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Die
Erfindung betrifft ein wegwerfbares Bekleidungsstück insbesondere
für den
medizinischen, den chemischen oder biochemischen Bereich zum Schutz
vor Flüssigkeiten
und/oder Mikroorganismen umfassend einen Vorderteil sowie integral
damit verbundene Ärmel.
Darüber
hinaus kann vorgesehen sein, dass das Bekleidungsstück ein Rückenteil
aufweist und insbesondere als Kittel ausgebildet ist. Derartige
Bekleidungsstücke
können
aus einem atmungsaktiven Vliesstoff bestehen, wobei bereichsweise
Verstärkungen
angebracht sein können,
um die Barriere gegen das Eindringen von Flüssigkeiten und Mikroorganismen
weiter zu verbessern.
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So
beschreibt beispielsweise die
EP 0 560 376 B1 ein Bekleidungsstück, mit
einer äußeren Lage
aus einem eine Flüssigkeits-
und Mikroorganismenbarriere bildenden dicht gewebten hydrophoben
Gewebe und einem Trägermaterial
mit einer netzartigen und mit Öffnungen
oder offenen Maschen versehenen Struktur, wobei als dritte Schicht
eine Membran an diesem Trägermaterial
an kritischen Stellen bezüglich
des Flüssigkeits- oder
Mikroorganismendurchtritts vorgesehen ist.
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Aus
der
EP 0 797 505 B1 ist
ein Kleidungsstück
mit daran befestigter Sperrschicht bekannt, wobei hier vorgesehen
ist, die Sperrschichtanordnung als dünne, anpassungsfähige polymere
Schicht auf das Stoffsubstrat aufzubringen, was einen zusätzlichen
Verfahrensschritt bedingt. Die Aufbringung dieser Sperrschichtfolie erfolgt
hierbei von der Außenseite
her.
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Darüber hinaus
beschreibt die US-A-4,504,977 die Verwendung von wasserabweisenden
und wasserundurchlässigen
Barrieren im Zusammenhang mit Geweben von Bekleidungsstücken, insbesondere
von chirurgischen Kitteln, um den Durchtritt von Wasser oder wässrigen
Lösungen
zu verhindern. Es wird dazu vorgeschlagen, einen Kittel einzusetzen,
mit einer Schicht eines wasserabweisenden, luftporösen, nicht
gewobenen Stoffes, der aus mikrofeinen hydrophobischen Fasern besteht.
Von solchen Bekleidungsstücken,
welche vorzugsweise von Personen getragen werden, die im medizinischen
oder chemischen Bereich tätig
sind, ist es gefordert, dass sie einerseits einen hohen Tragekomfort
auch über
längere
Zeiträume
bieten und andererseits eine sichere Barriere für Substanzen, bspw. Flüssigkeiten
und Mikroorganismen, insbesondere Bakterien bilden. Bei diesen Bekleidungsstücken kommt
es vor, dass an besonders beanspruchten Stellen, den kritischen Stellen,
welche intensiv Druck von Substanzen ausgesetzt sind, bspw. mit
dem Blut von Patienten in Kontakt kommen, diese Substanzen durch
das Bekleidungsstück
hindurchtreten. Es ist hier deswegen vorgesehen, im Brustbereich
eine wasserundurchlässige Folie
vorzusehen, wobei derartige Folien, jedoch vollständig wasserdampfundurchlässig sind.
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Weitere
chirurgische Kittel mit Verstärkungsbereichen
sind beispielsweise aus der
US-PS
3,868,728 sowie
US-PS
5,813,052 bekannt, wobei erstere einen wegwerfbaren und
zweitere einen wiederverwendbaren chirurgischen Kittel offenbart.
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Ausgehend
hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Bekleidungsstück für den medizinischen,
den chemischen oder den biotechnologischen Bereich bereitzustellen,
dass einen über
eine vorgegebene Zeit sicheren Schutz vor Flüssigkeits- und Bakteriendurchtritt
bietet und gleichzeitig aufgrund seines geringen Eigengewichts und
seiner angenehmen Trageeigenschaften einen guten Komfort, insbesondere
bei längerem
Tragen unter erschwerten Bedingungen, z. B. für chirurgisches Operationspersonal
bietet.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein wegwerfbares Kleidungsstück, insbesondere für den medizinischen,
chemischen oder biotechnologischen Bereich zum Schutz vor Flüssigkeiten
oder Mikroorganismen, umfassend einen Vorderteil sowie integral
damit verbundene Ärmel,
wobei das Kleidungsstück
eine atmungsaktive äußere Vliesstoffschicht
umfasst und wobei zumindest bereichsweise auf der dem Träger zugewandten Seite
des äußeren Vliesstoffs
eine atmungsaktive sowie flüssigkeitsundurchlässige Sperrschicht
angebracht ist, die mit der äußeren Schicht
zumindest abschnittsweise verbunden ist und wobei die äußere Schicht
ein Laminat aus Spunbond und Meltblown Schichten ist. Ein Laminat
ist dabei ein Schichtverbund im weitesten Sinne. Dieser kann sowohl
durch die Verbindung zweier vorgefertigter Schichten als auch z.
B. durch die integrale Fertigung des Schichtverbundes gebildet werden,
etwa derart, dass die eine Schicht direkt durch Ablegen von unmittelbar
zuvor gebildeten Fasern auf die weitere Schicht erzeugt wird.
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Aufgrund
der Vorsehung einer Sperrschicht kann auf einfache Weise erreicht
werden, dass eine Flüssigkeitsundurchlässigkeit,
wie sie mit herkömmlichen
Vliesstoffen nicht erzielt werden kann, zu erreichen ist. Gleichzeitig
wird die Atmungsaktivität
erhalten.
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Darüber hinaus
kann auf diese Weise ein besonders leichtes Material geschaffen
werden, so dass ein derartiger Operationskittel beispielsweise besonders
komfortabel zu tragen ist.
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Es
kann dabei besonders vorteilhaft sein, wenn der Vliesstoff ein Spunbond/Meltblown/Spunbond- (SMS)
oder Spunbond/Meltblown-Material (SM) oder auch ein SMMS-Material
ist. Derartige Laminate, insbesondere aus Polypropylen besitzen
den Vorteil, besonders weich zu sein. Bei einem SMS-Laminat bestehen dabei
z.B. vorzugsweise alle drei Schichten im wesentlichen aus Polypropylen.
Weitere Hilfsstoffe z. B.
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Antioxidantien
können
vorgesehen sein. Dabei lassen die Schichten Luft, Wasserdampf und
Wärme hindurchtreten,
wobei jedoch Keime und Flüssigkeiten
bereits beim Durchtritt behindert werden. Darüber hinaus sind neben den genannten
auch andere Spunbond-Meltblown-Laminate denkbar.
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Darüber hinaus
besitzen solche Laminate trotz ihrer weichen Oberfläche nur
eine geringe Flusenbildung. Die Meltblown-Schicht aus Mikrofasern sorgt dabei
für eine
selektive Barrierenwirkung. Weiterhin besitzen solche Laminate eine
gute Zerreißfestigkeit.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Sperrschicht ein Vlies-Folien-Laminat
ist, wobei die Folie eine Polyethylenfolie sein kann, und die Folie
insbesondere mit Kalziumkarbonat oder auch anderen organischen und/oder
anorganischen Füllstoffen
gefüllt
sein kann, um auf diese Weise Mikroporen zu bilden und eine Atmungsaktivität von ansonsten
nicht atmungsaktiven Folien bereitzustellen, bei gleichzeitig bestehen bleibender
Flüssigkeits-
und Kontaminationsbarriere. Die Folie kann hierzu darüber hinaus
zusätzlich
mechanisch nachbearbeitet, insbesondere versteckt oder gewalzt werden,
damit die Porosität
entsteht.
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Dabei
kann die Sperrschicht mit dem Vliesmaterial insbesondere materialschlüssig, nämlich über Klebe-
oder Schweißverbindungen,
insbesondere thermisches Schweißen
oder Ultraschallschweißen
verbunden sein. Hierdurch wird erzielt, dass die Verbindung zwischen
den beiden Materialen nicht zu einer Beeinträchtigung der Dichtheit oder
des Tragekomforts führt,
wie dies einerseits bei Nahtverbindungen durch die entstehenden
Vernähungsstellungen
möglich
ist und zum anderen durch die Vorsehung von Schnallen und Ösen gegeben
sein kann. Bei Einsatz von Vlies-Folien-Laminaten als Sperrschicht
kann dabei die Sperrschicht so vorgesehen sein, dass die Folie zwischen
dem Spunbond-Meltblown-Laminat und dem Vlies des Vlies-Folienlaminats
am Außenmaterial
befestigt ist, so dass das Vliesmaterial der Sperrschicht mit seinen
angenehmen taktilen Eigenschaften dem Träger des Bekleidungsstückes zugewandt
ist.
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Die
Verstärkung
durch die Sperrschicht kann dabei im Bereich der Ärmel, insbesondere
der unteren Ärmelenden
im Bereich der Hände
bis über
die Ellbogen und/oder im Bereich der Brust vorgesehen sein, wobei die
Sperrschicht im Bereich der Brust insbesondere bei stehendem und/oder
sitzendem Tragen bis über
die Knie der das Bekleidungsstück
tragenden Person reichen kann. Auf diese Weise kann sicher eine
Kontamination in den Bereichen vermieden werden, die dem stärksten Druck
durch Kontamination ausgesetzt sind und gleichzeitig über die übrigen Bereiche
der Tragekomfort weiter erhöht
werden. Die Ärmel
weisen dabei an ihren unteren, den Händen zugewandten Enden in aller
Regel Strickbündchen
auf, die bei Verwendung als Operationskittel, aber auch in der chemischen
und biotechnologischen Anwendung von Handschuhen übergriffen werden.
Die Bündchen
sind dabei so gestaltet, dass sie eng am Arm anliegen und ein Verrutschen
dergestalt verhindern, dass Haut zwischen den Handschuhen und den Ärmeln frei
zu liegen kommt.
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Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, dass ein entsprechendes Kleidungsstück ein Rückenteil
aufweist und insbesondere als Wickelkittel oder Bindekittel ausgeführt ist.
Bei einem Wickelkittel überlappt
dabei der Kittel im Rückenbereich,
so dass es nicht oder nur schwierig zu einem Aufklappen des Kittels
bei gleichzeitig leichter Anlegbarkeit auch im sterilen Zustand
kommt. Darüber
hinaus ist auch die Ausgestaltung als Bindekittel möglich, der
insbesondere bei kurzen Operationen mit geringem Flüssigkeitsanfall
und geringem Infektionsrisiko verwandt wird. Allerdings sind auch
andere OP-Bekleidungsstücke
für den
Einmalgebrauch in dieser Weise ausgestaltbar. Dabei kann vorgesehen
sein, dass auch das äußere Vliesmaterial
verschweißbar ist,
um auch hier den Durchtritt von Flüssigkeit und Bakterien durch
mögliche
Nahtstellen zu verhindern. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass
das zusätzliche
Verstärkungsmaterial,
insbesondere in den Ärmeln
zunächst
mit dem Vliesmaterial verbunden wird und dann der Ärmel durch
Verschweißen
in seine endgültige
röhrenförmige Form
gebracht wird.
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Als
Nähe, insbesondere
an den Ärmeln
können
dabei sowohl Schäl-
als auch Überlappungsnähte oder kombinierte
Formen vorgesehen sein, so dass der Schutz gegen Flüssigkeitsdurchtritt
weiter verbessert wird. Darüber
hinaus kann auch vorgesehen sein, die Nahtstellen durch eine zusätzliche
Umhüllung
zu umschließen.
Derartige Nähte
sind beispielsweise aus der
EP
560 376 B1 bekannt.
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Das
Kleidungsstück
kann dabei in herkömmlicher
Weise in ungebrauchtem Zustand zusammengelegt sein, um ein steriles
Anlegen zu gewährleisten.
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Das
Bekleidungsstück
soll dabei vorzugsweise an den verstärkten Stellen einen Durchgangswiderstand
gegen das Durchdringen von Wasser von ≥150 cm (gemessen nach EN 20 811)
und insbesondere von ≥ 200
cm aufweisen.
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Das
Flächengewicht
soll vorzugsweise ≤ 90
g/m2 und insbesondere ≤ 80 g/m2 beider
Lagen in Kombination sein.
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Schließlich soll
die Wasserdampfdurchlässigkeit
an den verstärkten
Stellen vorzugsweise ≥ 2000
g/m2 (gemessen nach DIN 53 122-1 (Klima
B)) betragen. Weiterhin soll keine Penetration von Ethanol bis mindestens
80% (entsprechend dem nachstehend beschriebenen Test) und insbesondere
bis mindestens 96% auftreten.
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Insbesondere
soll ein derartiges Bekleidungsstück einen hohen Widerstand gegen
das Durchdringen von Wasser aufweisen. Dies soll beispielhaft erläutert werden,
indem ein SMS-Material, das Vlies-Folien-Laminat, sowie die beiden
Laminate zusammen und insbesondere ein Material, wie es in Ultra-OP-Mantel
der Fa. Kimberly Clark verwandt wird, verglichen wurde. Dieses besteht
aus zwei Lagen eines speziellen SMS-Materials an den verstärkten Stellen
als Außenmaterial
und als Sperrschicht.
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So
weist ein einfacher SMS-Vliesstoff ein Flächengewicht von ca. 35 g/m2 auf. Der Vliesstoff besteht dabei aus 100
Polypropylen. Das insbesondere verwendete Vlies-Folien-Laminat umfasst
eine Folie bestehend aus Polyethylen sowie Kalziumcarbonat als Füllmittel
und weist ein Flächengewicht
von ca. 38 g/m2 auf.
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Das
doppellagige Material von Kimberly Clark besitzt dagegen ein Flächengewicht
von 52 g/m2 pro Lage.
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Für die Stoffe
einzeln sowie in der erfindungsgemäßen Kombination wurde der Widerstand
gegen das Durchdringen von Wasser nach der Norm EN 20 811 bestimmt.
Es ergab sich hierbei für
das Vliesmaterial alleine ein Widerstand von 36 cm, was nur einem
geringen Widerstand entspricht. Der Widerstand für das Vlies-Folienmaterial
lag bei 216 cm, so dass das Kombinationsmaterial aus äußerer Schicht
und Sperrschicht einen Widerstand gegen das Durchdringen von Wasser
von 233 cm bereitstellen kann.
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Das
vergleichend hierzu getestete Material von Kimberly Clark weist
einen Wert von ca. 133 cm auf.
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Eine
Prüfung
auf Wasserdampfdurchlässigkeit
gemessen nach DIN 53 122-1 (Klima B) ergab eine Wasserdampfdurchlässigkeit
von 6.656 g/m2, 24 h für den äußeren Vliesstoff alleine. Für die Sperrschicht konnte
ein Wert von 3.217 g/m2,24 h erzielt werden,
so dass sich für
das Gesamtmaterial bestehend aus dem äußeren Vliesmaterial und der
Sperrschicht eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 2.341 g/m2, 24 h ergab. Für das Material des Kimberly
Clark-Mantels ergab sich eine Durchlässigkeit von 6394 g/m2, die im Wesentlichen der Durchlässigkeit
des Außenmaterials
des erfindungsgemäßen Bekleidungstückes entspricht.
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Des
Weiteren weist ein erfindungsgemäßes Bekleidungsstück auch
eine sehr gute Alkoholabweisung auf, die zum einen mittels des Standardtests
INDR Ist 80.9-74 (R 77) bestimmt werden kann und zum anderen nach
folgender weiterer Testmethode bestimmt wurde:
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Prüfmethode für die Abweisung von Alkohol
auf Vliesstoffen
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Prüfgeräte
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- Pipetten
- transparente Glas- oder Plastikplatte
- Spiegel
- Lampe
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Reagenzien:
Die Testflüssigkeiten
werden entsprechend der Tabelle 1 zubereitet und durchnummeriert.
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Probenvorbereitung
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Es
werden mindestens 2 Prüflinge
(ca. 200 × 200
mm) benötigt.
Diese werden 4 h bei einer Temperatur von 20 +/- 2 ° C und einer
relativen Luftfeuchte von 65 +/- 2 % im Klimaraum gelagert.
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Der
Prüfkörper wird
flach auf eine glatte horizontale Glas- oder Plastikplatte gelegt.
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Man
beginnt mit der niedrigst nummerierten Testflüssigkeit (Alkoholabweisungsnote
Nr. 0). Mit der Pipette werden an mindestens 3 Stellen jeweils ein
kleiner Tropfen (ungefähr
5 mm im Durchmesser) auf den Prüfkörper aufgebracht.
Nach 5 min wird beobachtet, ob die Testflüssigkeit in den Prüfkörper eingedrungen
ist oder nicht. Für
den Fall, dass keine Penetration innerhalb dieser 5 min stattfand,
werden Tropfen der nächst höher nummerierten
Testflüssigkeit
an angrenzenden Stellen auf den Prüfkörper aufgebracht und nach 5
min erneut beobachtet.
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Man
fährt so
lange fort, bis eine der Testflüssigkeiten
den Prüfkörper durchdringt.
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Zweckmäßigerweise
werden gleichzeitig 2 oder mehr Testflüssigkeitstropfen auf das Muster
aufgebracht.
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Auswertung
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Die
Alkoholabweisungsnote des Vliesstoffes ist identisch mit der Zahl
der höchst
nummerierten Testflüssigkeit,
die innerhalb 5 min den Vliesstoff nicht durchdringt.
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Diejenige
Penetration ist normalerweise ausschlaggebend, bei der eine völlige oder
teilweise Verdunkelung des Vliesstoffes unmittelbar unterhalb der
Testflüssigkeit
von der Rückseite
her beobachtet wird. Die Bestimmung des Endpunktes kann oft durch
Umdrehen des Prüfkörpers nach
dem 5-min-Intervall erleichtert werden.
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Bezug auf Normen
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- INDA Standard Test
- IST 80.9 – 74
(R77)
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Damit
konnte für
das einfache Vliesmaterial keine Penetration bis 80 80 %-igem Alkohol
festgestellt werden. Das Vlies-Folienmaterial
sowie das Laminat aus Vlies-Folie und äußerem Vlies wies keine Alkoholpenetration
bis 96 % auf. Ebenfalls keine Alkoholpenetration bis 96% wies das
dippelte SMS-Material
von Kimberly Clark auf.
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Schließlich wurden
Tests mit Blutersatzlösungen
durchgeführt,
der sog. Coverstock Wetback-Test in Anlehnung an die EDANA-Norm 151.0-93 mit
folgenden Änderungen,
nämlich
dass anstelle der Kochsalzlösung
eine Blutersatzlösung
verwendet wird mit folgender Rezeptur:
- 1) 100
g Glycerol 85
100 g destilliertes Wasser
1,8
g Sodiumchlorid
0,1 g Congo Red.
- 2) Blutersatzlösung
nach 1) + 5 g/l Butter.
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Als
Unterlage diente hier eine Glasplatte und die Durchführung erfolgte
wie folgt:
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Ein
Saugkörper
(Filterpapier) wird mit 40 g Blutersatzlösung gemäß 1 oder 2 getränkt. Die
Verweilzeit beträgt
hier zwei Minuten. Der Prüfling,
entweder der Vliesstoff, das Folienmaterial oder das Kombinationsmaterial
wird mit der Außenseite
auf den Saugkörper
gelegt. Anschließend
wird ein Filterpapier auf den Prüfling aufgelegt
und eine PE-Schaumgummiunterlage
hierauf aufgelegt. Der Prüfling
wird dann 3 Minuten mit 4.000 g belastet. Das Filterpapier wird
anschließend
zurückgewogen.
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Hierbei
konnte für
die zuerst genannte Blutersatzlösung
ein Wert kleiner 5g für
den äußeren Vliesstoff alleine
erzielt werden. Für
die Blutersatzlösung
+ 5 g/l Butter konnte ein Wert kleiner 10 erreicht werden. Das Sperrschichtmaterial,
aber auch das Vliesmaterial zusammen mit dem Sperrschichtmaterial
hatten eine Durchdringung von jeweils 0 g. Insbesondere für Blut sind
die Stoffe daher sehr gut abweisend. Das doppelte SMS-Vlies von
Kimberly Clark lies bei der Blutersatzlösung noch 0,04g und bei der
Blutersatzlösung
mit Butter noch 0,02g hindurch.
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Die
Erfindung soll im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert werden,
dabei zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Bekleidungsstück,
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2 einen
Schnitt durch ein Bekleidungsstück
nach 1 im Bereich einer verstärkten Zone.
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Ein
Bekleidungsstück
beispielsweise ein OP-Mantel 10 umfassend ein das Bekleidungsstück 10 bildendes
Außenmaterial 12 aus
dreischichtigem Polypropylen-Vliesstoff aus SMS-Material mit einer
Meltblown-Mittelschicht aus Mikrofaser stellt in Form des gezeigten
Wickelkittels eine sichere und komfortable Schutzbekleidung bei
Operationen auch mit hohem Flüssigkeitsanfall
und hohem Infektionsrisiko dar. Das Außenmaterial 12 besitzt
bereits einen guten Widerstand gegen Durchfeuchtung und Keimdurchwanderung
und ist darüber
hinaus abriebfest und fusselarm.
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Es
kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Ärmelnähte (nicht dargestellt) auf
den Oberseite der Ärmel
vorgesehen sind und elastische Schutzbündchen 14 aus 100
% PES am Ärmelabschluss 16 angeordnet sind.
Die Ärmel 20 sind
als Raglan-Ärmel
ausgestattet und sorgen so für
mehr Bewegungsfreiheit.
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Im
Bereich der Halspartie 18 kann ein derartiger Kittel 10 über einen
Klettverschluss geschlossen werden der im Rückbereich eines Trägers angeordnet
ist. Bei einem Wickelkittel 10 wird eine besonders breite Überlappung
der Rückenpartie
erzielt, so dass eine doppelte Rückenpartie
vorliegt. Es kann dabei zu einer Befestigung sowohl der ersten Rückenpartie über zu verknotende
Bänder
als auch der zweiten Rückenpartie kommen,
um die Überlappung
sicher zu fixieren.
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Darüber hinaus
können
im Unterarm-22 sowie im Brust- und Beinbereich 24 zusätzlich flüssigkeitsabweisende,
aber atmungsaktive Verstärkungen
durch eine Sperrschicht aus einem Vlies-Folien-Laminat vorgesehen
sein. Es handelt sich bei den im Bereich der Verstärkung vorgesehenen
Laminaten hier um ein durch Schmelzkleber verbundenes Laminat aus
Polypropylen-Spinnvlies
und gestretchter Polyethylen/Kalziumcarbonat-Folie. Die Unterarmverstärkung 22 wird
unten dabei zusammen mit dem Vliesmaterial an das Ärmelbündchen 14 genäht und im
oberen, d. h. Ellbogenbereich 26 mit dem äußeren Vliesmaterial 12 verschweißt.
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Die
Brustverstärkung 24 kann
an einzelnen, insbesondere sieben Stellen (z.B. 3 oben, zwei unten
und zwei seitlich) am Obermaterial 12 aus Vlies des Kittels 10 befestigt
sein. Die Verstärkung 24 im
Brustbereich kann dabei eine Trapezform aufweisen und durch ihre
Länge so
gestaltet sein, dass sie auch die Hüften und die Beine eines Trägers schützt.
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2 zeigt
einen Schnitt durch ein Bekleidungsstück gemäß 1 im Bereich
der vorgesehenen Verstärkungen
beispielsweise im Brustbereich 24. Es ist hierbei lediglich
ein Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßem Bekleidungsstück gezeigt.
Das Außenmaterial 12 weist
hierbei ein 3-Schicht-Aufbau
auf, mit zwei äußeren Schichten 12' und 12", wobei die
Schicht 12' das Äußere des
Kittels bildet und wobei diese beiden Schichten aus einem Spunbond-Material
wie vorstehend beschrieben mit einem Flächengewicht ca. 13 g/m2 bestehen. Die mittelere Schicht 12''' besteht
aus einem Meltblown-Material mit einem Flächengewicht von ca.9 g/m2, das eine erste Barriere gegen Flüssigkeiten
und Bakterien bildet. Die Schichten 12' und 12" weisen eine weiche und flauschige
Optik sowie Anfasseigenschaften auf, so dass sich ein derartiges
Bekleidungsstück 10 sowohl
von außen
als auch von innen angenehm tragen lässt. Darüber hinaus ist beispielsweise
im Brustbereich 24 auf der Innenseite, d.h. der dem Träger zugewandten
Seite 28 eine Verstärkung
aus einem Vlies-Folien-Laminat
vorgesehen, wobei es sich hierbei um ein durch Schmelzkleber verbundenes
Laminat mit einem Polypropylen Spinvlies 13' mit einem Flächengewicht von ca 18 g/m2 sowie einer Polyethylenfolie 13" handelt, die mit
einem Füllmaterial,
nämlich
Kalziumcarbonat gefüllt
ist, zur Erzeugung der Mikroporösität, wobei
die gesamte Folie ein Flächengewicht
von ca. 18 g/m2 besitzt. Der Schmelzkleber
zur Verbindung der beiden Lagen ist mit 2 g/m2 aufgetragen.
Die Folie wird dann zusätzlich
noch mechanisch, insbesondere durch Verrecken nachbearbeitet, um
eine gute Atmungsaktivität
zu erzielen. Das Vlies-Folien-Laminat 13 der Sperrschicht
ist dabei über
beispielsweise thermische Schweißverbindungen oder Ultraschallschweißen mit
dem äußeren Vliesmaterial 12 verbunden.
Die Sperrschicht ist sowohl dicht für Flüssigkeiten als auch für Bakterien,
lässt jedoch
Wärme und
Wasserdampf hindurchtreten, so dass das Kleidungsstück angenehm
zutragen ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den übrigen Anmeldungsunterlagen.
Diese sind einzeln und in beliebiger Kombination für die Erfindung
wesentlich.