gespült und dann in
Schwefelsäure gebeizt werden. Das in dieser Weise gesäuberte Blechmaterial kann mit Föchwasser gewaschen und danach getrocknet werden, und es ist dann
bereit für die Anfeuchtung mit der Flüssigkeit, welche die Erregersubstanz und gegebenenfalls das Bindemittel
enthält
Verwendet man eine Erregersubstanz, die unter den Trocknungsbedingungen Klebmitteleigenschaften aufweist, wie z. B. Ferrochlorid und andere Eisenchloride,
so ist es nicht erforderlich, vor der Beschichtungsstufe einen separaten Binder aufzubringen, da die Lösung der
Erregersubstanz einen ausgezeichneten Binder darstellt, und ein gleichmäßiger, festhaftender, partikelförmiger
Überzug gebildet wird. Es ist nicht nötig, einen parfikelförmigen Überzug auf die Unterfläche des
Bandes aufzubringen, und dies vereinfacht das Verfahren, und man kommt mit einer einfacheren Beschichtungsvorrichtung aus.
In den Fällen, in denen die die Erregersubstanz unter
den Verfahrensbedingungen keine optimalen Klebereigenschaften aufweist, wird auf die Substratfläche ein
separates Bindemittel aufgebracht Nach einer weiteren, technisch bedeutungsvollen Variante der Erfindung
kann ein Binder auf die oberen und bzw, unteren Flächen des Blechmaterials vor während oder nach dem
Auftragen der Erregersubstanz aufgebracht werden, um einen festhaftenden, partikelförmigen Chromüberzug
zu bilden, bzw, die Bildung eines solchen Überzuges zu fördern. Der Binder muß ein Klebvermögen unter den
Verfahrensbedingungen aufweisen, und es können zum Stand der Technik gehörige Bindemittel in der gleichen
Weise und in gleichen Mengen, wie nach dem Stand der
Technik üblich, verwendet werden. Das Bindemittel kann in trockenem Zustand aufgebracht werden, z, B, in
Form eines feinverteilten Pulvers, oder in flüssigem Zustand, ζ,Β, in Form einer Lösung, und zwar in
Mengen, die ausreichend sind, um eine klebrige Fläche unter den Chrombeschicntung-Bedingungen zu bilden,
Beispiele von geeigneten bekannten Bindemitteln sind 1- bis lOe/oige, vorzugsweise 2- bis 5%jge wäßrige
Lösungen von Natriumsilikat, Methylcellulose und Polymerisaten, wie Polyvinylpyrrolidon, Die Bindemiltellösung
kann separat als dünner Film auf die Substratfläche aufgebracht werden, oder es kann ein
lösliches Bindemittel zur Lösung der Erregersubstanz zugegeben und dann zusammen mit der Erregersubstanz
in der weiter oben beschriebenen Weise aufgebracht werden.
Weder der Binder noch irgendwelche Zersetzungsprodukte, die er bilden kann, sollen eine schädliche
Wirkung auf das oder irgendwelche porösen Einschlüsse in dem Inchromierungsprodukt zur Foige haben.
Als halogenhaltige Erregersubstanz sind Gemische derselben, die sich als brauchbare Halogenquelle bei den
zum Stand der Technik gehörigen Inchromierungsverfahren erwiesen haben und die gelegentlich auch als
Träger bezeichnet werden geeignet und z. B. in den USA-Patentschriften 18 53 369,31 63 553,32 22 212 und
33 12 546 beschrieben. Die Halogenide des Eisens und
bzw. oder die hydratisierten Eisenhalogenide sind wie Eisen-H-fluorid, Eisen-II-chlorid. Eisen-ll-bromid,
Eisen-II-jodid, Eisen-III-fluorid, Eisen-III-chlorid, Eisen-Hl-bromid,
Eisen-III-jodid sowie die Mono-, Di-, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa- und anderen Hydrate derselben.
Von ihnen stellen das Eisen-II-chlorid und bzw. oder Eisen-III-chlorid und deren Hydrate die bevorzugt in
Frage kommenden Verbindungen dar. Als weitere Metallhalogenide sind anzuführen die Fluoride, Chloride,
Bromide und bzw. oder jodide des Mangans, Kobalts. Nickels, Aluminiums und der Alkalimetalle,
sowie die Hydrate derselben. Auch die Ammoniumhalogenide, insbesondere das Ammoniumchlorid, sind als
Erregersubstanzen brauchbar, und sie können entweder für sich allein oder im Gemisch mit den vorerwähnten
Erregersubstanzen Anwendung finden. Werden Gemische verwendet, so soll das Gewichtsverhältnis des
Ammoniumhalogenides, z. B. des Ammoniumchlorides, zu dem restlichen Erreger bzw. den restlichen Erregern
zwischen etwa 1 :20 und 1 :3 liegen, und voizugsweise
liegt es zwischen 1 :15 und I :6. Die Erregersubstanz wird vorzugsweise in einem verdampfbaren, normalerweise
flüssigen Lösungsmittel gelöst, das leicht aus dem parlikelförmigen Überzug durch Verdampfen bei
Raumtemperatur oder durch Erhitzen auf eine mäßig erhöhte Temperatur, wie etwa 35 bis 2000C, entfernt
werden kann, insbesondere Wasser, das für gewöhnlich bevorzugt bei Eisen-II-chlorid und bzw. oder Eisen-III-chlorid
und anderen wasserlöslichen Erregersubstanzen verwendet wird, ferner Alkohole mit ί bis 8
Kohlenstoffatomen, flüssige Kohlenwasserstoffe, insbesondere Fraktionen von Petroleumdestillaten, halogenierte
Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten unter etwa 2000C mit etwa 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, sowie
flüssige Ketone, die unter etwa 200° C sieden und etwa 3 bis8 Kohlenstoffatomcenthalten.
Die Konzert'ration der Erregersubstanz in dem
verdampfbaren flüssigen Lösungsmittel kann in weiten Grenzen schwanken, z. B. mindestens 10 bis 100 g pro
Liter bis zu 500 bis 1000 g pro Liter betragen oder auch
die Menge ausmachen, die eben erforderlich ist, um eine gesät'igte Lösung der Erregersubstanz herzustellen. Die
Konzentration der Erregersubstanz muß ausreichen, daß das verdampfbare Volumen der auf die Substratflä ehe aufzubringende Flüssigkeit die gewünschte Menge
an Erregersubstanz nach der Verdampfung abzuscheiden vermag, die Menge also ausreicht, um dit
Oberfläche mit einem gleichmäßigen Flüssigkeitsfilm zu überziehen. Die Konzentration der Erregersubstanz
wird so eingestellt, daß ungefähr 0,11 bis 1,1 g/dm2 oder
0,11 bis 2,15 g/dm2 und vorzugsweise 0,215 bis
0,54 g/dm2 pro Seite der anzufeuchtenden Oberfläche
abgeschieden werden. Die Lösung kann auf eine oder auf beide Flächen des Blechmaterials durch Aufsprühen,
Eintauchen oder andere Methoden, z. B. durch Verwendung von mit der Lösung befeuchteten Walzen,
aufgebracht werden. Die Substratfläche soll gleichmäßig mit einem dünnen Film der Lösung angefeuchtet
werdea,ohne daß sich Flüssigkeitslachen bilden oder ein Ablaufen der Flüssigkeit erfolg*. Vorzugsweise wird die
Lösung auf die eine Seite oder ai.-f beide Seiten des
Substrates dadurch aufgebracht, daß man eine genau eingestellte Menge der Lösung aufsprüht oder mit
befeuchteten Kaliberwalzen, die eine eingestellte Mf-ige der Lösung mitführen, in Kontakt bringt Zu
verdünnten Lösungen kann das Aufbringen in mehreren Auftragsoperationen vorgenommen werden, wobei
zwischen den einzelnen Operationen jeweils die Verdampfung des Lösungsmittels erfolgt, ausgenommen
nach der letzten Auftragsoperation, weil das Blechmaterial mit der Lösung benutzt sein soll, wenn
das Material, welches das metallische Chrom enthält, in der Beschichtungsstufe, die danach folgt, aufgebracht
wird. Das Aufbringen der Erregersubstanz auf beide Seiten des Substrates ermöglicht eine bessere Einstellung
und trägt zur Überwindung mancher in der Praxis auftretender Auftragsprobleme bei. Ein solches Vorgehen
kann darüber hinaus die Erzeugung vor. verbesserten Produkten zur Folge haben, vor allem in den Fällen,
in denen das chromhaltige Material nur auf eine Fläche aufgebracht wird. Verdünntere Lösungen können dazu
dienen, um eine vorgegebene Gewichtsmenge der Erregersubstanz pro Gewichtseinheit metallischen
Chrom aufzubringen, ohne daß das oben erwähnte Problem des Ablaufens oder der Lachenbildung auftritt
oder daß während des Trocknens Blasenbildung im Überzug erfolgt. Man kann höhere Gewichtsverhältnisse
von Erregersubstanz zu metallischem Chrom erzielen, und die stärker verdünnten Lösungen der
Erregersubstanz, die erforderlich sind, um ein vorgegebenes Gewichtsverhältnis einzustellen, sind leichter zu
handhaben.
P.S ist auch möglich, Gemische von zwei oder mehr Erregersubstanzen und auch unreine Gemische, die eine
Erregersubsta.tz enthalten, anzuwenden. Ein Gemisch,
das ungewöhnlich gute Ergebnisse liefert, ist gebrauchte Salzsäure-Beizflüssigkeit, wie sie beim technischen
Beizen von Eisenmetallen mit Salzsäure anfällt. Die gebrauchte Beizlauge enthält etwas freie Salzsäure und
beträchtliche Mengen von Eisen-!I- und bzw, oder Eisend I !^Chlorid in Form ihrer Hydrate. Sie kann in der
Form, in der sie in normal betriebenen Stahlwerken anfällt, verwendet werden, doch wird sie vorzugsweise
durch Eindampfen aufgestärkt, um die Konzentration an
Eisen-ll- und bzw. oder Eisen-III-chlorid zu erhöhen.
Gebrauchte Salzsäure· Beizflüssigkeit, die durch Eindampfen auf ein spezifisches Gewicht von ungefähr 1,3
bis 1,4 g/cm1 oder ein noch höheres spezifisches
Gewicht konzentriert worden ist. liefert außergewöhnlich gute Ergebnisse. Gewünschtenfalls können weitere
Eisen·!!- und bzw. oder Eisen-lll-chloridmengen der Beizflüssigkeit, so, wie sie angefallen ist, oder nachdem
sie konzentriert worden ist, zugesetzt werden, um die Konzentration der Erregersubstanz zu erhöhen. Beispielsweise kann Eisen-H-chloridtetrahydrat in der
Erregersubstanzlösung in einer Gesamtmenge von 500 bis 1000 g pro Liter oder in einer noch größeren Menge
anwesend sein. to
Als Quelle für das metallische Chrom kann technisch reines Chrom oder ein Chrom dienen, das mit Metallen
legiert ist. die bei dem Inchromierungsprozeß keinen nachteiligen Einfluß ausüben. In der Regel wird
Ferrochrom bevorzugt verwendet, und zur F.rzielung
bester Ergebnisse sollte es einen Kohlenstoffgehalt von 0,05% oder darunter aufweisen. Chrom-Nickel- oder
Chrom-Nickel-Eisen-Legieruneen im allgemeinen, und
speziell Legierungen, welche das Chrom und das Nickel in ungefähr den Mengenverhältnissen enthalten, wie sie
in den bekannten rostfreien Stählen vorhanden sind, sind ausgezeichnet brauchbar, und sie fallen unter den
Begriff Materialquelle für metallisches Chrom, das für die Zwecke der Erfindung Anwendung finden soll.
Zusammen mit der Materialquelle für das Chrom kann auch Nickelpulver abgeschieden werden, um die jeweils
gewünschten Chrom-Nickel-Gewichtsverhältnisse, wie sie in bekannten rostfreien Stählen vorliegen, einzustellen.
Das chromhaltige Pulver kann auch beispielsweise auf nickel-plattierten Stahl, der einen Nickelüberzug in
einer Dicke von 0.0127 bis, 0.0508 mm. vorzugsweise von
0.0254 mm aufweist, aufgebracht werden. Der Gehalt des Quellenmatcrials an metallischem Chrom soll
wenigstens 20% und zwecks Erzielung besserer Ergebnisse wenigstens 50% betragen. In den Fällen, in
denen Ferrochrom verwendet wird, soll der Chromgehalt
vorzugsweise mindestens 70% betragen, und technische Fcrrochromsorten. die etwa 72 bis 84%
Chrom enthalten, liefern besonders befriedigende Ergebnisse.
Das Aufbringen des partikelförmigen Chroms bzw. der Chromlegierung erlolgt vorteilhalt dadurch, dab die
Substratfläche mit einer gasförmigen Suspension der trockenen Metallparlikel unter solchen Bedingungen in
Kontakt gebracht wird, bei denen die Teilchen auf die noch feuchte bzw. klebrige Oberfläche gelenkt werden.
z. B. durch elektrostatische Abscheidung oder die Anwendung eines Schütteltisches, einer Dosiertrommel
oder eines Fließbettes, wobei die bekannte elektrostatische Abscheidung. 7. B. gemäß der USA-Patentschrift
30 90 353 und in den oben angeführten Patentschriften bevorzugt ist. Wird die Substratfläche mit einem
Aerosol der chromhaltigen Partikel in Kontakt gebracht, so soll die Partikelgröße nicht größer als etwa
3.95 mm. vorzugsweise nicht größer als etwa 0.6 mm sein. Die technisch verfügbaren Partikel weisen eine
Größe zwischen 0.6 mm und 0,04 mm, vorzugsweise von etwa 0.15 mm bis 0,074 mm auf, und zur Erzielung bester
Ergebnisse sind Größen von 0,104 mm bis 0,061 mm sehr befriedigend, und sie sind auch praktische
Teilchengrößen, die zur Erzeugung gleichmäßiger Überzüge mittels bekannter elektrostatischer Abscheidungsprozesse
geeignet sind.
Die gewünschte Gewichtsmenge metallischen Chroms pro Flächeneinheit wird so eingestellt auf
wenigstens 034 g/dm2 der zu inchromierenden Räche,
vorzugsweise wenigstens 037 bis 1,1 g/dm2. Bessere
Ergebnisse werden für gewöhnlich erzielt, wenn der Überzug etwa 1,18 bis 1,61 g pro dm2 enthält, wobei die
obere Grenze erhöht bei annähernd 3,77 bis 5,4 g/dm2 zu inchromierender Fläche liegt, bezogen auf metallisches
Chrom. Das Gewiehtsverhältnis von Chrom zu Erregersubstanz beträgt normalerweise 1:1 bis 10:1, vorzugsweise 2: 1 bis5 :1.
Der Flüssigkeitsgehalt in dem partikelförmigen Überzug kann durch Erhitzen auf eine erhöhte
Temperatur entfernt werden. Dies kann zweckmäßig in der Weise erfolgen, daß man das mit dem Überzug
versehene Substrat durch einen Ofen führt, der auf einer Temperatur gehalten wird, die hoch genug ist. um eine
schnelle Verdampfung der Flüssigkeit zu bewirken, und die vorzugsweise über deren Siedepunkt liegt, wobei das
Erhitzen so lange fortgesetzt wird, bis die Substratflächc getrocknet ist. Besteht die Flüssigkeit aus Wasser, so
reicht eine Temperatur von etwa 95 bis 175"C. vorzugsweise von etwa 125 bis 155'C aus. und das
Substrat kann bis zu etwa 15 Minuten, normalerweise 1
bis 60. vorzugsweise 5 bis 30 Sekunden lang, erhitzt werden, um eine im wesentlichen vollständige Verdampfung
des Wassers und den Verlust zumindest eines Teiles des Hydratationswassers — sofern ein solches in
der Erregersubstanz vorhanden ist — sicherzustellen. Beispielsweise kann das Hydratationswasser in Ferrochlorid
tetra- oder -hexahydrat bis zur Mono- oder Dihydratst'>fe reduziert werden, und dies ist erwünscht,
da im wesentlichen das gesamte Wasser entfernt sein sollte, ehe die Inchromierungsstufe einsetzt. Die
Entfernung der Flüssigkeil bewirkt die Bildung eines festhaftenden partikelförmigen Überzugs auf dem
Substrat, der die Erregersubstanz und die Chromquellc enthält. Überraschenderweise sind in bestimmter Weise
ausgewählte Erregersubstanzen, wie die Eisenhalogenide,
hinreichend wirksam als Binder, um zu verhindern, daß die Chrompartikel beim Reiben mit den Fingern
leicht von der getrockneten, mit dem Überzug versehenen Oberfläche entfernt werden. Desgleichen
kann die getrocknete, mit dem Überzug versehene Fläche ohne wesentliche Verluste an dem partikelförmigen
Chromüberzug zu einer Rolle aufgewickelt oder unter einer vvaize durchgeführt werden, und eine
Kompaktierungsstufe ist nicht erforderlich.
Substrate, deren Oberfläche mit dem Überzug versehen worden sind, können der Hitzebehandlung in
jeder beliebigen Anordnung, beispielsweise in Stapeln oder separat in einem Ofen unterworfen werden.
Bandstahl kann entweder zu einer offenen oder geschlossenen Rolle aufgewickelt werden. Bei der
offenen Rolle kann die auf das Substrat aufgebraßte halogenhaltige Erregersubstanz in den Ofen separat
eingeführt werden.
Vorzugsweise wird jedoch eine Mehrzahl von Lagen des getrockneten und mit dem Überzug versehenen
Blechmaterials zum Inchromieren der Oberfläche derselben zu einem Verband zusammengefügt, derart,
daß benachbarte Schichten oder Windungen des Blechmaterials wenigstens einen festhaftenden partikelförmigen
Chromüberzug zwischen sich aufweisen. Mit dem Überzug versehene getrocknete Einzelbleche
können ohne ein Kompaktieren aufeinandergelegt, endlose Bänder zu einer Rolle aufgewickelt werden. Das
Band kann unter einer Achsenspannung von ungefähr 833 bis 35.65 kg/cm Bandbreite aufgewickelt werden,
ohne daß ein Kompakteren oder ein Deformieren der Partikelchen in dem Überzug erfolgt.
Das mit dem Überzug versehene, getrocknete Bandmaterial wird dann einem Hitzebehandlungszyklus
unter konventionellen Inchromierungsbedingungen in
einer Schutzgasatmosphäre unterworfen. Vorzugsweise wird das zu einem Verband zusammengefügte Gut in ein
geschlossenes Gefäß gestellt, das mit einer Abgasleitung und ferner mit Leitungen zur Zuführung der gewünschten Gase zwecks Durchspülung des Gefäßes mit
Stickstoff oder einem inerten Gas und zwecks AuWvchterhaltung der Schutzgasatmosphäre, sowie
Heizvorrichtungen ausgerüstet ist. Nach einem Hitzbe- handlungszyklus wird die Luft durch Stickstoff verdrängt,
dann die StickstoffatffiospharL' durch cific
Schutzgasatmosphäre ersei/t, die aus Wasserstoff oder
einem Gemisch aus Wasserstoff und einem inerten Gas wie Helium bestehen kann, und das Material dann auf
annähernd 370 bis 425'C. vorzugsweise auf etwa 400"C
erhitzt, wobei das Schutzgas ständig durch das Gefäß
geleitet wird, um flüchtige Bestandteile zu entfernen. Diese Temperatur kann ungefähr 5 bis 20 Stunden,
vorzugsweise etwa ϊö:Stunden, gehalten werden.
Nachdem das Spülen beendet ist, wird die Temperatur auf annähernd 840 bis lOIO'C, vorzugsweise auf etwa
940 bis 950° C. erhöht, und diese Inchromierungstemperatiir
wird so lange aufrechterhalten, bis die Blechmetiillflächcn
inchromiert sind. Beispielsweise kann die Inchromierungstemperatur 10 bis 80 Stunden, vorzugsweise
etwa 20 bis 40 Stunden, aufrechterhalten werden. Während dieser Zeit wird das Gefäß nicht gespült, und
die Ofenattrosphäre wird unter einem positiven Druck von 263.4 bis 476 mb gehalten. Während der Inchromieruni;
liefert die Erregersubstan/. Halogen zwischen die benachbarten Lagen des Blechnuiterials in dem
Materialvcrband. ganz nahe beim Blechmaterial. Das Halogen unterstützt und beschleunigt die Inchromicrung
der in Nachbarstellung zueinander befindlichen I lachen so, daß sie in gcringstmöglichcr Zeit erfolgt.
Nachdem die Inchromierung beendet ist. wird die Temperatur auf annähernd 340 bis 400 C oder darunter
gesenkt, und die wasserstoffhultigc Schutzgasatmosphäre
kann durch gasförmigen Stickstoff ersetzt werden. Nachdem man die Temperatur weiter auf ungefähr 65,6
bis 98.9'C oder auf noch tiefere Werte herabgesetzt hat.
ι i-_*~vc__ -~^fr—. ι -·-.. : ι :—.„ οι ι
t.erial herausgekommen, durch Besprengen mit Wasser gewaschen und bzw. oder mit mechanisch angetriebenen
Bürsten in Kontakt gebracht werden, um restliche Chemikalien und — sofern vorhanden — inerte
Füllstoffe zu entfernen. Danach kann das inchromierte Blechmatcrial mit der Bürste behandelt werden oder es
kann eine andere mechanische Behandlung erfahren, um einen Oberflächenglanz zu erzeugen, oder es kann kalt
nachgewalzt werden.
Das erfindungsgemäßc Verfahren kann leicht dem Betrieb einer kontinuierlichen Bandbeschichtungsstrekke und insbesondere mit hoher Geschwindigkeit in der
Größenordnung von hundert m pro Minute oder mehr betriebenen Beschichtungsanlagen angepaßt werden,
wobei die Behandlungen zur Erzeugung des festhaftenden Oberzuges erfolgen, während das Band auf einer im
wesentlichen geraden Betriebsstrecke weiterläuft. Das Stahlband wird kontinuierlich abgewickelt und durch
nacheinander angeordnete Zonen geführt, in denen die Naßreinigung des Bandes, das Trocknen des gereinigten
Bandes, das Aufbringen einer Lösung der Erregersubstanz und bzw. oder eines Binders auf die obere Fläche
des getrockneten Bandes und vorzugsweise auch auf die untere Räche, die elektrostatische Abscheidung der
partikeiförmigen Chromquelle auf zumindest die obere Fläche des feuchten Bandes und — gewünschtenfalls —
auch auf die untere Flache, das Trocknen des Überzuges zwecks Bildung eines festhaftenden partikeiförmigen
Überzuges und danach das Aufwickeln zu einer Rolle erfolgen. Das Band wird vorzugsweise horizontal durch
die elektrostatische Abscheidungszone und durch den Ofen geführt, ohne daß es auf der chrorh-beschichteten
Seite mit einer Walze in Kontakt kommt, so daß der partikelförmige Chromüberzug auf der oberen Fläche
vor dem Trocknen der Lösung und dem Aufwickeln
to nicht zerstört wird.
Selbstverständlich ist in der Zeit, in der das
Inchromieren erfolgt, eine Erregersubstanz anwesend, und sie kann in trockener, gepulverter Form oder als
eine Lösung oder schließlich als ein Gas nach
is irgendeiner bekannten Methode eingeführt werden. Ist
zwischen benachbarten Flächen des Substrates ein Zwischenraum vorhanden, so kann /.. B. ein halogenhaltiges
Gas in das geschlossene Gefäß während der Zeit, m uei das iriuiiruiincf cn ti foigi, cingeiüui'i wci'ucit, udci
es kann eine trockene, pulverförmige Erregersubstanz oder eine Lösung einer Erregersubstanz nach irgendeiner
geeigneten konventionellen Methode auf das Blechmaterial vor, während oder nach dem Beschichten
mit dem festhaftenden partikeiförmigen chromhaltigen
Überzug aufgebracht werden.
Wenn der festhaftende pulverförmige Chromüberzug nur auf die obere Fläche des Bandes aufgebracht wird,
ist es überraschenderweise noch möglich, beide Flächen zu inchromieren, da benachbarte Bleche nicht zusammenkleben.
Gewünschtenfalls kann das Glühen des Bandes zwecks Inchromierung als Glühen in offener
Rolle ausgeführt werden, wenn das Substrat ein- oder beidseitig mit Chrom beschichtet ist.
Gegebenenfalls kann ein inerter Füllstoff, wie ein
!5 gepulvertes feuerfestes Oxyd mitverwendet werden,
beispielsweise wenn es um das Inchromieren von bestimmten SpezialStählen geht. Wird ein Füllstoff
mitverwendet, so ist es vorteilhaft, wenn dieser mit dem
als Chromquelle dienenden Material vermischt und das Gemisch dann auf die Substratfläche, die mit der Lösung
der Erregersiibstanz und bzw. oder des Binders noch
niedergeschlagen wird, ohne daß andere Variablen bei
der vorstehend erörterten bevorzugten Ausführungs-
■\r> form verändert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist von besonderer technischer Bedeutung für die Erzeugung einer
inchromierten Schicht von einer Dicke von 0.0254 bis 0,0762 mm auf Eisenmetallsubstraten. Blechmaterial,
das Inchromierungsüberzüge von einer Dicke von 0.0381 bis 0.0635 mm aufweist, ist für zahlreiche
technische Anwendungszwecke von Wert, und es kann leicht hergestellt werden. Der durchschnittliche Chromgehalt der inchromierten Schicht soll vorzugsweise
etwa 12 bis 30% und zur Erzielung bester Ergebnisse etwa 18 bis 25% betragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die fogenden Beispiele näher erläutert
Niedrig gekohlter Bandstahl von einer Dicke von 0,635 mm wird in einer wäßrig-alkalischen Lösung
üblicher Art elektrolytisch gereinigt, in frischem Wasser gespült, in wäßriger Schwefelsäure gebeizt, in frischem
Wasser gespült, um die überschüssige Beizlösung zu entfernen, und schließlich getrocknet, und dann an
Sprühdosen vorbeigeführt, durch welche eine wäßrige Lösung, die ungefähr 90 g Eisen(H)-chIoridtetrahydrat
pro f ÖÖ ml Wasser enthalt, in einer Menge aufgesprüht
wird, die ausreicht» um sowohl die obere als aueh die
untere fläche zu befeuchten. Der feuchte Bandstahl wird dann zwischen kautschuk-belegten Wringwalzen
hindufchgefühft, um die Lösung auf den oberen und
unteren Flächen in Form eines gleichmäßigen Flüssigkeitsfilmes zu verteilen, der nach dem Trocknen darauf
einen Überzug bildet, der pro Seite 0,43 g/dm2 Eisen(ll)-chlorid-dihydrat enthält,
Das feuchte Stahlband wird dann durch eine horizontale elektrostatische Abscheidungszone geführt,
und es wird pulverförmiges Ferrochrom mit einem Chromgehalt von 84% elektrostatisch auf die oberen
und unteren Bandflächen in Gegenwart des flüssigen Lösungsfilms abgeschieden. Das pulverförmige Ferrochrom
ist gleichmäßig auf den oberen und unteren Flächen des Bandes in einer Menge von je 1.37 g
metallisches Chrom pro dm2 verteilt.
10
15
mit Infrarotstrahlen beheizten Ofen geführt und darin auf eine Temperatur von I2I°C erhitzt. Der Wassergehalt
der Lösung wird in dem Ofen abgetrieben, ohne daß durch das Entweichen des Wasserdampfes Blasen oder
andere Unvollkommenheiten in dem Überzug auftreten. Zugleich wird ein Teil des im Eisen(ll)-chlorid-tetrahydrat
vorhandenen Hydratwassers entfernt, da das entstandene getrocknete Eisen(ll)-chlorid annähernd 1
bis 2 Moleküle Hydratwasser pro Molekül Eisen(ll)-chlorid enthält. Der trockene partikelförmige Ferrochromüberzug
auf jeder Seite des Bandes haftet fest und jo kann beim Reiben mit den Fingern nicht leicht entfernt
werden. Die Oberfläche des Stahlbandes gleicht im Aussehen Sandpapiev, da die in gleichmäßiger Abstand
vorhandenen Partikel an ihren unteren Teilen dicht an der Bandfläche festkleben, während die oberen Teile der
Partikel in Abständen nach oben ragen und so eine große Oberfläche pro Gewichtseinheit für die Umsetzung
mit der Erregersubstanz darbieten. Der festhaftende Ferrochromüberzug wird auch nicht beim Aufwikkeln
des Bandstahls entfernt, und die Partikel bleiben in den aufgebrachten Mengen gleichmäßig auf den
fXtr\Ar\Wt»rtiiif*Vte*n t/orteilt Pl.»» 'im Akctanrl »*rvn«*in;inrtpr
aufgerichteten Partikel auf der Bandoberfläche verhindern einen direkten Kontakt zwischen den Eisenmetallflächen
von benachbarten Windungen in der Rolle, und man benötigt keinen feuerfesten Separator zur Unterbindung
des etwaigen Zusammenschweißen. Zugleich wird auch das Vorbeistreichen von Gasen ganz nahe bei
der Bandstahloberfläche während den weiter unten geschilderten anschließenden Behandlungen erleichtert.
da ein freier Luftraum von bestimmter Größe zwischen den in Abstand voneinander aufgerichteten Partikeln
und den benachbarten Windungen in der Rolle vorhanden ist
Die Rolle des getrockneten, mit dem Überzug versehenen Bandstahls wird dann in einen Ofen gestellt,
der mit einer Abgasleitung und mit Leitungen zur Einführung einer Schutzgasatmosphäre ausgerüstet ist,
und der Ofen wird dann von der umgebenden Atmosphäre abgeschlossen und die anfänglich vorhandene
Luft mittels gasförmigem Stickstoff fortgespült Nach Entfernung der Luft wird die Stickstoffatmosphäre
durch eine wasserstoffhaltige Schutzgasatmosphäre ersetzt Der Ofen wird auf 4000C erhitzt und diese
Temperatur wird 10 Stunden gehalten. Während dieser es
Zeitspanne wird der Druck im Ofen im wesentlichen auf Atmosphärendruck gehalten. Die Temperatur wird
dann, ohne das Spülen fortzusetzen, auf 925° C erhöht
und diese Temperatur wird 20 Stunden aufrechterhalten. Im Ofen wird eine Schutzgas-Wasserstoffatmosphäre bei einem positiven Druck von 263,4 bis 476 mb
aufrechterhalten, und durch das 20 Stunden lange Aufrechterhalten der Temperatur νοη 925° C erfolgt das
Inchromieren beider Flächen des Bandmaterials. Nach Ablauf der 20 Stunden wird der Ofen auf 2100C
abgekühlt, und die Wasserstoffatmosphäre wird durch eine Stickstoffatmosphäre ersetzt Der Ofen wird dann
auf 175° C abgekühlt und geöffnet Das inchromierte
Band wird abgewickelt, zwecks Entfernung festlicher Chemikalien mit Wasser gewaschen und /weeks
Erzeugung von Oberflächenglanz mit Bürsten behandelt und kalt nachgewalzt.
Metallografische Dickenmessungen auf dem Inchromierungsüberzug
ergaben eine Dicke der gleichmäßigen Schicht von 0,0406 mm. Die Dicke des gesamten
Inchromierungsüberzuges, bestimmt an einer abgezogenen 1 GiiC mit Cificrn !»Micrometer, isCtrSgi «,i^iv mm.
Aufgrund der Analyse weist der abgezogene Inchromicrungsüberzug einen durchschnittlichen Chromgchalt
von 20,4% auf.
In dieser Weise hergestellte Blechtafeln genügten den
Anforderungen des Labortests Nr. 46I-H-83 vom 25. Juni 1956 für Auspufftöpfe, der im Korrosionslabor
der Engineering Division der Chrysler Corporation entwickelt worden ist.
Vergleichsbeispiel 1
Es wurde nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift des Beispiels I gearbeitet jedoch mit der Abänderung, daß
man ein Band aus niedrig gekohltem Stahl, dessen Dicke 0,737 mm betrug, verwendete und den festhaftenden
partikelförmigen Ferrochromüberzug auf der getrockneten Bandfläche vor dem Aufwickeln zu einer Rolle
durch Walzen kompaktierte.
Die mit den Erzeugnisses dieses Beispiels erhaltenen Zahlenwerte belegen, daß die Dicke der gleichmäßigen
Schicht des Inchromierungsüberzuges 0,0406 mm und die Gesamtdicke des Inchromierungsüberzuges
0,1016 mm betrug. Die Analyse der abgezoge.cn Folie prcrah pinen Hnrrhsrhniltlirhpn ChromiJphnll von 70 51Vn
ο ■■--■■■ - v
In dieser Weise hergestellte Blechtafeln genügten den Anforderungen des in Beispiel 1 erwähnten Auspufftopf-Tests.
Es wurde nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift des Beispiels 1 gearbeitet mit der Abänderung, daß
gebrauchte Salzsäure-Beizlauge anstelle der wäßrigen Eisen(II)-chloridlösung verwendet wurde.
Die gebrauchte Beizlauge fiel bei dem im Stahlwerk üblicherweise vorgenommenen Beizen von Bandeisen
mit wäßriger Salzsäure an. Die Beizlauge wies in der Form, in der sie im Betrieb anfiel, ein spezifisches
Gewicht von 1,25 g/cm3 auf und enthielt ein hydratisiertes
Eisen(II)-chlorid und etwas freie Salzsäure. Die Beizlauge wurde vor Gebrauch durch Eindampfen
konzentriert bis ihr spezifisches Gewicht \ JJ g/cm1
betrug. Die Gewichtsmenge des auf der Bandfläche abgeschiedenen Eisen(II)-chlorids ist die gleiche wie in
Beispiel 1.
Die mit den Erzeugnisses dieses Beispiels erhaltenen Ergebnisse sind mit denjenigen des Beispiels 1
vergleichbar. Also erweist sich gebrauchte Salzsäure-Beizlauge als für den erfindungsgemäßen Zweck
ausgezeichnet brauchbare Queue für wäßriges Eisen(ll)-chlorid.
Es wurde nach der allgemeinen Arbeitsvorsehrift des
Beispiels 1 gearbeitet mit der Abänderung, tfaß man ein Band eines durchgehärteten, niedrig gekohlten Stahls
von einer Dicke von 0,889 mm verwendete, 0,32 bis 0,38 g Eisen(II)-chlorid pro dm2 pro Seite des Bandes
aufbrachte, wobei das Eisen(ll)-chlorid als Dihydrat berechnet ist, man das pulverförmige Ferrochrotn auf
die obere Fläche des Bandes aufbrachte und einen partikelförmigen Überzug des Fcrrochroms auf der
oberen Fläche abschied, der einen Gehalt von 2,73 g metallischem Chrom pro dm2 aufwies. So befand sich die
Gesamtmenge des metallischen Chroms auf dem Band, doch war die untere Fläche nicht mil dem Überzug
versehen. Das getrocknete beschichtete Band wurde zur Rolle aufgewickelt, ohne den partikelförmigen Ferrochromüberzug
zu kompaktieren. Diese Rolle wurde 20 Stunden bei 9500C inchromiert.
Die an Hen Erzeugnisses dieses Versuchs gemessenen Werte lassen erkennen, daß der Inchromierungsüberzug
eine gleichmäßige Überzugsdicke von 0,0635 mm auf beiden Flächen aufwies und die gesamte Dicke des
Inchromierungsüberzuges0,12 mm auf der oberen Seile und 0,0889 mm auf der unteren Seite der inchromierten
Fläche beträgt. In dieser Weise hergestellte Blechtafeln genügen den Anforderungen des in Beispiel I
erwähnten Auspufftopf-Tests. Der abgezogene inchromierte Film wies laut Analyse einen Chromgehalt von
20.2% auf.
Benachbarte Windungen in der Rolle zeigen keine Neigung, während der Inchromierungsslufe zusammenzuschweißen.
Dies ist so, obwohl ein Füllstoff oder ein Trennmedium nicht zwischen die benachbarten Windungen
der Rolle eingebracht worden ist.
Hs wird nach der allgemeinen Arbeitsweise des
Beispiels I gearbeitet mit der Abänderung, daß eine 2%ige Lösung von Methylcellulose in Wasser als
Bindemittel für die Eisen(II)-chloridlösung benutzt wurde. Auen nier wurde ein niedrig gekohlter tSandstani
mit einer Dicke von 0,889 mm verwendet, und es wurde eine Eisen(II)-chloridlösung auf die getrocknete, mit
dem Ferrochromüberzug versehene Bandfläche in einer Menge aufgebracht, die ausreichte um 0,43 g/dm2
Eisen(ll)-chlorid (als Dihydrat berechnet) pro Seite abzuscheiden, und das mit dieser Lösung befeuchtete
Band wurde getrocknet, ehe es zu einer Rolle
aufgewickelt wurde.
Der getrocknete partikelförrhige PerroChromtlberzug wurde vor dem Aufwickeln nicht kompaktiert. Die
an den Erzeugnissen dieses Versuches gemessenen Werte zeigen an, daß der Inchromierungsüberzug eine
ίο gleichmäßige Schicht von eitler Dicke vofi 0,0305 mm
und eine Gesamtdicke von 0,0508 mm aufweist. Die Analyse der abgezogenen Inchromierungsfolie ergab,
daß der durchschnittliche Chromgehalt 20,5% betrug. In dieser Weise hergestellte Blcchtafcln genügen den
Anforderungen des in Beispiel 1 beschriebenen Auspuff topf-Testes.
Vergleichsbeispiel 4
Es wurde nach der Arbeitsvorsehrift des Beispiels 4 gearbeitet mit der Abänderung, daß der getrocknete
partikelförmige Ferrochromüberzug vor dem Aufwikkeln des Bandes zu einer Rolle durch Walzen
kompaktiert wurde. Die an den Erzeugnissen dieses Versuches gemessenen Zahlenwerte ergaben, daß der
Inchromierungsüberzug eine gleichmäßige Schichtdicke von 0,0305 mm und eine Gesamtdicke von 0,0508 mm
aufwies. Aus der Analyse einer abgezogenen inchromierten Folie ging hervor, daß der durchschnittliche
Chromgehalt 20,3% betrug. In dieser Weise hergestellte Blechtafeln genügen den Anforderungen des in Beispiel
1 beschriebenen Auspufftopf-Testes.
Es wurde nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift des Beispiels 1 gearbeitet mit der Abänderung, daß als
Erregersubstanz in der Lösung Kaliumiodid anstelle von Eisen(II)-chlorid verwendet wurde und 2 Gewichtsprozent
Methylcellulose als Binder zugegeben wurden.
Es wurde ein festhaftender partikelförmiger Überzug aus Ferrochrom auf dem Bandstahl gebildet, und zwar
hauptsächlich dank der Bindemittelwirkung der Methylceliutose. uie Ergebnisse dieses Beispiels sind sonst den
Ergebnissen vergleichbar, die in Beispiel . mitgeteilt wurden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Inchromieren eines Eisenmetallsubstrates durch Diffusion vor Chrom bei erhöhter
Temperatur in einer halogenhaltigen Atmosphäre aus einer auf dem Substrat befindlichen chromhaltigen Schicht in Oberflächenbereiche des Substrats
hinein, dadurch gekennzeichnet, daß die chromhaltige Schicht derart gebildet wird, daß eine
Klebmittelschicht aus einer wäßrigen Lösung einer halogenhaltigen Erregersubstanz aufgebracht, auf
dieser ein teilchenförmiges Material aus metallischem Chrom oder einer Chromlegierung verteilt
und die klebrige Schicht vor dem Beginn der Inchromierung getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebmittelschicht eine Lösung von
einem Halogenid des Eisens, Mangans, Kobalts, Nickels, Aluminiums, der Alkalimetalle oder von
Ammonium verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebemittel Eisen-II-chlorid in
Form einer gebrauchten Heizflüssigkeit aus dem technischen Beizen von Eisen mit Salzsäure
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Halogenid in einer
Menge von 0,11—2,15 g/dm2, bezogen auf das
Trockengewicht, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als teilchenförmiges Material pulverförmiges Ferrochrom mit einem Chromgehalt von
mindestens 70% verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Erregersubstanz ein an
sich bekanntes Bindemittel mit Klebvermögen vor, während oder nach dem Auftragen der Erregersubstanz auf das Eisenmetallsubstrat aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Überzug versehenen
Flächen für die Wärmebehandlung mit benachbarten Flächen in Kontakt stehend, z. B. in Form einer
geschlossenen Rolle, angeordnet werden.
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