DE20220154U1 - Dichtelement zum Abdichten von Einlegeteilen in einem Kunststoff-Spritz-/Schäumwerkzeug - Google Patents
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Abstract
Dichtelement zum Abdichten von Einlegeteilen in einem Kunststoff-Spritz-/Schäumwerkzeug, in dem Bauteile umspritzbar/umschäumbar sind, wobei das Dichtelememt im wesentlichen aus Polyurethan besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (8) wenigstens einen faser- und/oder pulverförmigen Zusatz zum Polyurethananteil im Bereich von 0,5 bis 30 Gewichtsprozent aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Dichtelement zum Abdichten von Einlegeteilen in einem Kunststoff-Spritz-/Schäumwerkzeug, in dem Bauteile umspritzbar/umschäumbar sind.
- Derartige Schäumwerkzeuge werden in der industriellen Praxis zur vollständigen oder bereichsweisen Umschäumung von Bauteilen, beispielsweise in Form von Glastafeln für Schiebedächer, Heck-, Front- oder Seitenscheiben für Kraftfahrzeuge häufig eingesetzt. Dabei wird z. B. eine Glastafel mit einem schmalen Kunststoff-Rahmen aus einem thermoplastischen Kunststoff umspritzt oder mit Polyurethanschaum umschäumt. Dieser Kunststoff-Rahmen dient dabei auch zur Verankerung von Einlegeteilen, beispielsweise Blechlaschen, an denen später bei der Automobilmontage Gelenkpunkte oder Antriebsmechanismen für die Öffnung eines Glasschiebedaches oder einer Heckscheibe angelenkt sind, insbesondere wenn das Glasschiebedach auch als Hebe- oder Aufstelldach oder Heck-, Front- oder Seitenscheiben mit Befestigungsteilen verwendet wird.
- Dies erfordert ein genaues Einsetzen der Einlegeteile in das Schäum- oder Umspritzwerkzeug, da der Abstand zwischen Halterungs- bzw. Einlegeteil und der Glastafel bzw. dem Rahmen nur wenige Millimeter betragen kann, so daß bei der Herstellung eine präzise Positionierung des Bauteils und der Einlegeteile (Bolzen, Bleche und dgl.) innerhalb des Werkzeuges nötig ist. Die hierbei verwendeten Dichtelemente aus Elastomeren sollen hauptsächlich das Austreten von PU-Schaum vermeiden, jedoch dabei den Schaumlauf des Kunststoffes beim Umspritz- bzw. Umschäumvorgang des Rahmens oder dgl. nicht stören.
- Bei bisherigen Dichtelementen mit manuellem Einsetzen der Einlegeteile (üblicherweise Blech-Stanzteile) in das Umschäumwerkzeug durch Einstecken oder Eindrücken in derartige Elastomer-, Polyurethan- oder Gummidichtringe ist der Nachteil einer sehr geringen Standzeit gegeben, da dieser Vorgang gerade bei Stanzteilen als Einlegeteile mit hohem Kraftaufwand verbunden ist und dadurch die relativ ungenauen Stanzteile mit Abkantgraten usw. die empfindlichen Dichtelemente beschädigen können. Dadurch müssen derartige Dichtelemente oft ausgetauscht werden, meist schon bei jedem Schichtwechsel, was zu hohen Betriebskosten führt. Zudem ist dann zum Schichtende hin die Abdichtung der Werkzeug- und Einlegeteile schon unzureichend, so daß an den Kanten der Einlegeteile bzw. deren Umschäumung Grate auftreten, die wiederum ein hohes Maß an manueller Nacharbeit erfordern.
- Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Dichtelement zum Abdichten von Einlegeteilen in einem Kunststoff-Spritz-/Schäumwerkzeug zu schaffen, das die vorstehenden Nachteile vermeidet, insbesondere eine wesentlich erhöhte Standzeit bietet.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Dichtelement gemäß den Merkmalen des Anspruches 1.
- Durch die vorgeschlagene Zusammensetzung des Dichtelementes zum Abdichten von Einlegeteilen kann dessen Standzeit wesentlich erhöht werden, oft sogar vervielfacht werden. Dadurch werden die Betriebskosten, insbesondere die zeitraubenden Austauscharbeiten der Dichtelemente erheblich verringert. Dadurch kann das Spritz- bzw. Schäumwerkzeug mit einer hohen Abdichtwirkung an den Anschlußstellen bzw. Übergängen zu den Einlegeteilen über längere Zeiträume betrieben werden. Dabei sind die Dichtelemente im wesentlichen in das Spritz-/Schäumwerkzeug integriert und sehr kompakt aufgebaut. Zudem ist der Einlegevorgang der Einlegeteile durch den Werker einfach durchzuführen, da der Einsteckspalt relativ konstant bleibt.
- Durch die exakte Positionierung und Abdichtung der Einlegeteile wird somit ein Austreten von Schaum sicher vermieden, so daß kaum Nacharbeit erforderlich ist. Zudem wird dadurch auch die Festigkeit in reproduzierbarer Form erhöht, so daß die Qualität des Fertigbauteils insgesamt steigt. Insbesondere wird auch sichergestellt, daß die Halterungspunkte des Bauteils, beispielsweise eines Glasschiebedaches exakt eingehalten werden. Hierdurch wird der Aufwand für eine Nachbearbeitung zum Justieren der Gelenkpunkte usw. erheblich reduziert. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Hierin zeigen:
-
1 eine Schnittdarstellung eines Teilbereiches eines Spritz-/Schäumwerkzeuges mit einem eingelegten Bauteil und einem in ein Dichtelement eingesetzten Einlegeteil; -
2 eine um 90° versetzte Schnittdarstellung des Dichtelements für das Einlegeteil gemäß der etwa in Mittelebene verlaufenden Schnittlinie A-A in1 ; und -
3 eine perspektivische Teildarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des Dichtelementes. - In
1 ist ein Teilbereich eines Spritz-/Schäumwerkzeug W mit einem Werkzeugoberteil1 und Werkzeugunterteil2 mit einem darin eingesetzten bzw. integrierten Dichtelement8 dargestellt. Zwischen Ober- und Unterteil ist hier eine Glastafel als Beispiel eines Bauteils3 eingesetzt, das am Außenrand bzw. den Seitenkanten von einem Kunststoff-Rahmen4 , bevorzugt aus PU-Schaumstoff umgeben ist. Dieser punktiert dargestellte Rahmen4 wird in dem Spritz-/SchäumwerkzeugW (vgl. auch2 ) an dem Außenrand der Glastafel3 umspritzt bzw. umschäumt. Hierbei werden auch mehrere Einlegeteile5 , bevorzugt hier nach unten abstehende Winkelbleche mitumspritzt, so daß durch späteres Einsetzen von nicht dargestellten Schrauben, Bolzen u. dgl. bei der Automobil-Endmontage eine Befestigung an einem Schwenkgelenk oder dem Antriebsmechanismus ermöglicht wird. An den Randbereichen des Kunststoff-Rahmens4 sind in der Ebene der Glastafel (Bauteil3 ) mehrere Flachdichtungen11 ,12 und13 vorgesehen, die wie das Dichtelement8 aus Polyurethan mit einem faser-/pulverförmigen Zusatz zur Verschleißminderung gebildet sein können. - In
2 ist das Spritz-/Schäumwerkzeug W, bestehend aus dem Werkzeugoberteil1 und dem Werkzeugunterteil2 um 90° um die Hochachse gedreht dargestellt. Das Spritz-/Schäumwerkzeug W kann auch um 180° ("Überkopf") um die Horizontalachse gedreht werden, so daß die Glastafel als Bauteil3 dann konkav positioniert wäre. Wie hieraus ersichtlich ist, wird der Formhohlraum am Außenumfang der Glastafel3 zur Ausbildung des Rahmens4 hier ebenfalls punktiert dargestellt und strömungsgünstig geformt, so daß eine sichere Formfüllung erreicht wird. Dies ist besonders wesentlich, da die Glastafel als Bauteil3 und die Einlegeteile5 bei diesem Ausführungsbeispiel nur durch die Kontaktfläche zum Rahmen4 hin befestigt sind. Der hier punktiert dargestellte Formhohlraum für den Rahmen4 und Umspritzung/Umschäumung der Einlegeteile5 ist dabei günstig abzudichten, bevorzugt mit den selbsttrennenden Dichtungen11 ,12 und13 , die einen Austritt des über eine oder bevorzugt mehrere Einspritzöffnung(-en) 14 (vgl.1 ) eintretenden Kunststoffschaumes nach außen zuverlässig verhindert. Durch die hier obere Dichtung13 wird auch die Oberseite der Glastafel3 beim Schäumvorgang sauber gehalten, so daß praktisch keine Nacharbeit erforderlich ist. - Zudem ist aus
1 und2 erkennbar, daß durch die hier wesentlichen Dichtelemente8 eine sichere Abdichtung zu den weiter innen vorgesehenen Einlegeteilen5 ermöglicht wird, wobei auch eine sichere Füllung des Formhohlraums (für den Rahmen4 ) mit Umspritzung der Einlegeteile5 an der Kontaktfläche sichergestellt ist. Insbesondere wird ein einfaches Einfügen der Einlegeteile5 in das Werkzeugunterteil2 erreicht, nämlich durch einen relativ breit bemessenen Einsteckspalt6 , so daß hierdurch die Taktzeit verringert wird. - Das Dichtelement
8 in Form eines Blockes ist hier in eine Ausnehmung7 eines Stützkernes9 seitlich eingeschoben und dabei insgesamt in einer unteren Abstufung10 von unten her in das Werkzeugunterteil2 eingesetzt. Das Dichtelement8 ist somit formschlüssig und sicher im Stützkern9 verankert, da das Dichtelement8 hierbei an die jeweilige Form der Ausnehmung7 angepasst ist. Zu einem ggf. erforderlichen Austausch, beispielsweise zum Ende der wesentlich längeren Standzeit hin oder zur Anpassung an unterschiedliche Einlegeteile5 , ist das Dichtelement8 nach Ausbau des Stützkerns9 in Art einer Schublade leicht seitlich aus der Ausnehmung7 herausziehbar. Der Stützkern9 ist dabei mittels Befestigungen9d , hier Schrauben, schnell an der Unterseite der Werkzeug-Unterteils2 auswechselbar. Es sei darauf hingewiesen, daß das Dichtelement8 auch in einer anderen Weise als mit dem Stützkern9 verankert werden kann, beispielsweise durch Spannbänder oder Schrauben, wie dies in3 durch eine Schraube9c dargestellt ist, die in eine entsprechende Mutter9b am "eingetaschten" Dichtelement8 eingreift. - Im Spritz-/Schäumbetrieb ist das Dichtelement
8 auch noch durch das Einlegeteil5 gesichert, das durch den Einsteckschlitz6 von oben her in die Ausnehmung7 ragt. Die Einlegeteile5 sind somit innerhalb der Ausnehmung7 durch das Dichtelement8 exakt zentriert und sicher fixiert aufgenommen. Dies wird noch unterstützt, indem das Einlegeteil5 beim Einstecken durch den durch den entsprechenden Schlitz6 des Dichtelements8 geführt wird, um dann noch in einen unteren Spalt9a eingeführt zu werden. Hierdurch wird eine paßgenaue Fixierung im Spritz-bzw. Schäumwerkzeug W mittels des Dichtelements8 erzielt. - Das Dichtelement
8 besteht insbesondere aus Polyurethan mit einem 2 bis 5%-Zusatz (in Gewichtsprozent) an Glasfasern oder Pulvern auf Metallbasis. Hierbei haben sich insbesondere nitrid- oder carbidbildende Metalle bewährt, wie z.B. Titan oder Silicium. Hierdurch wurde die Standzeit der Dichtelemente8 im Spritz-/Schäumwerkzeug W wesentlich erhöht. - Zudem ergibt sich eine exakte Positionierung der Einlegeteile
5 , so daß insgesamt eine exakte Zuordnung zwischen allen Bauteilen geschaffen wird sowie deren Abdichtung im Bereich des Einsteck-Spaltes6 verbessert werden konnte. Dieser Abdichtbereich ist in3 strichpunktiert-schraffiert dargestellt, nämlich um den Einsteckspalt6 herum. Ebenso wie in2 ist das blockförmige Dichtelement8 in einer "ausgetaschten" Ausnehmung7 eingesetzt und durch die Schraubverbindung9b /9c im Stützkern9 fixiert. Nach Lösen der Schraubverbindung9b /9c kann das Dichtelement8 somit rasch ausgewechselt werden.
Claims (10)
- Dichtelement zum Abdichten von Einlegeteilen in einem Kunststoff-Spritz-/Schäumwerkzeug, in dem Bauteile umspritzbar/umschäumbar sind, wobei das Dichtelememt im wesentlichen aus Polyurethan besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (
8 ) wenigstens einen faser- und/oder pulverförmigen Zusatz zum Polyurethananteil im Bereich von 0,5 bis 30 Gewichtsprozent aufweist. - Dichtelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich des Zusatzes zwischen 1 bis 20 Gew.-% liegt.
- Dichtelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich des Zusatzes zwischen 2 und 5 Gew.-% liegt.
- Dichtelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz durch Glasfasern gebildet ist.
- Dichtelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz durch ein Metall oder eine Metallbasis gebildet ist, insbesondere Kupfer, Titan, Aluminium, Bor oder Silicium und/oder zugehörige Nitride/Carbide.
- Dichtelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtelement (
8 ) an oder in einem Stützkern (9 ) befestigt ist. - Dichtelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtelement (
8 ) im Werkzeugunterteil (2 ) oder Werkzeugoberteil (1 ) eines Spritz-/Schäumwerkzeuges (W ), insbesondere in einer Abstufung auswechselbar angeordnet ist. - Dichtelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (
8 ) in eine Ausnehmung (7 ) des Stützkerns (9 ) eingesetzt ist. - Dichtelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (
7 ) als Gegenkontur zum Dichtelement (8 ) ausgebildet ist. - Dichtelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (
8 ) am Stützkern (9 ) schnellwechselbar befestigt ist, insbesondere seitlich oder von oben her eingesteckt ist.
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---|---|---|---|
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DE20220154U Expired - Lifetime DE20220154U1 (de) | 2002-12-28 | 2002-12-28 | Dichtelement zum Abdichten von Einlegeteilen in einem Kunststoff-Spritz-/Schäumwerkzeug |
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- 2002-12-28 DE DE20220154U patent/DE20220154U1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 20040325 |
|
R150 | Term of protection extended to 6 years |
Effective date: 20060118 |
|
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20080130 |