DE2027606C3

DE2027606C3 - Hochelastische, wasserdichtmachende, gegebenenfalls farbige Bitumenanstrichmischung und deren Verwendung

Info

Publication number: DE2027606C3
Application number: DE19702027606
Authority: DE
Inventors: Albert 5024 Pulheim Schrey
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-06-05
Filing date: 1970-06-05
Publication date: 1975-01-30
Also published as: DE2027606A1; DE2027606B2

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine hochelastische, Der Anstrichfilm erweist sich als resistent gegen

wasscrdichtmachcnde, gegebenenfalls farbige Bitumen- ⁶S Pilz-, Bakterien- und Mikrobenbefall. Seine Farbe ist

anstrichmischung auf Basis von anorganische Füll- in verschiedenen Farbtönen bis zu hellgrau einstellbar,

materialien enthaltenden Bitumenemulsionen oder Lö- Der Anstrich kann gegebenenfalls in einem Auftrag

sunesmittelbitumina mit Zusatz von Polymeren, die aufgebraucht werden und ist einfach zu verarbeiten.

Pie Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.

Beispiel I

Ein schwarzes Bitumenanstrichmittel wurde durch Vermischen der folgenden Komponenten hergestellt: 220 kg 55 bis 60%ige wäßrige Bitumenemulsion

30 bis 60 kg Polychlorbutadien-Dispersion 0,50 bis 0,90 kg Polyäthylenglykol-t-dodecylthiol-

äther
20 bis 40 kg eines polymerisierten, veresterten

Naturharzes

bis 300 kg eines anorganischen Füll materials 10 bis 20 kg Alkohol

3 bis 6 kg Metallstearat
0,5 bis 2,00 kg Bakterizid+Fungizid 0,5 bis 2,00 kg eines organischen Verdickungsmittel«

Beispiel 2

Ein grünes Bitumenanstrichmittel wurde durch Vermischen der folgenden Komponenten hergestellt: _a5 220 kg 55 bis 60%ige wäßrige Bitumenemulsion
40 bis 80 kg Polychlorbutadien-Dispersion

etwa 1 kg Netzmittel
20 bis 60 kg eines polymerisierten veresterten

Naturharzes

50 bis 75 kg Weißpigment
8 bis 15 kg Farbpigment grün 10 bis 20 kg Alkohol
bis 300 kg anorganisches Füllr aterial I bis 2 kg Kunststoffäden bis 20 mm lang 6 bis 10 kg Leinölfirnisemulsion 0,5 bis 2,00 kg Bakterizid (-Fungizid

Beispiel 3

220 kg 55 bis 6 %ige wäßrige Bitumenemulsion
40 bis 80 kg Polychlorbutadien-Pispersion

1 bis 2 kg Netzmittel
20 bis 60 kg eines polymerisierten, veresterten

Naturharzes
10 bis 20 kg Alkohol

40 bis 80 kg Titandioxid oder ähnliches Pigment bis 300 kg eines anorganischen Füllmaterials I bis 2 kg Kunstsioffäden

4 bis 8 kg Leinölfirnisemulsion 0,5 bis 2,00 kg Bakterizid+Fungizid

Der Bitumenanstrich hat eine steingraue Farbe.

Beispiel 4

200kg60%ige Bitumenlösung in Toluol 40 bis 80 kg Polychlorbutadien-Dispersion 1 bis 2 kg Netzmittel

10 bis 25 kg Alkohol (mit Netzmittel emulgiert) 20 bis 60 kg eines polymerisierten, veresterten

Naturharzes
40 bis 80 kg Titandioxid oder ähnliches Pigment

8 bis 12 kg Pigment blau

bis 300 kg eines anorganischen Füllmaterials 1 bis 3 kg Kunststoffäden

5 bis 10 kg Leinölfirnis

0,5 bis 2,00 kg Bakterizid+Fungizid Der Bitumenanstrich hat eine blaue Farbe.

Claims

* erfindungsgemäß besteht aus einer auf kaltem Wege Patentansprüche· hergestellten Anstrichmischung aus Lösungsmittel-oder ι »κπιβπφΓΐι Emulsionsbitumina, einer Dispersion von Polychlor-

1. Hochelastische, wasserdichtmachende, gege- butadien (Polychloropren), polymerisiertem, verestergenenfalls farbige Bitumenanstrichmischung auf 5 tem Naturharz und gegebenenfalls Polyvinylpropionat Basis von anorganische Füllmaterialien enthalten- oder Polyvinylacetat, fur solche Anstriche üblichen den Bitumenemulsionen oder Lösungsmittelbitu- an sich bekannten Zusätzen sowie gegebenenfalls mina mit Zusatz von Polymeren, bestehend aus Weiß- oder Farbpigmenten und zusätzlich enthaltend einer auf kaltem Wege hergestellten Anstrich- Alkohol zur Schaffung und Regulierung von Atmungsmischung aus Lösungsmittel- oder Emulsions- χο aktivität, d. h. Dampfdurchlassigkeit.

bitumina, einer Dispersion von Polychlorbutadien, Die erfindungsgemäße Bitumenanstnchmischung ist

polymerisiertem veresterte™ Naturharz und gege- in jeder Grundfarbe herstellbar und liefert hochelasii-

benenfalls Polyvinylpropionat oder Polyvinylacetat, sehe, wetter und erdfeste Bitumenanstnche die auf

für solche Anstriche üblichen an sich bekannten jedem Unte.grund, insbesondere auch auf feuchtem

Zusätzen sowie gegebenenfalls Weiß- oder Färb- 15 bzw. nassem Untergrund, haften. Die Erfindung be-

pigmenten und zusätzlich enthaltend Alkohol zur trifft dementsprechend weiterhin die Verwendung der

Schaffung und Regulierung einer Atmungsakti- neuen Bitumenanstrichmischung zur haftfesten Ab-

vität. deckung von feuchten bzw. nassen Baukörpertlächen.

2. Verwendung der Bitumenanstrichmischung Die Herstellung der erfindungsgemäßen bitumennach Anspruch 1 zur haftfesten Abdeckung von 20 anstrichmischung geschieht auf kaltem Wege in einem feuchten bzw. nassen Baukörperflächen. Rührwerksmischer. Eine Erwärmung der eingesetzten

Bestandteile ist nicht erforderlich. Handelsübliche Bitumenemulsionen oder Lösungsmittelbitumina werden durch Zumischen der Chemikalien, organischen 25 und anorganischen Zusätzen so modiliziert, daß die geforderten Eigenschaften erreicht werden. Das so hergestellte Material kann trotz des relativ hohen

Die Erfindung betrifft hochelastische, wasserdicht- Bitumenanteils schwer entflammbar eingestellt werden,

machende, gegebenenfalls farbige Bitumenanstrich- Während des Mischprozesses können einzelne Be-

mischunpen und deren Verwendung zur haftfesten 30 standteile entweder mit anderen Bestandteilen vorge-

Abdeckung von feuchten bzw. nassen Baukörper- mischt oder auch einzeln zugegeben werden. Die

flächen mit einem wasserabweisenden, jedoch dampf- üblichen Handgriffe und Maßnahmen, um Disper-

durchlässigen Überzug. sionen und Emulsionen mit anderen Stoffen zu ver·

Bitumenanstriche zum Zwecke der Abdichtung von mischen, sind dem Fachmann im übrigen geläufig. Baukörpern gegen Feuchtigkeit, Korrosion, Industrie- 35 Die erfindungsgemäßen Bitumenanstrichmittel zeichabgase usw. auf der Basis von Heißbitumenanstrichen, nen sich durch eine bisher nicht gekannte vorteilhafte Bitumenemulsionen und Lösungsmittelbitumina sind Kombination von Eigenschaften aus. Der Anstrichallgemein bekannt. Diese erfüllen zwar einige der an film besitzt eine hohe Eigenelastizität und zeigt keine Anstrichmittel gestellten Forderungen; sie weisen Versprödung. Die Bitumenanstriche sind hoch wärmejedoch noch gewisse Nachteile auf. Ein besonderer 40 stabil (bis 170 C), auf senkrechten Flächen erfolgt Nachteil bei der Verarbeitung dieser Stoffe besteht keinerlei Ablaufen. Die Anstrichmischungen sind selbst darin, daß die zu schützenden Flächen bei Beginn des bei tiefen Temperaturen (Frost bis —10 C) verarbeit-Anstrichauftrags absolut trocken sein müssen, da sonst bar. Besonders bemerkenswert ist das Verhalten erfineine einwandfreie Haftung nicht gewährleistet ist. dungsgemäß hergestellter Bitumenanstriche gegen !Nachteilig ist auch die relative Sprödigkeit der Bitu- 45 Wasser und Feuchtigkeit im Vergleich mit bisher menanstriche, besonders bei kalter Witterung. Bei Riß- üblichen Bitumenanstrichen. Der auf die zu schützende bildung des Untergrundes bilden sich auch Risse im Fläche aufgebrachte Anstrich ist wasserdicht und (aufgetragenen Bitumenanstrich. Nachteilig ist ferner isoliert beispielsweise Baukörper gegen Wasser b/.w. das Erweichen der Bitumenanstriche bei Einwirkung Feuchtigkeit ab. Andererseits besitzt jedoch das erhöhter Temperatur, z. B. bei intensiver Sonnenein- 5° koagulicrte Material eine hohe Atmungsaktivität, die strahlung; dabei kann es zum Ablauf des Anstrichs den Durchtritt von Wasserdampf gestattet. Das Auskommen. Ein weiterer Nachteil der nicht modifizierten maß dieser Atmungsaktivität bzw. Dampfdurchlässig-Bitumenanstriche ist die schwarze Farbe. Bitumenan- keil ist in hohem Grade regelbar und einstellbar, striche werden deshalb im allgemeinen dort eingesetzt, Diese erhöhte Atmungsaktivität wird der Bildung wo sie unsichtbar bleiben. Andernfalls werden sie 55 feiner Poren im filmbildenden Material durch Verihäufig mit anderen pigmentierten Anstrichen, die dampfung des Alkohols zugeschrieben. Die Bitumenmeist kein Lösungsmittel enthalten dürfen, nachträg- anstriche der Erfindung sind damit atmungsaktiv von lieh überdeckt. Die herkömmlichen Bitumenanstriche innen nach außen. Insbesondere diese Eigenschaft versagen auch überall dort, wo ein zwar wasserdichter, dürfte für die Möglichkeit des Auftrags auf nassem aber wasserdampfdurchlässiger Anstrich gefordert ^6o Untergrund wesentlich sein. Beim Auftrocknen des wird. Es bestand die Aufgabe, eine Anstrichmischung Baukörpers ist nämlich keine Blasenbildung im Bifür Bitumenanstriche zu entwickeln, die die vorstehend tumenanstrich festzustellen, wie sie sonst häufig' genannten Nachteile nicht besitzen. auftritt.