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Die Erfindung betrifft ein Energieabsorptionsmodul sowie eine Schutzvorrichtung für den Straßenverkehr zur Absorption von Energie beim Aufprall eines Fahrzeugs.
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Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Straßenverkehr und insbesondere zur Verringerung der Unfallschwere bei potentiellen Verkehrsunfällen sind an Gefahrenstellen oftmals besondere Schutzvorrichtungen wie Leitplanken bzw. Schutzplanken oder ähnliche Auffangvorrichtungen angebracht.
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Hierzu ist aus der
DE 20 2018 106 907 U1 ein seitlich an Fahrbahnen anzubringendes und als Schutzplanke bzw. Leitplanke fungierendes Fahrzeugrückhaltesystem bekannt. Bei diesem Fahrzeugrückhaltesystem wird eine Pufferelementanordnung mit einer Vielzahl von hintereinander angeordneten verformbaren Pufferelementen sandwichartig zwischen eine erste Zugbandanordnung und eine zweite Zugbandanordnung eingebracht. An der ersten Zugbandanordnung ist eine eine Vielzahl von Pfosten umfassende Pfostenreihe angeordnet. Beim Aufprall eines Fahrzeugs auf dieses Fahrzeugrückhaltesystem wird ein Großteil dessen kinetischer Energie in Verformungsenergie der zweiten Zugbandanordnung und der verformbaren Pufferelemente umgewandelt, bevor eine Kraft auf die erste Zugbandanordnung und die Pfosten wirkt. Die erste Zugbandanordnung ist vorzugsweise aus einer Vielzahl von in Reihe angeordneten Stahlplatten gebildet, die untereinander und an der Pfostenreihe fixiert sind und auch die zweite Zugbandanordnung ist aus einer Vielzahl von in Reihe angeordneten Stahlplatten gebildet, die untereinander und an der Pufferelementanordnung fixiert sind.
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Nachteilig bei der beschriebenen Anordnung eines Fahrzeugrückhaltesystems ist, dass dieses nur einen begrenzten Betrag an kinetischer Energie beim Aufprall eines Fahrzeugs auf das Fahrzeugrückhaltesystems aufnehmen bzw. vernichten kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Energieabsorptionsmodul für den Straßenverkehr zur Absorption von Energie beim Aufprall eines Fahrzeugs zu schaffen, bei dem ein hoher Betrag an kinetischer Energie beim Aufprall eines Fahrzeugs aufgenommen bzw. vernichtet wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Energieabsorptionsmodul mit den in Schutzanspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
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Weiterhin wird diese Aufgabe durch eine Schutzvorrichtung mit den in Schutzanspruch 9 genannten Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Energieabsorptionsmoduls und der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung sind Bestandteil der weiteren Schutzansprüche.
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Das erfindungsgemäße Energieabsorptionsmodul wird zur effizienten Absorption von Energie beim Aufprall eines Fahrzeugs aus wenigstens drei miteinander verbundenen großvolumigen Energieabsorptionselementen gebildet, vorzugsweise aus einem zentralen großvolumigen Energieabsorptionselement und wenigstens zwei mit dem zentralen großvolumigen Energieabsorptionselement verbundenen peripheren großvolumigen Energieabsorptionselementen.
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Vorzugsweise weist das Energieabsorptionsmodul eine ungerade Anzahl an großvolumigen Energieabsorptionselementen auf, von denen ein großvolumiges Energieabsorptionselement als zentrales großvolumiges Energieabsorptionselement fungiert und die weiteren großvolumigen Energieabsorptionselemente peripher um das zentrale großvolumige Energieabsorptionselement herum gruppiert und mit diesem verbunden sind. Somit entspricht die Anordnung der großvolumigen Energieabsorptionselemente eines Energieabsorptionsmoduls der Form eines Dreipasses oder eines ungeraden Vielpasses, d.h. eines Fünfpasses oder anderer ungerader Vielpasse.
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Die Anzahl der großvolumigen Energieabsorptionselemente eines Energieabsorptionsmoduls und die Ausgestaltung bzw. die Dimensionierung der großvolumigen Energieabsorptionselemente eines Energieabsorptionsmoduls wird in Abhängigkeit der von dem Energieabsorptionsmodul aufzunehmenden Energie vorgegeben bzw. abhängig hiervon entsprechend gewählt.
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Als Aufstellort des Energieabsorptionsmoduls bzw. zur Positionierung des Energieabsorptionsmoduls wird hierbei eine Stelle gewählt, bei der aufgrund der Verkehrsführung und/oder aufgrund von Erfahrungswerten eine bestimmte Aufprallwahrscheinlichkeit für den Aufprall eines Fahrzeugs besteht oder bei der ein potentieller Aufprall eines Fahrzeugs ohne bestehendes Energieabsorptionsmodul drastische Auswirkungen für das aufprallende Fahrzeug hätte, beispielsweise beim potentiellen Aufprall des Fahrzeugs auf einen Baum oder auf ähnliche starre Hindernisse.
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Beim Aufprall eines Fahrzeugs auf das Energieabsorptionsmodul verkeilen bzw. verhaken sich die miteinander verbundenen großvolumigen Energieabsorptionselemente des jeweiligen Energieabsorptionsmoduls in der Richtung des aufprallenden Fahrzeugs. Demzufolge wird die Energie des aufprallenden Fahrzeugs quasi dreidimensional in alle Richtungen aufgenommen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die großvolumigen Energieabsorptionselemente durch eine Steckverbindung miteinander verbunden. Insbesondere sind demnach die peripheren großvolumigen Energieabsorptionselemente mit dem zentralen großvolumigen Energieabsorptionselement durch eine Steckverbindung verbunden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besitzen die großvolumigen Energieabsorptionselemente eine zylindrische Form.
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Hierbei können in die Mantelfläche der zylindrischen großvolumigen Energieabsorptionselemente Schlitze eingebracht sein, über die die Steckverbindung zwischen den großvolumigen Energieabsorptionselementen eines Energieabsorptionsmoduls gebildet ist. Vorzugsweise besitzen demnach die großvolumigen Energieabsorptionselemente an ihrer Mantelfläche von beiden Grundflächen ausgehende Schlitze, so dass jeweils zwei großvolumige Energieabsorptionselemente auf einfache Weise durch Zusammenstecken der von unterschiedlichen Grundflächen ausgehenden Schlitze miteinander verbunden werden können.
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Als Material der großvolumigen Energieabsorptionselemente eines Energieabsorptionsmoduls kommen Materialien mit einem hohem Energieabsorptionsvermögen in Betracht, vorzugsweise bestehen die großvolumigen Energieabsorptionselemente aus Stahl.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein großvolumiges Energieabsorptionselement in seiner Außenfläche eine großflächige Aussparung aufweist. Bei einem zylindrischen großvolumigen Energieabsorptionselement ist diese großflächige Aussparung demzufolge in dessen Mantelfläche vorgesehen. Hierdurch können die großvolumigen Energieabsorptionselemente auf einfache Weise mit einer Leitplanke bzw. mit einer Schutzplanke verbunden werden, wodurch eine effektive Schutzvorrichtung für den Straßenverkehr zur Absorption von Energie beim Aufprall eines Fahrzeugs gebildet wird.
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Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung kann insbesondere entweder einseitig mit einer Leitplanke bzw. mit einer Schutzplanke verbunden werden, d.h. einseitig auf der einer Fahrbahn abgewandten Innenseite einer Leitplanke bzw. einer Schutzplanke angeordnet sein oder beidseitig mit einer Leitplanke bzw. mit einer Schutzplanke verbunden werden, d.h. zwischen zwei Leitplanken bzw. zwischen zwei Schutzplanken angeordnet sein.
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Mit dem erfindungsgemäßen Energieabsorptionsmodul und mit der hierauf basierenden erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung wird vorteilhafterweise mit einfachen Standardkomponenten und folglich auch auf einfache Weise und mit geringen Kosten ein effizienter Aufprallschutz für ein Fahrzeug im Straßenverkehr realisiert.
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Derartige Energieabsorptionsmodule können insbesondere auch an unterschiedlichen und beliebigen Orten und somit auch an problematischen Standorten im Straßenverkehr bereitgestellt und entsprechend positioniert werden.
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Die Energie eines auf das erfindungsgemäße Energieabsorptionsmodul und/oder auf die hierauf basierende erfindungsgemäße Schutzvorrichtung aufprallenden Fahrzeugs wird durch dieses Energieabsorptionsmodul und/oder durch die Schutzvorrichtung effektiv vernichtet und damit ein wirkungsvoller Aufprallschutz für den Straßenverkehr bereitgestellt.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Energieabsorptionselements;
- 2 eine Draufsicht auf ein Energieabsorptionsmodul mit mehreren Energieabsorptionselementen;
- 3 einen Ausschnitt einer Schutzvorrichtung mit zwei Energieabsorptionsmodulen.
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In 1 ist ein einzelnes großvolumiges Energieabsorptionselement 2 eines Energieabsorptionsmoduls 1 schematisch dargestellt. Das beispielsweise aus einem hochfesten Stahl bestehende großvolumige Energieabsorptionselement 2 besitzt im vorliegenden Fall eine im wesentlichen zylindrische Formgebung. Beispielsweise besitzt das zylindrische großvolumige Energieabsorptionselement 2 mit der Mantelfläche 6 und den beiden Grundflächen 7 eine Höhe von ca. 30 cm und einen Durchmesser von ca. 20 cm.
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In der Mantelfläche 6 ist eine großflächige Aussparung 8 eingebracht, die zur Verbindung des großvolumigen Energieabsorptionselements 2 mit einer Leitplanke 9 dient, wie dies in den 2 und 3 dargestellt ist. Weiterhin sind Schraublöcher 11 in der Mantelfläche 6 vorgesehen, über die eine Schraubverbindung mittels Befestigungsschrauben 12 mit einer Leitplanke 9 realisiert werden kann (siehe ebenfalls 2 und 3).
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2 zeigt in Draufsicht ein aus fünf großvolumigen Energieabsorptionselementen 2 zusammengesetztes Energieabsorptionsmodul 1. Dieses Energieabsorptionsmodul 1 mit den fünf großvolumigen Energieabsorptionselementen 2 ist zwischen zwei Leitplanken 9 eingebracht und bildet hierdurch eine effiziente Schutzvorrichtung 10 im Straßenverkehr.
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Bei diesem in der geometrischen Form eines Fünfpasses mit den fünf großvolumigen Energieabsorptionselementen 2 ausgebildeten Energieabsorptionsmodul 1 sind vier periphere großvolumige Energieabsorptionselemente 4 mit dem zentralen großvolumigen Energieabsorptionselement 3 auf einfache Weise jeweils über eine Steckverbindung verbunden. Zur Realisierung dieser Steckverbindung sind in der Mantelfläche 6 der fünf großvolumigen Energieabsorptionselemente 2 jeweilige Schlitze eingebracht, so dass die jeweiligen großvolumigen Energieabsorptionselemente 2 auf einfache Weise zusammengesteckt werden können.
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An den in die Mantelfläche 6 der vier peripheren großvolumigen Energieabsorptionselemente 4 eingebrachten Aussparungen 8 sind diese peripheren großvolumigen Energieabsorptionselemente 4 auf die beiden Leitplanken 9 aufgesteckt. Hierbei werden zwei periphere großvolumige Energieabsorptionselemente 4 auf die eine Leitplanke 9 aufgesteckt und zwei periphere großvolumige Energieabsorptionselemente 4 auf die andere Leitplanke 9 aufgesteckt. Hierdurch ist das Energieabsorptionsmodul 1 mit den fünf großvolumigen Energieabsorptionselementen 2 bündig zwischen den beiden Leitplanken 9 angeordnet.
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Mittels der Befestigungsschrauben 12 werden die vier peripheren großvolumigen Energieabsorptionselemente 4 mit den beiden Leitplanken 9 verschraubt. Hierbei werden zwei periphere großvolumige Energieabsorptionselemente 4 mit der einen Leitplanke 9 verschraubt und zwei periphere großvolumige Energieabsorptionselemente 4 mit der anderen Leitplanke 9 verschraubt.
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3 zeigt in Draufsicht zwei aus jeweils fünf großvolumigen Energieabsorptionselementen 2 bestehende Energieabsorptionsmodule 1. Die beiden Energieabsorptionsmodule 1 mit den jeweils fünf großvolumigen Energieabsorptionselementen 2 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Innenseite einer gekrümmten Leitplanke 9 angeordnet und sind jeweils über zwei periphere großvolumige Energieabsorptionselemente 4 durch die gemäß 2 beschriebene Methodik mit der Leitplanke 9 formschlüssig verbunden. Durch die dargestellte Anordnung der beiden Energieabsorptionsmodule 1 im Krümmungsbereich der Leitplanke 9 wird an einer signifikanten Gefahrenstelle im Straßenverkehr eine effiziente Schutzvorrichtung 10 für Fahrzeuge im Straßenverkehr ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Energieabsorptionsmodul
- 2
- Energieabsorptionselement
- 3
- Zentrales Energieabsorptionselement
- 4
- Periphere Energieabsorptionselemente
- 5
- Schlitze
- 6
- Mantelfläche
- 7
- Grundfläche
- 8
- Aussparung
- 9
- Leitplanke
- 10
- Schutzvorrichtung
- 11
- Schraublöcher
- 12
- Befestigungsschrauben
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202018106907 U1 [0003]