-
Surfen, auch Wellenreiten genannt, ist eine Wassersportart mit sehr komplexen Bewegungsabläufen, welche in die drei Phasen Paddeln, Aufstehen und das eigentliche Surfen auf der Welle unterteilt werden kann. Die besonderen Techniken für das Aufstehen werden auch Stand-up oder Pop-up genannt.
-
Für die Sportler/innen (Im Folgenden werden mit der Bezeichnung „Sportler“ immer weibliche Personen gleichberechtigt als Sportlerinnen miteinbezogen. Zur Vereinfachung der Sprache wird aber nur Sportler ausformuliert.) ist es hilfreich diese Bewegungsabläufe außerhalb des Wassers zu üben um sowohl ihren Gleichgewichtssinn als auch ihre Fitness für diese Beanspruchungen zu trainieren.
-
Nach dem aktuellen Stand der Technik werden bisher zu diesem Zweck für diese verschiedenen Bewegungsabläufe verschiedene Trainingsgeräte angeboten:
- Um die Bewegungsabläufe der Paddeltechnik mit den Armen nachzuempfinden gibt es spezielle Bauformen von Rudergeräten, bei denen die Sportler meist horizontal auf dem Bauch auf einer Art Bank liegen. Mit nach oben gestrecktem Kopf wird mit den Armen abwechselnd links und rechts eine Paddelbewegung ausführt und über Seilzüge wird dabei ein Widerstand gegen die Arme spürbar.
-
Aus der liegenden Position der Sportler beim Paddeln ist die Technik des Popups auf dem Surfbrett besonders für Anfänger sehr schwierig. Zur Übung dieser Techniken gibt es außerhalb des Wassers neben den einfachen Trockenübungen mit handelsüblichen Surfbrettern, welche einfach nur auf den Boden gelegt werden, auch grafische Hilfestellungen. Dazu gehören zum Beispiel ca. 0,5 Meter breite und 1,5 bis 2,5 Meter lange Tücher oder Matten mit Aufdrucken von Surfbrettern, welche zusätzlich mit Markierungen ausgestattet sind. Diese Markierungen dienen dazu die Sportler bei der Positionierung des Körpers, der Hände und der Beine sowie bei der Abfolge der Bewegungsabläufe zu Unterstützen.
-
Für eine erhöhte Anforderung an das Gleichgewichtsorgan gibt es solche stationäre Trainingsgeräte auch in der Ausführung als mit Markierungen bedruckte Bretter in Surfbrettform, welche beweglich auf einer Grundplatte befestigt sind oder durch wackelige Unterlagen die Instabilität eines Surfbrettes im Wasser nachempfinden sollen.
-
Um die Bewegungen für Kurven und ähnliche Manöver an Land zu trainieren, bei denen die Sportler auf den Beinen auf dem Surfbrett stehen, stehen besondere Arten von Skateboards zur Verfügung. Die in der Regel ca. 0,5 bis 1 Meter langen Ausführungen sind durch die Verwendung von zwei hintereinander angebrachten speziellen Achsen mit jeweils zwei Rollen in der Lage lediglich durch eine entsprechende Gewichtsverteilung des Fahrers nach links oder nach rechts eine entsprechende Richtungsänderung durchzuführen. Durch eine entsprechende Anordnung und Ausführung der Achsen kann dabei auf festem Untergrund ein Fahrgefühl für die Sportler erreicht werden, welches subjektiv dem Surfen auf dem Wasser gleicht. Für das Training des Popups sind die meisten Bretter zu klein oder es gibt keine Markierungen zur Unterstützung der Positionierung der Gliedmaßen.
-
Der im Schutzanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass kein Trainingsgerät für Surftechniken zufriedenstellend sowohl die Bewegungsabläufe des Paddelns als auch die Techniken und Abläufe des Pop-ups sowie des Surfens im Stehen vereint.
-
Stationäre Pop-up Trainingsgeräte bieten zwar die Form und Größe eines Surfbretts und die entsprechenden Markierungen auf der Oberfläche zur Positionierung der Gliedmaßen aber durch die fehlende Vorwärtsbewegung kann subjektiv die Dynamik der Vorgänge eines Pop-ups nur eingeschränkt simuliert werden. Paddeln und Manöver im Stehen und gleichzeitiger Vorwärtsbewegung können praktisch nicht geübt werden.
-
Die besonderen Arten von Skateboards zum Üben von Surftechniken beschränken sich ausschließlich auf die Bewegungsabläufe im Stehen. Mit großen Einschränkungen lassen sich sowohl das Paddeln als auch die Pop-up-Bewegung mit einigen Exemplaren ausführen. Jedoch tritt bei den bisher erhältlichen Skateboards immer mindestens eine oder mehrere der folgenden Einschränkungen auf: Die Bretter sind zu kurz oder zu schmal oder zu stark gewölbt oder gebogen um ein Surfbrett nachzuempfinden und den Sportlern eine entsprechend bequeme Liegefläche zu bieten um effektives Paddeltraining zu ermöglichen. Die Oberflächen der Bretter sind meist zu rau um ähnlich wie auf einem Surfbrett zu liegen, die Markierungen auf dem Brett für die Positionierung der Gliedmaßen sind nicht vorhanden oder das Fahrverhalten ist nicht den Bewegungen eines Surfbretts im Wasser nachempfunden und angepasst.
-
Diese Probleme werden mit den im Schutzanspruch aufgeführten Merkmalen gelöst.
-
Mit der Erfindung wird durch die konstruktive Anordnung von einfachen Teilen und grafischen Elementen folgendes erreicht: Sportler können außerhalb des Wassers auf einem festen Untergrund in einer Vorwärtsbewegung sowohl Paddeltraining, Pop-up Übungen als auch die Bewegungsabläufe für Kurventechniken und andere Manöver beim Surfen üben.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Schutzanspruch 1 dargestellt.
-
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der 1 bis 3 erläutert. Es zeigen:
- 1 das Trainingsgerät von schräg oben
- 2 das Trainingsgerät von schräg unten
- 3 das Trainingsgerät in der Seitenansicht
-
In den Figuren ist das Trainingsgerät zur Übung von Surftechniken mit einem Deck 1 sowie einer Vorderachse mit Rollen 8 und einer Hinterachse mit Rollen 9 dargestellt. Der Benutzer, welcher auf dem zur Seite neigbaren Deck 1 liegt, kniet oder steht kann durch eine Gewichtverlagerung nach links oder rechts in Fahrtrichtung durch die beweglichen Ausführungen und Anordnungen der Vorderachse mit Rollen 8 und der Hinterachse mit Rollen 9 eine Richtungsäderung bewirken.
-
1 zeigt das Deck 1, welches eine mindestens 1,2 Meter lange Oberfläche mit einer lichten Breite von mindestens 0,35 Meter bildet, welche in der Form einem Surfbrett nachempfunden wird. Die Oberfläche des Decks 1 wird dabei weitestgehend eben gestaltet, damit der Benutzer auf dem Bauch liegend die Position für Paddelübungen einnehmen kann. Durch paddelähnliche Bewegungen mit den Armen kann der Benutzer abwechselnd rechts und links durch Zieh- und Schubbewegungen mit dem Trainingsgerät auf einem befestigten Untergrund auf dem Bauch liegend Fahrt aufnehmen und sich fortbewegen. Durch Gewichtsverlagerungen mit dem Oberkörper kann das Trainingsgerät dabei gelenkt werden. Die Markierung der Mittellinie 2 und die Markierung Kopf 3 helfen dem Benutzer seine Balance zu halten und die richtige Position des Körpers für Pop-up Übungen einzunehmen.
-
Für die Einleitung der Pop-up Übungen zeigen die Markierungen Hände 4 in welchen Bereichen der Benutzer seine Hände positionieren sollte. Beim eigentlichen Aufstehen beim Pop-up zeigen die Markierung hinterer Fuß A 6 und Markierung vorderer Fuß 5 dem Benutzer an, in welchen Bereichen er die Füße in der entsprechenden Reihenfolge aufstellen sollte. Mit der Markierung hinterer Fuß B 7 wird ein zweiter Bereich gekennzeichnet, welcher für die Positionierung bei der Kurvenfahrt hilfreich ist. Die Mittellinie 2 ist für das Training im Stehen eine Unterstützung bei Positionswechseln.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Deck
- 2
- Mittellinie
- 3
- Markierung Kopf
- 4
- Markierungen Hände
- 5
- Markierung vorderer Fuß
- 6
- Markierung hinterer Fuß A
- 7
- Markierung hinterer Fuß B
- 8
- Vorderachse mit Rollen
- 9
- Hinterachse mit Rollen