DE2021017C - Holzfachwerk - Google Patents
HolzfachwerkInfo
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Description
Die Iirimdmm betrifft ein Holzfachwerk mit Zug-
und Druckmirten aus Vollhöl/ern und Füllungstäben,
die'durch Nagelung direkt mit den Zug-
und Druckgurten verbunden sind.
Hei bekannten Hoizfach werken der genannten Art bestehen die Füllungsstäbe aus Vollholzbreitem oder
Vollholzbohlen. Für Vollholzbretter und Vollholzbohlen ist für den Einzelnagel mit dem Durchmesser Λ
eine AnschMMläche von mindestens etwa 50 bis
KHJiP erforderlich, um die in Faserlängsrichtung der
Vollhölzer zuliissige Beanspruchung durch die Niigel nicht zu übersehreiten. Da die Stäbe entsprechend
den aufzunehmenden Kräften ausgelegt werden und damit für die Nagelung nur relativ kleine Flächen zur
Verfugung stehen, lassen sich durch die direkte Vernaizelunu
der Füllungsstäbe mit den Zug- und Druckiiurien nur relativ geringe Kräfte übertragen.
Für''höher beutete Fachwerke ist man daher
dazu übergegangen, die Kräfte der Füllungsstäbe über Knotenplatfen in die Zug- bzw. Druckgurte einzuleiten.
Diese Knotenplatten bieten eine größere Befestigungslläche für die Füllungsstäbe. Sie haben
jedoch den Nachteil, daß eine zweifache Vernagelung notwendig ist, und zwar einmal dit Vernagelung der
Knotenplatten mit den Zug- bzw. Druckgurlen und /um anderen die Vernagelung der Füllungsstäbe mit
den Knotenplatten. Die Knotenplatten bestehen im
allgemeinen aus Sperrholz- oder Metallplatten. Die Verwendun» von derartigen Knotenplatten stellt eine
wesentlieheVerteuerung der Holzfachwerke dar und ergibt bei einer gegebenen Konstruktion größere
Verformungen, da"^ die Kräfte zweimal übertragen
werden müssen und sich elastische und insbesondere auch plastische Verformungen an den Anschlußstellen
zweifach auswirken. '
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Holzfachwerk der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem
sich wesentlich höhere Kräfte von den Füllungsstäben direkt in die Zug- und Druckgurte einleiten
lassen und bei dem die bisher für die Übertragung großer Kräfte als unerläßlich angesehenen Knotenplatten
in Fortfall kommen können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Füllungsstäbe aus Sperrholz mit
einer zulässigen Zug- und Druckbeanspruchung in Längsriehuing der Füllungsstäb? von wenigstens
80 kp/cm-1 und einer i.ochleibungsfestigkeit von wenigstens 600 kp/cm- bestehen.
Durch die Verwendung von Sperrholz kann auf Grund der höheren Lochleibungsfestigkeit gegenüber
Füllungsstäben aus Vollholz die Dicke der Füllungsstäbe wesentlich reduziert werden, und zwar in vielen
Fällen auf die vorgeschriebene Mindestdicke von J 0 mm (gegenüber 24 mm bei Vollholz). Durch die
geringere Dicke wird auch die erforderliche Nagel- länge kleiner, so daß mit relativ kurzen Nägeln gearbeitet werden kann, die sich mit handelsüblichen
Nagelmaschinen eintreiben lassen. Weiter können die Fiillungsstäbe nicht aufspalten, und schließlich
ist es möglich, dem auf Druck beanspruchten Füllungsstab durch auf- oder zwischengeleimte Voll-
holzstege ein höheres Trägheitsmoment zu geben. üie für das Verleimen notwendige Trocknung der
Vollholzstege läßt sich bei den hier benötigten Querschnitten leicht durchführen., während das Sperrholz
von der Herstellung hei ohne weiteres zur Verleiinung geeignet ist.
führungsbcispiden veranschaulicht und im nach
stehenden im einzelnen beschrieben.
F i g. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Holzlud, werkbinder mit einer eriindungsgemaben Knoi,·-
verbindung: .· ■ ,, M
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie, ii·,.
der F ig. 1: . .
F i g. 3 zeigt im Schniil eine Abwandlung der ,\>.
führungsfo,m nach Hg-I; .
F i £.-\ .:eigt -inen Ausschnitt aus einem moizuk ·■■
werkbinder in einer zweiten Auslunrungsrorm υ
Knotenpunkte; . . ,
F i g. 5 zeigt einen Schnitt längs der Linie v-v .-,
Fig. 4;
Fig. 6 zeigt im Schnitt eine Abwandlung der . .„■■
führungsfonn nach F ig. 4;
F i g. 7 zeig! einen Ausschnitt aus einem Holztaa
werkbinder mit einer dritten Ausfuhrungsrorm ck.
Knotenpunkte:
F i g. 8 zeigt einen Schnitt längs der Linie V Hl-V ü ■
in Fig. 7;
Fig. 9 zeigt im Schnitt eine Abwandlung der Aifuhrungsform
nach F i g. 7.
Der in Fig. 1 dargestellte Holzfactiwerkhager be ■
steht aus oberen Vollhol/druckgurten 2 und untere:
Vollholzzug-urten 4, die durch Sperrholz-Fu lung, stäbe
6 und 7 miteinander verbunden sind. Wie au
Fig. 2 und 3 ersichtlich, sind die Sperrholz-Fullimgsstäbe
6 und 7 zwischen die Vollholzer der Gurte ι. und 4 geschoben, wobei der Schnittpunkt de;
Fiülungsstab-Schweiachsen 9 innerhalb der Ansichts
fläche der Gurte 2 und 4 liegt. Die Füllungsstabc sind durch zweischnittige Nagelung 12 mit den Gurt
hölzern verbunden. Die auf Druck beanspruchten zweiteiligen Füllungsstäbe 7 sind durch eingeleimte
oder eingenagelte Vollholzstege 10 gegen Ausknicken verstärkt.
Die Füllungsstäbe 6 und 7 bestehen aus güteüberwachtem
Sperrholz mit einer zulässigen Zugund Druckbeanspruchung in Längsrichtung der Füllungsstäbe von wenigstens 80 kp/cirf und einer
Lochleibungsfestigkeit von wenigstens 600 kp/cm-. Im Gegensatz zu Vollholz können bei Sperrholz die
zulässigen Belastungen durch die Nägel infolge zweibis dreimal höherer Lochleibungsfestigkeit wesentiich
höher angesetzt werden. Weiter in zu beachten, daß im Bereich der Knotenpunkte die geringere
Spaltbeanspruchung der Zug- bzw. Druckgurte ausgenutzt werden kann. Damit ergibt sich beim Anschluß
nach Fig. 1,2 und 3 für den Einzelnagel je nach Neigung der Füllungsstäbe eine Mindestanschlußfläche
von etwa 25 d'1 bis 35 d- (d = Nageldurchmesser)
gegenüber 50 d'2 bei Füllungsstäben aus Vollholz. Die Nägel lassen sich also 1,4- bis
2mal so dicht anordnen wie bei den bekannten Fachwerken.
Auf diese Weise ist es möglich, sehr große Kräfte in den Knotenpunkten anzuschließen, so daß
mit der beschriebenen direkten Vernagelung der Füllungsstäbe mit den Zug- bzw. Druckgurten die
gleichen Kräfte übertragen werden können, wie es bisher in dieser Größenordnung nur mit Knoten
platten möglich war, aber mit dem zusätzlichen Vorteil, daß nur eine einmalige Kraftübertragung stattfindet, so daß die Steifigkeit des Anschlusses wesent-Iich größer ist.
Träger nach Fig. 1,2 und 3 sind besonders vorteilhaft bei schmalen, langen Füllungsstäben aus
Sperrhölzern hoher Festigkeit, bei denen der Schnitt-
punkt der Fülhmgssiab-Schwerachse noch im Bereich
4er Ansiehtsfläche der Gurte liegt.
Bei der Ausführung nach F i g. 3 bestehen die Füllungsstäbe lediglich aus einem Sperrholzstab. Auf
<Jie üi:f Druck beanspruchten Stäbe ist hier beidseitig
ein Steg aufgeleimt oder aufgenagelt.
Die Ausführungsform nach F i g. 4, 5 und 6 ist besonders vorteilhaft, wenn kurze, breite Füllungs-Stäbe
aus Sperrhölzern geringerer Festigkeit eingebaut werden sollen. Die Füllungsstäbe 6 und 7
kreuzen sich im Knotenpunkt. Der Schnittpunkt der Füllungsstabachsen 9 liegt auch hier innerhalb der
Ansichtsfläche der Gurte. Die für einen Nagel benötigte
Mindcstansehiußfläche beträgt bei diesem Träger etwa 50 d1 gegenüber etwa 100 d1 bei
Füllungsstäben aus Vollholz. Da mit einem Nagel sowohl die Füllungsstäbe untereinander als auch die
Füllungsstäbe mit den Gurten verbunden werden, steht der geringeren zulässigen Nagcldiehte — gegenüber
der Ausführung nach Fig. 1, 2 ur i 3 — eine
auf etwa die Hälfte verminderie Nagelzahl gegenüber.
Bei der Ausführung nach Fig. 6 bestehen die Füllungsstäbe lediglich aus einem Sperrholzstab. Auf
die auf Druck beanspruchten Stäbe ist hier beidseitig ein Steg aufgeleimt oder aufgenagelt.
Die Ausführungsform nach Fig. 7, 8 und 9 stellt
eine weitere Möglichkeit dci Knotenpunktausbildung
dar. Hierbei werden die auf Zug beanspruchten Füllungsstäbe 6 für die Differenzkraft der benachbarten
Gurtstäbe links und rechts des betrachteten Knotenpunktes an den Gurtstab angeschlossen.
Der auf Druck beanspruchte Füllungsstab 7 wird durch Kontaktstoß mit dem auf Zug beanspruchten
Füllungsstab 6 verbunden und nur zur Lagesicherung mit Nägeln am Gurt befestigt. Bei dieser Ausführung
wi rden die Vorteile der Ausführungen nach Fig. 1,2 und 3 mit der Ausführung nach Fig. 4, 5
und 6 vereint.
Bemerkenswert ist, daß diese Ausführung nur mit Sperrholz möglich ist, weil dabei die zulässige
Druckbeanspruchung senkrecht zur Stabachse im Gegensatz zu Vollholz etwa der zulässigen Druckbeanspruchung
parallel zur Stabachse entspricht und das Schwinden und Quellen senkrecht zur Stabachse
im Gegensatz zu VoIM'olz gering ist.
Bei der Ausführung nach F i g. 9 bestehen die
üllunyssläbe lediglich aus einem Sperrholzstab. Auf die auf Druck beanspruchten Stäbe ist hier h. idscitig
ein Steg autgek-imt odei aufgenagelt.
l-in besonderer Vorteil besteht noch darin. . :aü
sich mit dem erfindiingsgemäßen Holzfachwerk :u. h
Träger wesentlich höherer Tragfähigkeit bei g!. ,,,-zeitig
größerer Formbeständigkeit herstellen la- . n. als sie heute mit Knotenplalten herstellbar sind. ,.:;J
ίο zw;:r durch Verwendung von Sperrhölzern ^i
wesentlich höherer zulässiger Zug- und Dn . beanspruchung als 80 kp. cm- und wesentlich hol··. :
Lochleihungsfestigkeit als 000 kp/cm-.
An StL-IL1 von Nägeln können auch Stifte ι :
Stabdübel \erwendei werden.
Claims (4)
1. Holzfachwerk mit Zug- und Druckgir. ;
aus Volihölzern und Fü! aigsstäben, die dih.h
Nagdiing direkt mit den Zug und Druckgu:;..-n
verbunden sind, dadurch gekennzeU;--net,
daß die Füllungsstäbe aus Sperrholz <.■
einer zulässigen Zug- und Druekbeanspruehi ; in Längsrichtung der Füllungsstäbe von wem·..-
as stens 80 kp/cm2 und einer Lochleibungsfestig». ;i
von wenigstens 600 kp'cm- bestehen.
2. Holzfachwerk nach Anspruch 1, dadurch . kennzeichnet,
daß die auf Zug und die auf Dn; ■ beanspruchten Füllungsstäbe jeweils in um d;.·
Stabdicke versetzten Ebenen liegen und sich i;.i Knoten überlappen.
3. Holzfachwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf Zug und die auf Druebeanspruchten Füliungsstäbe in einer Ebene an-
geordnet und in den Knoten symmetrisch ausgebildet sind.
4. Holzfachwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Zug und die auf Druck
beanspruchten Füllungsstäbe in einer Ebene an-
geordnet sind, daß die auf Zug beanspruchten Stäbe über die gesamte Höhe der Zug- bzw.
Druckgurte durchgeführt sind und daß die auf Druck beanspruchten Stäbe mit ihren Enden
stumpf gegen die angrenzende Seitenkante der
auf Zug beanspruchten Stäbe im Knoten anliegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702021017 DE2021017C (de) | 1970-04-29 | Holzfachwerk | |
CH560771A CH537503A (de) | 1970-04-29 | 1971-04-16 | Holzfachwerk |
AT337871A AT327483B (de) | 1970-04-29 | 1971-04-21 | Holzfachwerk |
FR7114907A FR2086445B1 (de) | 1970-04-29 | 1971-04-27 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702021017 DE2021017C (de) | 1970-04-29 | Holzfachwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2021017B1 DE2021017B1 (de) | 1971-07-15 |
DE2021017C true DE2021017C (de) | 1973-03-29 |
Family
ID=
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