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Die Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung
für eine
zähflüssige, insbesondere
gelartige Wirkstoffzubereitung, insbesondere für haushaltshygienische Anwendungen
wie in einem Toilettenbecken o. dgl., mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1, und zwar sowohl eine Abgabevorrichtung, in der sich
die gelartige Wirkstoffzubereitung noch nicht befindet, als auch
die Abgabevorrichtung einschließend
die darin befindliche gelartige Wirkstoffzubereitung.
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Zähflüssige, insbesondere
gelartige Wirkstoffzubereitungen sind seit längerem zum Reinigen und/oder
Desinfizieren und/oder Beduften von insbesondere Sanitärgegenständen wie
Toilettenspülbecken
bekannt (
DE 100 48
887 A1 ). Derartige zähflüssige Wirkstoffzubereitungen
sind viskose gelartige, bis pastöse
Zusammensetzungen Wirkstoffzusammensetzungen, die aus einem entsprechenden
Behältnis,
der Abgabevorrichtung, direkt auf die Oberfläche des Sanitärgegenstandes
aufgebracht werden und dort haften und erst nach einer größeren Anzahl von
Spülvorgängen vollständig abgespült sind.
Durch die direkte Haftung der Wirkstoffzubereitung auf der Oberfläche des
Sanitärgegenstandes
ist es nicht erforderlich, zusätzliche
Behältnisse,
die sogenannten "WC-Körbchen" vorzusehen, die
in dem Sanitärgegenstand,
insbesondere also dem Toilettenspülbecken, verbleiben müssen. Deren
Benutzung wird nämlich
vom Verbraucher insbesondere beim Ersetzen des Produkts und bei
der Reinigung der Toilette mitunter als unhygienisch empfunden.
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Ähnliche
Problemstellungen wie bei Toilettenbecken ergeben sich auch in anderen
Anwendungsbereichen, beispielsweise bei Urinalen, in Handwaschbecken
oder Waschbecken, in Industriewaschbecken, Geschirrspülmaschinen
etc. Eine besondere Anwendung finden Abgabevorrichtungen mit derartigen
zähflüssigen,
insbesondere gelartigen Wirkstoffzubereitungen bei der Unterrand-Anwendung
in Toilettenbecken.
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Zum Aufbringen der zähflüssigen,
insbesondere gelartigen Wirkstoffzubereitung auf die zu reinigende
bzw. bei den Spülvorgängen von
Spülwasser überspülte Fläche dient
ein geeigneter Applikator, also eine entsprechende Abgabevorrich tung.
Hierzu kann man auf Applikationstechniken aus anderen Bereichen
zurückgreifen,
beispielsweise auf Aufgabevorrichtungen zu pastösen Wirkstoffzubereitungen im
Bereich der Abdichtungs- und Klebetechnik. Dort ist es bekannt,
die Wirkstoffzubereitung in einer Kartusche vorzuhalten, die mit
einer Applikationsspitze versehen ist. Die Kartusche wird in eine
Zylinder-Kolben-Anordnung eingesetzt. Ein in der Kartusche mit der
Wirkstoffzubereitung enthaltener, von deren Boden gebildeter Vorschubkolben
wird von der Vorschub-Stirnseite des Kolbens der Zylinder-Kolben-Anordnung
in Richtung der Applikationsspitze gedrückt. Dabei wird die Wirkstoffzubereitung
aus der Applikationsspitze auf den Applikationsbereich gedrückt.
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Eine solche, nach Art einer Spritze
arbeitende Zylinder-Kolben-Anordnung ist, bei richtiger Dimensionierung,
auch als Abgabevorrichtung für
die hier betroffenen zähflüssigen,
insbesondere gelartigen Wirkstoffzubereitungen dieses Anwendungsfeldes
geeignet (
DE 100 48
887 A1 ; WO 02/26925 A1;
DE 198 26 293 A2 ; WO 99/66017 A; WO 99/66021 A1).
Bei einer solchen "körbchenlosen" Abgabevorrichtung
der Wirkstoffzubereitung beispielsweise für ein Toilettenbecken ist die
bei einer spritzenartigen Konstruktion mögliche Einhandbetätigung zweckmäßig. Eine
Bedienungsperson hat die andere Hand dann frei, um sich über dem
Toilettenbecken beispielsweise an der Wand abzustützen während sie die
Wirkstoffzubereitung im Toilettenbecken appliziert.
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Um eine unhygienische Berührung von
Körperteilen
mit dem Rand des Toilettenbeckens zu vermeiden ist, insbesondere
für die
Unterrand-Anwendung, eine zweckmäßige Dimensionierung
der Abgabevorrichtung, also eine schlanke, etwas langgestreckte
Gestaltung des Aufnahmezylinders zweckmäßig.
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Will man eine Abgabevorrichtung für ein Wirkstofffluid
mit einer spritzenartigen Konstruktion vertreiben, so hat man die
Wirkstoffzubereitung, ggf. in einer Kartusche, bereits im Aufnahmezylinder.
Der Kolben befindet sich dann praktisch vollständig außerhalb des Aufnahmezylinders.
Die Verpackung hat im Ergebnis etwa die doppelte Länge des
Aufnahmezylinders oder die doppelte Breite, wenn nämlich der Kolben
ganz aus dem Aufnahmezylinder herausgezogen worden ist und zu Verpackung
und Vertrieb in beispielsweise einer Blisterpackung neben dem Aufnahmezylinder
angeordnet ist.
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Der Lehre liegt das Problem zugrunde,
die bekannte, als Zylinder-Kolben-Anordnung spritzenartig ausgestaltete
Abgabevorrichtung für
eine zähflüssige, insbesondere
gelartige Wirkstoffzubereitung so auszugestalten und weiterzubilden,
daß sie
hinsichtlich Verpackung und Handhabung verbessert ist.
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Die zuvor aufgezeigte Problemstellung
wird bei einer Abgabevorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein im Querschnitt veränderbarer
Kolben realisiert. Das hat den Vorteil, daß der Kolben für die Anwendung
in den Aufnahmezylinder eingeschoben werden kann, weil sein Querschnitt
auf den Innendurchmesser des Aufnahmezylinders eingestellt werden
kann. Gleichzeitig kann der Kolben aber für Zwecke der Verpackung, des Versandes,
der Auslieferung, des Verkaufs oder aber auch zwischen verschiedenen
Anwendungen, insgesamt als Voranwendungszustand bezeichnet, im Querschnitt
so vergrößert sein
oder werden, daß sein Innenquerschnitt
dem Außenquerschnitt
des Aufnahmezylinders entspricht. Der Kolben ist dann auf den Aufnahmezylinder
aufsteckbar. Damit hat im Voranwendungszustand, beispielsweise im
Verpackungszustand, die Abgabevorrichtung insgesamt praktisch eine
nur wenig größere Länge als
der Aufnahmezylinder selbst, weil der größte Teil des Kolbens deckungsgleich
mit dem Aufnahmezylinder ist.
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Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der zuvor erläuterten
Lehre sind Gegenstand der Unteransprüche. Zu einigen Unteransprüchen darf
dabei noch folgendes ausgeführt
werden.
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Besonders zweckmäßig ist die Ausgestaltung von
Anspruch 3, also der bereits zum Stand der Technik erläuterte typische
Vorschubkolben. Dieser kann als besonderes Bauteil sogleich im Aufnahmezylinder
angeordnet sein. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn der
Vorschubkolben Teil einer die Wirkstoffzubereitung enthaltenden
Kartusche ist, deren Vorderseite an der Abgabeöffnung des Aufnahmezylinders
geöffnet
oder öffenbar
ist. Da die Vorschub-Stirnseite des Kolbens offen ist, um ihn auf den
Aufnahmezylinder aufstecken zu können,
bietet ein solcher Vorschubkolben die geschlossene Fläche, mit
der die Wirk stoffzubereitung in Richtung der Abgabeöffnung des
Aufnahmezylinders gedrückt werden
kann.
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Besondere Bedeutung kommt ferner
der Ausgestaltung von Anspruch 7 zu. Bei einer bekannten Zylinder-Kolben-Anordnung
als Abgabevorrichtung benötigt
man eine zusätzliche
Kappe, um die Abgabevorrichtung zwischen einander folgenden Applikationen,
die ja durchaus einige Tage oder Wochen Abstand haben können, abzuschließen, damit
die Wirkstoffzubereitung im Inneren des Aufnahmezylinders nicht
austrocknet oder anderweit unbrauchbar wird. Eine solche separate
Verschlußkappe
geht leicht verloren. Demgegenüber
bildet die hier vorgeschlagene Aufsteck-Lösung für den Kolben die Möglichkeit,
diesen mit einem ohnehin zweckmäßigen Kolbenkopf
zu versehen und diesen Kolbenkopf dann so auszugestalten, daß er bei
aufgesteckten Kolben die Verschlußkappe für die Abgabeöffnung des
Aufnahmezylinders bildet. Dazu muß nur auf der Innenseite des
Kolbenkopfes eine entsprechende Anlagefläche oder anderweitige Ausformung
vorgesehen werden, die die entsprechende Verschlußfunktion
für die
Abgabeöffnung
ergibt. Dadurch ergibt sich ein zweiter vorteilhafter Nutzen der
erfindungsgemäß verpackungstechnisch
zweckmäßigen Anordnung.
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Von besonderer Zweckmäßigkeit
aus handhabungstechnischen und anwendungstechnischen Gründen ist
die konstruktive Lösung
des Anspruchs 9, die darauf ausgerichtet ist, daß der Kolben zum Aufstecken
auf den Aufnahmezylinder elastisch aufweitbar ist. Zum Einschieben
in den Aufnahmezylinder muß der
Kolben also praktisch nicht zusammengedrückt werden, er hat schon den
richtigen Querschnitt. Die Aufweitung des Kolbens auf den notwendigen
größeren Querschnitt
beim Aufstecken auf den Aufnahmezylinder erfolgt entgegen eigener
elastischer Rückstellkraft
des Kolbens.
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Bei der zuvor erläuterten Prozedur darf der Kolbenkopf
nicht stören,
hier muß eine
entsprechende Anbringung am Kolben vorgesehen werden.
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Der auf den Aufnahmezylinder aufgeschobene
Kolben ist besonders zweckmäßig transparent ausgeführt, besteht
also besonders zweckmäßig aus transparentem
Kunststoffmaterial, so daß man
im Voranwendungszustand, also insbesondere im Verkaufszustand, eine
auf dem Aufnahmezylinder aufgebrachte Etikettierung oder anderweitige
Beschriftung durch das transparente Kunststoffmaterial des Kolbens
hindurch erkennen kann.
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Schließlich kommt besondere Bedeutung auch
der Gestaltung des Kolbens mit Portionsmarkierungen gemäß den Ansprüchen 18
bis 20 zu, wobei insbesondere die dort vorgeschlagenen Widerstandsnocken
eine Art fühlbare "Rastung" für die einzelnen
Portionen bereitstellen.
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Im folgenden wir die Erfindung anhand
einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigt
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1 in
einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Abgabevorrichtung,
deren "Innenleben" als verdeckte Linien
gestrichelt dargestellt ist, den Kolben erst für einen geringen Weg in den Aufnahmezylinder
eingesteckt,
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2 die
Abgabevorrichtung aus 1 im Voranwendungszustand,
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3 in
einer Art Sprengdarstellung die Abgabevorrichtung aus 2,
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Abga
bevorrichtung mit einem modifizierten Kolben und
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5 die
Abgabevorrichtung aus 4 in einer 1 entsprechenden – Ansicht.
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In den Figuren dargestellt ist eine
Abgabevorrichtung für
eine zähflüssige, insbesondere
gelartige Wirkstoffzubereitung, insbesondere für haushaltshygienische Anwendungen
wie in einem Toilettenbecken o. dgl., mit einem Aufnahmezylinder 1 mit einer
offenen Stirnseite 2 und einer eine Abgabeöffnung 3 für die Wirkstoffzubereitung
aufweisenden und im übrigen
geschlossenen Stirnseite 4 sowie mit einem an der offenen
Stirnseite 2 außen
ausgebildeten Handhabungsflansch 5, mit einem in den Aufnahmezylinder 1 von
der offenen Stirnseite 2 aus einschiebbaren Kolben 6 mit
einer vorderen, bei eingeschobenem Kolben 6 in dem Aufnahmezylinder 1 laufenden
Vorschub-Stirnseite 7 und einer hinteren, der Ausübung von
Vorschubdruck auf den Kolben 6 dienenden Druckstirnseite
8,
wobei der Aufnahmezylinder 1 bei der Anwendung der Abgabevorrichtung, also
im in 1 gezeigten Anwendungszustand
der Abgabevorrichtung, mit dem eingeschobenen Kolben 6 nach
Art einer Spritze zusammenwirkt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Kolben 6 mit einem Kolbenkopf 9 an der
Druckstirnseite 8 versehen, der der Druckausübung dient.
Grundsätzlich
kann es aber sein, daß der
Kolben 6 auch an dieser Seite gänzlich offen ist. Die Druckausübung auf
den Kolben 6 ist dann etwas weniger komfortabel. Allerdings hat
der Kolbenkopf 9, wenn er hier angebracht ist, einen Zweitnutzen,
der weiter unten noch näher
erläutert
wird.
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Im übrigen gilt für die Anwendung
der Abgabevorrichtung all das, was im allgemeinen Teil der Beschreibung
einleitend erläutert
worden ist. Ein besonderer Anwendungsbereich für derartige Abgabevorrichtungen
ist die Applikation von gelartigen Wirkstoffzubereitungen in Toilettenbecken.
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Zunächst ist für die Lehre der vorliegenden Erfindung
wesentlich, daß der
Kolben 6 einen mit dem Aufnahmezylinder 1 im wesentlichen übereinstimmenden
Querschnitt aufweist. Grundsätzlich kommt
als Querschnitt ein mehreckiger, ovaler oder, insbesondere, kreisrunder
Querschnitt in Frage. Besonders bevorzugt ist zweifelsohne ein kreisrunder Querschnitt,
weil er anwendungstechnisch die besten Voraussetzungen bietet. Aber
grundsätzlich
wäre auch
ein dreieckiger Querschnitt oder ein vieleckiger Querschnitt, der
dann wieder eine Annäherung
an den kreisrunden Querschnitt nach Art eines Polygonszugs bildet,
interessant.
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Für
die Lehre ist wesentlich, daß der
Kolben 6 in begrenztem Ausmaß querschnittsveränderbar ausgebildet
und an der Vorschub-Stirnseite 7 offen ist und daß der Kolben 6 im
Voranwendungszustand der Abgabevorrichtung auf dem Aufnahmezylinder 1 aufgesteckt
ist und einen größeren Querschnitt
aufweist als im Anwendungszustand der Abgabevorrichtung. Der Voranwendungszustand
steht im Gegensatz zum Anwendungszustand und bezeichnet den Zustand
bei Verpackung, Auslieferung, Versand, Verkauf, aber auch nach einer
schon erfolgten Anwendung und vor der nächsten Anwendung, gewissermaßen im Ruhezustand
zwischendurch.
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2 zeigt
diesen Voranwendungszustand und macht unmittelbar deutlich, daß die Abgabevorrichtung
insgesamt in diesem Zustand kaum länger ist als der Aufnahmezylinder 1 für sich.
Der Kolben 6 wird also durch sein Aufstecken auf den Aufnahmezylinder 1 mit
nur minimalem zusätzlichem
Platzbedarf am Aufnahmezylinder 1 befestigt. Der Aufnahmezylinder
ist mit der Wirkstoffzubereitung gefüllt, dennoch nimmt der Kolben
6 kaum zusätzlichen
Verpackungsplatz ein.
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Die Abbildung in 1 macht deutlich, daß im Inneren des Aufnahmezylinders 1 ein
abdichtend verschiebbarer Vorschubkolben 10 angeordnet
ist, der den Raum zur Aufnahme der Wirkstoffzubereitung 11 abdichtet
und der Kraftübertragung
von der offenen Vorschub-Stirnseite 7 des Kolbens 6 auf
die Wirkstoffzubereitung 11 dient. Besonders zweckmäßig ist
es dabei, wenn, wie an sich aus anderen Anwendungsfeldern bekannt,
die Wirkstoffzubereitung 11 im Aufnahmezylinder 1 in einer
Kartusche enthalten ist. Das ist hier allerdings nicht im einzelnen
gezeichnet. In einem solchen Fall kann man ohne weiteres vorsehen,
daß der
Boden der Kartusche als Vorschubkolben 10 dient.
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Aus Gründen der Produktgarantie und
zur dauerhaften Lagerfähigkeit
der Abgabevorrichtung empfiehlt es sich, daß die Abgabeöffnung 3 des
mit der Wirkstoffzubereitung 11 gefüllten Aufnahmezylinders 1 zunächst mit
einer Siegelfolie verschlossen ist. Nach dem man die Abgabevorrichtung
aus ihrer Verpackung herausgenommen hat, kann man die Siegelfolie
von der Abgabeöffnung 3 abziehen
und legt so die Wirkstoffzubereitung 11 im Inneren des
Aufnahmezylinders 1 frei. Die Applikation kann beginnen.
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Bereits oben ist darauf hingewiesen
worden, daß der
Kolbenkopf 9 des Kolbens 6 kein zwingend vorhandenes
Bauteil bildet. Die zuvor erläuterte
verpackungstechnisch zweckmäßige Gestaltung
der Abgabevorrichtung wird auch dann erreicht, wenn der Kolben 6 lediglich
eine an beiden Stirnseiten offene Hülse bildet, deren Querschnitt
veränderbar
ist. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt allerdings den Kolbenkopf 9 am Kolben 6. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird damit erreicht, daß der
Kolbenkopf 9 des Kolbens 6 bei auf dem Aufnahmezylinder 1
aufgestecktem Kolben 6 eine Verschlußkappe für die Abgabeöffnung 3 des
Aufnahmezylinders 1 bildet. Eine solche Darstellung zeigt 2, wobei man sich darüber im Klaren
sein muß,
daß hier
die Abgabeöffnung 3 von
einer entsprechenden Verschlußausformung
an der Innenseite des Kolbenkopfes 9 auch nach Abziehen
der Siegelfolie wieder verschlossen ist. Geome trisch wird dies alles
dadurch ermöglicht, daß die Breite
der Abgabeöffnung 3 geringer
ist als der Innendurchmesser des Aufnahmezylinders 1.
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Im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
gilt im übrigen,
daß der
Kolben 6 an sich einen dem Innenquerschnitt des Aufnahmezylinders 1 entsprechenden
Außenquerschnitt
aufweist und insgesamt oder mit zumindest einem in Richtung der
Längsachse
des Kolbens 6 verlaufenden Abschnitt 13 mit seinem
Innenquerschnitt auf den Außenquerschnitt
des Aufnahmezylinders 1 elastisch aufweitbar ist.
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Eine Alternative dazu besteht auch
darin, daß der
Kolben 6 an sich einen dem Außenquerschnitt des Aufnahmezylinders 1 entsprechenden
Innenquerschnitt aufweist und insgesamt oder mit zumindest einem
in Richtung der Längsachse
des Kolbens 6 verlaufenden Abschnitt 13 mit seinem
Außenquerschnitt
auf den Innenquerschnitt des Aufnahmezylinders 1 elastisch
zusammendrückbar
ist. Diese Alternative ist aber handhabungstechnisch etwas weniger
praktisch.
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Die Querschnittsveränderbarkeit
des Kolbens 6 kann man durch eine Elastizität des Kolbens 6 insgesamt
erreichen. Das bedeutet, daß der
Kolben 6 insgesamt eine radial dehnbare Hülse sein
könnte. Der
Kolben 6 könnte
auch einen radial dehnbaren Abschnitt, beispielsweise in Form eines
Faltenbalgs oder zweier einander gegenüberliegender Faltenbalge haben.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
hingegen eine besonders zweckmäßige, konstruktiv
besonders einfache Variante, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Abschnitt 13 als
in Richtung der Längsachse
des Kolbens 6 verlaufender Längsschlitz 13 im Kolben 6 ausgeführt ist.
Dabei ist hier der Kolben 6 insgesamt elastisch verformbar,
besteht nämlich
insgesamt aus thermoplastischem Kunststoff. Dabei ist dieser thermoplastische
Kunststoff im dargestellten Ausführungsbeispiels
noch in soweit besonders zweckmäßig, als
er hier insgesamt transparent ist. Damit kann man ein Etikett auf
der Mantelfläche
des Aufnahmezylinders 1 durch die transparente Kunststoffhülle des
Kolbens 6 hindurch erkennen. Dementsprechend ist im in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
die Mantelaußenseite
des Aufnahmezylinders 1 auch als Etikettierfläche 14 ausgebildet.
Die Fläche
ist etwas eingesenkt, so daß ein Etikett
auf der Etikettierfläche 14 maschinell
hervorragend positioniert werden kann.
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Normalerweise wird der Kolbenkopf 9 selbst nicht
querschnittsveränderbar
sein. Da nun aber der Kolben 6 querschnittsveränderbar
sein muß,
um die Doppelfunktion, die ihm hier zugeordnet ist, erfüllen zu
können,
empfiehlt es sich vorzusehen, daß der Kolbenkopf 9 mit
dem Kolben 6 im übrigen
derart verbunden ist, daß die
Querschnittsveränderung
des Kolbens 6 durch den Kolbenkopf 9 nicht behindert wird. 3 läßt insoweit in der Sprengdarstellung
erkennen, daß der
Kolbenkopf 9 mit dem Kolben 6 im übrigen nur
in einem dem Abschnitt 13 gegenüberliegenden Befestigungsabschnitt 15 verbunden
ist. Der Befestigungsabschnitt 15 kann auch einstückig am Kolben 6 ausgeformt
sein. Der Befestigungsteller 15' zur Befestigung des Kolbenkopfes 9 kann
dabei gleichzeitig die Verschlußausformung
für die
Abgabeöffnung 3 des
Aufnahmezylinders 1 bilden.
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Mit einer Abgabevorrichtung der in
Rede stehenden Art kann man mehrere Portionen der Wirkstoffzubereitung
applizieren. Zwischen den einzelnen Applikationen können mehrere
Tage oder Wochen liegen. Es ist ja gerade der Sinn der Verwendung
entsprechend haftfähiger
gelartiger Wirkstoffzubereitungen beispielsweise in einem Toilettenbecken,
daß man
eine dauerhafte Reinigungswirkung erreicht, ohne die mitunter als
störend
empfundenen WC-Körbchen
einsetzen zu müssen.
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Eine genaue Portionierung mit einer
Abgabevorrichtung der in Rede stehenden Art ist nicht sehr einfach.
Deswegen empfiehlt es sich, an der Abgabevorrichtung Portionsmarkierungen
vorzusehen. Typische Portionsmarkierungen für Abgabevorrichtuhgen in spritzenartiger
Konstruktion sind Portionslinien am Aufnahmezylinder 1.
Dazu muß der
Aufnahmezylinder 1 allerdings so weit durchscheinend sein,
daß man
die Lage des Vorschubkolbens 10 im Aufnahmezylinder 1 und
damit das verbliebene Volumen an Wirkstoffzubereitung 11 erkennen
kann. Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung
hingegen ordnet Portionsmarkierungen 16 dem Kolben 6 zu.
Das können
einfache Strichmarkierungen sein. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Portionsmarkierungen 16 als
vom Abschnitt 13, insbesondere vom Längsschlitz, seitlich abgehende,
etwa in Umfangsrichtung verlaufende Querschlitze ausgeführt sind
oder solche aufweisen. 4 zeigt
dabei den Voranwendungszustand mit aufgestecktem Kolben 6, 5 zeigt den Anwendungszustand
mit teilweise eingeschobenen Kolben 6. Im in 5 dargestellten Zu stand
sind bereits zwei Portionen der Wirkstoffzubereitung 11 verbraucht
worden.
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Die seitlich abgehenden, etwa in
Umfangsrichtung verlaufenden Querschlitze, die beim Ausführungsbeispiel
der 4 und 5 die Portionsmarkierungen 16 bilden,
haben den Vorteil, daß diese
Zungen des Materials des Kolbens 6 begrenzt eigenbeweglich
sind. Das wird im dargestellten Ausführungsbeispiel für eine weitere
Maßnahme
genutzt, nämlich
für die
Zuordnung von Widerstandsnocken 17 zu den einzelnen Portionsmarkierungen 16.
Beim Einschieben des Kolbens 6 in den Aufnahmezylinder 1 spürt man daher
einen geringfügigen
Widerstand beim Erreichen der jeweiligen Portionsmarkierung 16.
Der Benutzer muß also
nicht beim Applizieren der Wirkstoffzubereitung auf die Abgabevorrichtung
blicken, sondern kann einfach durch das Einschieben des Kolbens 6 spüren, ob
die komplette Applikation einer Portion erfolgt ist.
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Hinsichtlich der spritzenartigen
Anwendung der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung
zeigen die Figuren der Zeichnung weiter, daß der Handhabungsflansch 5 zu
seitlich vorstehenden Stegen degeneriert ist. Tatsächlich ist
nämlich
vorgesehen, daß Handhabungsflansch 5 am
Aufnahmezylinder 1 aus zwei einander gegenüberliegenden
Flanschabschnitten 5a, 5b besteht, die vorzugsweise
ergonomisch angenehm und optisch ansprechend abgerundet sind. Im übrigen ist
vorgesehen, daß der
Kolbenkopf 9 eine ergonomisch angenehme und optisch ansprechende
Daumenwanne 18 aufweist.
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Hinsichtlich der Abmessungen der
Abgabevorrichtung hat es sich für
die bevorzugten Anwendungsfälle
als zweckmäßig erwiesen,
daß der
Aufnahmezylinder 1 eine Länge von etwa 50 mm bis etwa
200 mm, insbesondere von etwa 80 mm bis etwa 120 mm, und/oder einen
Durchmesser von etwa 10 mm bis etwa 40 mm, insbesondere von etwa
15 mm bis etwa 20 mm, aufweist.
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Schließlich empfiehlt es sich, die
erfindungsgemäße Abgabevorrichtung
in Verbindung mit speziellen Wirkstoffzubereitungen zu verwenden,
um die passende Applikation zu realisieren. Dazu ist vorgesehen,
daß als
Wirkstoffzubereitung eine Reinigungsmittelzubereitung, insbesondere
eine für
den Sanitärbereich
geeignete Reinigungsmittelszubereitung, insbesondere vermischt mit
einer Duftkomponente verwendet wird, insbesondere eine Wirkstoffzubereitung
gemäß der
DE 100 48 887 A1 und/oder der
WO 02/26925 A1 und/oder der
DE 198 26 293 A1 und/oder der WO 99/66017
A1 und/oder der WO 99/66021 A1. Auf diese Literaturstellen zu den
Wirkstoffzubereitungen ist bereits eingangs hingewiesen worden.
Ihr Inhalt wird durch Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Anmeldung mit aufgenommen.
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Insbesondere für die zuvor erläuterten
Wirkstoffzubereitungen empfiehlt sich schließlich eine Mindestgröße der Abgabeöffnung 3 von
ca. 0,5 bis 1,0 cm2, man wird einen bevorzugten
Bereich bei etwa 1,5 cm2 finden. Aber auch
Querschnitte bis hinauf zu ca. 6 cm2 sind
bei entsprechenden Wirkstoffzubereitungen, im wesentlichen von der
Viskosität abhängig, vertretbar.