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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Flügel für ein Fenster oder eine Tür mit einem
Profilrahmen, der einen eine Isolierverglasung aufnehmenden Falz mit
einer die Isolierverglasung stirnseitig umschließenden Umfangsfläche und
einer den Rand der Isolierverglasung übergreifenden Falzfläche bildet,
und mit einer die Isolierverglasung im Falz befestigenden Klebstoffschicht,
die einen Umfangsspalt zwischen den Stirnflächen der Isolierverglasung
und der diesen Stirnflächen
gegenüberliegenden
Umfangsfläche
des Falzes zumindest in Umfangsbereichen ausfüllt.
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Um
die Montage einer Isolierverglasung zu vereinfachen, ist es bekannt
(
EP 1 070 824 A2 ),
die Isolierverglasung in einen Falz des Profilrahmens einzukleben.
Zu diesem Zweck wird entlang der zur Isolierverglasung parallelen
Falzfläche
des umlaufenden Rahmenfalzes ein Klebstoff streifenförmig aufgetragen,
bevor die Isolierverglasung in den Falz eingesetzt wird. Beim Einsetzen
wird daher die Isolierverglasung an den umlaufenden Klebstoffstreifen angedrückt, der
die Verbindung zwischen der Isolierverglasung und dem Profilrahmen übernimmt.
Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist allerdings, daß die durch
die Isolierverglasung bedingte Last ausschließlich über den die Isolierverglasung übergreifenden
Falzsteg auf den Profilrahmen abgetragen werden muß. Dazu
kommt, daß lediglich
die Innenscheibe am Rahmen abgestützt wird, nicht aber die Außenscheibe,
die über
die randseitige Verbindung zwischen Innen- und Außenscheibe
von der Innenscheibe getragen wird, was die Gefahr eines einseitigen
Absenkens der Außenscheiben
zufolge des Umfangsspaltes zwischen den Stirnflächen der Isolierverglasung
und der zu diesen Stirnflächen
parallelen Umfangsflächen
des Falzes mit sich bringt.
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Um
in einfacher Weise ein Verbundglas in einem Profilrahmen eines explosionssicheren
Fensters befestigen zu können,
ist es bekannt (
EP
1 004 740 A2 ), das in einen Rahmenfalz eingesetzte Verbundglas
mit Hilfe einer Klebstoffschicht zu befestigen, die den Umfangsspalt
zwischen dem Verbundglas und dem Falz ausfüllt. Damit die Klebstoffschicht
auf die Stirnflächenbereiche
des Verbundglases beschränkt werden
kann, kann im Übergangsbereich
zwischen der Umfangsfläche
des Falzes und der anschließenden,
den Rand des Verbundglases übergreifenden Falzfläche ein
Profilstab eingeklebt werden, der die Klebstoffschicht begrenzt.
Dieser Profilstab verhindert ein Auswechseln des Verbundglases,
selbst wenn die Klebstoffschicht durchtrennt wird, weil über den
Profilstab eine Haftbrücke
zum Profilrahmen verbleibt. Dazu kommt, daß durch den Profilstab das
Ableiten von zwischen das Verbundglas und das Rahmenprofil eindringender
Feuchtigkeit erschwert wird, wobei die Klebstoffschicht dem nachteiligen
Einfluß der
Feuchtigkeit ausgesetzt wird.
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Zum
Wechseln einer durch Klebung befestigten Isolierverglasung ist es
zwar bekannt (
DE 41
42 151 A1 ), einen am Fensterflügel abnehmbar befestigten Hilfsrahmen
vorzusehen, der die Isolierverglasung trägt, doch wird durch den Hilfsrahmen
der Konstruktionsaufwand vergrößert. Außerdem kann
der über
eine Klebstoffschicht mit der Isolierverglasung befestigte Hilfsrahmen
nicht von der Isolierverglasung abgenommen werden.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Flügel für ein Fenster
oder eine Tür
der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern,
daß die
Vorteile der bekannten Klebeverbindung zwischen der Isolierverglasung
und dem Profilrahmen, insbesondere hinsichtlich der Montage genützt werden
können,
ohne deren Nachteile vor allem bezüglich der Auswechselbarkeit
der Isolierverglasung in Kauf nehmen zu müssen.
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Die
Erfindung löst
die gestellte Aufgabe dadurch, daß im Bereich einer der Falzfläche zugekehrten
Deckscheibe der Isolierverglasung mit Abstand vor der Falzfläche ein
in Umfangsrichtung verlaufender Begrenzungssteg für die Klebstoffschicht
vorgesehen ist.
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Durch
den Begrenzungssteg kann nicht nur die Klebstoffschicht örtlich auf
den Stirnflächenbereich
der Isolierverglasung beschränkt,
sondern auch eine vorteilhafte Voraussetzung zum Auswechseln der
Isolierverglasung geschaffen werden, weil die Klebstoffschicht ohne
Beschädigungsgefahr
für den Profilrahmen
bis zum Begrenzungssteg durchtrennt werden kann, der ja mit Abstand
vor der den Rand der Isolierverglasung übergreifenden Falzfläche verläuft und
daher ohne Beeinträchtigung
des Rahmens beschädigt
werden kann. Der Begrenzungssteg kann der Isolierverglasung oder
dem Profilrahmen zugeordnet werden. In beiden Fällen kann der Begrenzungssteg
seine Aufgaben uneingeschränkt
erfüllen.
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Endet
der Begrenzungssteg mit Abstand vor der Isolierverglasung oder der
Umfangsfläche
des Falzes, so wird nicht nur das Einsetzen der Isolierverglasung
in den Rahmenfalz wegen des bestehenden Spiels erleichtert, sondern
auch ein gegebenenfalls erforderliches Auswechseln der Isolierverglasung, weil
die Klebstoffschicht durchgehend ohne restliche Haftbrücken im
Bereich des Spieles zwischen Befestigungssteg und Isolierverglasung
bzw. Umfangsfläche
des Falzes durchtrennt werden kann. Die Größe des möglichen Spieles hängt allerdings
vom Fließverhalten
des noch nicht ausgehärteten
Klebstoffes beim Einbringen in den Umfangsspalt zwischen Isolierverglasung
und Umfangsfläche
des Falzes ab. Eine andere Möglichkeit
der vollständigen
Trennung der Klebstoffschicht besteht darin, den Begrenzungssteg
mit der Klebstoffschicht zu durchtrennen, was einer entsprechenden
Ausbildung des Begrenzungssteges bedarf.
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Der
freie Abstand zwischen dem Begrenzungssteg und der den Rand der
Isolierverglasung übergreifenden
Falzfläche
stellt eine vorteilhafte Ableitung allenfalls in diesen Bereich
eindringender Feuchtigkeit dar. Zur Unterstützung dieser Feuchtigkeitsableitung
entlang der Rahmenschenkel kann die Umfangsfläche des Falzes auf der der
Falzfläche
zugekehrten Seite des Begrenzungssteges eine vertiefte Rinne bilden.
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Zum
Herstellen eines erfindungsgemäßen Flügels wird
zunächst
die Isolierverglasung in den Falz des Profilrahmens eingesetzt und
dann der Umfangsspalt zwischen den Stirnflächen der Isolierverglasung
und der diesen Stirnflächen
gegenüberliegenden
Umfangsfläche
des Falzes zumindest in Umfangsbereichen bis zum Begrenzungssteg
mit elastischem Klebstoff ausgefüllt.
Nach dem Aushärten
der den Umfangsspalt ausfüllenden
Klebestoffschicht ist der Flügel
voll belastbar. Wird der Klebestoff rundumlaufend in den Umfangsspalt
eingebracht, so ergibt sich eine umlaufend dichte Verbindung zwischen dem
Profilrahmen und der Isolierverglasung, ohne daß es hiefür zusätzlicher Maßnahmen bedarf. Der Klebstoff
kann dabei mit Druck in den Umfangsspalt eingespritzt oder eingepreßt werden.
Würde der Klebstoff
vor dem Einsetzen der Isolierverglasung aufgebracht werden, so bestünde die
Gefahr eines Abscherens beim Fügen,
was keine stoffschlüssige Verbindung
zur Folge hätte.
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Die
Klebestoffschicht im Umfangsspalt zwischen der Isolierverglasung
und dem die Isolierverglasung umschließenden Falz des Profilrahmens
soll eine gute Abstützung
der einzelnen Scheiben der Isolierverglasung gegenüber dem
Profilrahmen ermöglichen.
Dies kann dann vorteilhaft sichergestellt werden, wenn der Umfangsspalt
in einer der Dicke der Isolierverglasung entsprechenden Tiefe mit
Klebestoff gefüllt
wird, so daß die
Breite des sich ergebenden Klebestoffstreifens der Gesamtdicke der
Isolierverglasung entspricht. Der Klebstoff muß ausreichend elastisch sein,
um Spannungen aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen
den verklebten Werkstoffen aufzunehmen, ohne die Haftverbindung
zu beeinträchtigen.
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Bevorzugt
wird ein Schmelzklebstoff eingesetzt. Ein solcher Schmelzklebstoff
ist warm verarbeitbar und durch den abkühlungsbedingten Viskositätsanstieg
in der Lage, die Isolierverglasung im Profilrahmen zu fixieren,
so daß der
Flügel
innerhalb kurzer Zeit nach der Klebstoffaufbringung weiter bearbeitet
werden kann. Ist dieser Klebstoff zusätzlich thermoplastisch verformbar,
so wird gewährleistet, daß die Klebverbindung
bei Bewegungen des Flügels
intakt bleibt und keine Ablösungen
des Klebstoffes vom Rahmenprofil auftreten, wie dies bei kristallinen
thermoplastischen Klebstoffen der Fall seinkönnte. Es hat sich gezeigt,
daß mit
einem Festigkeitsaufbau des Klebverbundes nach Abkühlen des Schmelzklebstoffes
in einer Zeitspanne von etwa 30 Sekunden bis 2 Stunden die Bedürfnisse
beim Fenster- oder
Türbau
gut erfüllt
werden können.
Die Verwendung eines Reaktivklebstoffes als Klebstoff stellt eine
weitere Möglichkeit
dar. Hiebei haben sich Zweikomponenten-Klebstoffe auf. der Basis
von insbesondere Polyurethanen, Epoxiden oder (Meth)acrylaten als
besonders geeignet erwiesen. Solche reaktive Klebstoffe ermöglichen
einen schnellen Festigkeitsaufbau und eine damit zusammenhängende Handhabungsfestigkeit.
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Für die Eignung
eines Klebstoffes ist es wichtig, daß er eine gewisse Standfestigkeit
und über eine
geeignete Viskosität
verfügt.
Es ist hiebei zu berücksichtigen,
daß der
Klebstoff einerseits in einer genügend großen Schichtdicke aufzubringen
ist und andererseits eine nicht allzu große Kraft aufgewendet werden
muß, um
den Klebstoff unter Druckaufbeschlagung verarbeiten zu können.
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In
der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
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1 einen
erfindungsgemäßen Flügel für ein Fenster
oder eine Tür
ausschnittsweise in einem Querschnitt eines Rahmenschenkels,
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2 eine
der 1 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante
und die
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3 bis 5 eine
Anlage zum Herstellen erfindungsgemäßer Flügel in verschiedenen Arbeitsstellungen
in einer schematischen Draufsicht.
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Ein
erfindungsgemäßer Flügel eines
Fensters oder einer Tür
besteht aus einem Profilrahmen 1 und einer Isolierverglasung 2,
die in einen umlaufenden Falz 3 des Profilrahmens 1 eingesetzt
ist. Zu diesem Zweck bilden die Falze 3 der Rahmen schenkel 4 eine
den Stirnflächen 5 der
Isolierverglasung 2 gegenüberliegende, die Isolierverglasung 2 umschließende Umfangsfläche 6.
Zur Befestigung der Isolierverglasung 2 im Falz 3 dient
eine Klebstoffschicht 7, die den Umfangsspalt 8 zwischen
den Stirnflächen 5 der
Isolierverglasung 2 und der Umfangsfläche 6 des Falzes 3 ausfüllt. Da
die Klebstoffschicht 7 eine an die Dicke der Isolierverglasung 2 angepaßte Breite aufweist,
werden die über
ein Abstandprofil 9 und eine Dichtung 10 miteinander
verbundenen Deckscheiben 11 der Isolierverglasung 2 jeweils
für sich gegenüber den
Rahmenschenkeln 4 abgestützt, was eine vorteilhafte
Lastabtragung von der Isolierverglasung 2 auf die Rahmenschenkel 4 erlaubt.
Dabei kommt eine durch diese Art der Klebung bedingte Verbundwirkung
mit dem Vorteil zum Tragen, daß die Steifigkeit
der Isolierverglasung 2 für die Festigkeit des Flügels uneingeschränkt genützt werden
kann.
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Wie
den 1 und 2 zu entnehmen ist, bildet der
Falz 3 der Profile der Rahmenschenkel 4 eine den
Rand der Isolierverglasung 2 übergreifende Falzfläche 12,
doch dient diese Falzfläche 12 nicht wie
bei herkömmlichen
Flügeln
zur Befestigung der Isolierverglasung 2, sondern lediglich
zur Abdeckung des Umfangsrandes der Isolierverglasung 2,
an die sich eine im Bereich der Falzfläche 12 vorgesehene Dichtung 13 anlegt.
Auf der gegenüberliegenden
Innenseite der Isolierverglasung 2 wird die Abdeckung ihres
Randes durch ein Abdeckprofil 14 und eine im Abdeckprofil 14 gehaltene
Dichtung 15 erreicht, die wiederum nur Dichtaufgaben erfüllt und
keinen Beitrag zur Halterung der Isolierverglasung 2 leistet.
Das Abdeckprofil 14 braucht daher lediglich in eine Nut 16 des
Rahmenschenkels 4 eingerastet zu werden.
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Zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Flügels wird
der aus Rahmenschenkeln 4 zusammengefügte Profilrahmen 1 auf
einen Montagetisch 17 so positioniert, daß die Isolierverglasung 2 in
den zu ihrer Aufnahme vorgesehenen Falz 3 mit Hilfe einer
Fördereinrichtung 18 eingesetzt
werden kann. Diese Fördereinrichtung 18 weist
einen mit Saugnäpfen 19 versehene
Hebeeinrichtung 20 auf, um eine aufgenommene Isolierverglasung 2 mit
Hilfe eines Schwenkarmes 21 gegenüber dem Profil rahmen 1 auf
dem Montagetisch 17 auszurichten und in den Profilrahmen 1 einzusetzen.
Der zwischen der eingesetzten Isolierverglasung 2 und dem
Falz 3 des Profilrahmens 1 freibleibende Umfangsspalt 8 (4) kann
nunmehr mit Klebstoff ausgefüllt
werden, wobei der Klebstoff mit Druck in den Umfangsspalt 8 gespritzt
oder gepreßt
wird. Damit der in den Umfangsspalt 8 eingebrachte Klebstoff
nicht aus dem Umfangsspalt 8 gegen den Steg 12 der
Rahmenschenkel ausfließen
kann, wird dieser Spalt durch einen im Bereich der äußeren Deckscheibe 11 vorgesehenen Begrenzungssteg 22 verschlossen,
der gemäß der 1 mit
Abstand von der Falzfläche 12 über die Umfangsfläche 6 des
Falzes 3 frei vorsteht. Es wird daher der Umfangsspalt 8 lediglich
bis zu einer der Dicke der Isolierverglasung 2 entsprechenden
Tiefe mit Klebstoff ausgefüllt,
um die angestrebte Klebeverbindung zwischen den Stirnflächen 5 der
Isolierverglasung 2 und den Rahmenschenkeln 4 sicherzustellen.
Nach dem durch eine Abkühlung
oder eine Reaktivität
bedingten Festigkeitsaufbau des in den Umfangsspalt 8 eingebrachten
Klebstoffs kann der fertig montierte Flügel über die Isolierverglasung 2 mit
Hilfe der Fördereinrichtung
18 vom Montagetisch 17 abgehoben und einer allfälligen Weiterbehandlung
zugeführt
werden. Das chemische Aushärten des
Klebstoffes stellt keine Voraussetzung für die Handhabbarkeit des Flügels dar,
sondern kann später
erfolgen.
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Der
Begrenzungssteg braucht nicht den Rahmenschenkeln 4 zugeordnet
zu werden. Wie die 2 erkennen läßt, erfüllt auch ein an der der Falzfläche 12 benachbarten
Deckscheibe 11 angebrachter Begrenzungssteg 22 die
in ihn gestellten Anforderungen hinsichtlich der örtlichen
Begrenzung der Klebstoffschicht 7 auf den Bereich der Stirnflächen 5 der
Isolierverglasung 2 mit dem Vorteil, daß die Klebstoffschicht 7 nachträglich durchtrennt
werden kann, und zwar entweder im Bereich des freibleibenden Spaltes
zwischen dem Begrenzungssteg 22 und der Isolierverglasung
(1) bzw. der Umfangsfläche 6 (2)
oder im Bereich des Begrenzungssteges 22, der in diesem
Fall ebenfalls durchtrennt werden muß.
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Entsprechend
der 1 kann die Umfangsfläche 6 zwischen dem
Begrenzungssteg 22 und der Falzfläche 12 eine vertiefte
Rinne 23 bilden, über
die allenfalls zwi schen der Dichtung 13 und der Isolierverglasung 2 eindringende
Feuchtigkeit vorteilhaft abgeleitet werden kann, so daß die Klebstoffschicht 7 nicht
in nachteiliger Weise einem Feuchtigkeitseinfluß ausgesetzt werden muß.