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Die Erfindung betrifft eine Maschinenverkleidung.
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Maschinenverkleidungen bestehen in der Regel aus Stahl- oder Aluminiumblechplatten, die entweder versteift und selbsttragend verbunden oder an Rahmenkonstruktionen befestigt werden. Je nach Art der einzuhausenden Maschinen spielen bei der Konstruktion von Maschinenverkleidungen Faktoren wie Geräuschdämmung oder Durchschlagfestigkeit eine wesentliche Rolle. Hierzu wurden in der Vergangenheit Konstruktionen mit mehrschichtigen Platten vorgeschlagen. Bekannt sind Maschinenverkleidungen aus
DE 34 46 036 A1 und
DE 88 03 330 U1 sowie
DE 10 2010 056 211 A1 , in denen Wandelemente mit mehrschichtigem Aufbau beschrieben sind. Bekannt sind danach Wandelemente, bestehend aus Metallblech, Kunststoff oder geeignetem Verbundmaterial, insbesondere bestehend aus beidseitigen Blech-Außenschichten mit dazwischenliegender „Isoliermasse“ oder einem Aufbau bestehend aus Außen- oder Tragschicht, Zwischenschicht, Funktionsschicht und Verschleiß- oder Dichtungsschicht. Viele dieser bekannten Wandelemente benötigen mehr oder weniger robuste Außenschichten, um die entsprechende Steifigkeit und vor allem Durchschlagfestigkeit zu gewährleisten. Folglich sind solche Wandelemente verhältnismäßig schwer zu handhaben, wenn es um die Montage der Maschinenverkleidung geht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Maschinenverkleidung anzugeben, die sich schnell und einfach montieren lässt, z.B. von nur einer Person ohne Hebehilfsmittel, und einen vergleichsweise geringen und daher kostensparen Materialeinsatz ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Maschinenverkleidung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Maschinenverkleidung, umfasst ein Wandelement oder eine Mehrzahl Wandelemente.
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Ein erfindungsgemäßes Wandelement, welches zur Verwendung als Bestandteil bei einer, insbesondere erfindungsgemäßen, Maschinenverkleidung dient, weist einen Verbund aus folgenden Komponenten auf:
- eine erste Deckschicht, die eine erste Außenseite des Wandelements bildet,
- eine zweite Deckschicht, die eine der ersten Außenseite gegenüberliegende zweite Außenseite des Wandelements bildet, eine zwischen der ersten Deckschicht und der zweiten Deckschicht angeordnete Kernlage, die aus einem Material ausgebildet ist, welches überwiegend Hartschaum umfasst oder vollständig daraus besteht, wobei die Dichte des Materials der Kernlage, insbesondere die Dichte des Hartschaums, zwischen 0 und 150 kg/m3, bevorzugt zwischen 50 und 130 kg/m3, beträgt.
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Bei der erfindungsgemäßen Maschinenverkleidung ist wenigstens ein, insbesondere jedes, Wandelement in der vorstehenden Weise ausgebildet.
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Durch die spezielle Ausgestaltung der Kernlage mit Hartschaum im angegebenen Dichtbereich erfährt das Wandelement nahezu unabhängig von der Wahl der Deckschichten eine deutliche Gewichtsreduktion, ohne dass Stabilitätseigenschaften und Durchschlagfestigkeit dadurch negativ beeinflusst werden. Somit ist es auch möglich, die Montage einer erfindungsgemäßen Maschinenverkleidung deutlich zu vereinfachen, wobei insbesondere erfindungsgemäße Wandelemente auch für eine einzige Person handhabbar werden.
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Wenigstens eines, insbesondere aber eine Mehrzahl, der Wandelemente weist Verbindungselemente, insbesondere Buchsen, Schrauben oder Muttern, auf. Diese können einerseits die Verbindung von Wandelementen untereinander aber auch die Verbindung von Wandelementen mit anderen Teilen der Maschinenverkleidung, z.B. einem Tragrahmen oder dergleichen, ermöglichen.
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Bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass die Verbindungselemente verliersicher mit dem jeweiligen Wandelement verbunden sind. Das kann beispielsweise stoffschlüssig, z.B. durch Kleben, geschehen, ist aber auch durch Kraftschluss und andere Verbindungsarten möglich.
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Als Werkstoff für den Hartschaum haben sich insbesondere Polyurethan, EPS oder Metallschaum als vorteilhaft herausgestellt.
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Um den Einsatz einer Maschinenverkleidung in einer Umgebung zu ermöglichen, in welcher beispielsweise Funkenschlag auftreten kann, kann das Material der Kernlage und/oder von wenigstens einer der Deckschichten Flammschutz-Zusätze aufweisen. So wird auch bei Funkenschlag oder in entzündlicher Atmosphäre sichergestellt, dass die Maschinenverkleidung ihre Funktion erfüllt.
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Das Material für die Deckschichten kann grundsätzlich jedes beliebige Material, z.B. Metall, Kunststoff, Holz oder dergleichen sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn wenigstens eine der Deckschichten ein HPL-Material umfasst oder daraus besteht. Diese Materialien sind sehr robust und verglichen mit Metallen zumindest leichter.
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Die Dicke der beiden Deckschichten kann in das Belieben des Fachmanns gestellt werden. Bevorzugt ist allerdings, wenn die Dicke beider Deckschichten zusammengenommen 0-10%, bevorzugt 4-10%, der Gesamtdicke des Verbunds aus Deckschichten und Kernlage beträgt. In diesem Bereich lässt sich bei minimaler Stärke eines Wandelements eine ausreichende Stabilität und Durchschlagfestigkeit erreichen.
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Wenigstens eine Außenseite eines oder jedes Wandelements kann mit einer Lackschicht beschichtet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schmalseite eines Wandelements, bevorzugt vollständig umlaufend, mit einem die Sicht auf die Schmalseite der Kernlage verdeckenden Abdeckmaterial abgedeckt ist. Auf diese Weise kann die Kernlage vor äußeren Einflüssen, z.B. Funkenflug, Späne, Temperatur oder Feuchtigkeit der Umgebung, Eintrag von Feuchtigkeit oder dergleichen geschützt werden.
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Die oben beschriebene Maschinenverkleidung kann bevorzugt Teil einer Maschine, insbesondere Werkzeugmaschine, sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 3b näher erläutert.
- 1 - zeigt in perspektivischer Ansicht ein erfindungsgemäßes Wandelement für eine erfindungsgemäße Maschinenverkleidung,
- 2 - zeigt eine Schnittansicht durch das in 1 gezeigte Wandelement,
- 3a - zeigt eine vergrößerte Ansicht des Details A aus 1 mit einem Verbindungselement gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 3b - zeigt eine weitere vergrößerte Ansicht eines Eckbereiches eines erfindungsgemäßen Wandelements mit einem Verbindungselement gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wandelements 1 einer Maschinenverkleidung zeigt die 1. Dabei ist das hier rechteckig ausgeführte Wandelement 1 perspektivisch in einer Ansicht auf die Innenseite mit dem Blick auf die zweite Deckschicht 2 des Wandelements 1 dargestellt, die die Kernlage 8 (hier nicht gezeigt) bedeckt. Die Kernlage 8 wird bevorzugt komplett ummantelt, wobei sie auf der der zweiten Deckschicht 2 gegenüberliegenden Seite von der ersten Deckschicht 7 abgedeckt wird. Die erste Deckschicht 7 ist bevorzugt, wie in dieser Ausführungsform gezeigt, auch gleichzeitig Teil der Außenseite der Maschinenverkleidung. In der hier gewählten Darstellung ist die Sicht auf die Kernlage 8 durch ein die Schmalseite 3 - 6 des Wandelements 1 umlaufendes Abdeckmaterial abgedeckt. Auf die Verbindung des Wandelements 1 mit der Maschine wird weiter unten mit Bezug auf die 3a und 3b näher eingegangen.
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2 zeigt den Ausschnitt eines Schnittbildes durch das Wandelement 1 aus 1. Das Innere des Wandelements 1 wird durch die Kernlage 8 gebildet, die den größten Teil des Volumens des Wandelements 1 einnimmt. Die Kernlage 8 ist aus einem Material ausgebildet, welches überwiegend Hartschaum umfasst oder vollständig daraus besteht. Bevorzugt ist der Werkstoff für den Hartschaum Polyurethan, EPS oder Metallschaum. Dabei beträgt die Dichte des Materials der Kernlage 8, insbesondere die Dichte des Hartschaums, zwischen 0 und 150 kg/m3, bevorzugt wird eine Dichte zwischen 50 und 130 kg/m3.
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Die großen Flächen der Kernlage 8, d.h. alles was nicht Schmalseite ist, werden auf der einen Seite durch eine erste Deckschicht 7 und auf der anderen Seite, die der ersten Seite gegenüberliegt, eine zweite Deckschicht 2 abgedeckt. Eine oder beide Deckschicht(en) 2, 7 kann/können aus einem HPL-Material bestehen. Bei einem anderen erfindungsgemäßen Wandelement 1 können die Deckschichten 2, 7 oder nur eine davon auch lediglich HPL-Material oder ein anderes Material wie z.B. Metall, Kunststoff, Holz oder dergleichen umfassen oder daraus bestehen. Dabei sollte das Material bevorzugt auf die Umgebungsbedingungen, in denen sich die Maschine mit dieser Verkleidung befindet, angepasst werden, denn dadurch werden die notwendigen Eigenschaften der Deckschichten 2, 7 bestimmt. So kann die Kernlage 8 beispielsweise vor Funkenflug, Spänen, Temperatur oder Feuchtigkeit der Umgebung, Eintrag von Feuchtigkeit oder dergleichen geschützt werden. Hierzu ist es von Vorteil, wenn die Schmalseiten 3, 4, 5, 6 der Kernlage 8 (dargestellt in 2 ist lediglich eine Schmalseite 5) ebenfalls abgedeckt werden und so die Kernlage 8 vollständig von der Umgebung isolieren.
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Die Dicke der beiden Deckschichten 2, 7 kann in das Belieben des Fachmanns gestellt werden und sollte an die Umfeldbedingungen angepasst werden. Bevorzugt ist allerdings, wenn die Dicke beider Deckschichten 2, 7 zusammengenommen 0-10%, bevorzugt 4-10%, der Gesamtdicke des Verbunds aus Deckschichten 2, 7 und Kernlage 8 beträgt. Da das Material der Kernlage 8 ein geringeres spezifisches Gewicht hat als das Material der Deckschichten 2, 7, lassen sich solche Wandelemente 1 leichter von einer Person handhaben. In diesem Bereich lässt sich bei minimaler Stärke eines Wandelements 1 eine ausreichende Stabilität und Durchschlagfestigkeit erreichen. Es ist ebenfalls möglich, die Außenseite einer Deckschicht 2, 7 mit einer Lackschicht zu versehen. Diese Lackschicht kann eine weitere Schutzschicht auf dem Wandelement 1 bilden, kann aber auch allein als dekorativen Zwecken dienen.
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3a zeigt den Ausschnitt A der 1 in einer vergrößerten Form. Gezeigt sind Ausschnitte der zweiten (inneren) Deckschicht 2 und die in der Ecke zusammenstoßenden Schmalseiten 3 und 4. Auf der zweiten Deckschicht 2, am oberen Ende, nahe der Schmalseite 3 ist ein Verbindungselement 9 angeordnet. Das hier gezeigte Verbindungselement 9 weist bevorzugt eine Grundplatte auf, die an der zweiten Deckschicht 2 angeordnet ist. Bevorzugt ist das Verbindungselement 9 stoffschlüssig am Wandelement 1 angebracht und dadurch auch verliersicher. In der Darstellung ist das Verbindungselement 9 am oberen Ende der Grundplatte um etwa 90° gewinkelt und steht senkrecht auf der Grundplatte bzw. der zweiten Deckschicht 2. Ein Abschnitt des Verbindungselements 9 ist an seinem freien Ende, das gegenüber der Grundplatte liegt, wiederum um etwa 90° abgewinkelt und weist nach unten. Mit diesem Verbindungselement 9 kann das Wandelement 1 an dem Tragrahmen einer Maschine angeordnet werden, wobei die Geometrie des Tragrahmens die genaue Geometrie des Verbindungselements 9 vorgibt.
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3b zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines Wandelements 1. Der Ausschnitt zeigt die zweite Deckschicht 2 und die Schmalseiten 3 und 4. Am in der Darstellung linken Rand des Wandelements 1 ist ein alternatives Verbindungselement 9 angeordnet. Bei diesem Verbindungselement 9 handelt es sich um ein Innengewinde, welches an einer der flachen Seiten des Wandelements 1 auf der zweiten Deckschicht 2 stoffschlüssig angebracht ist. Alternativ zu der dargestellten Buchse mit Innengewinde kann das Verbindungselement 9 auch im Wandelement als Durchgangsbohrung mit oder ohne Innengewinde ausgebildet sein. Mit einem solchen Verbindungselement 9 kann das Wandelement 1 gut an einem Tragrahmen einer Maschine angeordnet und damit verschraubt werden. Es sind auch andere Verbindungselemente 9 für die Befestigung der Wandelemente 1 an dem Maschinenrahmen denkbar.
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Mit erfindungsgemäßen Wandelementen 1 lässt sich eine Maschine schnell und einfach mit einer Maschinenverkleidung ausstatten und im Falle einer Wartung oder einer Reparatur auch wieder zugänglich machen. Dadurch und durch den erfindungsgemäßen Schichtaufbau wird die erfindungsgemäße Maschinenverkleidung auch für einzelne Personen flexibel und einfach handhabbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3446036 A1 [0002]
- DE 8803330 U1 [0002]
- DE 102010056211 A1 [0002]