DE2023101B2 - Verfahren zur Herstellung von Kugellagerteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KugellagerteilenInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/36—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for balls; for rollers
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16C—SHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
- F16C33/00—Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kugellagerteilen aus einem legierten Stahl,
enthaltend 1,00% C, 0,35% Mn, 0,30% Si, 1,45% Cr, Rest Eisen oder aus einem Stahl mit gleichen metallurgischen
Eigenschaften.
Lager und insbesondere Kugellager waren in der letzten Zeit Gegenstand von intensiven Forschungen.
Diese Forschungen haben zusammen mit der Möglichkeit, im Vakuum entgaste Stähle sehr rein herzustellen,
zur Fertigung von Lagern mit sehr viel längerer Lebensdauer und höherem Lastaufnahrnevermögen
geführt.
Das kritische Teil bei Kugellagern ist insoweit der Inneniing. Hier können Ermüdungserscheinungen
auftreten, wenn wiederholt an einzelnen Stellen hohe Lasten aufgebracht werden, wenn die Kugeln über
dem Innenring abrollen.
Die auf dem Gebiete des Kraftfahrzeugbaues verwendeten Kugellager sind in der Regel aus einem
Stahl gefertigt, der der Spezifikation SAE 52100 entspricht.
Ein Stahl dieser Spezifikation besteht aus folgenden
Komponenten:
C 0,95-1,10
Mn 0,25-0,45
B 0,025
S 0,025
Si 0,20-0,35
Cr 1,30-1,60
Der Stahl SAE 52100 ist ein wirtschaftlich herzustellender, hypereutektoider Stahl, der in der Handelsform
von nahtlosen Rohren gekauft werden kann. Zur Herstellung von Innenringen werden in der Regel
ringförmige Abschnitte abgetrennt. Die Ringe werden maschinenbearbeitet, einer Wärmebehandlung unterzogen
und dann auf endgültiges Maß geschliffen. Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen,
das die Herstellung von Teilen mit wesentlich vergrößerter Lebensdauer erlaubt, ohne daß die
Herstellungskosten sich wesentlich verändern. Als Maß für die Lebensdauer wird hier betrachtet der sogenannte
B-10-Wert, d. h. die Zeit, die verstreichen muß, bis 10% einer unter festgelegten und überwachten
Bedingungen geprüften Anzahl von Lagern versagt hat.
Das erfindungsgemäße Verfahren enthält folgende Verfahrensschritte:
a) der Rohling wird auf eine Temperatur erwärmt, bei der eine vollständige austenitische Struktur
erzielt wird;
b) bei dieser Temperatur wird der Rohling zur gewünschten Form geschmiedet;
c) das Teil wird dann mit Luft abgekühlt und zwar ausreichend rasch, so daß die Bildung von massiven
Karbiden verhindert wird, jedoch eine sehr fein verteilte perlitische Struktur erreicht wird;
d) das Teil wird auf 647 bis 850° C erwärmt und so lange auf diesem Temperaturniveau gehalten,
bis ein gleichmäßig verteiltes, vorherrschend aus kugeligem Primärkarbid bestehendes Gefüge in
der Größenordnung von 2 bis 5 μητι entstanden ist, wobei diese Erwärmung eine Ruheperiode
bei einer Temperatur enthält, die knapp oberhalb der Ac,-Umwandlungstemperatur liegt und
wobei die Zeitspanne für die Einhaltung dieser Temperatur so bemessen ist, daß sich genügend
Kohlenstoff im Austenit lösen kann, so daß bei der Wiederabkühlung die Abscheidung an den
vorhandenen Karbiden angelagert wird und zu einem Wachstum dieser Karbide in der Größe
auf 2 bis 5 μιτι führt;
e) das Teil wird erneut austenitisiert, bei einer Temperatur und während einer Zeitspanne, die
es verhindert, daß Karbide entstehen, jedoch ausreichend ist, ein thermodynamisches Gleichgewicht
zwischen Austenit und ungelösten Karbiden zu schaffen und anschließend gehärtet;
f) das Teil wird sodann in einem Medium, das etwa die Abkühlgeschwindigkeit von öl besitzt, abgeschreckt
und anschließend auf eine Rockwell- ι ο härte Rc 60 bis 64 angelassen.
Der für die erfindungsgemäße Ausführung benutzte Stahl ist ebenso wie der vom Stand der Technik
benutzte, der Stahl nach der Spezifikation S AE52100.
Er wird jedoch nicht in der Handelsform von Rohren verwendet, sondern in der Form von Scheiben.
Das Ziel der Wärmebehandlung zur Erreichung einer Struktur mit kugeligem Karbid iit der Wunsch,
gleichförmig verteilte Primärkarbide zu erhalten, die ausreichend groß sind, um ein wirtschaftliches
Schmieden durchzuführen, die jedoch nicht so groß sind, um die Lebensdauer der Lager zu beeinträchtigen,
in die die fraglichen Teile als Innenring eingebaut werden sollen. Die optimale Größe des Primärkarbids
liegt in einer Partikelgröße zwischen 2 und 5 μΐη. _>5
Eine solche Ausbildung hat zur Folge, daß die Lebensdauer der Lager etwa viermal so groß ist, verglichen
mit Lagern herkömmlicher Bauart, die aus von Rohren abgeschnittenen Teilen gefertigt werden.
Dazu kommt, daß die erfindungsgemäßen Teile bezüglich der Werkzeugstandzeiten bei der Maschinenbearbeitung
keine zusätzlichen Probleme schaffen.
Ein typisches Beispiel für die Wärmebehandlung zur Erzielung eines sphärisch ausgebildeten Gefüges
zur Erreichung von Karbiden in der Größenordnung π
von 2 bis 5 μπι ist im folgenden beschrieben.
Die Teile werden erst auf eine Temperatur von etwa 750° C erwärmt und bei dieser Temperatur drei Stunden
gehalten. Diese Temperatur liegt unterhalb des Punktes, bei dem Austenit gebildet wird, also dem 4»
Ac1 -Punkt. Die Temperatur wird dann bei einem Wert von 7700C gehalten, der oberhalb des Ac,-Umwandlungspunktes
liegt. Nach einem Aufenthalt von drei Stunden bei dieser Temperatur werden die Lagerringe
dann weitere drei Stunden bei einer Temperatur von 750° C gehalten. Von diesem Temperaturniveau wird
die Temperatur dann in fünf aufeinanderfolgenden Stufen, jede etwa einen Temperaturunterschied von
11°C ausmachend, gesenkt, wobei auf jeder Stufe die
Temperatur für drei Stunden gehalten wird. So endet diese Operation mit einem dreistündigen Verweilen
auf einer Temperatur von 68O0C. An diesem Punkt können die Teile entweder an der Luft gekühlt werden
oder im Ofen abkühlen. Es ist selbstverständlich, daß während der Operation diese Teile gegen Oxydation
oder Entkohlung durch eine Schutzatmosphäre, etwa Stickstoff, geschützt werden müssen.
Während der Abkühlung während des Verfahrens zur Erzeugung des Gefüges mit kugelig eingeformten
Karbiden ist die Umwandlung von Austenit in ein ferritisches Gefüge träge. Aus diesem Grunde wird die
Behandlung zur Erzeugung eines solchen Gefüges bis unterhalb der Umwandlungstemperatur ausgedehnt
und während einer wesentlichen Zeit auf diesem Temperaturniveau gehalten. Die Gesamtzeit für diesen
Verfahrensschritt kann zwischen 24 und 32 Stunden schwanken, abhängig von der genauen Charakteristik
der einzelnen Legierung und von den Daten der Einrichtung, die je nach Lage der Dinge verschieden
sein kann.
Nach diesem Verfahrensschritt können die geschmiedeten Teile einer rohen maschinellen Bearbeitung
unterzogen werden. Das Gefüge wird dann bei einer Temperatur von etwa 844 ° C in Austenit umgewandelt,
in öl abgeschreckt und somit in ein tnartensitisches Gefüge umgewandelt und sodann unverzüglich
angelassen auf eine Härte von Rc 60 bis 64. Die Temperatur
zur Durchführung der Umwandlung des Gefüges in Austenit kann zwischen 830 und 889 0C liegen;
innerhalb dieses Temperaturbereiches ist ein Gleichgewicht zwischen einem Austenit von annähernd
0,60% C und den Karbiden vorhanden. Die Temperatur für das Anlassen zwecks Erreichung einer
gewünschten Härte kann zwischen 221 und 204° C liegen. Die erreichte MikroStruktur besteht aus Primärkarbiden
in einer Grundmasse von angelassenem Martensit. Normalerweise ist ein Restanteil von 5 bis
15% Austenit ebenfalls vorhanden. Die Primärkarbide haben eine Größe von 2 bis 5 μιτι im Durchmesser.
Die gehärteten Innenringe können dann geschliffen werden und in die Kugellager eingebaut werden. Die
A.ußenringe für die Kugellager können aus demselben Material, das jedoch als Ausgangsmaterial Rohre verwendet,
hergestellt werden. Die Lebensdauer B-10 der auf diese Weise hergestellten Innenringe bei Kugellagern,
wie sie in den Vereinigten Staaten unter der Bezeichnung F-208 handelsüblich sind, ist um den
Faktor 4,1 größer als herkömmliche Kugellager, die Innenringe besitzen, die aus üblicherweise verwendetem
Rohrmaterial hergestellt sind. In gemessenen Werten betrug der Unterschied 61,1 zu 252,9 Stunden.
Die Innenringe wurden dabei einer maximalen hertzschen Pressung während des Versuches von
35000 kp/cm2 ausgesetzt.
Die Erfindung wurde beschrieben als ein Verfahren vorzugsweise zum Herstellen von Innenringen von
Kugellagern. Das ist begründet darin, daß der Innenring entscheidend für die Lebensdauer des Lagers ist.
Es ist jedoch selbstverständlich, daß auch andere Teile des Lagers gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Kugellagerteilen aus einem legierten Stahl, enthaltend 1,00%
C, 0,35% Mn, 0,30% Si, 1,45% Cr, Rest Eisen, oder aus einem Stahl mit gleichen metallurgischen
Eigenschaften, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) der Rohling wird vollständig austenitisiert; iu
b) bei dieser Temperatur wird der Rohling zur gewünschten Form geschmiedet;
c) das Teil wird dann so rasch mit Luft abgekühlt, daß unter Verhinderung der Bildung
von massiven Karbiden eine sehr feine perlitische Struktur erzielt wird;
el) das Teil wird auf 6470C bis 815 0C erwärmt
und so lange auf diesem Temperaturniveau gehalten, bis ein gleichmäßig verteiltes, vorherrschend
aus kugeligem Primärkarbid in 2u der Größenordnung von 1 bis 5 μΐη Durchmesser
bestehendes Gefüge entstanden ist, wobei diese Erwärmung eine Ruheperiode bei einer Temperatur enthält, die knapp
oberhalb der Ac,-Umwandlungstemperatur liegt und wobei die Zeitspanne für die Einhaltung
dieser Temperatur so bemessen ist, daß sich genügend Kohlenstoff im Austenit lösen kann, um bei Wiederabkühlung eine
Abscheidung von Kohlenstoff an den Karbi- jo den zu einem Wachstum dieser Karbide auf
eine Größe von 2 bis 5 μΐη Durchmesser zu
führen;
e) das Teil wird erneut austenitisiert bei einer Temperatur und während einer Zeitspanne,
die es verhindert, daß Karbide entstehen, jedoch ausreichend ist, ein thermodynamisches
Gleichgewicht zwischen Austenit und ungelösten Karbiden zu schaffen und anschließend
gehärtet;
f) das Teil wird sodann in einem Medium, das etwa die Abkühlgeschwindigkeit von Öl besitzt,
abgeschreckt und anschließend auf eine Rockwellhärte Rc 60 bis 64 angelassen.
2. Verfahren nach Hauptanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt d) in
der Weise durchgeführt wird, daß das Teil zunächst auf eine Temperatur dicht unterhalb des
Ac,-Umwandlungspunktes erwärmt und bei dieser Temperatur gehalten wird, dann auf 647 bis
S15 0C weiter erwärmt und dort gehalten wird,
und daß daran anschließend in bis zu neun Stufen abgekühlt wird, wobei das Teil bei jeder Stufe eine
Zeitlang gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung während eines
Zeitraumes von etwa 3 Stunden für jede Stufe vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austenitisierung bei Verfahrensschritt
e) bei 830 bis 889°C liegt.
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