-
Wasserundurchlässiges Anstrichmittel. , Den Gegenstand der Erfindung
bildet ein wasserundurchlässiges Anstrichmittel, welches als Hauptbestandteil zur
Herstellung von undurchlässigen Überzügen und unverwüstlichen und unveränderlichen
Farben dient.
-
Gemäß der Erfindung besteht das Anstrichmittel aus rohem Ozokerit
und rohem Leinöl. Bisher ist schon .das Zeresin, welches bekanntlich aus Ozokerit
gewonnen wird, allein oder in Verbindung mit anderen Materialien zur Herstellung
von undurchlässigen Anstrichen verwendet worden.
-
Die Verwendung -des Ozokerits hat gegenüber der Verwendung von Zeresin
den Vorteil, daß es bedeutend billiger ist als Zeresin. Durch das umständliche und
kostspielige Gewinnungsverfahren des Zeresins aus Ozokerit wird dieses gegenüber
dein Ozokerit bedeutend verteuert. Die quantitative Verwendung von Zeresin zur Herstellung
von undurchlässigen Anstrichen geht infolge des hohen Preises dauernd zurück, und
man versucht, es durch billigere Produkte zu ersetzen.
-
Die mit dem Anstrichmittel gemäß der Erfindung hergestellten Überzüge
sind in ausnahmsweise hohem Maße wasserdicht. Das Produkt gemäß der Erfindung bietet
außerdem den Vorteil, daß es durch Säuren, durch die Luft, durch Meerwasser oder
ätzende Dämpfe nicht angegriffen wird, es sichert daher eine Oberfläche, welche
gegen Zerstörungen jeglicher Art schützt und den Farben eine beträchtliche Haltbarkeit
gibt. Es ist auch zu erwähnen, .daß die mit dein Produkt hergestellten Überzüge
weder abbröckeln noch reißen. Es wird durch die Hitze und den Frost nicht verändert.
Es gibt und bewahrt jedem Gegenstand seine Geschmeidigkeit; es haftet sehr fest
auf den Körpern, die es bedeckt, und isoliert sie in bemerkenswerter Weise gegen
Wasser, welches es zurückhält und jede Berührung verhindert.
-
Es verleiht den Farben, selbst Erdfarben, ganz besondere Eigenschaften.
-
Es verbindet sich mit ölen, mit Teeren, mit Ölfirnissen, mit Essenzen
und bildet mit diesen Lösungsmitteln eine Reihe von Produkten, welche sehr verschiedene
Anwendungsmöglichkeiten bieten. Man kann diese in erster Linie überall dort verwenden,
wo Wasser und ätzende Materialien Zerstörungen hervorrufen, welche alsdann durch
das Produkt verhütet werden. Außerdem ist das Produkt vollständig unschädlich.
-
Der Extrakt, welcher den Hauptbestandteil des undurchlässigen Überzuges
bildet, besteht im wesentlichen aus rohem Ozokerit und rohem Leinöl. Er ist also
frei von Teer und gewöhnlichem Bitumen, welches bei roo° C schmilzt, was ihm einen
großen Vorteil über andere wasserdichte Produkte bei seinen mannigfachen Anwendungsarten
verleiht.
-
Das Produkt gemäß der Erfindung ist geruch- und geschmacklos.
-
Der Ozokerit wird zuerst destilliert und dann gereinigt, worauf er
mit rohem Leinöl im nachstehenden Verhältnis gemischt wird.
-
Ozokerit, destilliert und gereinigt, 5 kg
(Schmelzpunkt
nach Pohl bei 55 bis 75° C), Leinöl, roh 71,2-, .
-
Das Ganze wird einer Temperatur von fio bis 70° unterworfen, in finit
Dampf oder Gas geheizten Behältern geschmolzen, und zlie so erhaltene :Mischung
läßt man in Eisenformen laufen, wo das Produkt erkaltet und die Gestalt der Form
beibehält.
-
Der Extralot ist alsdann fertig zur Herstellung von undurchlässigen
Überzügen. Man kann auch gegebenenfalls rohen Ozokerit ohne vorherige Reinigung
verwenden, und zwar in solchen Fällen, wo diese Vorarbeiten nicht notwendig sind.
Verwendungsmöglichkeiten Die Verwendungsmöglichkeiten des Produktes sind sehr mannigfach.
Der Erfinder empfiehlt das Produkt für folgende Zwecke: Zum Undurchlässigniachen
von Kisten und Kasten, von Geweben, Segeln, von Bekleidung für Seeleute, Fischer,
Grubenarbeiter, Jäger, Arbeiter und sonstige Personen, welche der Witterung ausgesetzt
sind.
-
Zum Undurchlässigmachen von @"orliängen, '\@'agendeclcen und Ballonstoff,
Bedachungen in Pappe oder Filz tisw.
-
Zum Undurchlässigmachen von Häuten, Riemen; als Gerberfett.
-
Um Farben, und insbesondere Zinkfarben, IHaltbarkeit und Feinheit
zu verleihen.
-
Zum Undurchlässigmachen von Mauern, welche stark clean Regen ausgesetzt
sind. -Besonders als Anstrich auf Zement.
-
Uin das Geschirr gegen Einwirkung von ä uredün Uten zu schützen.
-
Uin Behälter und Gewächshäuser absolut dicht zu machen.
-
Um die Schiffsböden von Eisen gegen Oxydation und das Ansetzen von
Meerespflanzen zu schützen und Schiffsböden aus Holz gegen Anbohren durch Bohrwürmer
zti schützen.
-
Zum Austrocknen von feuchten 'Mauern. Zur Herstellung von undurchlässigen
Zementen zur Verwendung bei den verschiedensten Bauwerken, um das Ein- oder Durchdringen
von Wasser zu verhüten, z. B. in Kellern, in feuchten und mit Salpeter geschützten
Räumen, Bassins, Zementbehältern, Fassaden, Giebeln, Pflaster, Terrassen, Maschinengruben,
Fundainentisolierungen, Kanalanlagen aller Art.
-
Diese Überzüge, welche zum Teil aus Bitturen, Barvt, Borazit, Kieselerde,
Anthrazen (anthrac-e) oder mittels einer Verbindung von Salzen des Bariums mit Olein
und Kieselerde und dem vorliegenden Produkt hergestellt werden, verbinden sich vollständig
untereinander und bilden ein Produkt, welches vollständige Dichtigkeit, z. B. als
Überzug von ' Mörtel, gewährleistet, selbst unter dein stärksten Wasserdruck. Es
bewirkt auch die Entschwefelung der Zemente und erhöht deren Widerstand.
-
Das Produkt gemäß der Erfindung kann auch direkt mit Saud oder Zement
ohne Beihilfe anderer fremder chemischer Produkte vermischt werden, wobei die Dichtigkeitseigenschaften
des Produktes die gleichen bleiben.
-
Das Produkt kann als Schutzüberzug für Schiffstakelage und für die
Schornsteine von Pampfschiflen verwendet werden, ferner als Spezialanstrich für
Gasglocken.
-
Zur Herstellung von Überzügen in Verbindung mit steinigem Oxyd, welche
der Abnutzung widerstehen und sich als Fußbodenbelag eignen.
-
Zum Schutze von Gußstatuen, Säulen und Gartengefäßen gegen .Oxydieren
und Veränderung.
-
Als Schutzüberzug gegen Oxydation bei Seeverfrachtung von Melasse,
Fischen, Salzen, chemischen Produkten, Zucker usw. Das Produkt kann sowohl in den
Tropen wie in sehr kalten Gegenden Verwendung finden.
-
Es dient weiter zur Herstellung von Packpapier, Isolierpapier, Dachpappe.
-
Diese Papiere und Pappen sind sehr widerstandsfähig und bewahren eine
dauernde Elastizität und Geschmeidigkeit; sie sind undurchlässig für Wassr und Luft,
werden von Säuren nicht angegriffen, wenden durch Witterungsänderungen nicht beeinflußt
und reißen weder unter Kälte noch Hitze.
-
-Man kann das Produkt auch für Parkette und als Bekleidung von Mauern
und insbesondere auch als Auskleidung für Kälte-oder Kühlräume verwenden.
-
Zur Herstellung eines Spezialkittes. Zur Herstellung von Isolierband.
-
Zum Undurchlässiginachen der Umhüllung von elektrischen Leitungen,
zur Verhinderung der Bildung von leitenden Salzen und Elektrizitätsverlusten.
-
Zum Präparieren von Riemen, von Geweben (tissus) usw. zu ihrer -Unterhaltung
und um ihre Längenveränderung unter atmosphärischein Einfluß zu verhindern.
-
Endlich kann inan Überzüge gemäß der Erfindung in der Tierheilkunde
bei Entzündungen und gegen Feuchtigkeit benutzen. Art -der Anwen.durig für v erschiedene
Zwecke.
-
Überzug zum Bestreichen und Undurchlässigmachen von Geweben. Zu 25
1 gekochtem Leinöl wird r log .des unidurchlässigen Produktes zugesetzt, also :a.o
g pro Liter Öl; hierauf wird leicht bis zu 70° erhitzt, 2 bis .4 Prozent flüssiger
Sikkativ o. dgl. zugesetzt und
gut gemischt. Durch Erkaltung wird
die Masse gallertartig und gleicht alsdann Schmierseife. Die so erhaltene Masse
bildet das Übergangsprodukt. Diesem fügt man eine Farbe, welche man wünscht, in
Pulverform zu. Die Masse trocknet im Sommer in zwei Tagen und in vier Tagen im Winter.
-
Industrieller Überzug mit Teer. Zu a51 Teer aus der Gaserzeugung fügt
man i kg des Produktes hinzu, erhitzt das Teer bei mildem Feuer (wobei man sich
vor Entzündungen in acht nehmen muß) - wenn möglich unter Verwendung eines Wasserbades
-, die Trocknung vollzieht sich mit ,der Zeit an der Luft, man kann sie durch Zusatz
von 5 Prozent Stuttgarter Sikkativ beschleunigen.
-
Für jede andere Anwendung des Produktes wird es im Verhältnis von
d.o bis 50 g pro Liter Lösungsmittel in (51, Firnis oder einer geeigneten
beliebigen Essenz gelöst.