DE2021633A1 - Verfahren und Vorrichtung zur mikroskopischen Reinheits- und/oder Farbgraduierung geschliffener Diamanten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur mikroskopischen Reinheits- und/oder Farbgraduierung geschliffener Diamanten

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DE2021633A1 DE19702021633 DE2021633A DE2021633A1 DE 2021633 A1 DE2021633 A1 DE 2021633A1 DE 19702021633 DE19702021633 DE 19702021633 DE 2021633 A DE2021633 A DE 2021633A DE 2021633 A1 DE2021633 A1 DE 2021633A1
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur mikroskopischen Reinheits- und/oder Farbgraduierung geschliffener Diamanten.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur mikroskopischen Reinheits- und/ oder Farbgraduierung geschliffener Diamanten unter Verwendung einer Lichtquelle von diffusem Licht.
  • Reinheits- und Farbgrad eines Diamanten bestimmen wesentlich dessen Wert, und es kommt oftmals darauf an, schnell eine Graduierung in dieser Hinsicht vorzunehmen.
  • Bei dieser Art der Bestimmung von Reinheit und Farbe ist grundsätzlich ein Unterschied zwischen zwei Arten geschliffener Diamanten zu machen, nämlich zwischen ungefaßten und gefaßten Steinen. Diese beiden Steinarten erfordern eine verschiedene Verfahrensweise, wodurch sich auch die heute bekannten Vorrichtungen wesentlich voneinander unterscheiden.
  • Zur Graduierung ungefaßter Steine sind bisher Vorrichtungen bekannt, die nach dem Prinzip der Dunkelfeldbeleuchtung arbeiten, bei der der Stein von mehreren seitlich angeordneten Lichtquellen her vor einem schwarzen Hintergrund beleuchtet und betrachtet wird. Dabei leuchten Einschlttsse im Stein hell auf und werden fär den Betrachter gegen den schwarzen Hintergrund sichtbar. Die Dunkelfeldbeleuchtung besteht itblicherweisa:Bus diffusem Licht von gelber Farbe, welches von Niedertolt-Li¢htquellen ausgesandt wird, die in Abständen zueinander im Kreis um die Steinachse herum angeordnet sindr Neben der ungenügenden Ausleuchtung und der gelben Lichtfarbe ist bei dieser Anordnung nachteilig, daß eine sehr hohe Temperatur in der Umgebung des Steines erzeugt wird. -Der Betrachter schaut durch ein Mikroskop im wesentlichen in der Hauptachse des Steines gegen diesen, der sich vor dem schwarzen Hintergrund abzeichnet, Bei der Graduierung von Steinen ist ein Hauptkriterium die Lichtfarbe, da entsprechend den allgemeinen Empfehlungen die ualitätsprüfung bei "Nordlicht't erfolgen soll.
  • Dieses ist die Lichtfarbe des Tageslichtes, welches durch die Dispersion des Sonnenlichtes in der Atmosphäre der Erde entsteht. Mit Niedervolt-Lichtquellen, wie sie bei dem beschriebenen bekannten Gerät verwendet werden, ist aber ein solches 11Nordlicht" nicht zu erzeugen.
  • Aus diesem Grunde wurde eine andere Art der Dunkelfeldbeleuchtung bekannt, bei welcher dem Licht durch Parabolspiegel eine gewisse Vorzugsrichtung gegeben wird, Jedoch kann man hierbei nicht mehr von der Beleuchtung mit diffusem Licht sprechen. Auch ist die Ausleuchtung des Steines dabei ungenügend.
  • Schließlich ist zur Graduierung ungefaßter Steine noch eine Ausführungsform bekannt, bei der eine Irisblende angeordnet ist, die zur Abschwächung der Lichtintensität dient, um die Brillanz des Steines zu dämpfen.
  • Während die eben beschriebenen Vorrichtungen nur für die Bestimmung ungefaßter Steine geeignet sind, werfen gefaßte Steine in ganz andere Schwierigkeiten auf, da ihre Betrachtung und Beleuchtung durch die beschriebenen Dunkelfeldbeleuchtungen praktisch unmöglich ist, weil durch die Fassung des Steines das Unterteil und auch ein Teil der Oberteilfacetten vollkommen abgedeckt werden.
  • Damit entfällt die bisherige Technik der Beleuchtung des Unterteiles, und auch in die Oberteilfacetten kann nur noch ein geringer Teil des Lichtes eintreten, was eine sehr schlechte Illumination des Steininneren zur Folge hat. Gerade die Bestimmung gefaßter Steine ist Jedoch für die meisten Juweliere sehr Licht tig, da in der Praxis zu 90 % gefaßte Steine vorkommen.
  • Ilesentlich seltener werden die Steine lose, also ungefaßt, als Handelsware. auftreten, in der Hauptsache lediglic h bei Diamanten-Großhändlern.
  • Es ist schließlich noch auf die Unterschiede zwischen der Farbgraduierung und.der Reinheitsgraduierung und die dabei auftretenden Schwierigkeiten hinzuweisen: Bei der reinen Farbgraduierung von ungefaßten Steinen hat sich, bedingt durch die Geometrie des Schliffes, eine bestimmte Vorzugsrichtung für das Auftreffen des Lichtes auf den Stein herausgestellt; der Beobachter blickt durch das Unterteil des auf seiner Tafel liegenden Steines in diesen hinein und bekommt bei der Nebeneinanderanordnung verschiedener Steine im-Vergleich ein Haß für die Kristallfarbe. Erfolgt Jedoch die Beleuchtung des Steines bzw. nebeneinanderliegender Steine nicht gleichmäßig, so entsteht dadurch die Gefahr, daß die Graduierung der Farbe nicht genau genug ist.
  • In der Praxis ist die Farbgraduierung nur an ungefaßten Steinen möglich da gefaßt Steine durch die Oberflächenrarbe der Fassung die Kristall farbe des Steines verfälschen.
  • Bei der Reinheitsgraduierung,kanxxman bei der Einschlüsse im Inneren des Steines erkannt werden sollen braucht man nicht unbedingt mit ordlicht zu arbeiten, welches nur für die Farbgraduierung vorgeschrieben ist.
  • Es ist Jedoch in der Praxis eine gewisse Voreingenommenheit gegenüber der Qualität von Steinen zu beobachtent die lediglich mit Niedervolt-Licht auf Reinheit graduiert wurden.
  • Aufgabe der Erfindung ist est eine Möglichkeit zu schaffen geschliffene Diamanten schnell und auf einfache Weise hinsichtlich ihrer Reinheit und Farbe zu graduierens wobei beide Graduierungen gleichzeitig erfolgen sollen, Diese Art der Graduierung soll gleichfalls sowohl für gefaßte als auch für ungefaßte Steine möglich sein.
  • Diese Aufgabe wird von der Erfindung dadurch gelöst, daß das diffuse Licht ringförmig erzeugt und der zu bestimmende Stein, also der geschliffene Diamanten mindestens teilweise in den Lichtring eingetaucht wird> wobei die Seitenflächen des Steines gleichmäßig von dem ringförmigen diffusen Licht beleuchtet werden. Der Stein wird also ringförmig beleuchtet, was den Vorteil hat, daß eine gleichmäßigere Ausleuchtung erfolgen und damit die Graduierung sowohl von gefaßten als auch von unge-Gefaßten Steinen durchgeführt werden kann.
  • Vorteilhaft weist das diffuse Licht eine definierte spektrale Verteilung auf, die der des "Nordlichtest¢, welches eingangs näher definiert wurde entspricht.
  • Das Eintauchen des Steines in den Lichtring erfolgt zweckmäßig derart daß Steinachse und Ringachse ineinander fallen bzw, auf ihren Verlängerungen liegen.
  • Zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignet ist eine Vorrichtungt welche im wesentlichen ein Mikroskop und eine Lichtquelle sowie vorzugsweise eine Halterung für den zu bestimmenden Stein aufweist und deren Kennzeichen darin zu sehen ist, daß die Lichtquelle aus einer ring£drmigen, diffuses Licht aussendenden Leuchtstoffröhre besteht, deren Ringöfnungsdurchmesser größer als der Durchmesser des zu bestimmenden Steines ist, und daß die Hauptachse des Steines in der Ringachse der Lichtquelle liegt. Vorzugsweise sind dabei Halterung und L'euchtstoffröhre relativ zueinander verstellbar, was ganz besonders ausschlaggebend für die Verwendbarkeit der Anordnung für verschiedene Steinartent besonders für gefalzte und angepaßte Steinesist, da der Einstrahlwinkel des Lichtes in den Stein kontinuierlich wählbar ist. Durch die freibleibende öffnung der Leuchtstoffröhre kann man leicht hindurchsehen und den Stein betrachten, wobei eine Pläche homogener Ausleuchtung entsteht. Neben den verschiedenen Fassungsarten der Diamanten sind natürlich mit einer solchen Vorrichtung auch die verschiedensten Schliffarten bestimmbar, Als besonders vorteilhaft hat sich eine Anordnung herausgestellt, bei der die Leuchtstoffröhre in ihrer Lage zu der Halterung für den Stein leicht ver- und einstellbar angeordnet ist; einmal kann die das Gerät bedienende Person so den Einfallswinkel des Lichtes ohne Veränderung des Steines ändern und den günstigsten Lichteinfall bestimmen und zum anderen läßt sich auf diese Weise am schnellsten eine Umrüstung für verschiedene Steinarten erzielen.
  • Während'uhr Graduierung gefaßter Steine die Leuchtstoffröhre normalerweise etwas oberhalb des Steines angeordnet ist oder diesen zumindest teilweise von oben her umgibt, so daß der Hauptlichtfluß von oben her in den Jeweiligen Stein eintritt, wodurch eine Art von Auflichtbeleuchtung (welche zu verstehen ist als Verhältnis des Einfallswinkels zur Horizontalen} entsteht, ist es für die Graduierung ungefaßter Steine besonders vortellhaftt wenn man mit der Vorrichtung eine Dunkelfeldbeleuchtung durchführen kann, bei der der Stein von unten her beleuchtet wird. Hierfür ist nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die ringförmige Leuchtstoffröhre auf einer Seite von einer dunklen vorzugsweise schwarzen Platte abgeschlossen ist während der zu bestimmende Stein von der anderen Seite her mindestens teilweise in den von der Leuchtstoffröhre umschlossenen Ringraum eintaucht, Um dabei die Brillanz des Steines zu dämpfen und oberstrahlungen des Mikroskopbildes zu vermeiden, wird der Stein zweckmäßigerweise von einer an sich bekannten Irisblende umgeben.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Anordnung für die Auflichtbeleuchtung gefaßter Steine und Fig. 2 eine Anordnung für die Beleuchtung ungefaßter Steine.
  • In den Figuren erkennt man einen hinsichtlich seiner Reinheit und Farbe zu graduierenden geschliffenen Diamanten 1 hier im Brillantschliff welcher in Fig. 1 in einer Halterung 2 liegt. Diese Halterung kann verschiedene Formen besitzen beispielsweise die Form einer Fassung (bei gegefaßten Steinen) z.B, eines Ringes, aber sie kann auch eine Pinzette sein, mit der beispielsweise ein ungefaßter Stein, wie ihn Fig. 2 zeigt, gehalten wird. Ein Mikroskop, welches üblicherweise zur Graduierung verwendet wird, ist hier nicht näher dargestellt, sondern die Blickrichtung wurde lediglich durch den Pfeil A angedeutet.
  • Um den Stein herum angeordnet ist eine ringförmige Leuchtstoffröhre 3, die ihn vollkommen umgibt und in diffuses Licht einer definierten spektralen Verteilung taucht, welche der des "Nordlichtes" entspricht. Die Leuchtstoffröhre 3 ist, wie durch die Pfeile B angedeutet, höhenverstellbar und kann leicht aus einer beispielsweise gezeigten Position 1 in die Position 2 gefahren werden.
  • Wie man aus der Fig. 1 erkennt ist die Position 2 der Leuchtstoffröhre 3 für einen gefaßten Stein also einen solchen, der beispielsweise in einer Halterung 2 liest, ungünstig> weil der Hauptteil des Lichtes an den Oberteilfaeetten, die Ja bei Ringfassungen sogar zum großen Teil noch von der Halterung bedeckt sind, reflektiert würde. Vielmehr wird man beim Betrachten des Steines durch ein T1iloskop in der Blickrichtung A die Leuchtstoffröhre in die Position 1 verstellen und sofort die bessere Ausleuchtung des Inneren des Steines erkennen. Der Grund hierfür liegt darin, daß durch die senkrechte Inzidenz der Hauptteil des auftreffenden Lichtes in das Steininnere gelangt und dann durch die Tafel genau zur optischen Achse des Mikroskopes hin austreten kann. - Durch die kontinuierliche Einstellbarkeit der Leuchtstoffröhre kann man sich also selbst den besten Lichtwinkel wählen, wie auch diese VerE.nderbarkeit des Einstrahlwinkels ausschlaggebend für die Verwendbarkeit der Anordnung ist, Bei gefaßten Steinen nämlich, wie in Fig. 2 gezeigt, ist es wichtig> mit einer Dunkelfeldbeleuchtung zu arbeiten, wobei sich die Leuchtstoffröhre 3 im wesentlichen unterhalb des Steines 1 befinden sollte.
  • Bei gefaßten Steinen schafft die Halterung den Dunkelhintergrund, da dieses Jedoch bei ungefaßten Steinen entfällt, wird zu diesem Zwecke unter die Leuchtstoffröhre eine schwarze Platte 4 gesetzt und damit die untere öffnung des Lichtrlnges abgeschlossen. Zur Dämpfung der Brillanz des Steines ist hier ferner eine an sich bekannte Irisblende 5 vorgesehent die den Stein seitlich umgibt. -Auch bei dieser Anordnung kann der Einstrahlwinkel des Lichtes durch Höhenverstellung der Leuchtstoffröhre verändert und auf ein Optimum gebracht werden. Allerdings wird man bei angepaßten Steinen in der Regel immer eine Beleuchtung von unten durchführen, wobei man einen besonders guten Kontrast zu dem dunklen Hintergrund der Platte 4 erheilt.
  • Selbstverständlich kbnnen sowohl die Leuchtstoffröhre als auch der Stein als auch beide gleichzeitig zueinander höhenregulierbar angeordnet sein.

Claims (7)

  1. Verfahren und Vorrichtung zur mikroskopischen Reinheits-
    und/oder Farbgraduierung geschliffener Diamanten.
    Patentansprüche: C Verrahren zur mikroskopischen Reinheits- und/oder Farbgraduierung von geschliffenen Diamanten unter Verwendung einer Lichtquelle von diffusem Licht dadurch gekennzeichnet, daß das Licht ringförmig erzeugt und der zu bestimmende Stein mindestens teilweise in den Lichtring eingetaucht wird, wobei die Seitenflächen des Steines gleichmäßig von dem ringförmigen, diffusen Licht beleuchtet werden.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das diffuse Licht eine definierte spektrale Verteilung aufweist.
  3. 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Eintauchen des Steines in den Lichtring derart erfolgt, daß Steinachse und Ringachse ineinander fallen.
  4. 4) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welche im wesentlichen ein Mikroskop und eine Lichtquelle sowie vorzugsweise eine Halterung für den zu bestimmenden Stein umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle aus einer ringförmigen, diffuses Licht aussendenden Leuchtstoffröhre (3) besteht, deren Ringöffnungsdurchmesser größer als der Durchmesser des zu bestimmenden Steines (1) ist, und daß die Hauptachse des Steines in der Ringachse der Lichtquelle liegt.
  5. 5) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Halterung (2) und Leuchtstoffröhre (3) relativ zueinander verstellbar sind,
  6. 6) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtstoffröhre (3) in ihrer Lage zu der Halterung (2) leicht ver- und einstellbar angeordnet ist.
  7. 7) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6> dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige Leuchtstoffröhre (3) auf einer Seite von einer dunklen, vorzugsweise schwarzen Platte (4) abgeschlossen ist, während der zu best immende Stein (1) von der anderen Seite her mindestens teilweise in den von der Leuchtstoffröhre umschlossenen Ringraum eintaucht, 8) Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stein (1) von einer an sich bekannten Irisblende (5) umgeben ist.
DE19702021633 1970-05-02 Verfahren und Vorrichtung zur mikroskopischen Reinheits- und/oder Farbgraduierung geschliffener Diamanten Expired DE2021633C3 (de)

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DE2021633B2 DE2021633B2 (de) 1972-07-27
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EP0041348A2 (de) * 1980-06-04 1981-12-09 De Beers Consolidated Mines Limited Verfahren zur Beurteilung der Farbe von Diamanten und anderen Edelsteinen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0041348A2 (de) * 1980-06-04 1981-12-09 De Beers Consolidated Mines Limited Verfahren zur Beurteilung der Farbe von Diamanten und anderen Edelsteinen
EP0041348A3 (en) * 1980-06-04 1982-03-31 De Beers Consolidated Mines Limited A method of assessing the colour in diamonds and other gems and a set of diamonds or other gems graded by the method

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