-
Die Erfindung betrifft einen Verbissschutz aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere für die Terminaltriebe von Nadelhölzern.
-
Ein derartiger Bissschutz aus Kunststoffmaterial kann außer für die Terminaltriebe von Nadelhölzern auch für Seitentriebe derselben und für Edelhölzer vorgesehen sein.
-
Beispielsweise beschreibt die
AT 413 315 B einen Verbissschutz für Terminaltriebe von Forstpflanzen, der aus einem Schutzgeflecht mit einer Klemmvorrichtung am Stamm der zu schützenden Pflanze ausgebildet ist. Die Klemmvorrichtung weist eine weiche polsterartige Inneneinlage auf und ist einseitig offen ausgebildet, so dass sie am Stamm der zu schützenden Pflanze weit unterhalb des Terminaltriebes angreift.
-
Die
DE 1 817 667 U offenbart eine Fege- und Verbissschutzklemme mit einem flachen Schutzkörper aus billigem, dem Wild nicht angenehmem Material, der ausgestanzte Schlitze aufweist, in welche eine elastische Kunststoffschiene so eingeführt ist, dass der zu schützende Pflanzenteil zwischen dem Schutzkörper und der beiderseits von den Schlitzen gehaltenen Kunststoffschiene federnd eingeklemmt ist. Der Schutzkörper besitzt eine längliche Gestalt und die ausgestanzten Schlitze können in zwei Gruppen angeordnet sein, um die federnde Klemmschiene wahlweise entweder in die eine Gruppe für die Verwendung als Fegeschutz oder in die andere Gruppe für die Verwendung als Verbissschutz einführen zu können.
-
Die
AT 505 387 B1 beschreibt einen Verbissschutz aus einem elastischen Schutzgitter aus weichem Kunststoff mit seitlich angeordneten Verschlussvorrichtungen. Das Schutzgitter weist in seiner Mitte Filmscharniere auf, um die das Schutzgitter um 360° verschwenkbar und somit beidseitig verwendbar, an Schutzpolstern abgestützt, am zu schützenden Terminal- oder Seitentrieb anbringbar ist. Das Schutzgitter kann mit einer Leuchtfarbe versehen sein.
-
Die
DE 200 05 535 U1 beschreibt einen Verbissschutz aus einem korrosionsbeständigen Drahtgitter, Drahtgeflecht, Lochblech, festen Kunststoffen oder keramischen Werkstoffen. Dieser bekannte Verbissschutz weist einen Pflanzkorb und ein damit verbindbares röhrenartiges Stammschutzgitter auf.
-
Ein Verbissschutz mit voreinstellbarer Abbauzeit ist aus der
DE 298 15 946 U 1 bekannt. Dieser bekannte Verbissschutz ist überwiegend aus biologisch abbaubaren, textiltechnisch verbundenen Fasermaterialien hergestellt, deren biologische Abbauzeit durch die Behandlung der Fasern mit Fungiziden undloder Metallsalzen und dem zusätzlichen Auftrag einer äußeren Schicht aus Wachs, Fett undloder Öl in verschiedenen Mengen, Konzentrationen, Schichtdicken und/oder Materialstärken unter Berücksichtigung der speziellen klimatischen Verhältnisse am Einsatzort voreinstellbar ist. Das Material kann zusätzlich mit Wild abwehrenden Geruchsstoffen versehen sein.
-
Die
DE 102 55 754 A1 offenbart ein Schutznetz aus einem synthetischen oder natürlichen Material mit einer Beschichtung oder Imprägnierung aus einem für Tiere abstoßend wirkenden Agens.
-
Aus der
DE 29 49 415 A1 ist ein Verfahren zur chemisch-mechanischen Behandlung von Bäumen gegen Schäl- und Verbissschäden durch Schalenwild sowie ein Schutzmittel zur Durchführung dieses Verfahren bekannt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verbiss- und Fegeschutz zu schaffen, der preisgünstig herstellbar ist, und der insbesondere für Terminaltriebe von Nadelhölzern einen optimalen Schutz darstellt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1, d.h. dadurch gelöst, dass der Verbissschutz ein Kopfteil aufweist, von dem materialeinstückig zur federnden Festlegung am Terminaltrieb vorgesehene längliche Befestigungselemente nach unten wegstehen.
-
Das Kopfteil des erfindungsgemäßen Verbissschutzes bildet einen Schutz gegen Verbiss von oben dar. Die vom Kopfteil nach unter wegstehenden, länglichen Befestigungselemente, die am zu schützenden Terminaltrieb federnd anliegen und somit federnd festgelegt sind, sind dazu vorgesehen, ein Mitwachsen des Verbissschutzes mit dem zu schützenden Terminaltrieb zu gewährleisten.
-
Das Kopfteil ist vorzugsweise als kugelabschnittförmige, ballige Kopfschale ausgebildet. Ein guter Schutz gegen Verbiss, ein guter Schäl-Schutz und ein guter Fegeschutz ergibt sich, wenn vom Kopfteil materialeinstückig erste Zapfen nach oben stehen und/oder wenn vom umlaufenden Rand des Kopfteils materialeinstückig zweite Zapfen seitlich wegstehen. Außerdem können auch die länglichen Befestigungselemente des erfindungsgemäßen Verbissschutzes mit Zapfen, Stacheln o.dgl. ausgebildet sein.
-
Um unmittelbar unter dem Kopfteil, das vorzugsweise als kugelabschnittförmige Kopfschale ausgebildet ist, ein gutes Mikroklima zu gewährleisten, ist es bevorzugt, wenn das Kopfteil mit einem zentralen ersten Loch undloder mit zweiten Löchern ausgebildet ist.
-
Um den erfindungsgemäßen Verbissschutz an einem zu schützenden Terminaltrieb wunschgemäß zentriert zu positionieren, ist es bevorzugt, wenn die länglichen Befestigungselemente in Umfangsrichtung des Verbissschutzes voneinander gleichmäßig beabstandet sind. Dabei können die länglichen Befestigungselemente zur zentralen Längsachse des Verbissschutzes hin jeweils stumpfwinkelig mit einem zum Kopfteil benachbarten ersten Schenkelabschnitt, einem daran anschließenden, zur zentralen Längsachse parallelen Befestigungsschenkeln, und einem daran anschließenden zweiten Schenkelabschnitt ausgebildet sein. Dem selben Zwecke ist es hierbei dienlich, wenn die ersten und zweiten Schenkelabschnitte zum Befestigungsabschnitt hin jeweils mit konisch erweiterten Rändern ausgebildet sind, und wenn der zwischen diesen vorgesehene Befestigungsschenkel mit zueinander parallelen Rändern ausgebildet ist.
-
Um die länglichen Befestigungselemente des erfindungsgemäßen Verbissschutzes mit guten Federungseigenschaften zu verwirklichen, ist es bevorzugt, wenn die ersten Schenkelabschnitte der Befestigungselemente von Laschen des Kopfteils des Verbissschutzes materialeinstückig starr wegstehen, wobei die Laschen jeweils von einem Paar, vom Umfangsrand des Kopfteils ausgehenden Schlitzen begrenzt sind.
-
Die länglichen Befestigungselemente können - wie oben beschrieben worden ist - stumpfwinkelig geradlinig ausgebildet sein. Desgleichen ist es möglich, dass die länglichen Befestigungselemente wellenförmig jeweils in einer Ebene liegend vom Kopfteil lotrecht nach unter wegstehen. Noch eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die länglichen Befestigungselemente von Kopfteil schräg orientiert gewellt oder schraubenlinienförmig nach unten wegstehen. Von Wichtigkeit ist insbesondere, dass der erfindungsgemäße Verbissschutz mit seinen länglichen Befestigungselementen federnd undloder formschlüssig am zu schützenden Terminaltrieb anliegt, um mit diesem mitwachsen zu können und das Wachstum des Terminaltriebs nicht beeinträchtigt.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verbissschutz kann das Kunststoffmaterial des Verbissschutzes Geruchsstoffe und/oder Bitterstoffe enthalten. Desgleichen ist es möglich, dass das Kunststoffmaterial des Verbissschutzes biologisch abbaubar ist. Das Kunststoffmaterial des Verbissschutzes kann biobasiert sein. Außerdem ist es möglich, dass der Verbissschutz aus einem farbigen Kunststoffmaterial besteht oder eine farbige Oberflächenbeschichtung aufweist.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Verbissschutzes.
-
Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht des Verbissschutzes.
- 2 eine Ansicht des Verbissschutzes gemäß 1 in Blickrichtung von oben,
- 3 eine Ansicht des Verbissschutzes gemäß 1 in Blickrichtung von unten,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Verbissschutzes gemäß den 1 bis 3 in Blickrichtung von schräg oben, und
- 5 eine perspektivische Ansicht des Verbissschutzes gemäß den 1 bis 3 in Blickrichtung von schräg unten.
-
Die Figuren zeigen eine Ausführungsform des Verbissschutzes 10 aus Kunststoff, der insbesondere für Terminaltriebe von Nadelhölzern vorgesehen ist. Der Verbissschutz 10 weist ein Kopfteil 12 auf, von dem materialeinstückig längliche Befestigungselemente 14 nach unten wegstehen. Das Kopfteil 12 ist als kugelabschnittförmige ballige Kopfschale 16 ausgebildet. Das Kopfteil 12 ist materialeinstückig mit ersten Zapfen 18 ausgebildet, die vom Kopfteil 12 nach oben stehen und die einen Schälschutz und Fegeschutz bilden. Das Kopfteil 12 weist außerdem zweite Zapfen 20 auf, die vom Umfangsrand 22 des Kopfteils 12 seitlich wegstehen und die ebenfalls einen Schälschutz und Fegeschutz bilden.
-
Das Kopfteil 12 ist mit einem zentralen ersten Loch 24 und mit zweiten Löchern 26 ausgebildet, die in Umfangsrichtung des Kopfteils 12 voneinander gleichmäßig beabstandet sind. Das erste Loch 24 und die zweiten Löcher 26 dienen zur Belüftung der balligen Kopfschale 16 und dienen folglich Klimazwecken des Kopfteils 12.
-
Die länglichen Befestigungselemente 14 sind zur zentralen Längsachse 28 des Verbissschutzes 10 hin jeweils stumpfwinkelig mit einem zum Kopfteil 12 benachbarten ersten Schenkelabschnitt 30, einem daran anschließenden und zur zentralen Längsachse 28 parallelen Befestigungsabschnitt 32 und einem daran anschließenden zweiten Schenkelabschnitt 34 ausgebildet. Die zweiten Schenkelabschnitte 34 sind an ihrem freien Endabschnitt abgerundet ausgebildet, um beim Aufsetzen des Verbissschutzes 10 auf einen gegen Verbiss zu schützenden Terminaltrieb eine Beschädigung desselben zu verhindern oder im Wachstumsprozess der Pflanze eine Beschädigung durch scharfe Ränder zu vermeiden.
-
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des Verbissschutzes 10 sind der erste Schenkelabschnitt 30 und der zweite Schenkelabschnitt 34 des jeweiligen Befestigungselementes zum Befestigungsabschnitt 32 hin mit konisch erweiterten Rändern 36, 38 ausgebildet. Der Befestigungsabschnitt 32 ist mit zueinander parallelen Rändern 38 ausgebildet.
-
Um bei einer guten mechanischen Stabilität optimale Federungseigenschaften der länglichen Befestigungselemente 14 zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die ersten Schenkelabschnitte 30 der Befestigungselemente 14 von Laschen 38 des Kopfteils 12 materialeinstückig starr wegstehen, die jeweils von einem Paar Schlitzen 40 begrenzt sind, die vom Umfangsrand 20 des Kopfteils 12 ausgehen.
-
Gleiche Einzelheiten sind in 1 bis 5 jeweils mit den selben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit den Figuren alle Einzelheiten jeweils detailliert zu beschreiben.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Verbissschutz
- 12
- Kopfteil (von 10)
- 14
- längliche Befestigungselemente (von 10 an 12)
- 16
- ballige Kopfschale (von 12)
- 18
- erste Zapfen (an 16)
- 20
- zweite Zapfen (an 16)
- 22
- Umfangsrand (von 16)
- 24
- zentrales Loch (in 12)
- 26
- zweite Löcher (in 12)
- 28
- zentrale Längsachse (von 10)
- 30
- erster Schenkelabschnitt (von 14)
- 32
- Befestigungsabschnitt (von 14 zwischen 30 und 34)
- 34
- zweiter Schenkelabschnitt (von 14)
- 36
- Längsränder (von 30, 34)
- 38
- Ränder (von32)
- 40
- Lasche (von 12 für 14)
- 42
- Schlitze (bei 40)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- AT 413315 B [0003]
- DE 1817667 U [0004]
- AT 505387 B1 [0005]
- DE 20005535 U1 [0006]
- DE 29815946 U [0007]
- DE 10255754 A1 [0008]
- DE 2949415 A1 [0009]