DE2028314B2 - Vorrichtung zum Applizieren von medizinischen Präparaten - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Applizieren von medizinischen Präparaten transkutan oder durch Einträufeln oder Zerstäuben aus einem zylindrischen Körper, vorzugsweise aus Glas, mit einer Hohlnadel zur transkutanen Injektion an einem Ende und einem Kolben für das Auspressen des Präparates aus dem Nadelende sowie einer auf die Nadel aufsetzbaren und abnehmbaren Schutzhülle zur sterilen Aufbewahrung des Präparats.

Es ist bekannt, daß bestimmte medizinische Präparate oder Substanzen, wie Vaccine oder Medikamente, insbesondere dem Menschen entweder transkutan oder durch Einträufeln oder, besonders zur Schleimhautbehandlung, durch Zerstäuben verabreicht werden können. Insbesondere können bestimmte Vaccine, wie die Vaccine gegen Röteln, entweder durch Einspritzung oder durch Naseneinträufelung verabreicht werden.

Aus der AT-PS 2 21221 ist eine Subkutankanüle bekannt, die mit einer Schutzhülle versehen ist, welche an der Spitze eine öffnung zum Einleiten von gasförmigen Sterilisiermitteln aufweist. Eine ähnliche, mit einer Sollbruchstelle bzw. einem Schraubverschluß versehene Schutzhülle ist aus der US-PS 34 34 473 bekannt, beide Vorrichtungen sind jedoch lediglich als Schutz für eine Injektionsnadel beschrieben, welcher die Nadelsterilität gewährleistet und im Falle der US-PS die Eindringtiefe der Nadel begrenzt, ohne für die Applikation eine besondere Bedeutung zu haben.

Die GB-PS 8 67 274 beschreibt eine katheterartige Inseminationskanüle mit offener Spitze und einem Ausdrückkolben am anderen Ende.

Keine dieser Literaturstelien läßt erkennen, daß man mit einer ähnlich gebauten Vorrichtung medizinische Präparate in verschiedener Weise applizieren kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Applikations-Vorrichtung von einfacher und wirtschaftlicher Bauart zu schaffen, welche es dem Arzt ermöglicht, eine Substanz in den genannten verschiedenen Weisen, wie er es im Moment der Verabreichung der Substanz für die geeignetste hält, zu verabreichen.

Diese Aufgabe wird bei einer Applikations-Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch eine auf den zylindrischen Körper aufsteckbare Kappe gelöst, welche die Nadel vollständig umgibt und am Ende wenigstens eine für das in dem zylindrischen ϊ Körper enthaltene Präparat durchlässige öffnung aufweist.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Kappe beispielsweise aus verschiedenen Stoffen, wie Kautschuk, Kunststoff, Metall oder auch aus Glas in hergestellt sein.

In einer Abänderung der Erfindung ist die Kappe als Schutzhülle ausgebildet, deren Ende durch Abschneiden bzw. Abbrechen die öffnung bildet Diese umgibt die Nadel, um die Sterilität der Substanz während der Lagerung zu gewährleisten. Wenn die Hülle beispielsweise aus einem Stoff wie Kautschuk besteht der mit einer Schere geschnitten werden kann, wird sie an ihrem Ende abgeschnitten und wenn sie z. B. aus Kunststoff besteht wird sie abgebrochen oder in anderer Weise in verschiedene Abschnitte geteilt um eine öffnung zu schaffen.

In dieser Ausführungsform wird vorzugsweise da, wo

der Schnitt oder der Bruch vollzogen wird, eine abgeschwächte Zone jenseits des Nadelendes vorgese-

2> hen, die die Beseitigung des Hüllenendes erleichtern und lokalisieren hilft.

Durch die Vorrichtung ist es dem Benutzer möglich, in dem Augenblick, wo er die in dem zylindrischen Körper enthaltene Substanz zu verabreichen wünscht jo zu wählen, ob die Verabreichung auf perkutanem Wege durchgeführt werden soll, in welchem Fall er die Kappe abhebt und die Injektion der Flüssigkeit über die Nadel vornimmt, oder ob er vorzieht, das Präparat durch Einträufeln zu verabreichen (beispielsweise durch die ti Nase), in welchem Falle die Kappe (die erforderlichenfalls zuvor geöffnet ist) auf die Nadel gesetzt oder dort belassen wird.

In einer weiteren Ausführungsform kann man die

Vorrichtung ebenfalls zum Zerstäuben benutzen, in

><> welchem Fall die am Ende der Kappe befindliche öffnung entsprechend ausgebildet bzw. mit einem geeigneten Ventil versehen sein muß.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen durch mehrere Ausführungsformen als Beispiele näher erläutert, die nicht als Beschränkung gelten sollen. Es zeigt

Fig. 1 einen schematischen Schnitt einer Injektionsspritze bekannter Art,

F i g. 2 einen Schnitt des rechten Teils der Spritze von ")0 Fig. 1, der mit einer Kappe gemäß der Erfindung versehen ist,

F i g. 3 eine Ausführungsform, gemäß welcher die Kappe als Schutzhülle für die Nadel ausgebildet ist

F i g. 4 eine andere Ausführungsform von F i g. 3 und
>^r> F i g. 5 eine weitere Ausführungsform der Kappe von F i g. 2 als Zerstäuber.

In Fig. 1 ist eine Injektionsspritze bekannten Typs dargestellt, die aus einem zylindrischen Körper aus Glas 1, an dessen Ende eine Nadel 2 befestigt ist besteht Ein t>o Kolben 3, im allgemeinen aus Kautschuk oder ähnlichem Material, im Innern des zylindrischen Körpers 1 gewährleistet bei Lagerung die Abdichtung gegenüber einem flüssigen Medikament 4, das sich im Innern des Glasbehälters befindet. Ein Kolbenschaft 5 h^r> kann auf dem Kolben 3 befestigt sein, um diesen nach rechts zu verlagern und die Injektion der Flüssigkeit durch die Nadel 2 zu veranlassen, nachdem mit der Nadel die Haut durchstochen worden ist. Ebenfalls ist

auf dem rechten Teil von F i g. 1 eine Hülle 6 dargestellt, beispielsweise aus Kautschuk, die sich bei der Lagerung der Vorrichtung auf der Nadel 2 befindet, wobei sie wasserdicht auf das rechte Ende des zylindrischen Körpers paßt. Diese Hülle soll die sterile Aufbewahrung ^r> des flüssigen Wirkstoffs 4 ermöglichen.

Auf F i g. 2 ist der rechte Teil der Vorrichtung von F i g. 1 dargestellt, auf welchem gemäß der Erfindung eine Kappe 7 aufgesetzt ist, die aus einem länglichen hohlen Körper besteht, der die Nadel 2 umgibt, wobei er ι η sich flüssigkeitsdicht an das verjüngte Ende des zylindrischen Körpers anpaßt Das Ende der Kappe 7 ist mit einer öffnung 8 derart versehen, daß die Flüssigkeit 4 tropfenweise ausgedrückt werden kann, wenn man den Kolben 3 verstellt. Die Kappe 7 kann beispielsweise ι ϊ aus Kunstoff, Kautschuk oder aus einer Metallröhre gefertigt sein.

Wie ersichtlich gibt die Erfindung dem Benutzer die Möglichkeit zu wählen, ob die Verabreichung des Medikaments 4 transkutan vollzogen werden soll, in welchem Fall er die Nadel 2 benutzt ohne sie mit der Kappe 7 wieder /u bedecken, oder ob eine Einträufelung, beispielsweise nasal, vorzuziehen ist in welchem Fall die Kappe 7 auf die Nadel gesetzt wird, was eine leichte Einträufelung gestattet >■>

In der Ausführungsform gemäß Fig.3 wird ein einziges Teil 9 benutzt, das gleichzeitig die Rolle der Schutzhülle 6 und der Kappe 7, die die Einträufelung ermöglicht, spielt. Zu diesem Zweck wird eine Hülle 9 aus einer Substanz, wie Kautschuk, hergestellt, deren )< > Spitze abgeschnitten werden kann und die ausreichend lang ist, um über das Ende der Nadelspitze 2 hinauszugehen.

Bei Lagerung wird die Hülle, die an ihrem Ende nicht durchlocht ist, auf das verjüngte Ende des zylindrischen i > Körpers gesetzt. Sie gewährleistet die Sterilität der Flüssigkeit 4.

Wenn das Medikament oder Präparat durch Einträufeln verabreicht werden soll, genügt es, das Ende der Hülle 9 im Moment der Benutzung abzuschneiden, um diese Verwendung zu gestatten.

Die Hülle 9 kann andernfalls einfach .abgehoben werden.

In der auf Fig.3 dargestellten Ausführungsform besitzt das Ende der Hülle 9 eine kreisförmige verjüngte Zone 10, die gleichzeitig den Schnitt den man beispielsweise mittels einer Schere durchführen kann, erleichtert und lokalisiert Jedoch ist die Einkerbung 10 nicht unbedingt erforderlich.

In der auf F i g. 4 dargestellten Ausführungsform wird ebenfalls ein einziges Teil 11 verwendet um die Rolle der Hülle 6 und der Kappe 7 gemäß Fig. 1 und 2 zu spielen. In dieser Ausführungsform besitzt das Teil 11, das z. B. aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein kann, jenseits des Nadelendes 2 eine abgeschwächte Zone 10, während es sich darüber hinaus ausreichend weit über eine Länge 12 erstreckt mit der es ergriffen werden kann.

Auch in diesem Fall gewährleistet das Teil 11 die Aufbewahrung des medizinischen Präparats unter allen gewünschten Sterilitätsbedingungen.

Wenn das Präparat in der Form einer Einträufelung verwendet werden soll, genügt es, das Teil 11 an seinem Platz zu belassen und einen Bruch bei 10 hervorzurufen, wobei eine Biegung auf das Teil 12 ausgeübt wird. So wird eine öffnung geschaffen, die den Abfluß des flüssigen Präparats ermöglicht.

Schließlich ist in F i g. 5 eine Abänderung der Ausführungsform von F i g. 2 dargestellt, auf welcher sich die Kappe 7 wiederfindet, welche im dargestellten Fall in Höhe ihrer öffnung mit einer Zerstäuberdüse 13 versehen ist, die das Zerstäuben der Flüssigkeit 4 unter Druck ermöglicht.

Es ist deutlich, daß die Verwendung der Vorrichtung nicht auf nasale Einträufelung beschränkt ist, sondern daß sie auch für die Applikation auf subkutanem Wege oder durch Einträufeln und Absorption durch die Schleimhäute, beispielsweise durch Zerstäuben oder Ablagern an den Gaumenwänden unter der Zunge verwendbar ist. Die Vorrichtung kann auch zur rektalen Verabreichung von Medikamenten verwendet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Applizieren von medizinischen Präparaten transkutan oder durch Einträufeln oder Zerstäuben aus einem zylindrischen Körper, vorzugsweise aus Glas, mit einer Hohlnadel zur transkutanen Injektion an einem Ende und einem Kolben für das Auspressen des Präparates aus dem Nadelende sowie einer auf die Nadel aufsetzbaren und abnehmbaren Schutzhülle zur sterüen Aufbewahrung des Präparats, gekennzeichnet durch eine auf den zylindrischen Körper (1) aufsteckbare Kappe (7), welche die Nadel (2) vollständig umgibt und am Ende wenigstens eine für das in dem zylindrischen Körper enthaltene Präparat (4) durchlässige öffnung (8) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (7) als Schutzhülle ausgebildet ist, deren Ende durch Abschneiden bzw. Abbrechen die öffnung (8) bildet

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (7) eine abgeschwächte Zone (10) jenseits des Nadelendes besitzt.