DE20213560U1 - Kantriegel - Google Patents
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- E05C1/02—Fastening devices with bolts moving rectilinearly without latching action
- E05C1/06—Fastening devices with bolts moving rectilinearly without latching action with operating handle or equivalent member moving otherwise than rigidly with the bolt
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kantriegel für setzholzfreie zwei- oder mehrflügelige Fenster, Türen oder dergleichen, mit einem am unterschlagenden Flügel verschiebbar geführten, durch einen im Flügelfalzbereich gelegenen Hebel betätigbaren Riegelelement, dem blendrahmenseitig ein Schließteil zugeordnet ist.
- Bei zwei- oder mehrflügeligen Fenstern oder Türen ist es einerseits bekannt, jeden der beiden Flügel separat an einer vertikalen Mittelstrebe zu verriegeln oder auch ohne derartige, in der Praxis als Setzholz bezeichnete Mittelstrebe zu arbeiten und in diesem Falle den unterschlagenden Flügel mittels eines sogenannten Kantriegels zu verriegeln, der beispielsweise in Form eines Stangenausschlusses nach oben und/oder nach unten ausfahrbar ist und in ein blendrahmenseitiges Schließteil eingreifen kann.
- Zur Betätigung derartiger bekannter Kantriegel dient ein Dreipunkt-Hebelmechanismus, der im senkrechten Falzbereich des unterschlagenden Flügels angeordnet ist. Dieser Hebelmechanismus umfasst einen an der Stulpschiene angelenkten Schwenkhebel sowie einen kurzen Steuerlenker, der zwischen dem Schwenkhebel und einem an der Stulpschiene geführten Schiebeglied zur Betätigung des Riegelelements angeordnet ist. Im verriegelten Zustand liegt der Betätigungshebel etwa parallel zur Stulpschiene im vertikalen Flügelfalz, und zur Entriegelung bzw. zum Öffnen des unterschlagenden Flügels wird der Betätigungshebel nach vorne aus dem Flügelfalz herausbewegt.
- Nachteilig ist diese Lösung nach dem Stand der Technik vor allem unter Sicherheitsaspekten. Wird nämlich bei einem Einbruch das Einbrechwerkzeug zwischen dem unterschlagenden und dem aufschlagenden Flügel angesetzt und dabei die Deck- oder Schlagleiste weggerissen, so wird der im vertikalen Falzbereich liegende Hebel zur Kantriegelbetätigung frei zugänglich und kann problemlos nach außen geschwenkt werden, wodurch die Verriegelung zwischen Blendrahmen und unterschlagendem Flügel aufgehoben wird und sich damit der Flügel öffnen lässt.
- Nachteilig ist weiterhin, dass bei ordnungsgemäß geöffnetem, unterschlagenden Flügel der vorstehend geschilderte Dreipunkthebel in den Raum ragt, d.h. über die Flügelebene vorsteht, was häufig zu Deformierungen des Hebels selbst und damit verbundenen Funktionsstörungen, aber auch zu Verletzungen von Personen führen kann, die gegen diesen vorstehenden Hebel stoßen.
- Schließlich weisen die bekannten Konstruktionen noch den Nachteil auf, dass die Verschlüsse im Regelfall mit nach oben und/oder unten führenden Stangenausschlüssen versehen sind, was wiederum zur Folge hat, dass besonders gestaltete, im Regelfall nur für diesen Zweck verwendbare Schließbleche zur blendrahmenseitigen Montage benötigt werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kantriegel der eingangs genannten Art unter Abweichung von der bisherigen Konzeption in der Weise auszubilden, dass die Einbruchsicherheit entscheidend erhöht wird und Beschädigungs- und Verletzungsgefahren resultierend aus dem Betätigungshebel beseitigt werden.
- Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, dass der Hebel als im Eckbereich des unterschlagenden Flügels angelenkter Klapphebel ausgebildet ist, der im entriegelten Zustand im vertikalen Flügelfalzbereich und im verriegelten Zustand im horizontalen Flügelfalzbereich gelegen ist, und dass der Klapphebel über ein angeschlossenes Gestänge zumindest ein im horizontalen Falzbereich des unterschlagenden Flügels verfahrbares und mit einem blendrahmenfesten Schließteil zusammenwirkendes Riegelelement betätigt.
- Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird es möglich, den zur Betätigung des Riegelelements vorgesehenen Klapphebel bei verriegeltem unterschlagenden Flügel in den horizontalen Falz zu verlagern, so dass er unter den unteren Querholm des aufschlagenden Flügels zu liegen kommt und somit auch bei gewaltsam entfernter Schlagleiste und damit geschaffener Zugänglichkeit zum vertikalen Falzbereich kein Rückschwenken des Klapphebels in die Entriegelungsstellung möglich ist, da einer solchen Rückschwenkbewegung der den horizontalen Falzbereich nach oben begrenzende aufschlagende Flügel im Wege steht.
- Ferner ist von Vorteil, dass anstelle von Stangenausschlüssen und zugehörigen speziellen Schließblechen nunmehr zur Verriegelung Sicherheitszapfen, insbesondere in Form von Roll- oder Pilzzapfen verwendet werden können, die mit stabilen, blendrahmenseitig befestigten Schließteilen zusammenwirken. Bei den Schließteilen kann es sich um die gleichen Teile handeln, wie sie auch im Zusammenhang mit den am jeweiligen Flügel verwendeten allgemeinen Treibstangenbeschlägen Verwendung finden.
- Schließlich wird durch die Erfindung die Klapphebelbewegung ganz in die Flügelebene verlagert und im Entriegelungszustand, d.h. in dem Zustand, in dem der Flügel verschwenkt werden kann, der Klapphebel zwangsläufig in eine eingeschwenkte, d.h. im vertikalen Falzbereich liegende Stellung innerhalb der Flügelkontur gebracht, so dass jegliche Anstoß- oder Verletzungsgefahren ausgeschlossen sind.
- Weitere besonders vorteilhafte Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden bei der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt:
-
1 eine schematische, teilweise geschnitten dargestellte Ansicht der einander zugewandten unteren Eckbereiche eines zweiflügeligen Fensters im entriegelten Zustand, -
2 eine der1 entsprechende Darstellung im verriegelten Zustand, und -
3 eine Schnittansicht entsprechend der Linie A-A in1 . - Nach
1 umfasst ein zweiflügeliges Fenster ohne Setzholz einen unterschlagenden Flügel1 und einen aufschlagenden Flügel2 , welche um vertikale Achsen schwenkbar und/oder horizontale Achsen kippbar an einem Blendrahmen3 gelagert sind. - In dieser
1 sind die sonstigen Flügelbeschläge nicht dargestellt, die Darstellung beschränkt sich vielmehr auf die erfindungsgemäße Kantriegelanordnung, die zur Verriegelung des unterschlagenden Flügels1 bezüglich des Blendrahmens3 vorgesehen ist. - Die
1 zeigt den Fall, bei dem sowohl der aufschlagende Flügel2 als auch der unterschlagende Flügel1 aufgeschwenkt werden kann. Dazu befindet sich die Kantriegelanordnung im entriegelten Zustand, bei dem das flügelseitige Riegelelement15 und das blendrahmenseitige Schließteil16 außer Eingriff sind. - Im Eckbereich
20 des unterschlagenden Flügels1 ist ein beispielsweise aus Spritzguss bestehender Eckwinkel6 mittels Schrauben7 fixiert, und an diesem Eckwinkel6 ist ein Klapphebel8 an einem Schwenklager9 befestigt, das etwa im äußeren Eckbereich des Eckwinkels6 gelegen ist. Der Klapphebel8 , der im entriegelten Zustand im vertikalen Falzbereich4 gelegen ist und somit keinerlei Überstand über die Außenkonturen des Flügels1 aufweist, ist in seinem lagerseitigen Endbereich abgewinkelt, insbesondere etwa V-förmig ausgebildet, wobei an diesem abgewinkelten Bereich eine Hebeleck-Anlenkung10 für ein Verbindungsteil11 vorgesehen ist, das wiederum gelenkig über eine Lagerstelle12 mit einem Kuppelteil13 verbunden ist, das eine Stulpschiene18 durchgreifend mit einem Gestängeteil14 verbunden ist, das an seinem Ende das Riegelelement15 trägt. Dieses Riegelelement15 ist bevorzugt als Pilzzapfen oder Rollzapfen ausgebildet und diesem Riegelelement15 ist blendrahmenseitig das Schließteil16 mit einer Riegelaufnahme17 zugeordnet, die komplementär zum Riegelelement15 geformt ist, so dass sich im verriegelten Zustand eine form- und kraftschlüssige Verbindung erzielen lässt. - Der Zustand der Feststellung des unterschlagenden Flügels
1 bezüglich des Blendrahmens3 , d.h. die Verriegelung des unterschlagenden Flügels1 ist in2 dargestellt. - Bei geöffnetem aufschlagenden Flügel
2 kann der Klapphebel8 aus der in1 gezeigten Entriegelungsstellung in die in2 gezeigte Verriegelungsstellung geschwenkt werden. Der Klapphebel8 liegt in dieser Verriegelungsstellung im horizontalen Falzbereich5 zwischen dem unteren Horizontalholm21 des aufschlagenden Flügels2 und dem Blendrahmen3 und kann demgemäß aus dieser Verriegelungsstellung bei geschlossenem aufschlagenden Flügel2 nicht mehr in die Entriegelungsstellung überführt werden, da sich der Eckbereich des aufschlagenden Flügels2 in der entsprechenden Schwenkbahn befindet. - Beim Verschwenken des Klapphebels
8 aus der vertikalen Entriegelungsposition in die horizontale Verriegelungsposition bewegt sich die Hebeleck-Anlenkung10 auf einem Teilkreisbogen um das Schwenklager9 , wobei die sowohl am Klapphebel8 als auch an dem Kuppelteil13 gelenkig angeordnete Lagerstelle12 nach links geschoben und als Folge davon über das Gestängeteil14 auch das Riegelelement15 bewegt und in die Riegelaufnahme17 des Schließteils16 geschoben wird. Damit ist der unterschlagende Flügel1 bezüglich des Blendrahmens3 festgelegt bzw. blockiert und der aufschlagende Flügel2 kann unbehindert durch den Klapphebel8 geschlossen werden. - Die Schnittansicht nach
3 zeigt den aufschlagenden Flügel2 und den unterschlagenden Flügel1 mit seiner Deck- oder Schlagleiste19 im geschlossenen, jedoch nicht verriegelten Zustand, bei dem der Schwenkhe bel8 im vertikalen Falzbereich4 gelegen ist. Diese Darstellung verdeutlicht, dass in dieser Position, in der beide Flügel1 ,2 aufgeschwenkt werden können, der Klapphebel8 innerhalb der Umrisskonturen des Flügels1 gelegen ist. - Das vorstehend geschilderte Ausführungsbeispiel verdeutlicht, dass es durch die erfindungsgemäße Klapphebel-Version gelungen ist, eine vereinfachte Verschlussvorrichtung für den unterschlagenden Flügel
1 zu schaffen, die vor allem hinsichtlich der erzielbaren Einbruchssicherheit entscheidende Vorteile gegenüber allen bisher bekannten Lösungen besitzt. - Bezugszeichenliste
- 1
- unterschlagender Flügel
- 2
- aufschlagender Flügel
- 3
- Blendrahmen
- 4
- vertikaler Falzbereich
- 5
- horizontaler Falzbereich
- 6
- Eckwinkel
- 7
- Verschraubung
- 8
- Klapphebel
- 9
- Schwenklager
- 10
- Anlenkung-Hebeleck
- 11
- Verbindungsteil
- 12
- Lagerstelle
- 13
- Kuppelteil
- 14
- Gestängeteil
- 15
- Riegelelement
- 16
- Schließteil
- 17
- Riegelaufnahme
- 18
- Stulpschiene
- 19
- Deckleiste
- 20
- Eckbereich
- 21
- Horizontalholm
Claims (7)
- Kantriegel für setzholzfreie zwei- oder mehrflügelige Fenster, Türen oder dergleichen, mit einem am unterschlagenden Flügel (
1 ) verschiebbar geführten, durch einen im Flügelfalzbereich (4 ) gelegenen Hebel (8 ) betätigbaren Riegelelement (15 ), dem blendrahmenseitig ein Schließteil (16 ) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (8 ) als im Eckbereich (20 ) des unterschlagenden Flügels (1 ) angelenkter Klapphebel ausgebildet ist, der im entriegelten Zustand im vertikalen Flügelfalzbereich (4 ) und im verriegelten Zustand im horizontalen Flügelfalzbereich (5 ) gelegen ist, und dass der Klapphebel (8 ) über ein angeschlossenes Gestänge (11 ,13 ,14 ) zumindest ein im horizontalen Falzbereich (5 ) des unterschlagenden Flügels (1 ) verfahrbares und mit einem blendrahmenfesten Schließteil (16 ) zusammenwirkendes Riegelelement (15 ) betätigt. - Kantriegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der an einem Eckwinkel (
6 ) über ein Schwenklager (9 ) angelenkte Klapphebel (8 ) im Bereich des Schwenklagers (9 ) abgewinkelt und an diesem Hebeleckbereich das Gestänge (11 ,13 ,14 ) schwenkbar angelenkt ist. - Kantriegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die endseitige Abwinkelung des Klapphebels (
8 ) etwa V-förmig ausgebildet ist. - Kantriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Klapphebels (
8 ) so gewählt ist, dass er sich im verriegelten Zustand zwischen dem unteren Horizontalholm (21 ) des aufschlagenden Flügels (4 ) und dem Blandrahmen (3 ) gelegenen Falzraum (5 ) erstreckt. - Kantriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das den Klapphebel (
8 ) mit dem Riegelelement (15 ) verbindende Gestänge aus einem am Klapphebel (8 ) schwenkbar gelagerten Verbindungsteil (11 ), einem am Verbindungsteil (11 ) schwenkbar gelagerten, die Stulpschiene (18 ) durchsetzenden und an der Stulpschiene (18 ) geführten Kuppelteil (13 ) sowie einem mit diesem Kuppelteil (13 ) verbundenen und endseitig das Riegelteil (15 ) tragenden Gestängeteil (14 ) besteht. - Kantriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelteil (
15 ) als Sicherheitszapfen, insbesondere als Roll- oder Pilzzapfen ausgebildet ist. - Kantriegel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließteil (
16 ) eine komplementär zum Riegelteil (15 ) ausgebildete Riegelaufnahme (17 ) aufweist.
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