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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Urnenversenkanordnung zum Ablassen einer Urne in ein Urnengrab.
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Während einer Urnenbeisetzung muss eine Urne in das Urnengrab abgelassen werden. Üblicherweise werden dafür in Urnen Durchgangsöffnungen vorgesehen, durch die eine Schnur gefädelt ist. Mit der Schnur wird die Urne dann in das Urnengrab abgelassen. Die Handhabung, insbesondere das Einfädeln der Schnur in die Urne, ist relativ umständlich. Außerdem sind an der Urne befestigte Schnüre häufig optisch nicht besonders ansprechend.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Urnenversenkanordnung bereitzustellen, mit der das Ablassen einer Urne erleichtert wird.
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Beschreibung der Erfindung
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Urnenversenkanordnung zum Ablassen einer Urne in ein Urnengrab mit einer Urnenhalterung und mit mehreren daran befestigten Schnüren oder Bändern.
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Die Urnenhalterung hält die Urne. Es ist wesentlich einfacher, Schnüre oder Bänder an der Urnenhalterung zu befestigen als Schnüre oder Bänder an einer Urne selbst zu befestigen. Mittels der Schnüre oder Bänder kann die Urne zusammen mit der Urnenhalterung in das Urnengrab abgelassen werden. Die Urnenhalterung und die daran befestigten Schnüre oder Bänder können im Grab verbleiben. Häufig wird die Urne von Angehörigen zum Grab getragen und dort dem Bestatter übergeben. Dies kann mit der erfindungsgemäßen Urnenversenkanordnung wesentlich würdevolle und pietätsvoller erfolgen.
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Besonders vorteilhaft kann die Urnenhalterung als ringförmige Scheibe ausgebildet sein, deren zentrale Durchgangsöffnung der Aufnahme der Urne dient. Die ringförmige Scheibe kann unterschiedlich dick ausgestaltet sein. Beispielsweise kann ihre Dicke im Bereich 0,5 - 3 cm liegen, vorzugsweise kann sie eine Dicke von 1 cm aufweisen. Die Urnenhalterung, insbesondere die ringförmige Scheibe, kann farblich unterschiedlich gestaltet sein. Die zentrale Öffnung weist einen Querschnitt bzw. Durchmesser auf, der dem Querschnitt bzw. Durchmesser der Urne angepasst ist, sodass die Urne werkzeuglos an der Urnenhalterung hält und nicht durch die Durchgangsöffnung hindurch rutscht. Wenn sich die Urne nach unten verjüngt, kann die Durchgangsöffnung einen Durchmesser aufweisen, der zwischen dem minimalen und dem maximalen Durchmesser der Urne liegt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Urne sicher in der ringförmigen Scheibe gehalten ist. Wenn die Urne beispielsweise zylindrisch ausgestaltet ist, können an der Urne Anschläge vorgesehen sein, die verhindern, dass die Urne vollständig durch die Durchgangsöffnung hindurch rutscht.
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Für die Urnenhalterung können unterschiedliche Materialien vorgesehen sein. Insbesondere kann die Urnenhalterung aus Holz, insbesondere laminiertes Sperrholz oder Nussbaumholz, Metall oder Kunststoff ausgebildet sein. Laminiertes Sperrholz ist besonders stabil. Besonders ansprechend ist eine Ausgestaltung der Urnenhalterung aus Nussbaumholz.
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Die Urnenhalterung kann Aufnahmen, insbesondere Durchgangsöffnungen oder Sacklöcher, zur Aufnahme von Blumen aufweisen. Somit kann an der Urnenhalterung ein Blumenschmuck vorgesehen werden. Insbesondere können diese Aufnahmen einen Durchmesser aufweisen, der lediglich die Aufnahme eines einzigen Blumenstiels erlaubt. Vorteilhaft ist es, wenn Durchgangsöffnungen mit unterschiedlich großen Querschnitten bzw. Durchmessern vorhanden sind. Durchgangsöffnungen mit kleinem Durchmesser sind dann besonders geeignet zur Aufnahme von einer oder zwei Blumen(stielen), Durchgangsöffnungen mit größerem Durchmesser können dann mehr, insbesondere zwei oder mehr, Blumen(stiele) aufnehmen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Urnenhalterung Aufnahmen, insbesondere Durchgangsöffnungen oder Sacklöcher, zur Aufnahme von Reagenzgläsern oder Vasen aufweisen. Die Reagenzgläser oder Vasen können in die Aufnahmen eingesteckt werden. Da die Reagenzgläser oder Vasen auch Wasser aufnehmen können, kann für eine längere Haltbarkeit der Blumen gesorgt werden, die in die Vasen oder Reagenzgläser eingesteckt werden können. Die Aufnahmen für Reagenzgläser oder Vasen weisen vorzugsweise einen größeren Querschnitt auf als die Aufnahmen, die der Aufnahme von Blumen dienen.
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Weiterhin kann die Urnenhalterung zusätzlich oder alternativ eine oder mehrere Ausnehmungen aufweisen, in der oder denen Steckmasse, insbesondere Steckschaum, angeordnet ist. In die Steckmasse können ebenfalls Blumen eingesteckt werden. Auch dadurch kann die Urnenhalterung optisch ansprechend gestaltet werden.
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An zumindest zwei, vorzugsweise zumindest drei, Stellen der Urnenhalterung kann jeweils eine Schnur oder ein Band befestigt sein. Insbesondere können Befestigungsstellen über den Umfang gleichmäßig beabstandet bzw. verteilt sein. Die Schnüre oder Bänder können zu einer Befestigungsstelle auch doppelt oder dreifach geführt sein. Durch das Vorsehen von mindestens drei Befestigungsstellen, die zudem vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang der Urnenhalterung verteilt sind, kann die Urnenhalterung und damit die Urne besonders stabil gehalten werden.
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Zumindest eine Schnur oder ein Band kann durch eine Durchgangsöffnung der Urnenhalterung hindurchgeführt sein und unter der Durchgangsöffnung eine Querschnittsvergrößerung, beispielsweise einen Knoten, eine Perle, einen Stopper oder dgl., aufweisen. Durch die Querschnittsvergrößerung wird verhindert, dass die Schnur oder das Band nach oben aus der Urnenhalterung gelangt. Die Querschnittsvergrößerung ist vorzugsweise größer als der Querschnitt der Durchgangsöffnung. An der Urnenhalterung kann eine Vertiefung angeordnet sein, in der die Querschnittsvergrößerung, insbesondere ein Knoten, angeordnet ist. Somit kann der Knoten quasi versteckt werden. Alternativ kann das Band oder die Schnur seitlich, d. h. am Umfang der Urnenhalterung befestigt sein.
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Die freien Enden der Schnüre oder Bänder können lose bleiben und lediglich durch einen Benutzer mit der Hand gemeinsam gegriffen werden, um die Urne mit der Urnenhalterung abzusenken. Alternativ ist es denkbar, dass die der Urnenhalterung abgewandten Enden der Schnüre oder Bänder zusammengefasst sind. Beispielsweise können die freien Enden verknotet sein. Es kann eine Perle, eine Scheibe, ein Ring oder ein Stopper vorgesehen sein, mithilfe derer die Schnüre oder Bänder zusammengefasst sind. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Schnüre oder Bänder sich nicht verheddern.
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Die Schnüre oder Bänder können aus Naturfaser, insbesondere Baumwolle oder Seide, Satin, Leder oder Stahl ausgebildet sein. Insbesondere Bänder können aus Satin ausgebildet sein.
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Die Urnenhalterung kann verziert oder individuell gestaltet sein. Beispielsweise kann sie bemalt, lackiert, lasiert, geölt oder graviert sein oder sonstige Ornamente aufweisen. Beispielsweise kann ein Name, ein Spruch, ein Datum etc. eingraviert oder gelasert sein.
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Ergänzend kann ein Ständer vorgesehen sein, an dem die Schnüre oder Bänder befestigbar sind. Beispielsweise können die Schnüre oder Bänder am Ständer eingehängt werden, z. B. in einen Haken. Dadurch ist es möglich, die Urne beispielsweise während einer Trauerfeier zu präsentieren, indem diese über die Schnüre oder Bänder und die Urnenhalterung am Ständer gehalten ist. Der Ständer kann einen Fuß aufweisen, von dem aus sich zumindest ein Arm, z. B. zwei oder drei Arme, erstreckt, an dem oder denen, insbesondere an dessen oder deren freien Ende die Schnüre oder Bänder eingehängt werden können.
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Der Ständer kann aus Holz, Metall und/oder Kunststoff ausgebildet sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnungen
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Urnenversenkanordnung in perspektivischer Ansicht;
- 2 eine Urnenversenkanordnung mit daran angeordneter Urne, wobei die Enden von Schnüren verknotet sind;
- 3 eine der 2 entsprechende Darstellung mit einer alternativen Zusammenfassung der Schnüre;
- 4 eine Urnenversenkanordnung mit einer Urnenhalterung, die Aufnahmen für Blumen aufweist;
- 5 eine Urnenversenkanordnung mit Aufnahmen für Reagenzgläser;
- 6 eine Urnenversenkanordnung mit an der Urnenhalterung angeordneter Steckmasse;
- 7 eine Draufsicht auf eine erste Ausgestaltung einer Urnenhalterung;
- 8 eine alternative Ausgestaltung einer Urnenhalterung;
- 9 einen Ständer mit daran angeordneter Urne.
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Die 1 zeigt eine Urnenversenkanordnung 10 mit einer ringförmig ausgebildeten Urnenhalterung 12, an der an den Stellen 14, 16, 18 Schnüre 20, 22, 24 befestigt sind. Die Stellen 14, 16, 18 sind gleichmäßig über den Umfang der Urnenhalterung 12 verteilt und weisen insbesondere denselben Abstand zueinander auf. Die zentrale Durchgangsöffnung 26 der Urnenhalterung 12 ist so bemessen, dass eine Urne darin angeordnet werden kann, ohne dass sie durch die Durchgangsöffnung 26 hindurchfällt.
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Die Urnenhalterung 12 weist an den Stellen 14, 16, 18 weitere Durchgangsöffnungen 28, 20, 32 auf, durch die Schnüre 20, 22, 24 jeweils mit einem Ende hindurchgesteckt sind. Auf der Rückseite der Urnenhalterung 12 weisen die Schnüre 20, 22, 24 jeweils einen Knoten auf, dessen Querschnitt größer ist als der Querschnitt der Durchgangsöffnungen 28, 30, 32. Somit ist kein weiteres Befestigungsmittel notwendig, um die Schnüre 20, 22, 24 an der Urnenhalterung 12 zu befestigen.
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In der 1 ist gezeigt, dass die oberen freien Enden der Schnüre 20, 22, 24 lose, d. h. nicht miteinander verbunden oder zusammengefasst sind.
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Bei der Darstellung der 2 ist eine Urne 40 in die Durchgangsöffnung 26 der Urnenhalterung 12 eingesetzt. Die Schnüre 20, 22, 24 sind mit einem Knoten 42 zusammengefasst.
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Bei der Ausgestaltung gemäß der 3 sind die Schnüre 20, 22, 24 an einem Ring 44 zusammengefasst.
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Bei der Darstellung der 4 ist gezeigt, dass die Urnenhalterung 12 eine Vielzahl von Aufnahmen 46 aufweisen kann, die dafür vorgesehen sind, dass Blumen zur Schmückung der Urnenhalterung 12 eingesteckt werden können. Die Aufnahmen 46 können als Durchgangsausnehmungen ausgebildet sein und zufällig oder in einem vorgegebenen Muster über die Urnenhalterung 12 verteilt sein.
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Bei der Ausgestaltung der 5 ist vorgesehen, dass die Urnenhalterung 12 Aufnahmen 48, insbesondere Durchgangsausnehmungen, zur Aufnahme von Reagenzgläsern 50 aufweist. Es ist zu erkennen, dass bei diesem Ausführungsbeispiel die Aufnahmen 48 gleichmäßig, d. h. äquidistant über die Urnenhalterung 12 verteilt sind. Die Reagenzgläser 50 dienen ebenfalls zur Aufnahme von Blumen. In die Reagenzgläser 50 kann Wasser eingefüllt werden, sodass die eingesteckten Blumen länger haltbar sind.
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Bei der Ausgestaltung der 6 weist die Urnenhalterung 12 eine ringförmige Ausnehmung auf, in der eine Steckmasse 52 angeordnet ist. In diesen können Blumen eingesteckt werden.
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Die 7 zeigt eine Draufsicht auf die Urnenhalterung 12. Hier ist zu erkennen, dass die Durchgangsöffnungen 28, 30, 32 mittig bezogen auf die Breite des die Urnenhalterung 12 bildenden Rings angeordnet sind.
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Bei der Ausgestaltung der Urnenhalterung 12.1 gemäß der 8 ist zu erkennen, dass der Ring 13 eine größere Breite aufweist als dies bei der Urnenhalterung der 7 der Fall ist. Außerdem sind die Durchgangsöffnungen 28, 30, 32 bezogen auf die Breite des Rings 13 außermittig, insbesondere zur Durchgangsöffnung 26 hin, versetzt. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine Steckmasse 52 unterbrechungsfrei im nicht von den Durchgangsöffnungen 28, 30, 32 belegten Bereich des Rings 13 anzuordnen.
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Die 9 zeigt einen Ständer 54 mit einem Fuß 56, von dem sich ein Arm 58 schräg nach oben erstreckt. Am Ende des Arms 58 ist ein Haken 60 vorgesehen, an dem die Schnüre 20, 22, 24, insbesondere ein diese zusammenfassender Ring 44, eingehängt werden kann. Somit kann die Urne 40 beispielsweise während einer Trauerfeier präsentiert werden.