DE2021804A1

DE2021804A1 - Verfahren zum Warmabbiegen von Kunststoffskalen

Info

Publication number: DE2021804A1
Application number: DE19702021804
Authority: DE
Inventors: Martin Burkhardt; Emil Velte
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1970-05-04
Filing date: 1970-05-04
Publication date: 1971-11-25
Also published as: GB1291026A

Description

,Standard ElektrlK Lorenz AG,- Stuttgart y .Burkhard t -ß.Veite .,---I ■ .' ',.-. ^:: '"..-

• Verfahren zum ^T'/armabbiegen von Kunststoff skalen-- V ,

Die Erfindung oe-trifft ein Verfahren zum Warmabbiegen «von Kunststoff skalen insbesondere nach dem .Siebdruokverfahren bedruckte Skalen aus thermoplastischem Kunststoff.

Bei der Herstellung abgewinkelter Skalen aus -Kunststoff, die heute vielfach insbesondere bei Rundfunkgeräten und Meßgerätenverwendet "werden, /ergeben sich häufig Schwierig- V Iceiten wenn .mi t den herkömrr·Hohen Verfahren gearbeitet wird.

Man kann bei der Herstellung von abgewinkelten Kunststoff-. Skalen zv.ei bekannte Grund verfahren unterscheiden: "

a) Die Skalen werden bereits in der gewünschten abge-'-.-inkelten Form gespritzt, so daß ein nachträgliches Abbiegen überflüssig ist. _:

Dieses Verfahren hat jedoch.wesentliche Nachteile: Erstens ist ein entsprechendes Spritzgießwerkzeug zum Spritzen von abgewinkelten Skalen wesentlich schwieriger herzustellen als eines für ebene Skalen; zweitens-'ist das Bedrucken der "'abgewinkelten Skalen mit Schwierigkeiten verbunden, da üblicherweise die Skaleninnenseite bedruckt" werden'muß-; drittens ist es nicht möglich, Biegewinkel oder Schenkellänge der abgewinkelten Skalen zu variieren ohne eine äußerst aufwendige Änderung des entsprechenden Spritzgießwerkzeugs.

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b) Die Skalen v/erden in ebener Form gespritzt oder aus Plattenmaterial ausgeschnitten. Anschließend v.erden sie (meist im Siebdruckverfahren) bedruckt. Erst nach der Bedruckung erfolgt das Abbiegen.

Dieses Verfahren ergibt eine relativ einfache Herstellung und Bedrückung der ebenen Skalen. Der Machteil dieses Verfahrens liegt in dem nachträglichen Abbiegen der bedruckten, ebenen Skalen.

Die bekannten Verfahren zum Abbiegen derartiger okalen arbeiten im allgemeinen nach folgendern Prinzip: Die ebenen Skalen v/erden entv:eder in einem Heizschrank oder durch Hei31uftj Wärmestrahlung von einem Glühdraht, Heizstab oder dergleichen an der Biegestelle erwärmt und in diesem Zustand mittels einer entsprechenden Biegevorrichtung abgebogen .

Zum Abbiegen muß die Biegestelle der Skalen bis in den t'nermoelastischen Bereich erbarmt verden. Zur Anwärmung der Skalen sind verschiedene Anνarmesysteme bekannt: Z.B. Anvj armen derJBkalen in eingm_ V/arme schrank Da die zum Biegen der Skalen' notwendige Temperatur wesentlich über der Warmeformbestandigkeitstemperatür des verwendeten Materials liegt, verziehen sich die Skalen beim Anwärmen nach diesem Verfahren sehr stark.

Anwärmen der Skalenbiegezone durch Heißluft Das Anwärmen der Skalenbiegezone mit einem Heißluftgebläse ist nur bei relativ dünnen (ca.<2 mm) und kurzen Skalen möglich. Bei dickeren und längeren Skalen wird die Biegezone zu ungleichmäßig erwärmt, um ein einwandfreies Abbiegen zu gewährleisten. Zudem ist eine exakte Steuerung, die für einen automatisierten Arbeitsablauf erforderlich ist, ziemlieh aufwendig, " ,

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Anwärmen der okalenbiegezone diarch Wärmestrahlung Zur einwandfreien, reproduzierbaren Biegung der Skalen ist eine.--genave Dosierung der den Skalen züge führten .V arme menge'- er- ^: forderlich. Diese. Wärmemenge ist aber in starkem Ma^e abhängig vom Abstand zwischen Skala und Heizstab.

Da die gespritzten Skalen sowohl Dinkenunterschiede als au"h unterschiedliche leichte Dur^hwölbungen auf ».'eisen und sich zudem beim Am "armen etwas durchbiegen, ist es sehr schwierig, diesen Abstand zwischen Skala und Heizstab mit ausreichender Genauigkeit einzuhalten. ' ' ' ". '-,-'■'. , Ein '.eiterer Nachteil dieses Anwärmeverfahrens liegt darin^ daS, dne Lufttemperatur zwischen Heizstab und Skala die zugeführte Wärmemenge beeinfluiit; Zugluft durch ein geöffnetes Fenster kann s,B. starke Wärmemengenschwankungen verursachen. Alle diese herkömmlj chen Anwärmeverfahren haben folgende schv/er-Vviegende Nachteile:

Erstens kann die V«arme nicht exakt an die Biegestelle gebracht werden, wodurch die Abbiegung der Skalen ungenau und nicht reproduzierbar wirdj zweitens kann durch Störeinflüsse wie Zugluft. Wölbung oder unterschiedliche Dicke der Skalen und dergleichen keine gleichrjfäii i,ge._;Abbiegung erzielt xerden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde _s ein Anwärmeverfahren\ zum Abbiegen der Skalen anzugeben, das nioht mit den o.a. Nachteilen behaftet ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daS.die Skala zum Am.arme η zwischen zwei mit einem vrärmestabi len, elastischen Kunststoff Überzogenen Heizstäben eingespannt v.ird die je entlang der Biegelinie an der Vorder- bzw. der Rückseite der Skala derart mit leichtem Druck anliegen, daß der Wärmeübergang durch direkten Kontakt zviischen dem (den) Heizelement (en) und der Skala erfolgt.

Um zu verhindern, dai3 die Skala (vor allem an der bedruckten Rückseite) durch die Heizstaboberfläche unerwünschte Markierungen

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oder sonstige Beschädigungen erfährt, können in V.'eiterbildung der-Erfindung die Heizstäbe mit einem v. arme stabilen, elastischen Kunststoff (z.B. Silikonkautschuk) überzogen sein. Die Wärme der beiden Heizstäbe ist unabhängig voneinander regelbar, so da.., für jeden Biegefall die optimalen Werte eingestellt werden können.

Nach einer './eiteren Ausbildung der Erfindung v.ird nur ein Heizstab benutzt und die Skala zwischen diesem und einem festen LagerbocK v<ahrend des Anwärmvorgangs eingeklemmt. Es kann auch eine Biegevorrichtung vorgesehen sein, bei der ein Schenkel der (angewärmten) Skala zwischen zwei Klemmbacken Pteklemmt, und anschließend der freie Schenkel durch eine in Klemmrichtung bewegliche Biegerolle abgebogen v*ird. Der Biege- «■.inkel der Skala ist davon abhängig, wie weit die Biegerolle in Biegerichtung bis zu ihrem vorderen Totpunkt vorläuft. Die Biegerolle muß so lange in dieser Stellung bleiben, bis die Skala genügend abgekühlt ist, d.h. bis äie Verformung 'eingefroren' ist. Dann fährt die Biegerolle in ihre Ausgangsstellung zurück, die Klemmbacken öffnen sich und geben die (abgebogene) Skala frei.

Die abgerundete Kante des an der Skalenlnneneite angreifenden Klemmbackens erzeugt bei dieser Biegevorrichtung in etwa den inneren Biegeradius der abgebogenen Skala.

Die Erfindung hat außer den bereits genannten Vorteilen insbesondere den weiteren Vorteil, daß durch diese Anwärmemethode eine exakte, reproduzierbare Abbiegung ermöglicht wird. Durch die gezielte, innige und intensive Wärmeübertragung ist zudem die Anwärmzeit und der Energiebedarf geringer als bei den herkömmlichen Verfahren.

Die Äbbiegung erfolgt in der Weise, dal- kein Verziehen der Skala erfolgt. Es treten durch das erfindungsgemäibe Verfahren auch keine unerwünschten Markierungen an der Skala auf und der Siebdruck v.ird nicht beschädigt. Die Qualität der abgebogenen

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Skalen bleibt stets gleichbleibend gut und"gewährleistet eine wirtschaftliche Durchführung der Abbiegung. * ,

*i Ansprüche .-' ;

keine Zeichnung / ".-■' ■ ■[

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Claims

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Patentansprüche

( l.J Verfahren zum Warmabbiegen von Kunststoffskalen insbesondere ^■"^ nach dem Siebdruckverfahren bedruckte Skalen aus Thermoplastischem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala zum Anwärmen zwischen zwei mit einem v/ arme stabilen, elastischen Kunststoff überzogenen Heizstäben eingespannt wird, die je entlang der Biegekante an der Vorder- bzw. der Rückseite der Skala derart mit leichtem Druck anliegen, daß der Wärmeübergang durch direkten Kontakt zwischen dem (den) Heizelement(en) und der Skala erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da.» die fc Heizstaboberflächen mit Silikonkautschuk überzogen sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme der beiden Heizstäbe unabhängig voneinander regelbar ist.

4. Abänderung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anwärmen der Skala nur ein Heizstab benutzt wird und die Skala während des Anwärjaevorgangs zwischen diesem und einem festen Lagerbock eingeklemmt wird.

28. April 1970
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