DE939694C

DE939694C - Verfahren zur Herstellung von Zylinderlaufbuechsen und aehnlich beanspruchten Maschinenteilen

Info

Publication number: DE939694C
Application number: DEG10748A
Authority: DE
Inventors: Alfred Dr-Ing Buettinghaus; August Dipl-Ing Dammer
Original assignee: Gussstahlwerk Witten AG
Current assignee: Gussstahlwerk Witten AG
Priority date: 1953-01-16
Filing date: 1953-01-16
Publication date: 1956-03-01

Description

Verfahren zur Herstellung von Zylinderlaufbüchsen und ähnlich beanspruchten Maschinenteilen Es ist bekannt, für gleitende Teile, wie Zylinderlaufbüchsen, Gußeisensonderlegierungen zu verwenden. Es ist auch versucht worden, die Lebensdauer solcher Teile durch Erhöhung der Härte an den Gleitflächen zu verlängern.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, welches es gestattet, besonders hochwertige Teile dieser Art herzustellen. Dabei werden aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit etwa o,8 bis 3 % C, o, i bis i,5II/o Mn, o,a bis 3% Al, Rest technisches Eisen, durch Warmverformen Rohlinge hergestellt, die von Temperaturen oberhalb A3 beschleunigt abgekühlt und zur Wiederausfällung von Grafit angelassen, sodann an den Gleitflächen nitriert werden. Die Bearbeitung erfolgt vorzugsweise zwischen dem Anlassen und dem Nitrieren, da der Stahl sich dann etwa wie ein Automatenstahl verhält. Die Wahl der Legierungsbestandteile innerhalb des oben angegebenen Gebietes muß den verlangten Anforderungen entsprechen, d. h. die Gehalte müssen so gewählt werden und gegeneinander abgestimmt sein, daß einerseits ein Warmverformen der Legierungen möglich ist und andererseits die Grafitisierung nach der Abschreckung von Temperaturen oberhalb A3. Es sind beispielsweise Kohlenstoffgehalten an der unteren Grenze Aluminiumgehalte von etwa a °/o zuzuordnen, wogegen bei Kohlenstoffgehalten von 1,2, bis 1,5 % nur etwa o,8 bis i'o/o Aluminium erforderlich sind.
Das beschleunigte Abkühlen von Temperaturen oberhalb A3 wird vorzugsweise in Luft oder Öl vorgenommen. Nach dem Nitrieren liegt eine Oberflächenhärte von mindestens 750 Vickers-Einheiten vor. Die Nitrierschicht ist außerordentlich widerstandsfähig, sie bröckelt nicht aus, und die Teile besitzen neben hoher Verschleißfestigkeit gute Gleiteigenschaften, insbesondere Notlaufeigenschaften, Die guten Lauf- und Verschleißeigenschaften wirken sich besonders aus bei Zylinderbüchsen, z. B. für Dieselmotoren, Schneckenrädern, Führungsleisten, Spinnringen u. dgl.
Die dem Verfahren zu unterziehenden Legierungen können auch etwa folgende Zusammensetzung haben: 0,8 bis 30/0 C, über i bis zu 1,5% Mn, 0,2 bis 2% Si, o,2 bis 3% Al, Rest Eisen.
Die vorhergenannten Legierungsgruppen. können außerdem mit Molybdän bzw. Vanadin zur -Erhöhung der Festigkeit bzw. Streckgrenze legiert sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Zylinderlaufbüchsen, Schneckenrädern, Führungsleisten, Spinnringen und ähnlich beanspruchten Maschinenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit etwa o,8 bis 3% C, o,i bis 1,5% Mn, 0,2 bis 30% Al, Rest technisches Eisen, bei denen innerhalb der angegebenen Bereiche die genannten Elemente so einander angepaßt sind, daß einerseits Warmverformung, andererseits nach Abschrecken aus fester Lösung ein Grafitisieren durch Anlassen möglich ist, entsprechende Rohlinge durch Warmverformung hergestellt, diese von Temperaturen oberhalb A3 beschleunigt abgekühlt, zur Wiederausscheidung von Grafit angelassen, schließlich an der Gleitfläche; vorzugsweise nach der Bearbeitung, nitriert werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mit etwa o,8 bis 3% C, über i bis zu i,50 /o Mn, o;2 bis 20/a 8i, 0,2 bis 30/0 Al, Rest Eisen, bei denen die im Anspruch°i geforderte Abstimmung der Gehalte vorliegt, der im Anspruch i genannten Behandlung unterzogen werden. 3: Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß' Eisen-Kohlenstoff -Leggierungen der im Anspruch i oder 2 genannten Zusammensetzung, jedoch mit zusätzlichen Gehalten an Molybdän bzw. Vänadin der im Anspruch i genannten Behandlung unterzogen werden.