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Die Erfindung betrifft einen Anpralldämpfer für Verkehrswege mit Dämpfungselementen und seitlichen Wandelementen an den Dämpfungselementen.
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Entsprechende Anpralldämpfer sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die Anmelderin selbst hat eine Vielzahl von Schutzrechtsanmeldungen hinterlegt, welche in den amtlichen Registern zur Verfügung stehen. Diese funktionieren in der Praxis sehr gut, jedoch soll die Rückführung von seitlich anprallenden Fahrzeugen auf die Fahrbahn weiter verbessert werden. Gleichzeitig soll der Anpralldämpfer auch in Straßenabschnitten einsetzbar sein, bei dem es zu einem Frontalanprall kommen kann.
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Die Aufgaben werden durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein Anpralldämpfer für Verkehrswege mit mehreren in einer Längsrichtung in Reihe angeordneten Dämpfungselementen und mehreren Wandelementen vorgeschlagen. Die Wandelemente sind seitlich an jeweils zumindest zwei benachbarten Dämpfungselementen angeordnet. Seitlich bedeutet dabei an einer Seite des Anpralldämpfers im bestimmungsgemäßen Gebrauch, welche der Fahrbahn zu- oder abgewandt ist. Die Wandelemente bilden einen die Reihe der Dämpfungselemente umschließenden Mantel mit einer durchgängigen seitlichen Anprallfläche und weisen entlang ihrer jeweiligen Erstreckung in Längsrichtung jeweils eine Sollbiegestelle auf. Die Längsrichtung entspricht vorliegend üblicherweise der Fahrtrichtung.
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Der die Reihe der Dämpfungselemente umschließende Mantel gebildet durch die Wandelemente vergrößert die Seitenstabilität des Anpralldämpfers und verbessert bei einem Seitenanprall gegen den Anpralldämpfer die definierte Führung des Fahrzeugs zurück in die Fahrspur. Die Sollbiegestellen an den Wandelementen ermöglichen zudem eine vordefinierte Verformung im Falle eines Frontalanpralls.
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Die Wandelemente sind vorzugsweise plattenartige Bleche, welche die Dämpfungselemente verbinden.
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Bei einer Ausgestaltung des Anpralldämpfers ist vorgesehen, dass sich die Sollbiegestellen jeweils in vertikaler Höhenrichtung senkrecht zur Längsrichtung über die gesamte vertikale Länge des jeweiligen Wandelements erstrecken.
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Ein Ausführungsbeispiel des Anpralldämpfers ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungselemente als Dämpfungsrohre ausgebildet sind und das jeweilige Wandelement einen Freiraum zwischen den jeweiligen Dämpfungselementen überstreckt. Die Sollbiegestelle ist dabei im Bereich des Freiraums positioniert. Das Wandelement kann sich dann in den Freiraum deformieren.
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In einer Weiterbildung des Anpralldämpfers ist an der Sollbiegestelle des jeweiligen Wandelements mindestens ein Durchbruch oder eine Ausnehmung vorgesehen. Diese Materialschwächung ermöglicht eine besonders effektive Gewährleistung der definierten Verformung der Wandelemente.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des Anpralldämpfers sieht vor, dass die Sollbiegestelle jeweils als lokaler Knick im Wandelement ausgebildet ist, der einen lokal beschränkten Verlauf des Wandelements senkrecht zur Längsrichtung bestimmt. Der Knick wird durch die Geometrie des Wandelements bestimmt. Die Form des Knicks ist in einer Draufsicht insbesondere V-artig, kann aber auch in Form einer Ausbeulung realisiert sein, solange die vordefinierte Verformung realisiert wird. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der der Knick einen Verlauf in Richtung der Dämpfungselemente und mithin weg von der Fahrbahn aufweist. Zudem kann entlang des Knicks auch mindestens ein Durchbruch oder eine Ausnehmung vorgesehen werden. Dann ist sowohl durch die Materialschwächung als auch durch die Geometrie die definierte Sollbiegung der Wandelemente im Anprallfall gewährleistet.
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Bei einer Weiterbildung des Anpralldämpfers wird jedes der Wandelemente an jeweils zwei benachbarten Dämpfungselementen in Längsrichtung befestigt. Dabei wird für jeweils zwei in Längsrichtung aneinander anliegend angeordneten Dämpfungselementen jeweils ein Wandelement verbaut. Alternativ kann vorgesehen werden, dass eines der Wandelemente mehr als zwei in Längsrichtung angrenzende Dämpfungselemente überdeckt bzw. einschließt und dann entsprechend mehrere Sollbiegestellen bzw. Knicke zwischen den jeweiligen Dämpfungselementen aufweist.
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Ferner ist ein Ausführungsbeispiel des Anpralldämpfers vorteilhaft, bei dem die Wandelemente sich jeweils überlappend an den Dämpfungselementen angeordnet sind. Somit wirken die jeweils angrenzenden Wandelemente sowie die sich daraus bildende Kette an Wandelementen zusammen. Insbesondere werden die Befestigungsbohrungen von zwei benachbarten Wandelementen an einem Dämpfungselement genutzt, um die Überlappung zu gewährleisten. Bei einer Ausführung, bei der die Wandelemente mehr als zwei in Längsrichtung angrenzende Dämpfungselemente überdecken, erfolgt die Anbindung entsprechend an den jeweils in Längsrichtung überlappenden Enden der Wandelemente an jeweils den Ende zugeordneten Dämpfungselementen sowie an den jeweils überdeckten Dämpfungselementen.
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Neben einer Ausführungsvariante mit nur einer von Wandelementen umschlossenen Reihe an Dämpfungselementen in Längsrichtung ist bei einer alternativen Ausführung des Anpralldämpfers zudem umfasst, dass in einer zur Längsrichtung senkrechten Seitenrichtung mindestens zwei Dämpfungselemente jeweils nebeneinander angeordnet sind, so dass der Anpralldämpfer mindestens zwei Reihen an Dämpfungselementen aufweist, wobei die mindestens zwei Reihen an Dämpfungselementen von den Wandelementen vollständig umschlossen sind. Die von den Wandelementen gebildete geschlossene Seitenwand bzw. Mantelfläche wirkt sowohl auf der Anprallseite als auch auf der der Fahrbahn abgewandten Rückseite stabilisierend und kann Druck- bzw. Zugkräfte des anprallenden Fahrzeugs aufnehmen und an angrenzende oder angeschlossenen Elemente der Konstruktion des Anpralldämpfers übertragen.
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In einer Weiterbildung der Ausführung mit mindestens zwei jeweils nebeneinander angeordneten Dämpfungselementen ist vorgesehen, dass zusätzlich zu den Wandelementen, welche außenseitig die geschlossene Seitenwand bzw. Mantelfläche bilden, auch zwischen den Dämpfungselementen entsprechende Wandelemente vorgesehen werden, welche die Dämpfungselemente wir auf der Außenseite verbinden.
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Eine Ausführung des Anpralldämpfers sieht zudem vor, dass eine Wandstärke der Dämpfungsrohre größer oder gleich zu derjenigen der Wandelemente ist.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Anpralldämpfers;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Endabschnitts des Anpralldämpfers aus 1;
- 3 eine Seitenansicht und Draufsicht auf ein Wandelement,
- 4 eine Seitenansicht und Draufsicht auf ein alternatives Wandelement.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Anpralldämpfers 1 für Verkehrswege in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Der Anpralldämpfer 1 umfasst eine in Längsrichtung L angeordnete Reihe von jeweils zwei zueinander zugeordneten, als Dämpfungsrohre ausgebildeten Dämpfungselementen 2, die jeweils miteinander verschraubt sind. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht die Längsrichtung L der Fahrtrichtung von Fahrzeugen. Auch wenn 1 zwei parallele Reihen an Dämpfungselementen 2 zeigt ist ausdrücklich von der Erfindung umfasst, dass auch nur eine Reihe an Dämpfungselementen 2 verwendet wird, die von Wandelementen 3 in der gezeigten Form umschlossen wird. Zudem können zusätzlich auch zwischen den Dämpfungselementen 2 Wandelemente 3 entsprechend der Außenseite vorgesehen werden, so dass jede Reihe der Dämpfungselemente 2 beidseitig von Wandelementen 3 umschlossen ist.
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Alternative Ausführungen des erfindungsgemäßen Anpralldämpfers können beispielsweise auch zwei zueinander V-förmig angeordnete Reihen des Anpralldämpfers 1 aus 1 umfassen. Zudem sind exemplarisch jeweils zwei nebeneinander angeordnete Dämpfungselemente 2 gezeigt. Die Anzahl an Dämpfungselementen 2 kann jedoch an den Bedarfsfall angepasst werden.
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Jeweils zwei in Längsrichtung benachbarte Dämpfungselemente 2 sind jeweils seitlich durch ein Wandelement 3 verbunden. Die Wandelemente 3 sind plattenartige Verbindungsbleche, von denen eines in 3 einzeln dargestellt. Jedes der Wandelemente 3 umfasst Bohrungen 5 zur Befestigung der Wandelemente 3 an den Dämpfungselementen 2. Dabei werden an einem Dämpfungselement 2 jeweils zwei Wandelemente 3 verschraubt, so dass eine Überlappung der Wandelemente 3 realisiert ist. Die Wandelemente 3 bilden einen die Reihe der Dämpfungselemente 2 umschließenden Mantel mit einer durchgängigen seitlichen Anprallfläche. In Höhenrichtung H entspricht die vertikale Höhe der Wandelemente 3 im Wesentlichen derjenigen der Dämpfungselemente 2. Auch im Frontabschnitt ist ein Wandelement 3 vorgesehen, welches die vordersten beiden Dämpfungselemente 2 in einer Querrichtung senkrecht zur Längsrichtung L verbindet. Im Endabschnitt des Anpralldämpfers 1 ist zwischen den Dämpfungselementen 2 zudem eine End-Abstützvorrichtung 15 angeordnet, welche eine Fußplatte zur Befestigung der Abstützvorrichtung 15 in dem Untergrund sowie ein Stegblech, welches als Metallplatte ausgebildet senkrecht auf der Fußplatte positioniert ist und eine beidseitig parallel zur Längsrichtung verlaufende Wandfläche bestimmt.
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Bezugnehmend auf 2 sind die vier Dämpfungselemente 2 des Endabschnitts des Anpralldämpfers 1 mit der Abstützvorrichtung 15 aus 1 gezeigt, wobei die übrigen Wandelemente 3 und Dämpfungselemente 2 aus 1 entsprechend miteinander ausgestaltet sind. Gut zu erkennen ist die Befestigung der seitlichen Wandelemente 3 an den Au-ßenwandflächen der Dämpfungselemente 2. Da die Dämpfungselemente 2 als Dämpfungsrohre ausgebildet sind, ist zwischen den Dämpfungselementen 2 und dem Wandelement 3 jeweils der Freiraum 9 gebildet, in welchen sich das jeweilige Wandelement 3 im Crashfall hineinfalten kann. Hierzu weist jedes der Wandelemente 3 die Sollbiegestelle in Form eines Knicks 4 auf. Siehe hierzu auch 3, welche eine Seitenansicht und Draufsicht 12 eines der Wandelemente 3 zeigt. Der Knick 4 ist mittig zwischen den Dämpfungselementen 2 im Bereich des Freiraums 9 positioniert. Die Gestaltung des Knicks 4 der Wandelemente 3 ist V-förmig mit einer Erstreckung zur Spitze des „V“ in Richtung der Dämpfungselemente 2.
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Nicht in den Figuren gezeigt, jedoch als Variante ebenfalls umfasst ist eine Ausführung, bei der die Wandelemente 3 sich über mehr als zwei Dämpfungselemente 2 in Längsrichtung L erstrecken und mehrere Sollbiegestellen bzw. Knicke 4 zwischen den jeweils angrenzenden Dämpfungselementen 2 aufweisen.
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4 zeigt ein alternatives Wandelement 3, bei dem entlang des Knicks 4 zusätzlich mehrere Durchbrüche 8 vorgesehen sind. Die Durchbrüche 8 sind beispielhaft als drei runde Löcher dargestellt, können jedoch in Anzahl und Form bedarfsgerecht variieren.